Beiträge von Miss Miller

    Hier im Oberbergischen schneit es und ich weiß, dass ich morgen mindestens 60 Minuten zur Schule brauche, um dann vor Klassen zu stehen, in denen 75% fehlen. In den Gegenden fahren keine Busse bei dem Schnee und die SuS bleiben zuhause. Online-Unterricht ist nicht gestattet und ich frage mich wirklich, warum. In der Schule funktioniert das w-lan nicht oder nur sehr rudimentär, so dass die, die zuhause sind, nur AA machen können. Ich habe morgen wichtige Stunden und würde die gerne online machen, 90 Minuten effektiver Unterricht.

    Hi,

    ich habe letztens mit einer Kollegin über das Lernfeldkonzept philosophiert und eigentlich sind wir der Ansicht, dass es für den Bildungsgang, in dem wir unterrichten, gescheitert ist. Ist aber jetzt eigentlich Nebensache ...

    Was mich interessiert, ist die Umsetzung - wie ist das bei euch? Wir haben ErzieherInnen, die hauptsächlich in der Schule sind und die Praktika in Blockform machen. Da haben wir die LFD in "kompliziert", also z.B. unterrichten bis zu 4 KuK in einem LF und dann kommen dann solche Bewertungsanteile von 11,25% raus. Die SuS verstehen das in der Regel nicht wirklich, und wenn, vergessen sie es immer wieder.

    Ein neuerer Bildungsgang ist die ErzieherInnenausbildung in der praxisintegrierten Form, und da wollte das Team gar nicht erst in diese Richtung, daher unterrichtet da ein Lehrer ein LF.

    Nun muss die ältere Form überarbeitet werden (zu viele Lernsituationen), und ein Teil des Teams hätte gerne die gleiche Regelung wie in der neuen Form, dagegen regt sich aber Widerstand.

    Von der Absicht des Lernfeldkonzeptes ist sicher die ältere Variante besser, aber für uns ist das nur noch schwer leistbar. Die Planung für ein Schuljahr ist extrem aufwändig und es muss ein Pass für die SuS erstellt werden. Dazu diese Verwirrung.

    Wie wird das bei euch gehandhabt?

    Ansonsten: Material mit KuK tauschen, um weniger vorbereiten zu müssen.

    Das funktioniert bei uns, aber ich kann nicht immer gut mit dem Material der KuK arbeiten, die sind oft sehr unausgearbeitet (keine AA usw.) - das brauche ich. Meine KuK hingegen können mit meinem Material hervorragend arbeiten und schwärmen davon, wie kleinschrittig und gut ausgearbeitet es ist.

    Ich arbeite hauptsächlich mit den Lehrwerken, die mir zur Verfügung stehen und ergänze dies durch weitere Materialien, die ich zur Hand habe (Materialien von Verlagen oder Dinge, die ich in der Vergangenheit schonmal vorbereitet habe)

    Wir haben auch Lehrwerke, aber lehrplan- und schulspezifische Schwerpunkte, die darüber hinausgehende Literatur sowie ständige Fobis erfordern. Das ist viel Arbeit... (Erzieherausbildung)

    Auch wichtig: Ein sinnvolles, digitales Ordnungssystem (Ordner, Dateinamen, etc. sind systematisch so gewählt, dass ich Material nicht suchen muss, sondern direkt finde).

    Ja, absolut. Ich bin dran. Muss mich noch ins tablet einarbeiten (Samsung, nur Apps) und in Kombination mit meinem Laptop effektiv einsetzen (gar nicht so einfach).

    Zudem, was schon genannt wurde, habe ich persönlich schweren Herzens meinen Selbstanspruch heruntergeschraubt und es gibt öfter mal die vermeintlich langweiligeren/klassischen Zugänge statt der superspannenden Lernsituation. Mir scheint inzwischen, es ist zumindest an unserer Schule nicht anders gewollt. Da hier neuerdings Verschriftlichungen aller möglichen Dinge gewünscht werden, die man, so wie es aktuell gehandhabt wird, überwiegend für die Tonne produziert. Dann muss man zwangsläufig irgendwann an anderer Stelle einsparen. Ich finde das traurig, weil ich nun an den Dingen sparen muss, die ich neben dem eigentlichen Unterricht sehr gerne mache. Aber da ich hier schon Aussagen der Leitung bekommen habe, dass ich genau an diesen Stellen sparen soll, wenn ich zu viele Stunden arbeiten würde, ist es scheinbar nicht anders gewollt.

