9000€ brutto im Monat (zum Einstieg), 22 Zeitstunden Arbeit (netto) pro Woche, max. 4 Jahre Ausbildung

  • Darf man sich eigentlich eine präferierte Falttechnik wünschen? Kranich fände ich bei meiner Statur (Modell "Fette Taube") ziemlich interessant. Da bleibt einem die Traurigkeit garantiert in den Tränendrüsen stecken und wird stante pede in Lachtränen umgewandelt (die sind eh viel gesünder).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Anrechnungsstunden - diese Vokabel existiert bei GS-Lehrern gar nicht. Oder ist das nur hier so? Nur die Kollegin, die die Kooperation mit den Kindergärten macht, bekommt eine (wenn eine übrig ist). Und das ist ne Menge Arbeit. In meinem nächsten Leben würde ich wahrscheinlich nicht mehr GS-Lehrerin. Was ganz anderes, aber das weiß man erst hinterher. Obwohl mir die Arbeit mit den Kindern immer sehr viel gegeben hat - nur das Drumherum nicht.

  • Solche Stunden werden doch aus dem Topf verteilt, den die Lehrerkonferenz beschließen kann. Ändert da doch einfach was per Konferenzbeschluss dran-.

    Der war gut!

    Über Grundsätze für die Verteilung der Anrechnungsstunden entscheidet die Lehrerkonferenz auf Vorschlag der Schulleiterin oder des Schulleiters. Die Verteilung der Anrechnungsstunden im Einzelnen obliegt einzig und allein der Schulleitung.


    Und ich spreche auch für NRW...

  • Ja und? Dann entscheidet die Lehrerkonferenz, dass sie den Vorschlag des Schulleiters ablehnt.

    Ha! Du bist gut! Als ob das so einfach wäre. Ne, so viele Rechte hat man als Beamter auf Lebenszeit nicht. Ich meine, jetzt mal im Ernst, wenn die Lehrerkonferenz den Vorschlag des Schulleiters ablehnt, dann ist der vielleicht sogar verstimmt darüber. Oder sogar genervt.

    Und dann steht man als Beamter aber echt übel da, denn dann kann unter Umständen sogar das hier passieren:

    Im Gegenteil, da wird man zusammengefaltet.

    Also, ne, Frosch, das war jetzt schon sehr naiv von dir. Das kann man nur als Schulleiter so sehen, wenn man selbst in der Position des Faltenden ist.

  • Ja und? Klar, dann muss ein neuer Vorschlage her und solange ist dann wieder die Schulleitung am Hebel.

    Selbst wenn über einen Vorschlag entschieden wurde, entscheidet über die Verteilung der Anrechnungsstunden im Einzelnen einzig und allein die Schulleitung.

    Vielleicht hat man ja eine nette Schulleitung, die sich eng an die beschlossenen Vorgaben aus der Lehrerkonferenz hält und sich immer mit dem Lehrerrat abstimmt.

    Vielleicht aber auch nicht...

  • Also, ich hab das schon ironisch gemeint.

    Vielleicht sehe ich das auch falsch, weil es lange her ist, seit ich in NRW unterrichtet habe. Aber die Gesamtkonferenz kann meiner Ansicht nach die Grundsätze schon so eng fassen, dass die Schulleitung nicht einfach machen kann, was sie will. Und wenn ein Konferenzbeschluss übergangen wird, hat man als Kollegium plötzlich eine recht konkrete Handhabe.

    Aber dazu darf man halt den Konflikt nicht scheuen, was in einer sicheren Position als Beamter auf Lebenszeit echt nicht so schwer ist. Und dass der Chef einem die Karriere versaut, ist bei einem Lehrer jetzt auch nicht so die große Gefahr, weil es sowieso keine nennenswerte Karriere gibt. Da sollten sich theoretisch immer irgendwelche A13er oder A14er finden lassen, die sowieso nichts mehr werden wollen und deshalb auch den Konflikt eingehen könnten.

