Beiträge von Alterra

    Soweit ich es von euch mitbekommen habe, schreiben eure SchülerInnen ja eh schon kaum Klausuren in der Oberstufe... das ist echt alles sehr schülerfreundlich bei euch in NRW geregelt

    s kam eine allgemeine Information, dass Klausuren vormittags zu schreiben sind, auch die Nachschreibeklausuren.

    Dadurch habt ihr ja die Order von oben, anderen Kollegen die SchülerInnen aus deren Kursen zu nehmen, oder?

    Klausuren werden aber doch auch regulär nachmittags geschrieben, wenn der Kurs dann nun mal mittags liegt? Ich verstehe es nicht

    Ja, und das obwohl ich nicht schlecht war. Es lag mehr an der Organisation des Tages, langes Warten etc.


    Siehst du dir gerade Handball an, obwohl du diese Sportart nicht selbst gespielt hast?

    Diese Tendenz kann ich an meiner Schule nur bestätigen; nicht in den Ausbildungsklassen, da macht die Chefetage sowas eben nicht lange mit, sondern eben in den Vollzeitschulformen wie FOS und BG.

    Ich unterrichte z.B. gerade einen FOS-Schüler seit 1,5 Jahren, der noch an keiner der bisher 4 Klausuren bei mir zum normalen Termin geschrieben hat. Und da er sogar brav ärztliche Atteste für diese Tage bringt, darf es ihm nicht zum Nachteil sein.

    Auch in den BG Kursen habe ich tw Anwesenheiten von unter 50%, hier reichen "einfache" Entschuldigungen aus, damit es keine negativen Konsequenzen für die Teilnehmer hat. Es gibt in Hessen auch keine Richtlinie, ab wann ein Schüler nicht mehr bewertbar ist (wir haben feste Vorgaben, in welchem Verhältnis schriftliche und mündliche Leistungen in die Notengebung einfließen). Die mündliche Note müssen wir dann aus den paar Terminen bilden, an denen der Schüler im Unterricht war.

    Nenne mir mal Vorschriften, die nur zur Gängelei gedacht sind.

    "Gängelei" ist mit Sicherheit nicht das Ziel der Verordnungen, aber es kommt zu ihr an gefühlten x Stellen im System.

    Besagte Landwirtfreunde von mir sind eigentlich in der Getreide- und Fruchtproduktion tätig, wollten aber auch ca. 5 Schweine halten für den Eigenverbrauch und ein paar Wurstkonserven zum Verkauf am Hof. Die Schweine hätten einen großen Stall und sogar Koppelgang bekommen. Die Landwirte haben aber davon abgesehen, weil sie den bürokratischen Aufwand und die Vorgaben zu aufwändig fanden.

    Ja, eigentlich haben die ganzen Meldeverfahren und Vorgaben ihren Sinn. Durch das System ist eine exakte Überprüfung vom Ferkel bis zum Schlachttag möglich, alle verwendeten Medikamente werden erfasst, Kontakt mit anderen Schweinen zur Bekämpfung der Schweinepest vermieden, tierärztliche Kontrollen werden durchgeführt blabla. Bei den ganzen Vorgaben wird aber gefühlt 0,00 darauf geachtet, wie das Schwein bis zu seiner Schlachtung gelebt hat. Von wirklich tierärztlicher Betreuung kann man bei Großbetrieben auch nicht ausgehen, wobei bestimmte Erkrankungen/Verletzungen eigentlich nur in großen Mastbetrieben auftreten. Bei 5 Schweinen mit Koppelgang fallen kanibalistische Verletzungen mit Sicherheit weg.

    Genau die, auch von mir favorisierten, Kleinbetriebe mit nachhaltiger Ausrichtung sind es, die in den social Media sehr deutlich verkünden, dass sie sich nicht an den Protesten beteiligen, da sie ganz gut über die Runden kämen.

    Okay, da bin ich leider zu wenig aktiv und kann darüber kein Urteil fällen. Bei uns im Umkreis haben sich diese Kleinbetriebe auch an den Protesten beteiligt, ebenso der Bäcker und Metzger mit einer Filiale (also auch Familienkleinstbetriebe)

    die das quasi als Hobby betreiben.

    Klar, es gibt auch Menschen, die sich privat zwei Schweine und fünf Schafe halten. Ein reine Hobbyhaltung hat man als Nebenerwerbslandwirt aber nicht, denn es muss schon eine gewisse Gewinnabsicht vorliegen.