    Genau so ist es bei mir/ uns auch. Und das ist echt blöd. Mir nimmt das den Spaß am Job. Vor allem, weil das, wofür ich nun so viel Zeit aufwende, sinnloser Kram ist.

    Blöd nur, wenn auch diese z.B. aktuelle Hardwareauswahl oder Konfigurationen benötigen, dann dauert die Anpassung...

    Bei uns ist das die wechselnde Forschungslage, der immer wieder veränderte Lehrplan und die oben genannten schulspezifischen Schwerpunkte. Dazu ein Bildungsgang, der sehr arbeitsintensiv ist und der jahrelang vor sich hingedümpelt hat und nun reformiert werden muss, dazu mit KuK, die beleidigt sagen "Das ist unser sorgsam ausgearbeitetes Konzept von 1995, das haben wir schon immer so gemacht und es hat sich bewährt")

    Klassenarbeiten enthalten inzwischen mehr Einsatz-oder Ankreuzaufgaben.

    Leider nicht möglich bei mir, DQR 6, Anlage E. Das Grauen, was Examens- und sonstige Prüfungen angeht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Aspekt unnötig Druck im Kessel erzeugt. Wie sieht denn das Kollegium die Situation? Und kann man dagegen nicht ggf. etwas tun?
    Habt Ihr nicht eine Personalvertretung?

    Ganz ehrlich, das würde ich mir zwei oder drei Jahre antun, aber dann wäre ich weg. Bzw. ich habe mir das an meiner alten Schule zwei bis drei Jahre angetan - das war die Zeit, als unser damaliger Schulleiter zum Negativen "mutierte". Und dann war ich weg.

    Alles schon am Laufen, Anzeigen, Dienstaufsichtsbeschwerden, knapp 20 KuK sind durch Versetzung weg, die umliegenden Schulen daher voll. In 5 Jahre wird SL pensioniert, dann wird es sicher wieder besser. Aktuell brodelt es, es liegt ein anonymes Schreiben von jemandem vor, der die sexuellen Nötigungen anprangert - das geht bestimmt hoch bis zur Bezreg.

    Mit den mir bekannten Prinzipien guten Unterrichts probiere(!) ich dann verschiedene Zugänge zu dem Thema aus und optimiere dann im laufenden Prozess (auch mal mit dem Rechner auf dem Tisch während des Unterrichts) das Material weiter (dabei durchlaufe ich geistig die Fragestellungen, die mir im Ref jeweils in den Besprechungen der UBs gestellt wurden). Dann ergibt sich auf alle Fälle für das nächste Jahr ein optimierter Zugang. Und im Notfall baue ich eine frontale "jetzt erklär ich euch das"-Phase ein.

    Das tue ich auch. Es ist aber trotzdem viel Arbeit.

    Ich danke euch für eure Tipps und Erfahrungen. Einiges davon werde ich umsetzen, vor allem die Optimierung des Dateisystems (bin schon länger dran, muss mich da aber mehr reglementieren) und das Ablegen des Hangs zur Perfektion. Das ist leider mein großer Schwachpunkt, macht aber auch nach schönen Stunden sehr zufrieden :)

    Hallo,

    da es ja niemanden großartig interessiert, ob die Qualität von Unterricht hoch ist oder nicht, und im Vordergrund mittlerweile andere Dinge stehen (Papierkram), verändern sich die Aufgaben einer Lehrkraft immer mehr. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber ich bin seit ca. 15 Jahren im Geschäft und habe damals wie heute identische Bildungsgänge, und der Unterschied ist drastisch, es sind mittlerweile zwei völlig unterschiedliche Dinge. Sowohl für mich als auch für die Schüler sind die Anforderungen extrem gewachsen und haben sich inhaltlich verändert. Mit allem, was ich nun zu tun habe, komme ich deutlich über das Stundenkontingent, für das ich bezahlt werde.


    Da ständig krankschreiben lassen oder das Wochenende durcharbeiten keine Dauerlösung sind, muss Pragmatismus her.