  • Komisch, bei uns wird das schön demokratisch abgestimmt. Ich hab freundlich gesagt, dass ich mit meiner Zeit für die Nachschreibeklausuren nicht hinkomme, eine Rechnung vorgelegt und Zack genehmigt.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wir in Hessen haben in gewissem Umfang Mitspracherecht. Aber das ändert nichts daran, dass es viel zu wenig zu verteilende Stunden sind. Bekäme jeweils der Chemie, Bio und Physiksammlungsleiter eine Stunde, müsste an anderer Stelle jemand (IT- Beauftragter, Bücherei, Aufgabenfeldleiter... ) leer ausgehen. Sind wir doch mal ehrlich, oft sind diese Stunden doch nur ein Witz (IT-Beauftragter mit ca 200 PCS, die von ihm zu warten sind, bekommt 1 Std weniger Unterrichtsverpflichtung)

  • Ich bin da voll bei dir, aber ist das realistisch? Wenn man tatsächlich sagt "Ich kann XY nicht mehr durchführen, mein Stundenkonto ist voll", dann lässt einem das doch keine Schulleitung durchgehen. Im Gegenteil, da wird man zusammengefaltet.

    Ich weiß nicht, ich bin wegen so etwas noch nie zusammengefaltet worden. Das passiert eigentlich nur, wenn man wichtige Aufgaben liegen lässt, ohne dies rechtzeitig zu signalisieren. Ein klares Signal, wann eine zusätzliche Aufgabe gerade nicht mehr geht, gehört m.E. zum professionellen Handeln von Lehrkräften.


    Im Übrigen haben Schulleitungen i.d.R. eine gute Antenne zur Unterscheidung von Kolleginnen und Kollegen, die gerade wirklich voll sind, weil sie parallel bestimmte andere wichtige Aufgaben erledigen oder gerade eine Korrekturspitze haben und solchen, die zwar permanent am Meckern über Überlastung sind, aber ihre Arbeitszeit mit der Unterrichtszeit gleichsetzen. Dementsprechend unterschiedlich wird die SL ggf. auch reagieren.


    Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Die Erfassung der eigenen Arbeitszeit hilft sehr, diese bei Bedarf auch ggü. der SL transparent zu machen und ein entsprechend konstruktives Gespräch über Entlastung oder Aufgabenumstruktierung zu führen.

  • Aber die Gesamtkonferenz kann meiner Ansicht nach die Grundsätze schon so eng fassen, dass die Schulleitung nicht einfach machen kann, was sie will.

    Leider sehe ich ich das nicht ironisch, ganz im Gegenteil:

    "Aber die Gesamtkonferenz kann meiner Ansicht nach die Grundsätze schon so eng fassen, dass die Schulleitung nicht einfach machen kann, was sie will."

    Das halte ich für illusorisch: Dazu müsste sich das gesamte Kollegium zunachst einmal bis ins Detail einig sein und an einem Strang ziehen, was bei größeren Schulen bzw. einem größeren Kollegium kaum möglich ist. Die Schulleitung wird auch ohnehin einen dermaßen eng gestrickten Vorgabenkatalog kaum unterbreiten. Noch einmal: Über Grundsätze für die Verteilung der Entlastungsstunden entscheidet die Lehrerkonferenz auf Vorschlag der Schulleiterin oder des Schulleiters. Alles andere wäre schön dumm: Neue Projekte könnten dann nicht mehr mit Entlastungsstunden honoriert werden, zudem beeinflussen steigende/sinkende Schülerzahlen den Pool der Stunden, welche die Schule erhält.

    Selbst wenn dann beschlossen wird: "Für die Vertretungsplanung sind 4 Ermäßigungsstunden vorgesehen" bleibt genügend Raum zum Tricksen: Kollege XY und Kollegin XX sind für die Erstellung der Vertretungspläne zuständig. Kollege XY soll laut Schulleitung nun aber auch noch bei der Erstellung der Stundenpläne mitwirken. Schulleitung zu Kollegin XX: "Ich kann Ihnen deswegen nur noch 0,5 Entlasstungsstunden geben - das müssen Sie verstehen!" Kollege XY erhält dann zwar 3,5 Stunden, hat aber noch eine zusätzliche Aufgabe an der Backe.

    Aber dazu darf man halt den Konflikt nicht scheuen, was in einer sicheren Position als Beamter auf Lebenszeit echt nicht so schwer ist. Und dass der Chef einem die Karriere versaut, ist bei einem Lehrer jetzt auch nicht so die große Gefahr, weil es sowieso keine nennenswerte Karriere gibt. Da sollten sich theoretisch immer irgendwelche A13er oder A14er finden lassen, die sowieso nichts mehr werden wollen und deshalb auch den Konflikt eingehen könnten.

