Gibt es überhaupt Vorteile vom Lehrerdasein in NRW?

  • Friesin lachen bezieht sich auf den letzten Satz.

    Ich glaube, wenn ich im Lotto gewinnen würde, würde ich auch mit ein paar Stunden weiterarbeiten oder alternativ irgendwas anderes edukatives mit Menschen machen.

    Ich habe während meiner Elternzeit gemerkt, dass ich viele soziale Kontakte brauche.

    Und ja, ich habe mich auch auf den Wiedereinstieg gefreut und gehe im Großen und Ganzen gerne in die Arbeit.

    Von daher, wenn ich es mir leisten könnte, würde ich die Stunden soweit reduzieren, dass ich den Austausch in der Schule noch habe, gleichzeitig aber auch genug Zeit für meine anderen Hobbys und meine Familie und mich hätte.

  • nun, ich kann es. Ich lasse mich nicht ausnutzen, kann gut "nein" sagen, nehme an "gewünschten" aber nicht verpflichtenden Veranstaltungen nicht teil, gebe nur sehr selten privates Geld in den Schulbetrieb, trenne Schule von Privatleben. Und doch: ich mache den Job wirklich gerne. Sehr gerne. So sehr, dass ich -- Vorsicht, jetzt wirds böse/pervers/unverständlich :teufel: -- demnächst nach der Verrentung noch weiterarbeiten möchte.

    Los, schlagt auf mich ein :party:

    Auch bei mir war es kein Auslachen, ich musste schmunzeln über deine Ausdrucksweise. Bei mir dauert es noch etwas, bin ja noch keine 60, aber ich kann es mir auch vorstellen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • (Dies gilt zumindest für Chemie und Bio, in Mathe gab es früher r für richtig, heute? Ich hatte in den letzten 15 Jahren nur Chemie-LKs.)

    Meine letzte Matheabikorrektur ist auch schon länger her. Damals sollte man in BW als Erstkorrektor in jeder Zeile durch r für richtig und f für falsch dokumentieren, dass sie auch gelesen/beurteilt wurde. Haken sind auch in BW kein Korrekturzeichen.

    Ich kann nicht sicher sagen, ob es noch genauso ist. Von einer Änderung habe ich aber nichts mitbekommen, obwohl die Korrekturhinweise ja immer an alle gehen.

  • Etwas als Erwerbsarbeit zu tun, ruiniert jeden Spaß. Ich kenne z.B. Leute, die unbedingt in der Videospielindustrie arbeiten wollten (habe ich früher auch überlegt), die tatsächlich zu verrichtende Arbeit entspricht aber nicht unbedingt dem Hobbyprogrammieren oder gar dem, was der Konsument tut.

    Wird da nicht den ganzen Tag gezockt und Pizza bestellt????????????

  • zurück zum Thema

    Mir fiel dank eines anderen Threads noch ein Vorteil für manche NRW-KollegInnen ein, sie enthalten Entlastungsstunden für Korrekturen oder als Klassenlehrer, kenne ich in Baden-Württemberg an keinem Gymnasium (theoretisch natürlich möglich).

    Bei uns gibt es nur Entlastungsstunden für Extraaufgaben, die einer (für alle) übernimmt (z. B. Sammlungsleitung oder Organisation von allen Austauschveranstaltungen). Korrigieren muss hier jeder.

    (Folge, ich erhielt in NRW damals umgerechnet 0,32 Entlastungsstunden für die Chemiesammlung, hier 2. Eine Entlastungsstunde entspricht hier 2 Zeitstunden. Mit gut 140 Zeitstunden im Jahr sind die Vorschriften einhaltbar, in NRW war es Selbstausbeutung oder man hat es nur lala gemacht.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    zurück zum Thema

    Mir fiel dank eines anderen Threads noch ein Vorteil für manche NRW-KollegInnen ein, sie enthalten Entlastungsstunden für Korrekturen oder als Klassenlehrer, kenne ich in Baden-Württemberg an keinem Gymnasium (theoretisch natürlich möglich).

