Beiträge von Websheriff

    Ich habe einen der bekennend Gläubigen hier ganz direkt gefragt, ob er die Auferstehung Jesu denn für wortwörtlich nehme. Die Antwort war "ja".

    Da hast du dann aber auf's falsche Pferd gesetzt. Der Glaube des von dir Befragten geht nicht mit der Lehre der Römisch-Katholischen Kirche überein.


    Ich bin nicht "gesinnt"

    Dann zieh dir doch diesen Schuh nicht an.


    Alle dumm, nur du nicht. Vielleicht sind mir nur schon wegen der Sache mit dem ollen Latein die Reformierten zumindest sympathischer als die Katholen.

    Des Lateinischen nicht mächtig sein hat doch nix mit Dummheit zu tun, sondern mit einfacher Unkenntnis. Solche Oberflächlichkeiten lese ich hier bislang nur selten von dir.


    Vielleicht sind mir nur schon wegen der Sache mit dem ollen Latein die Reformierten zumindest sympathischer als die Katholen.

    Eine solche Begründung ist allerdings dumm, und das weißt du auch.

    Der neue Bund (das NT) erfüllt oder vollendet den ersten Bund (AT), aber es relativiert ihn nicht und vermittelt sicher kein anderes Gottesbild.

    Dem widerspreche ich nun meinerseits:

    Das Gottesbild des Judentums ist ein nationales ("Jahwe" meint soviel wie "Ich bin für dich da, Volk Israel").

    Das Gottesbild des Christentums ist - wie oben schon angemerkt - ein universales, löst sich vom "natio"-nalen Volksgedanken. Das hat seinen Grund in der Synergie der vom wahrscheinlich historischen, aus Galiäa stammenden Juden "Jesus" gelebten und verkündeten Botschaft einersetis und der Unvereinarkeit des römischen Kaiserkults mit der Vorstellung von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen.

    Die Botschaft Jesu, die über den engen Gesetzesglauben des pharisäischen Judentums, der in Judäa vorherrschend war, hinauswies, war noch vom Jahwe-Glauben getragen, forderte aber den Juden auf, sich jedem Volksangehörigen zu widmen und sich nicht abzusondern von den Volksangehörigen, die sich nicht an die Thora zu halten schienen (siehe den Umgang mit Kranken, Tauben, Gelähmten u.ä.).

    Die Absage an den römischen Kaiserkult folgte der "Auswanderung" der Anhängerschaft der Jesus-Botschaft nach der Hinrichtung Jesu und von Gefolgsleuten wie Stephanus.

    An dieser Stelle noch was zum Auferstehungsbegriff:

    Es geht um die Auferstehung des Geistes Jesu in der Gemeinschaft seiner Nachfolger. Das hat viel mit Leiblichkeit zu tun, weniger was mit Körperlichkeit. In Religionsunterricht und Katechese verwende ich dabei lieber den Begriff der "Person". Aber das ist wieder eine andere Geschichte ...

    Vielen Dank auch an Caro07 und CatelynStark, die die Ausführungen hier nochmal was geerdet haben!

    Und Dank an Quittengelee und Gleichgesinnte, die hier die Möglichkeit geben, KuK ein wenig aus dem RU mitzugeben, gerade auch KuK, die sich bislang nur periphär mit diesen Dingen beschäftigt haben, Grundbedingungen wie des Lateinischen nicht mächtig sind oder aber auch mit Recht emotional aufgebracht sind ob ihrer persönlichen Erfahrung mit Menschen, die sich als Repräsentanten des Christentums ausgeben, dies aber in ihren Handlungen verraten. :gruss:

    Was immer das bedeutet.

    "sola scriptura" sollte ein "Mädchen für alles" doch verstehen können.

    Du kennst den Begriff "solo". Das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie "allein".

    Und "scriptuara" kommt ebendaher und bedeutet soviel wie "das Schreiben".

    Fassen wir zusammen: Der reformatorische Begriff "sola scriptura" meint: "Die Schrift alleine gilt."

    Das ist einer der Punkte, der die Reformierten Kirchen sich von der Römisch-Katholischen unterscheidet - und das hat tiefgreifende Konsequenzen für die Glaubensüberzeugungen.


    Aber doch: es gibt Gott, von da aus startet der kath. Religionsunterricht. Und alles Weitere darf die Religionslehrkraft ergebnisoffen diskutieren, so wie sie das für richtig hält?