    Jep, den Konflikt gescheut habe ich nicht - und ich wurde gefaltet! Stimmt schon, letztlich kann mir keiner was, aber ein nettes Arbeitsklima kommt so halt nicht zustande.

    Und ganz im Gegenteil: Es finden sich immer irgendwelche A13er, die jede Zusatzaufgabe auch ohne Entlastungsstunden erledigen. Einfach so, weil sie sich freuen, dass sie von der Schulleitung "beachtet werden" und für "besondere Aufgaben auserkoren" worden sind. Wie gesagt:

    Vielleicht hat man ja eine nette Schulleitung, die würde dann den Arbeitseinsatz tatsächlich honorieren.

    Vielleicht aber auch nicht...

  • Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Die Erfassung der eigenen Arbeitszeit hilft sehr, diese bei Bedarf auch ggü. der SL transparent zu machen und ein entsprechend konstruktives Gespräch über Entlastung oder Aufgabenumstruktierung zu führen.

    Dann darfst du dich glücklich schätzen, dass du eine gute und umsichtige Schulleitung hast. Es gibt nun einmal auch das Gegenteil.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Dazu müsste sich das Kollegium aber erst einmal einig sein und an einem Strang ziehen

    Wenn sie nicht an einem Strang ziehen, sind sie sich zumindest insofern größtenteils einig, dass das, was der Schulleiter vorschlägt, schon für sie okay ist. Auch wenn das vielleicht nicht für alle okay ist.

    Aber mit dieser Mehrheitszustimmung muss man dann wohl leben.

  • ich bin bzgl. Entlastungsstundenverteilung froh, dass ich nicht mehr in NRW unterrichte (damals haben an meiner Schule die beiden größten Fachschaften Deutsch und Englisch bestimmt, dass für ihre Korrekturen fast alle Entlastungstunden reserviert wurden, Schulleitung hatte auch die beiden Fächer, für Chemiesammlung blieb nichts mehr übrig, die SL hat einfach einen abgeordnet (es war immer der neueste in der Fachschaft).


    Hier wird ungefähr die Zeit für die Zusatzufgaben bestimmt (1 Entlastungstunde für ein Schuljahr entspricht ungefähr 72 Zeitstunden, 36 Schulwochen mit je 2 Stunden). Das reicht zwar auch nicht, ich empfinde es aber als gerechter. (In Baden-Württemberg sind aber alle Fächer Korrekturfächer, Nebenfächer haben oft sogar mehr zu korrigieren, weil die Kollegen mehr Klassen unterrichten. Alleine deshalb würde hier niemand verstehen, warum für Korrekturen Entlastungstunde gewährt werden sollen. Deutsch hat zwar mehr zu korrigieren, aber keine zeitaufwändige Schülerversuche.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • ich bin bzgl. Entlastungsstundenverteilung froh, dass ich nicht mehr in NRW unterrichte (damals haben an meiner Schule die beiden größten Fachschaften Deutsch und Englisch bestimmt, dass für ihre Korrekturen fast alle Entlastungstunden reserviert wurden, Schulleitung hatte auch die beiden Fächer, für Chemiesammlung blieb nichts mehr übrig, die SL hat einfach einen abgeordnet (es war immer der neueste in der Fachschaft).

    Das war aber eher ein Problem Deiner Schule und nicht eins des Landes.

    Wir bekommen für jede Sammlung (Bio, Physik, Chemie) je eine Stunde.

  • Das war aber eher ein Problem Deiner Schule und nicht eins des Landes.

    Wir bekommen für jede Sammlung (Bio, Physik, Chemie) je eine Stunde.

    Es ist das Problem, wenn Lehrerkonferenzen abstimmen (jeder sieht nur seine Arbeit) . Ich erhalte jetzt 2 Entlastungsstunden (und es wird nicht abgestimmt, an allen mir bekannten Gymnasien in Baden-Württemberg ist es genauso, also je 2 Entlastungstunden für jede naturwissenschaftliche Sammlung, wir haben 4 zusätzlich NwT, wobei eine Entlastungsstunde auch mit einer A14 Stelle für 5 Jahre verrechnet werden kann).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 ()

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