    Die Entlastungsstunden für Korrekturen sind ein Tropfen auf den heißen Stein - aus meiner aktiven Dienstzeit an mittlerweile drei Schulen nach dem Ref. kenne ich keine Lehrkraft, die für die Korrekturen mehr als eine Stunde Entlastung bekommen hätte. Mehr gibt der Entlastungstopf unter Berücksichtigung aller KollegInnen und deren Belastungssituationen sowie der Entlastung für Zusatztätigkeiten unterhalb der Beförderung nicht her.

  • Die Entlastungsstunden für Korrekturen sind ein Tropfen auf den heißen Stein - aus meiner aktiven Dienstzeit an mittlerweile drei Schulen nach dem Ref. kenne ich keine Lehrkraft, die für die Korrekturen mehr als eine Stunde Entlastung bekommen hätte. Mehr gibt der Entlastungstopf unter Berücksichtigung aller KollegInnen und deren Belastungssituationen sowie der Entlastung für Zusatztätigkeiten unterhalb der Beförderung nicht her.

    Nur "fehlen" diese Entlastungsstunden an anderer Stelle. Es gibt ja nicht nur ein Deutsch- und Englischlehrer.

    Ich habe damals mich mit einer Chemiesammlung und der gewährten "Entlastung" überfordert gefühlt, ich wusste, dass diese Zeit bei weitem nicht reicht und hatte die stellvertretende SL auf meiner Seite. Bei Abstimmung in der GLK hatten wir aber keine Chance gegen die großen Fachschaften Deutsch und Englisch. Ein Grund, warum ich aus NRW weg bin. Ich wusste, dass dies in Baden-Württemberg anders geregelt wird. (Bei uns wird tatsächlich darauf gesehen, wieviel Zeit es zusätzlich kostet.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wie haben immer mal wieder KuK die von NRW zu uns kommen und umgekehrt. Im ersten Fall ist die erste Reaktion immer die Freude darüber, dass es zwei Debutatsstunden weniger sind, am Ende des ersten Jahres wird darüber gestöhnt, dass viele andere Kleinigkeiten (Weniger Anrechnungsstunden, Zählung von Vertretung, Korrekturaufwand, etc.) bei uns Mehrbelastungen sind. Nach ein paar Jahren hat bisher noch jeder gesagt, dass es sich im großen und ganzen rausmittelt und man in beiden Bundesländern gut zu tun hat.

  • zurück zum Thema

    Mir fiel dank eines anderen Threads noch ein Vorteil für manche NRW-KollegInnen ein, sie enthalten Entlastungsstunden für Korrekturen oder als Klassenlehrer, kenne ich in Baden-Württemberg an keinem Gymnasium (theoretisch natürlich möglich).

    Ich scheine im falschen NRW zu leben. Weder entlastung für Korrekturen, noch für das Klassenlehrerdasein

  • Ich scheine im falschen NRW zu leben. Weder entlastung für Korrekturen, noch für das Klassenlehrerdasein

    In NRW entscheidet die GLK. (Zumindest war es bei mir so und auch andere Foristen haben dies hier berichtet. Da es aber mehr Aufgaben gibt als Entlastungsstunden, gab es Punkte (nach intensiven Diskussionen in GLKs, wobei größere Fachschaften sich in der Abstimmung durchsetzen) und dadurch bekam ich für die Sammlungsleitung Chemie 0,32 Stunden, als Klassenlehrerin 0,48 und 0,08 pro Matheklasse. Andere Schulen entschieden anders.)

    Hier (in Baden-Württemberg) sind es auch zu wenig Entlastungsstunden, sie werden anders verteilt.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir erhalten an meiner Schule zumindest Korrekturtage für die Korrektur der Abi-Klausuren am BG und der Abschlussprüfungen der Fachoberschule Klasse 12. Dabei wird die Klassen-/Kursstärke berücksichtigt und ob man Erst- oder Zweitprüfer*in ist.

    Zudem erhalten die Klassenlehrkräfte der Berufseinstiegsklassen eine Entlastungsstunde.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir erhalten an meiner Schule zumindest Korrekturtage für die Korrektur der Abi-Klausuren am BG und der Abschlussprüfungen der Fachoberschule Klasse 12. Dabei wird die Klassen-/Kursstärke berücksichtigt und ob man Erst- oder Zweitprüfer*in ist.

