OBAS ist ein normales Ref mit deutlich mehr Deputat (daher auch die höhere Bezahlung), dazu kommt vorher ein halbes Jahr zusätzliches Seminar mit zusätzlichen 4 UBs (2 pro Fach) und ein Kurs zu Bildungswissenschaften mit anschließendem Kolloquium.
Ich würde sagen, die Qualität hier steht und fällt in erster Linie mit dem Seminar. Bildungswissenschaften fand ich persönlich naja, ist halt ein Crashkurs und nach meiner >5 jährigen Tätigkeit in der Didaktik war da tatsächlich nichts Neues bei. Allerdings ist meine berufliche Tätigkeit/Vorbildung da ja auch eine Ausnahme.
Es gibt nach den ersten zwei UBs in den ersten Monaten das sogenannte APG1, da kann man Leute, wenn man keine Perspektive sieht rausschmeißen. Nach einem Jahr nach dem APG2 ebenfalls nochmal. Und die ganz normale UPP muss man ja auch bestehen. Und nein die besteht man nicht einfach, weil Bedarf oder so. Kenne persönlich zwei Personen die das (zurecht) nicht geschafft haben.
Das läuft doch hier in die falsche Richtung. Es gibt keinen Anlass, für die Seiteneinsteiger oder das OBAS-System in die Bresche zu springen. Also nicht wegen mir. Im Gegenteil, ich halte viele Kollegen, die auch in anderen Bereichen des Arbeitslebens bereits Erfahrungen gesammelt haben, häufig für eine Bereicherung. Neben der fachlichen Expertise hilft auch und gerade die etwas andere Perspektive auf unseren zum Jammern neigenden Berufsstand, Dinge gerade zu rücken. Mein Problem mit dem Seiteneinstieg liegt vor dem OBAS-Prozess.
Wenn ich es richtig verstehe, sollen die Hürden, um als Seiteneinsteiger dann irgendwann über OBAS in das Lehramt wechseln zu können, noch einmal gelockert werden. Für das grundständige Lehramt, und das ist meine Referenz, gilt doch weiterhin das (erfolgreiche) Studium zweier Fächer plus Erziehungswissenschaften als obligatorisch. Zunächst erreicht man dort den bislang fürs Lehramt völlig unnützen Bachelor. Dann folgt ein paar Semester später das erste Staatsexamen/Master. Erst dann wird man zum Referendariat zugelassen. Ist das so noch richtig?
Wenn ich es recht verstanden habe, können Seiteneinsteiger nunmehr mit einem Bachelor in nur einem Fach den Weg ins Lehramt nehmen. Nehmen wir an, ich wäre begeisterter Musiker und hätte das bis zum Bachelor studiert. Danach war die Luft raus. Dennoch eröffnet sich mir die Möglichkeit über OBAS ins Lehramt zu wechseln. Damit wäre ich, eingedenk der gesparten Studienzeit, trotz des längeren Referendariats (um ein halbes Jahr?) der OBAS-Leute früher als ordentliche Lehrkraft fertig und an der Schule, als der Studienkollege. Derjenige Studienkollege, der sich für zwei Fächer entschieden hat (was im späteren Berufsalltag vielleicht auch nachteilig sein wird), die o.g. Ochsentour macht und im Ref. auch noch deutlich weniger verdient (auch hier sollen ja die BDU Stunden aufgestockt werden). Habe ich das so richtig erfasst?