    Bei meinen Freunden/Bekannten ist es so, dass die Großeltern oder Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb hatten, diese aber so geringe Gewinne abwarfen, dass sie nun keine Familie davon ernähren könnten und so ein anderer Beruf erlernt wurde, der auch ausgeübt wird. Vor und nach der Arbeit aber geht es heute in den Stall/auf den Acker. Wirklich rentabel ist es oft nicht, aber es hängt viel Herzblut am Betrieb und gerade Höfe, die seit Generationen bestehen, werden so noch aufrecht gehalten

    Und wenn Landwirte tatsächlich überdurchschnittlich die Umwelt belasten (nicht nur durch subventionierten Diesel, Überdüngung (Nitratbelastung unseres Grundwassers und was ist mit der ganzen Gülle? ), sie müssen kaum Kohlenstoffdioxid reduzieren (am wenigsten von allen Bereichen), darf das nicht angesprochen werden?). Biobauern werden (kaum) nicht verantwortlich gemacht.


    Übrigens die Subventionen erreichen vor allem die Großbauern (mit Bauerverbandpräsident vorneweg), nicht die, die es nötig haben und vielleicht sogar ökologisch arbeiten.

    Hey, so weit auseinander sind wir vermutlich gar nicht :)

    Meine Unterstützung haben nicht die Großbetriebe und auch sicher nicht der Bauernverband mit seiner Lobby. Sie vertreten nämlich nicht wirklich bäuerliche Strukturen, Kleinst- oder Familienbetriebe etc. Die großen Player mischen bei den Demos natürlich auch mit, das will ich auch nicht in Abrede stellen.


    Ich solidarisiere mich aber eben genau mit diesen Kleinst- und/oder Familienbetrieben, wovon auch zwei Hände voll zu meinem Freundes- oder Bekanntenkreis gehören - überwiegend Landwirte im Nebenerwerb, weil der Betrieb sonst nicht mehr gehalten werden kann. Und was die eben seit Jahren erzählen, bringt mich zu meiner Unterstützung der Proteste. 2 davon sind Biobauern, aber auch die anderen sind sehr naturverbunden und wissen ganz genau, dass der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden reduziert werden muss und machen das eben auch. Gülle wird auch nicht wahllos auf den Feldern/Wiesen verteilt, Blühstreifen werden unaufgefordert angelegt, um jedes Kalb/Ferkel wird gekämpft und die Haltung der Tiere ist weit entfernt von Massentierhaltung.

    Diese Menschen ackern von morgens bis abends, haben kein Wochenende oder wirklich Urlaub und schaffen es gerade so, eine Familie zu ernähren oder eben ein kleines Plus im Nebenerwerb einzufahren. Sie liefern dafür aber gute Qualität und regionale Produkte. Diese Landwirte haben meinen absoluten respekt und daher auch meine Unterstützung der Proteste.

    Ich bin absolut auf der Seite der Landwirte. Mit Sicherheit kommt deren Wut jedoch nicht nur wegen der Spritsteuer. Landwirte werden seit Jahren gegängelt und es lohnt sich fast nur noch, wenn es riesige Betriebe sind. Die ganzen Auflagen der letzten Jahre sind einfach kaum noch von kleineren Betrieben zu stemmen. Zusätzlich werden Landwirte in der Öffentlichkeit oft für Umweltverschmutzung etc verantwortlich gemacht

    Hallo, auch wenn ich nahezu direkt von Studium ins Ref überging, kann ich absolut nachempfinden, dass man zu Refbeginn auch fachlich überfordert sein kann.

    Inhalte des Studiums und Lehrplan sind nicht wirklich aufeinander abgestimmt gewesen (zumindest war es bei mir so), was ich aber übrigens richtig und wichtig finde. Denn mein Studiumswissen setzt da an, wo es im Unterricht über den Tellerrand hinausgeht und ich bin froh, dass ich fachwissenschaftlich noch einiges in der Hinterhand habe, wenn es benötigt/gefordert/nachgefragt wird.

    Das bedeutete aber eben auch, dass ich mir typische Schulgrammatik (die natürlich nicht Teil des Germanistik-Studiums war) oder wie eine textgebundene Erörterung zu verfassen ist eigenständig erarbeiten musste (wie andere schon geschrieben haben: in guten Schulbüchern nachsehen). Wenn du ein Studium erfolgreich abgeschlossen hast, ist das aber an sich keine große kognitive Herausforderung, kostet aber dennoch Zeit. Die solltest du dir aber auf jeden Fall nehmen, denn kein Methodenfeuerwerk kann mangelnde Fachkompetenz wett machen

    Eine gewisse Portion Respekt vor dem Stellenantritt ist total normal.

    Da wir mit Menschen arbeiten, gibt es aber keine vorgefertigte Schablone oder ein bestimmtes Handeln, was immer zum Ziel führt, sondern viele Dinge lösen sich mit Intuition und Menschenkenntnis - und natürlich auch Didaktik. Die hast du im Studium aber bestimmt auch kennengelernt, wenn auch nur theoretisch und nicht vollumfänglich. Ich stimme Firelilly absolut zu, dass andere Inhalte an der Uni wichtiger sind als das Druchsetzten gegenüber Pubertierenden etc.

