Zeit ist natürlich auch ein Problem (und dann fallen zuerst die Gespräche mit Fachkollegen weg, mir fällt gerade ein, wie viele Stunden ich einem Geographie- und Sportlehrer Bruchrechnung erklärt habe (dieselbe Gesamtschule), damit er es am nächsten Tag den Schülern erklären konnte (und er brachte Dinge immer wieder durcheinander, während ich hoffte, nichts wichtiges vergessen zu haben).
Ich bin froh, dass an meiner jetzigen Schule darauf Rücksicht genommen wird (bei Einführung von NwT gab es Diskussion nach dem Motto alles Naturwissenschaft, ich habe damals zurück gefragt, ob man auch von einem Italienischlehrer Französischunterricht verlangen würde, seitdem wurde bei uns auch NwT entsprechend aufgeteilt, auf diese eine Kopplung kam es auch nicht mehr an.) Im allerersten Jahr musste ich tatsächlich Akkustik und Kraft unterrichten (und war den Schülern ungefähr zwei Wochen Schulbuch voraus. Ich fühlte mich unsicher und das merken Schüler (wenn Lehrer kaum mehr wissen als sie, wenn Hintergrundwissen fehlt.)
Auch von meinen Englischkollegen höre ich immer wieder, wie schlecht die Aussprache (vieler) Grundschullehrer sei, dass sogar grammatikalisch Fehler gemacht würden usw.
Ich war ein Jahr in den USA (Schüleraustausch) und ich habe gemerkt wie schlecht die Kollegen ausgebildet waren. Eine Lehrerausbildung wie bei uns gab es (damals) nicht.
Fachfremd unterrichten ist für mich eine absolute Notmaßnahme, nicht viel besser als gar kein Unterricht (meine Englischkollegen meinen manchmal, kein Englischuntericht in der Grundschule sei besser).