    Ich bin eigentlich aus dem Grund Lehrerin geworden, lebendigen und sinnvollen Unterricht zu machen und meinen SuS eine gute, abwechslungsreiche Berufsausbildung zu ermöglichen. Und das mache ich auch noch. Da ich mit meinen Fächern sehr viele Inhalte unterrichten kann, hat es bisher kein Jahr mit nur Unterrichtsreihen gegeben, die ich schon mal gemacht habe. Dazu ändert sich ständig der Lehrplan. Dann kommt bei uns ein Klima der Angst hinzu, weil unsere SL eine sadistische Ader hat und auch schon mal SuS fragt, ob sie mal das Material von Frau XY sehen können und ob die auch schon mal früher Schluss macht, sowie ihre Spionin losschickt (Partnerin, die auch bei uns arbeitet), um zu kontrollieren), verbunden mit regelmäßigen Drohungen, Dienstvergehen bei der Bezirksregierung zu melden. Generell ist unsere Schule überorganisiert, wie selbst die QA letztes Jahr festgestellt hat.

    Auch ist immer mehr spürbar, dass die SuS immer weniger Kompetenzen und auch soziale Fähigkeiten mitbringen. Das heißt für mich, dass ich mehr Übungsbeispiele entwerfen muss und das alte Material überarbeiten muss, sonst fällt die Hälfte durch (sind Erzieher, und da ist eigentlich gewollt, dass man alle gut fördert und alle bestehen :) )

    Heißt: Ich bin viel Unterrichtsvor- und nachbereitung beschäftigt - für mich eine sinnvolle Tätigkeit. Aber mit dem ganzen anderen Kram (Papierkram, viel zu korrigieren, Prüfungserstellung, Klassenleitung) bin ich deutlich über meinem Kontingent.

    Ich mache das seit Jahren und bin nicht mehr bereit dazu, zumal ich nächstes Schuljahr mit den Stunden etwas hochgehen will und mir eigentlich nicht vorstellen kann, noch mehr zuhause zu tun (in Relation zu meinen Stunden).

    Daher meine Frage: Was tut ihr, um effektiver zu arbeiten? Wie bereitet ihr effektiv Unterricht vor? Wie sorgt ihr für eure work-life-balance?

    Das hast du falsch verstanden. Ich meinte damit völlig unironisch, dass die Arbeit unter den dort herrschenden Umständen eine Grundbelastung erzeugt, die dafür sorgt, dass es kein Wunder ist, dass die Kollegen dort, wenn sie ein Virus erwischt gleich länger ausfallen. Ich unterstelle keine Simulation.

    Genau so ist es. Das habe ich auch so verstanden - ich schreibe hier schließlich ständig in anderen Beiträgen was von meiner Schule und da ist es wirklich nicht schön.

    Das stimmt, aber dann war der Lehrer nicht faul zuhause, sondern wenigstens am Dienstort.

    Ich vermute, dass dieses Teamteaching ein "Angebot" ist - z.B. keinen Unterricht vorbereiten zu müssen und den entsprechenden Koll. unterstützen zu können (falls der das überhaupt will!) - vielleicht auch innerhalb des Teamteaching Klausuren zu korrigieren ... Wir haben am BK so viele Abschlussklassen, dass gar nicht so viel Unterricht erteilt werden kann, dass alle KuK mit Ausfallstunden auch Unterricht erteilen können. Völliger Schwachsinn das alles - zumindest für mich - ich habe meine Ausfallstunden mehr als gefüllt mit Korrekturen und Prüfungseinsatz, weil ich in so ziemlich jeder Prüfung eingesetzt bin und massig Klausuren habe, die mit Korrektur und Gutachten extrem zeitaufwendig sind, dazu die Zweitkorrekturen :(

    Der Landesrechnungshof hat halt eine andere Logik als Menschen, die sich mit Schule auskennen...

    An der Schule von Miss Miller, glaube ich nicht, dass die Kollegen (nur) wegen Corona monatelang ausfallen.

    Das stimmt, da hast du Recht 😬 aber wir haben tatsächlich auch andere Erkrankungen. Die mit Burnout hab ich schon rausgerechnet. Die anderen haben tatsächlich diesen grippalen Infekt und zu den beiden mit Long covid hab ich Kontakt. Der eine macht eine ambulante Reha und wird bald wiederkommen, aber der andere liegt wirklich flach, akute Luftnot, immer wieder Fieber etc obwohl der erste positive Test schon 2 Monate her ist. Keine Risikofaktoren, gerade erst 50 geworden 😔

    Bei uns fehlt aktuell 1/4 des Kollegiums, ein Teil davon hat Corona. Die anderen haben zum Großteil einen grippalen Infekt, der sie quasi ausknockt, 3 Wochen Krankschreibung sind keine Seltenheit.

