Beiträge von Alterra

    Mein Arbeitsweg sind ca 25km, ich wohne in einer Kleinstadt und arbeite in einer mittelgroßen Stadt, die selbst wieder nur einen Steinwurf von einer größeren Stadt entfernt ist. Und dennoch:

    Würde ich den ÖPNV nutzen (der für mich ja sogar kostenlos ist, da Landesangestellte ein solches Ticket haben), müsste ich vor 6.00 Uhr das Haus verlassen. Die nächste Bushaltestelle Richtung meiner Schule ist allein 20 Gehminuten entfernt. Dann ist noch kein Kind in die KiTa oder GS bebracht (die haben um diese Uhrzeit auch noch nicht geöffnet, selbst mit Auto ist das eine knappe Geschichte). Mit dem Hund müsste ich vermutlich um spätestens 5 Uhr die Morgenrunde laufen. Mittags käme ich ebenfalls ca. 1,5 Std später nach Hause, allein 2 Vereinstermine meiner Tochter würde ich so definitiv nicht halten können. An Unterrichtsvorbereitung, Korrektur in Bussen und Regioexpress ist wirklich nicht zu denken, das muss ich weiterhin zu Hause in Ruhe machen

    Ich will ja gar nicht sagen, dass es nicht geht. Mir persönlich ist aber die Zeit zu wertvoll bzw nutze sie lieber für andere Dinge/Menschen, um sie im ÖPNV zu verbringen. Mit Auto benötige ich max 1/3 der Zeit. Diesen Luxus gönne ich mir.

    Bevor wir hierhin gezogen sind, haben wir in einer größeren Stadt gelebt. Damals hatten wir kein Auto und es auch wirklich nicht benötigt. Alles war in Laufnähe bzw sehr gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Selbst die kleinen Dörfchen im Umkreis wurden gut (alle 1/2 Std.) bedient. Obwohl wir aber nun nicht auf dem Dorf, sondern in einer Kleinstadt wohnen, ist die Anbindung hier deutlich schlechter. Vermutlich liegt es auch daran, dass verschiedene Landkreise/Stadtgrenzen beteiligt sind.

    Ich übertreibe auch wirklich nicht, wenn nicht mindestens 2-3mal/Monat in der Schule gemeldet wird, dass heute die SchülerInnen vielfach zu spät sein werden, weil Zug X/Bus Y ausfällt/zu spät ist etc. Meine SL fände das im Falle der LK sicherlich nicht besonders erstrebenswert


    Also ja, ich bekenne mich schuldig: Ich gehöre zu den Familien, die zwei Autos in der Garage hat. Und solange sich nichts am Wohn- und Arbeitsort ändert, wird dies auch der Fall sein.


    Eure Alterra (die mit den zwei Autos, aber einen Großteil ihres Gemüses im Garten ohne Einsatz von Pestiziden, Insektiziden was auch immer im Garten anpflanzt und den Rest vom regionalen Biobauern holt, max 2/Monat Fleisch isst, seit nunmehr 15 Jahren keine Flugreise mehr gemacht hat und die letzten Jahre immer mit Bahn/Bus in den Urlaub fuhr, vieles Second Hand kauft....)

    Die Familie der Zukunft hat hoffentlich maximal 1 Auto und dazu ein paar (E-)Bikes/Lastenräder und nen gut ausgebauten ÖPNV vor der Tür.

    Wünschenswert wäre das und ist meiner Meinung nach in größeren Städten auch vielfach absolut alltagstauglich. Aber eben nicht auf dem Land und auch nicht in Kleinstädten. Ohne zwei Autos würde unsere Familie sich total auf den Kopf stellen müssen. Natürlich ist das eine Sache der Prioritätensetzung.

    Lass dich davon einfach nicht stressen...manchmal habe ich das Gefühl, dass das auch der Grund ist, warum viele KollegInnen krank in die Schule gehen a la "Aber sonst komme ich mit dem Stoff nicht durch"


    Ich bin ja an einer BS und die meisten Schüler führe ich zu einer zentralen Abschlussprüfung hin. Daher lasse ich keine Inhalte aus, die gefordert werden im Lehrplan. Was ich aber sowasvon mache, ist kürzen/Prioritäten setzen/Methoden anpassen. Wenn ich merke, dass wir stofflich hinterher hinken, verzichte ich auf Gruppenarbeiten mit Selbsterarbeitung. Dazu gibt es dann einen guten Lehrervortrag und ein AB. Oder ich verlagere etwas als Hausaufgabe. Oder ich ermögliche Präsentationen. Oder.... ach, da ist viel möglich.


    Ich war vor ein paar Jahren mal vier Wochen am Stück krank wegen eines Unfalls. Auch das haben wir locker wieder aufgeholt. Manchmal darf man auch sich und sein Fach nicht so wichtig nehmen.

    Nur in Oberschwaben kann man es sich als Handwerksmeister offensichtlich leisten, die Leute, die sich um Ausbildungsplätze drängeln, auszusieben.

    Wolfgang, erzählst du nicht Geschichten von vor 20 Jahren?