    Zudem erhalten die Klassenlehrkräfte der Berufseinstiegsklassen eine Entlastungsstunde.

    Korrekturtage für Abitur (Erst-, Zweit- und Drittkorrektur) erhalten wir auch, die werden aber nicht aus dem Entlastungstopf gewährt und können je nach Anzahl bis zu 3 Tage sein, bei Drittkorrektur nur einer). Da wir nebenher voll unterrichten (auch die AbiturientINNen bis zur mündlichen Prüfung) und die Zeit extrem knapp bemessen ist, wäre es auch anders nicht möglich.

    Baden-Württemberg ist sehr stolz auf seine drei unabhängigen Korrekturen. Das sah man in Coronazeiten. Nur 2 Korrekturen an derselben Schule galt für viele nicht als richtiges Abitur und wurde als erstes von den Coronamaßnahmen wieder abgeschafft.

    Ergänzung

    Zweitkorrektoren erhalten genauso viele Korrekturtage, sie korrigieren bei uns auch "neu", sehen weder Punkte noch Note des Erstkorrektors. Nur der Drittkorrektor erhält weniger (normalerweise 1 Tag, obwohl er oft 2 Kurse korrigieren muss, er korrigiert bei Nichtabweichung nur stichprobenhaft, bei großen Abweichungen komplett, erhält dann auf Nachfrage evtl. einen weiteren Tag).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    • Offizieller Beitrag

    Ich scheine im falschen NRW zu leben. Weder entlastung für Korrekturen, noch für das Klassenlehrerdasein

    Ich auch. Keine Entlastung für Klassenlehrer-Aufgaben.


    Ach ne - das liegt bei uns ja an der Schulform. ;)

  • An meiner Ausbildungsschule (NRW) gab es zur Berechnung eine Formel, die nur die Mathekollegen verstanden haben, und endlose Debatten darüber in den Konferenzen. Da hat man mit dem Auspendeln der Entlastungstunden auf die dritte Nachkommastelle mehr Zeit vergeudet, als am Ende rauskommt.

    Aktuell geben wir jedes Jahr auf einem Zettelchen an, wie viele Korrekturen und besondere Ämter (auch KL) gemacht werden, dafür gibt es Pünktchen. Was ich davon habe, weiß ich aber auch nicht. Es hat ja jeder irgendeine Extraaufgabe, sodass am Ende gar nichts für irgendwen übrig bleibt. Da hätte ich lieber keine KL.

  • Etwas als Erwerbsarbeit zu tun, ruiniert jeden Spaß.

    Wenn ich so überhaupt keinen Spaß an meinem Beruf bzw. meiner Arbeit hätte, hätte ich mir schon einen Strick genommen... Ernsthaft: Die Erwerbsarbeit macht doch einen solch großen Teil des Lebens aus, da würde ich es nicht aushalten, wenn ich nicht wenigstens ein klein wenig Freude an dieser Arbeit hätte (und sei es, dass ich mich mit meinen Arbeitskolleg*innen gut verstehe o. ä., wenn auch ggf. die Tätigkeiten selber mich total nerven). Ob Lehrkraft oder nicht, ich würde es in keinem Beruf/an keinem Arbeitsplatz aushalten, den ich eigentlich überhaupt nicht mag.

    Vom Gärtner über den Tischler, den Ver- und Entsorger, die Krankenpflegerin und die Einzelhandelskauffrau bis zur MTA, zur/zum Büroangestellten, der Polizistin, der Lehrkraft usw. gibt es nach deren Bekunden in meinem Umfeld so gut wie niemanden, der/die seiner/ihrer Erwerbstätigkeit ohne jeglichen Spaß nachgeht. Wie gesagt: Da würde man seines Lebens ja nicht mehr froh! Schreckliche Vorstellung!

    Ob ich im Fall eines hohen Lottogewinns weiterarbeiten würde (wenn, dann nur mit gaaanz wenigen Stunden), kann ich nicht sagen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Korrekturtage für Abitur (Erst-, Zweit- und Drittkorrektur) erhalten wir auch, die werden aber nicht aus dem Entlastungstopf gewährt und können je nach Anzahl bis zu 3 Tage sein, bei Drittkorrektur nur einer). Da wir nebenher voll unterrichten (auch die AbiturientINNen bis zur mündlichen Prüfung) und die Zeit extrem knapp bemessen ist, wäre es auch anders nicht möglich.