    Zwei Kollegen, die im September an Corona erkrankt sind, haben nun Long covid, beide mehrfach geimpft, beide Ersterkrankung. Den einen geht es richtig mies, der wird dieses Schuljahr nicht wiederkommen

    Ich würde mir in dem Fall des TE unter den KuK Gleichgesinnte suchen und versuchen, über den Lehrerrat eine Verbesserung zu erzielen. Falls das nicht klappt, würde ich mit den KuK Anträge zur gerechteren Stundenverteilung einreichen. und versuchen, vorher eine Mehrheit zu organisieren.


    Falls auch das nicht klappt und die Schulleitung ihren autoritären Stil gnadenlos weiter durchzieht, würde ich mir als letztes Mittel ein Krankschreibungskonzept für mich persönlich überlegen und dieses Konzept wirklich niemanden mitteilen. Ist zwar sehr unbefriedigend, aber besser als sehend in den Burnout zu rennen.


    Das Gefühl der Ungerechtigkeit ist schlimmer als die eine oder andere Mehrarbeitsstunde, die ich in meinem glücklicherweise sehr positiven Schulumfeld sogar gerne übernehme.

    Im Grunde genommen ziehen fast all alle an einem Strang, aber es gibt da wohl rein rechtlich gesehen kaum einen Spielraum. Der LR ist schon länger in dieser Sache aktiv und er hat uns leider sehr desillusioniert. Die erste Fassung des Konzeptes kam von der SL alleine und daraus wurde ersichtlich, dass wir uns zu fügen haben und dass es keinen Spielraum gibt. Der Lehrerrat hat daraufhin etliche Gespräche mit der SL geführt und sie dazu gebracht, einen weiteren Vorschlag zumindest durchzulesen. Es gibt also ein alternatives Konzept. Daraufhin gab es wieder Gespräche und es kam zu einem "Kompromiss-Konzept", darin steht, dass Teamteaching möglich ist und dass die korrigierenden KuK zwei Wochen lang von der Pflicht zur Kompensation befreit sind. Der LR sagt, das ist das Maximum, das sie rausholen konnten. Ich bin mit weiteren BKs vernetzt, die haben zum Großteil das selbe Thema und handhaben es sehr unterschiedlich. Aber es sind viele Schulen dabei, in denen schon lange die KuK mit Ausfallstunden in anderen Klassen und im Teamteaching sitzen - egal, ob sie Abschlussklausuren korrigieren oder nicht.

    Es besteht mittlerweile sogar Kontakt zu einem Rechtsanwalt, der aber auch sagt, dass die SL rein rechtlich korrekt handelt.

    Mich wundert, dass das hier bei niemanden schon so richtig in der Schule angekommen ist, v.a. in den BKs in NRW geht wohl die Post ab. Unsere SL war wohl auf einer Dienstbesprechung in der hiesigen Bezirksregierung und da wurde sämtlichen SL wohl sehr deutlich und auch nicht besonders freundlich nahegelegt, ihr Kollegium in den Griff zu kriegen und jede einzelne Ausfallstunde nacharbeiten zu lassen. Der Landesrechnungshof hat da wohl ziemlich deutlich von der Verschwendung von Steuergeldern gesprochen.

    Der Lehrermangel ist eklatant, daher wird wohl im Moment zu drastischen Maßnahmen wie z.B. Zwangsabordnungen gegriffen, und zu solch einem Umgang mit den Ausfallstunden. Gerade am BK sind die ja nicht zu vernachlässigen, da sowohl zu Beginn des Schuljahres Stunden ausfallen (manche Klassen kommen erst später) und es jedes SJ reichlich Prüfungen gibt. Dass die KuK aber auch reichlich mit der Erstellung von Prüfungen zu tun haben, scheint egal zu sein, schließlich gehört das zu den normalen Aufgaben eines Lehrers.

    Besonders gemein finde ich generell, dass "frei" ja nicht "frei" heißt. Es ist ja in der Regel nicht so, dass die Randstunden ausfallen, so dass man später kommen oder früher gehen kann. Oft sind es ja Stunden mittendrin, so dass man doch in der Schule ist (ich spreche vor allem über die Klassen, die erst später im Schuljahr kommen).