    Erfreulicherweise ist das nicht nur bei Wolfgang, sondern auch bei uns hier in Rheinhessen (und bestimmt auch in vielen anderen Regionen) so.

    Zwar suchen landesweit Betriebe neue Azubis, aber dass man dann jeden nimmt, der mal anfragt, davon sind wir dann doch noch entfernt.

    Ja, es werden Abstriche bei den Anforderungen gemacht, aber unsoziale, freche etc. Azubis stellt auch heute noch kaum jemand ein. Da kann der Bedarf noch so groß sein.

    Auch im Baugewerbe sind Ausbildungen übrigens kein Zuckerschlecken. Tischler, Zimmerermänner etc. haben oft einiges auf dem Kasten bzw, wenn nicht, wird es auch nichts mit der Ausbildung..

    Es gibt zum Beispiel - zumindest in BW - am beruflichen Gymnasium derzeit keinen Englisch-Leistungs- bzw. Erweiterungskurs.


    Es gibt am beruflichen Gymnasium in BW keinen Englisch-Leistungskurs und auch im "Grundkurs" keine Arbeit mit englischen Ganzschriften (jedenfalls nicht vorgeschrieben und auch nicht prüfungsrelevant im Abi). Daher sind diese Schüler meines Erachtens schon schlechter auf ein Anglistikstudium vorbereitet, das eben auch anglistische Literaturwissenschaft umfasst.

    Das finde ich wirklich sehr schade und ich kann deine Argumentation mit dem Anglistik-Studium auch nachvollziehen. In Hessen unterscheidet sich BG und allg Gym nicht so sehr, wir schreiben identische zentrale Abiprüfungen im LK und GK, neben Deutsch und Mathe sind auch Englisch, Chemie, Physik und BioLK möglich.


    Zur Ausgangsfrage, wie mehr Kids den Abschluss schaffen, habe ich ja schon geschrieben, dass vor allem soziale Gründe eine Rolle spielen. Bei unseren Problemfällen müsste man wirklich mehr in die Familien gehen, also Hausbesuche, Elternarbeit, Coaching etc, also seeeeehr viel Beziehungsarbeit. Ich denke, dass dies die Lösung für ganz viele dieser Fälle wäre. Ich habe nur leider keine Zeit dafür! Ein Sozialpädagoge für ca.1000 SchülerInnen verpufft da ebenso.


    In vielen dieser SchülerInnenköpfe ist nicht einmal der Wunsch nach einer Ausbildung vorhanden. Entweder reicht ihnen bereits die Aussicht auf Bürgergeld oder sie glauben daran, mit irgendwas (ja, Influencen ist mehrfach schon gefallen) Kohle zu machen. Ihnen fehlen die Vorbilder im direkten Umfeld. Wenn z.B. Eltern zu Gesprächen kamen (viele tauchen auch trotz direkter Einladung nicht auf), saßen mir noch nie Akademiker, Bankkaufleute oder Verwaltungsfachangestellte gegenüber. Die Eltern der Kids der Berufsvorbereitung sind selbst entweder arbeits- und ausbildungslos oder arbeiten im Niedriglohnsektor. Im Freundeskreis sieht es ähnlich aus. Von alleine schaffen es die Kids da nicht raus, sie brauchen Hilfe von außen und Menschen, die ihnen andere Wege aufzeigen.

    Das fängt beim pünktlichen Aufstehen an, geht über zum Anlernen von Durchhaltevermögen und Konfliktfähigkeit und endet beim Einschlafen ohne dröhnenden Fernseher. Ich als Lehrerin mit drölftausend Aufgaben (und einem eigenen Leben) kann das nicht begleiten. Eine max 1:5 Betreuung durch Sozialpädagogen o.ä. wäre für sie nötig, aber das bleibt ein Wunschgedanke.

    Zu den 3 Mio Jugendlichen ohne Abschluss gehören auch einige von meiner Schule (BS in Hessen). Genau wie bei Humblebee haben wir sogenannte Berufsvorbereitungsklassen, die den Hauptschulabschluss als Ziel haben.

    Ich habe keine offiziellen Zahlen, nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre sind es ca 50% (Tendenz steigend), die letztlich ohne Abschluss gehen. Am Fachniveau scheitert es in den wenigsten Fällen, es liegt nahezu ausschließlich an mangelnder Anwesenheit und sozialen Konflikten. Als KlassenlehrerIn kommt man kaum noch hinterher, es vergeht keine Woche ohne Drama. Damit diese Kids höhere Abschlusschancen haben, bräuchte es eine viel intensivere Betreuung.

    Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

    Jede gute SL sollte ebenso reagieren und dass Frauen in einem gewissen Alter schwanger werden können, ist ihnen ebenso bekannt. Also mach dir darum keine Gedanken! Dein Grund für eine gewisse Zeit auszufallen, ist doch neben anderen der schönste Grund überhaupt. SL wissen das und es werden Lösungen gefunden, dafür ist eine SL auch da.

    Übrigens machen die wenigsten SL 6 Wochen Urlaub auf Ibiza, sondern sind auch in den Sommerferien vor Ort. Wenn du sie unbedingt sprechen möchtest, kannst du per Email nach den Präsenztagen fragen.

