Natürlich ist das nicht so. Rumgedreht gibt's das schon. Aber auch nicht in dem Sinne, dass jemand, der mit 15 nicht Bruchrechnen kann mit 18 plötzlich Einstein ist.
Ich habe aktuell eine Schülerin in der 4. Klasse, die man nach der Primar mal ins Niveau E gesteckt hat, weil es in der Mathe nicht gelangt hat. Sie ist der Meinung, dass sei eine Fehleinschätzung, weil sie bei mir in den Naturwissenschaften 3 Jahre lang mit einer 5 durchgekommen ist. Ich habe sie aber drei Jahre lang darauf hingewiesen, dass ich die Schwäche im analytischen Denken sehr wohl bei entsprechenden Aufgaben sehe. Dann fing es an mit... Huch, ich habe Bauchschmerzen, ich kann nicht zur Prüfung kommen. Es war irgendwann sehr offensichtlich, dass sie sich nur mehr Zeit zum Lernen rausschinden will. Seit der 4. Klasse ist sie bei mir attestpflichtig und siehe da, im Abschlusszeugnis steht noch knapp eine 4.5. Die Biochemie am Ende hat sie fast noch auf eine 4.0 versenkt, da läuft halt alles zusammen. Und wenn man in der Mathe keine Ahnung vom Logarithmus hat, kann man auch keine Titrationskurven auswerten, schon gar nicht von Aminosäuren mit protolysefähigem Rest.
Ich sage immer, im Chemie-Leistungskurs wird es nicht (bei uns) an der Mathe scheitern (im Gegensatz zu Physik oder Mathematik, manche Schwache wollen bei uns Mathematik im Leistungskurs wählen, weil alle Basiskursschüler bei uns in die mündliche Abiturprüfung müssen und sie davor noch mehr Angst haben). Außer Logarithmus kommt wenig "höhere Mathematik" vor und da hilft auch der Taschenrechner (und viele Übungen, die Aufgaben wiederholen sich, zudem gibt es viele andere Themen "ohne Mathe").
Ja, ich schrieb, gute Nachhilfe, die die Ursache beseitigt (und nicht wie oft nur die aktuellen Hausaufgaben löst) kann helfen, um zumindest keine 5 mehr zu bekommen.