    Was das für TZ-Kräfte heißt, weiß ich noch nicht. Ich bin in der besonderen Situation, dass ich zwei Praxistage habe, also Tage, an denen ich SuS in ihrer Einrichtung besuche und dort praktische Prüfungen abnehme. Wenn mündliche Examensprüfungen angesetzt sind und ich an einem dieser Tage in die Schule kommen muss, weil ich Prüferin oder Protokollantin bin, muss ich zusehen, dass ich da keine Praxisbesuche habe. Hätte ich da Unterricht, würde der vertreten, aber so ist das im Grunde genommen ja eigentlich Mehrarbeit, denn ich mache dann ja nicht weniger Besuche, sondern verschiebe sie nur. Genau so wie generell zu Prüfungen an einem freien Tag zu kommen. Wird das irgendwo registriert?

    Ich merke langsam, dass ich in den Schul-Burnout rutsche, und damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr kann und mich sofort krankschreiben lassen muss, sondern dass ich kaum noch einen Sinn in meiner Tätigkeit sehe.

    Hintergrund ist, dass es seit Jahren an meiner Schule bergab geht. Wir haben vor ein paar Jahren eine neue SL bekommen, die extrem autoritär ist, machtbesessen, sexistisch, distanzlos und geradezu sadistisch ist. Seit sie da ist, haben 18 von damals 140 KuK die Schule per Versetzungsantrag verlassen, so dass die umliegenden Schulen nun "voll" sind. Wir hatten eine unterirdische QR und müssen nun "nacharbeiten" - was alle ank..., da die Probleme in allem liegen, was die SL verursacht.

    Die Stimmung ist also eh schon nicht gut und die Krankenquote enorm. Wir haben KuK, die regelmäßig alle paar Monate für 2-3 Wochen ausfallen, weil sie immer kurz vor dem Burnout stehen. Ein oder zwei KuK sind IMMER wegen Burnout länger krankgeschrieben. Es gab schon Anzeigen gegen die SL und Dienstaufsichtsbeschwerden, aber es tut sich nichts - wohl eine Folge dessen, dass niemand mehr an einem BK SL werden möchte.

    Nun kommt noch etwas oben drauf. Der Landesrechnungshof NRW hat sich die Schulen vorgenommen und festgestellt, dass viel Unterricht ausfällt, obwohl Lehrer gegen Schuljahresende reichlich Ausfallstunden haben, und dass viel zu viel Mehrarbeit bezahlt wird. Das führt in unserer Bezirksregierung dazu, dass der Druck auf die Schulen enorm gewachsen ist. Mehrarbeit bezahlt zu bekommen ist mittlerweile ein Drahtseilakt, und die Mehrarbeit, die in der Vertrauensarbeit geleistet wird, die wichtige (Kommunikation mit SuS, gute U-Vorbereitung, Fortbildungen etc.), kaum noch leistbar ist.

    Aktueller Stein des Anstoßes: Wir haben am BK ab dem Frühjahr viele Ausfallstunden durch Klassen, die in Prüfungen sind. Das bedeutet, dass die entsprechenden KuK schon im Herbst davor die Prüfungsvorschläge erstellen, im Prüfungszeitraum korrigieren, Nachprüfungen stellen, schriftlich wie mündlich, in allen möglichen Prüfungen wie z.B. Externenprüfungen oder Kolloquien sitzen, sei es als Prüfer, sei es als Protokollant, und dieses ganze Prüfungsgeschäft viel Flexibilität und auch Konzentrationsfähigkeit erfordert. Ich bin in Anlage E unterwegs und muss zum normalen Prüfungsgeschäft noch die Externen prüfen (das wird zwar separat bezahlt, aber darauf würde ich gerne verzichten, denn es ist massig Mehrarbeit).

    Nun heißt es, dass jeder, der irgendwann Ausfallstunden wegen der Prüfungsklassen hat, in diesen Stunden in der Schule sein muss für z.B. Vertretungsunterricht oder- falls sich das nicht anbietet - für andere Dinge, um die er sich selbst kümmern muss (z.B.unterrichtende KuK nach Teamteaching fragen), denn ein Großteil dieser Ausfallstunden soll in Unterricht fließen. Es gibt Schulen, da bekommt jeder KuK mit Abschlussklassen ab der ersten Klasse, die weg ist, jede Woche einen neuen Stundenplan, in dem diese Stunden gefüllt sind. Ergibt sich kein Vertretungsunterricht oder sonstiges, werden die Ausfallstunden als Minusstunden festgehalten, auf die noch bis zu einem halben Jahr danach zurückgegriffen werden kann.