    Wenn man mehr Schmetterlinge im Garten haben möchte, lohnt es sich, in irgendeiner Ecke Brennesseln stehen zu lassen 😊 Für viele Arten und deren Larven absolut unersetzlich.

    Deshalb haben wir sie direkt am Hauseingang stehen :) Es ist der einzige Ort, wo sie hier wachsen und deshalb lasse ich sie da. Bin schon oft Opfer geworden, weil sie mittlerweile in den Weg hängen. Was ich für Schmetterlinge und Bienen etc. auch total empfehlen kann, sind Disteln. Aktuell stürzen sie sich darauf und lassen dafür sogar Lavendel links liegen. Ich habe mehrere an den Gartenrändern verteilt stehen gelassen. Sie sehen auch wirklich hübsch aus, sind tw fast 2m hoch und wenn man nicht drauftritt, echt tolle Pflanzen.

    habe ich nicht per se das Recht, spontan doch einfach Vollzeit zu kommen.

    Wie auch schon einige hier geschrieben haben - "spontan" erfolgt der Wechsel in VZ/TZ doch nicht wirklich, sondern mit einem halben Jahr Vorlaufzeit. Elternzeiten kommen doch oft auch nicht einfach so blitzartig herangeschwebt. Längere Krankheitsausfälle sind natürlich nicht planbar, Sondersituationen ebenso nicht.


    Ohne Kenntnis darüber zu haben, hoffe ich aber, dass Schulleitungsmitglieder auch in diesem Punkt der Personalplanung fortgebildet werden. Es gibt so viele Statistiken, eine davon wird bestimmt thematisieren, mit welchen Ausfällen/TZ-Quoten im Durchschnitt zu rechnen ist.

    55 Euro? Gab es da Kaviar?

    Nein, ein "stinknormales Buffet" (ohne Getränke). Dazu kamen noch Deko, DJ und Fotograf. Ich finde es auch teuer und habe ein mulmiges Gefühl dabei, dass -selbst wenn nur die Eltern mitkommen und keine Geschwister - der Abend pro AbiturientIn nur knapp unter 200 Euro liegt. Ich denke nicht, dass alle so viel Geld nebenbei ausgeben können. Ich weiß nicht, wie viele dieses Jahr nicht zum eigenen Abiball sind. In den letzten Jahren wurde dieser immer teurer und die Anzahl der Abiturienten ohne Teilnahme ist stetig mitgestiegen. Sicherlich haben einzelne einfach keine Lust, aber der Preis wird bestimmt auch für einige der Grund sein. Und das ist absolut traurig.

    Deine Schulleitung muss dich also nach deinen Wünschen zu fragen, sie muss diese aber nicht erfüllen.

    Hessenkonform fragt unsere SL eventuelle Wünsche ab, also "ich hätte gern eine 11.Klasse in Geschichte", aber nicht die Einsatzzeiten. Wann diese Geschichtsstunden liegen, wissen wir nicht

    Ich gönne es jedem von euch, dass so viele von euch Wünsche äußern können, auf die auch oft eingegangen wird.

    Weder bis vor kurzem bei mir in VZ und nun in TZ wurde jemals nach meinen Wünschen zum Stundenplan gefragt. Wir bekommen den Plan ca 2 Wochen vor Schulbeginn und müssen dann schauen, wie wir die Betreuung regeln. Zu KiGa-Zeiten war das noch weniger relevant als nun in der Grundschule, denn der KIGA hatte längere Betreuungszeiten als nun die Grundschule/Hort.

    In VZ hatte ich eigentlich jedes Jahr immer zur ersten und min 1x Nachmittagsunterricht, nun habe ich einen freien Tag (an dem ich aber auch zu Vertretungen einbestellt werden kann und wurde) und auch Unterricht zwischen 1-9 Std. Die Kleine hat natürlich ganz andere Schulbeginn und -endezeiten.

    Hey, ich weiß gar nicht, wie ich es formulieren soll, ohne dass es übergriffig ist: Ich finde 75 % Deputat (das wären bei mir 18 Std) mit Kleinkind und Pflege und selbst erkrankt ganz schön heftig.

    Hast du eine gute Betreuungssituation für das Kind? Kann ein/e evtl PartnerIn viel abnehmen oder sind z.B. die Eltern vor Ort/gutes Netzwek? Sind Termine für die Oma gut in den späten Nachmittag zu legen bzw. wie lange kann sie alleine bleiben?

    Nein, natürlich kann Kurzprosa auch anspruchsvoll sein. Aber in Hessen müssen sowohl in schriftlichen als auch mündlichen Abi mehrere HJ einbezogen werden. Und wir lesen mehr Lektüren + Lyrik, Sachtexte etc bei weniger Abivorschlägen. Man kann sich also nicht darauf verlassen, dass KG oder was auch immer ein Abivorschlag ist.


    Wäre dem so, kann ich verstehen, dass man für Deutsch im Abi kaum etwas lernen muss, sofern man Sprachgefühl und Textlesekompetenz hat

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