    Auch im Ref lernt man in den Seminaren nicht den Umgang mit allen möglichen Situationen - wie auch? Ich bin nun ca. 15 Jahre im Schuldienst und erlebe immer noch gänzlich neue Situationen. Und ich verhalte mich in vielen davon bestimmt nicht lehrbuchhaft, da bin ich mir sicher. Aber mit der Zeit wird man auf jeden Fall professioneller im Umgang mit Konflikten, Gesprächen. Das von dir gewählte Beispiel "Auftritt eines Todesfalls" ist leider gar nicht mal so selten und auch hier gibt es eben kein allgemeines Rezept, denn jeder geht anders damit um bzw. benötigt anderen Trost. Der eine will es absolut ausgrenzen und nicht darüber reden, der andere sucht das Gespräch mit dir und weint und der nächste reagiert aggressiv oder oder oder


    Ganz klar ist auch, dass man selbst als gut ausgebildete Lehrkraft nicht alles wissen kann. Manchmal stellen Schüler abstruse Fragen, die ich nicht beantworten kann (Erst gestern: "Frau Alterra, wie denkt eigentlich ein Hund?"). Aber auch das ist okay. Ganz allgemein aber sollte natürlich eine entsprechende Fachkompetenz vorhanden sein, sonst wird es echt peinlich.


    Von dem Gewäsch solltest du dich dringend distanzieren...was juckt dich denn, was irgendwelche alten Bekanntschaften von dir denken?

    Hat bei euch schon mal ein Kind einem anderen in die Backe gebissen, also so richtig, dass man das Gebiss sieht?

    Ja, im Kindergarten. Man hat den Abdruck 1 Woche gesehen. Das beißende Kind besucht nun die Vorklasse (in Hessen für entwicklungsverzögerte Kinder möglich)

    Wie kann man gegen Hohlstunden vorgehen oder gegen Prüfungsaufsichten?

    (Prüfungsaufsichten sind in Hessen keine Mehrarbeit)

    Und bei Exkursionen: Man hätte an dem Tag z.B. nur wenig Unterricht, soll einen Kurs aber von 7.30 bis Nachmittags zu einer Messe begleiten etc

    Ich überlege mir gerade seit einige Minuten wie ein SL mir ans Bein pinkeln könnte (außerhalb der 2 Punkte die ich bereits genannt habe) und mir fällt wirklich nichts ein.

    Oh, da gibt es so einige Sachen, die richtig nervig werden könnten und die Lust am Job deutlich verringern können. Neben dem vermehrten Einsatz in unliebsamen Klassen, was hier ja schon genannt wurde, z.B. ein echt mieser Stundenplan voller Hohlstunden. Oder extrem viele Prüfungsaufsichten, die ja auch nicht als Mehrarbeit vergütet werden. Nichtgenehmigung von Klassenausflügen oder das genaue Gegenteil, also ständig zur Begleitung bei Exkursionen heranziehen etc.

    Alterra : Kann es sein, dass manche Mitschüler deines Kindes von der mentalen Entwicklung noch nicht so weit sind und daher noch nicht verstehen können, dass Schule wichtig ist, und daher nicht den Sinn hinter der Erfüllung der an sie gestellten Anforderungen (Aufgaben erledigen, pünktlich kommen, Material dabei haben) sehen?

    Mit 6 Jahren ist der Weitblick eines Kindes entwicklungsbedingt natürlich begrenzt, aber dennoch scheint ja bei einigen Kindern schon die Vorstellung vorhanden zu sein "Wenn ich die an mich gestellten Anforderungen in der Schule erfülle, profitiere ich in irgendeiner Art und Weise davon." - und bei anderen Kindern wiederum so gar nicht.

    Absolut! So weit ist meine Tochter auch oft nicht, aber genau da setzen wir als Eltern ein. Und andere eben leider nicht

    Als BSlerin bin ich ja nahezu erst an der Reihe, wenn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist. So hart es klingt, kann ich aber fast jetzt schon sagen, welchen Mitschüler/Mitschülerin meiner Tochter in der GS ich später in welcher Schulform haben werde.

    - durch Elternbriefe und Erzählungen der Kleinen weiß ich, dass nach nicht mal 4 Wochen Unterricht in Klasse 1 teilweise schon keine Hausaufgaben mehr gemacht wurden. Und nein, es waren da noch Schwungübungen und 50x A schreiben, also unabhängig vom eigenen Bildungsstand und Sprache durchaus für jeden machbar.

    - Ständiges Zuspätkommen zum Unterricht

    - Nichtmitbringen von Büchern (in Hessen kostenlos zur Ausleihe), da die Schulranzen nicht mit den Kindern gepackt werden/kontrolliert werden


    Wie sollen es die Kids so schaffen, eine entsprechende Haltung zu Schule, Leistung etc. aufzubauen? Ich finde es einfach nur traurig

Werbung