    Das haut mich von den Socken, denn ich weiß, dass ich das nicht schaffen werde. Zudem komme ich mir immer "blöder" vor, denn für mich ist das das Signal, dass LehrerInnen mal wieder als "faul" betrachtet werden, die man zu ihrer Arbeit zwingen muss. Und das macht mir den Beruf madig. Alles, was den Beruf noch vor 10 Jahren ausgemacht hat - Fokus auf Planung und Unterricht, Zeit für SuS, individuelle Förderung, konzeptionelle Arbeit für die Optimierung von Dingen, Fobis etc.) - ist in den letzten Jahren kaum noch leistbar und wird auch ganz offen von der SL als "reduzierbar" kommuniziert. Stattdessen bin ich nur noch mit Papierkram befasst, der mir den letzten Nerv stiehlt - zumeist dient dieser Papierkram dazu, alles 3x abzusichern und seine eigene Arbeit nachzuweisen.

    Das Thema "Arbeitszeitmodelle von LehrerInnen" ist ja leider bisher noch nie flächendeckend und ernsthaft in Angriff genommen worden. Warum auch? Es könnte ja rauskommen, dass LehrerInnen über alle Maßen belastet sind. Und dass Arbeitszeitmodelle eine Neuorganisierung erforderlich machen und Aufgaben gestrichen oder Stundenzahlen heruntergesetzt werden müssen. Solche Studien existieren ja, aber die Ergebnisse scheinen ja niemanden zu interessieren.

    Ich bin wirklich ratlos und gucke dem Frühjahr mit Angst entgegen. Ich habe ab Mai den Montag wegen zwei Abschlussklassen unterrichtsfrei, und ich brauche diesen Tag zum Korrigieren. Ich habe 45 Minuten für eine Strecke, Zeit, in der ich nichts machen kann. Ich habe weder die Zeit noch die Konzentration, mich auf fremde Klassen einzulassen, geschweige denn, Unterricht für diese vorzubereiten! Ich kann mich doch aber nicht jeden Montag krankmelden!

    Anderen KuK geht es ähnlich. Gnädigerweise hat unsere SL den KuK, die korrigieren, 2 Wochen eingeräumt, in denen wir die Ausfallstunden nicht nacharbeiten müssen - was ein Witz ist. Ich bin in TZ tätig und die Prüfungen fallen oft zwangsläufig auf meine freien oder auf einen meiner Praxisbesuchstage, so dass ich teilweise dann jeden Tag von 8-1 arbeite, und das mit einem Deputat von 10 Stunden.

    Ich frage mich wirklich, wer unter diesen Umständen noch LehrerIn werden will - ich jedenfalls kann es niemandem empfehlen!

    Was für Möglichkeiten haben LehrerInnen? Ich befasse mich gerade mit dem Thema "Überlastungsanzeige" - vielleicht wäre es sinnvoll, dass alle KuK im Prüfungszeitraum mal gleichzeitig eine stellen.

    Nach allem, was ich bisher gehört habe, wird es gerade in NRW rundgehen. Der Landesrechnungshof hat sich die Schulen vorgenommen und festgestellt, dass gerade durch die Ausfallstunden in den Prüfungsklassen sehr viel Unterricht ausfällt. Es gibt Schulen, an denen diejenigen, die in Prüfungsklassen eingesetzt sind, jede Woche einen neuen Stundenplan bekommen, in dem die Stunden, die sie "frei" haben, in anderen Klassen abgeleistet werden müssen. Wenn sich das nicht anbietet, sammeln sich Minusstunden, auf die bis zu 6 Monaten danach noch zurückgegriffen werden kann. Ob man einen Prüfungsvorschlag samt Korrektur machen muss oder nicht, ist in diesem Modell egal. Argument: Prüfungen gehören zum Lehrerdasein und gelten nicht als erteilter Unterricht.

    Das wird bald ein Ende haben - da ist einiges im Gange, bei uns ist es so, dass alle in den Stunden („freie“ durch die abwesenden Prüfungsklassen) anwesend sein müssen und sich, falls sie keine Vertretung bekommen haben, um Team-teaching oder sonstiges kümmern müssen- neben dem Prüfungsgeschäft.

    Hast du dazu eine Quelle? Gibt es eine rechtliche Grundlage?

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