    Baden-Württemberg ist sehr stolz auf seine drei unabhängigen Korrekturen. Das sah man in Coronazeiten. Nur 2 Korrekturen an derselben Schule galt für viele nicht als richtiges Abitur und wurde als erstes von den Coronamaßnahmen wieder abgeschafft.

    Ergänzung

    Zweitkorrektoren erhalten genauso viele Korrekturtage, sie korrigieren bei uns auch "neu", sehen weder Punkte noch Note des Erstkorrektors. Nur der Drittkorrektor erhält weniger (normalerweise 1 Tag, obwohl er oft 2 Kurse korrigieren muss, er korrigiert bei Nichtabweichung nur stichprobenhaft, bei großen Abweichungen komplett, erhält dann auf Nachfrage evtl. einen weiteren Tag).

    Stimmt, aus dem "Entlastungstopf" kommen unsere Korrekturtage auch nicht. Sie sind gemäß Runderlass "von oben" vorgeschrieben (siehe RdErl von 2020: Entlastung von Unterrichtsverpflichtungen zur Sicherstellung der Korrekturen der schriftlichen Abiturprüfungsarbeiten).

    Diese "drei unabhängigen Korrekturen" gibt es meines Wissens nur in BW, oder?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir geben zu Beginn jedes Halbjahrs an, wie viele Klassenarbeiten und Klausuren wir schreiben und ob wir eine Klassenleitung haben. Das wird dann über ein Punktesystem verrechnet. Wenn man über eine gewisse Punktzahl kommt, erhält man eine Entlastungsstunde, ansonsten keine.

    Diese Berechnung wird für alle sichtbar im Lehrerzimmer ausgehängt.

  • Wenn ich so überhaupt keinen Spaß an meinem Beruf bzw. meiner Arbeit hätte, hätte ich mir schon einen Strick genommen...

    Ich bezog mich in dem Beitrag ehrlich gesagt weniger auf meinen Beruf als darauf, das "Hobby zum Beruf zu machen". Das macht dann, wenn man damit Geld verdient muss, oft weniger Spaß.

  • Stimmt, aus dem "Entlastungstopf" kommen unsere Korrekturtage auch nicht. Sie sind gemäß Runderlass "von oben" vorgeschrieben (siehe RdErl von 2020: Entlastung von Unterrichtsverpflichtungen zur Sicherstellung der Korrekturen der schriftlichen Abiturprüfungsarbeiten).

    Diese "drei unabhängigen Korrekturen" gibt es meines Wissens nur in BW, oder?

    Dass anscheinend alle andere keine 3 Korrekturen haben (und nach dem schriftlichen Abitur nicht mehr unterrichten), weiß ich erst seitdem ich hier bin (und meine KollegInnen und SchülerInnen wissen es nicht wie ich in Coronazeiten festgestellt habe). Das war hier schon immer so, nur ich schrieb vor fast 40 Jahren Mitte Januar Abitur. Da war noch genug Zeit für 3 Korrekturen und Klausuren in allen Grund- und Leistungskursen. Jetzt sind es teilweise nur wenige Tage (für Drittkorrektur noch nicht einmal 3, wenn ich die Pfingstferien abziehe). Ich plane daher seit Jahren keinen Urlaub mehr für die Pfingstferien ein (oder höchstens eine für die 2 Wochen).

    Die ersten beiden Korrekturen sind bei uns wirklich unabhängig, ich sehe als Zweitkorrektor nur rote Striche am Rand und das offizielle Fehlerzeichen. Ich kenne weder Namen noch Schule nur Schulcode, darf meinen Schulcode niemanden verraten (es wird jedes Jahr sogar abgefragt, an welcher Schule nahe Verwandte z. B. Nichten Abitur machen). Ob und wie viele Punkte er abgezogen hat, sieht nur der Drittkorrektor (der korrigiert außer Stichproben nur bei größeren Abweichungen).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

Werbung