    Nein, wurde aber auch schon mehrfach hier dargelegt: Die Römisch-Katholische Glaubenslehre ist nicht ergebnisoffen, darf aber durchaus ergebnisoffen in Bezug auf die SuS besprochen werden. Die Religionslehrkraft ist den Glaubenslehren ihrer Kirche verpflichtet.


    Es geht zwar nicht darum, sich abzugrenzen, es ist aber im konfessionell gebundenen Unterricht offenbar nur möglich, über Glauben und Religion zu sprechen, wenn man das von der eigenen Warte aus tut.

    Das ist weitgehend richtig, aber nur weigehend. Ich würde formulieren:

    "Es geht zwar nicht darum, sich abzugrenzen, es ist aber gerade im Römisch-Katholischen RU möglich, über Glauben und Religion zu sprechen, wenn man das von der eigenen Warte aus tut." Aus ner anderen Warte zu sprechen halte ich für übergriffig.

    So viel zur Öffnung nach außen, zuerst mal grenzt man sich ab.

    Zuerst sucht man/frau die eigene Identität. Dann blickt man/frau auf seine Nächsten.

    Das musst du ein bisschen genauer erklären. Die AfD hat überhaupt keine Bezugspunkte zur Kirche.

    Du hast es doch schon erfasst: Die AfD hat zumindest zur Römisch-Katholischen Kirche überhaupt keine Bezugspunkte, die Römisch-Katholische Glaubenslehre zur AfD hingegen eine eindeutige Position: Für einen Römisch-Katholischen Christen ist die AfD - wie sie sich zur Zeit zeigt - keine Wahl. Das war in ihren Anfängen, in ihren Euro-kritischen Anfängen vielleicht mal anders.

    Da ist die "nächstrechte" CSU mit dem Christentum im Namen

    Namen sind Schall und Rauch. "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Mt 7,16

    Wenn du offen und ehrlich mehr verstehen willst: Komm zu mir in den Römisch-Katholischen Religionsunterricht.

    Ach, vergessen: Geht aus mehreren Gründen ja nicht.

    ... was gilt dann, wenn nicht Gottes Wort aka Bibel? Was genau darf man denn auf Gott hin deuten? Jeder darf alles deuten, wie er will, trotzdem brauchen wir katholische und evangelische Religionslehre im Unterricht der staatlichen Schule und zwar getrennt voneinander, warum?

    Schon der Ausgangspunkt dieser Fragen schließt bestenfalls an einen Grundsatz der Reformatorischen Theologie an, der da lautet: "sola scriptura".

    Die Katholische Theologie versteht den christlichen Glauben nicht als Buchreligion und setzt sich offener mit der Frage nach "Gott" auseinander. Für sie ist diese Frage durchaus nicht abschließend beantwortet, wenngleich sie wohl einige Fixpunkte kennt:

    - den Logos-Begriff des Ersten Testaments mit seinen Bedeutungen "Vernunft" und "Wort",

    - den Jesus der biblischen Evangelien,

    - die Universalität und Demokratisierung ihres Gottesbegriffs "Gott ist die Liebe".

    Der Katholische Religionsunterricht hat nun das Ziel, jungen Menschen diesen Fragehorizont zu erschließen und zur Auseinandersetzung mit dessen Bedeutung für das Leben des Menschen zu führen.

    Vielleicht wird bis hierhin schon klar, warum ein solcher Unterricht konfessionell gebunden sein muss: Damit es darin nicht zu "Mord und Totschlag" kommt, wie aus dem amerikanischen "Bible Belt" bekannt.

    Solche „Bible Belts“ kennen wir auch in Deutschland, Gegenden in denen seit Jahren das "Querdenkertum" reifte und in denen sich die Hochburgen der AfD zeigen.

    Gerade die letzten Aspekte erscheinen mir Grund genug, den Katholischen Religionsunterricht als ideologiekritischen nicht nur zu verstehen, sondern in unserem Staat auch sicherzustellen.

    Bewusst beschränke ich mich an dieser Stelle ausschließlich auf ein paar Argumente zur Rechtfertigung des Katholischen Religionsunterrichts; andere Orientierungen entziehen sich meiner Kompetenz.


    Zauberwald hat bereits beschrieben, dass Islam und Judentum in der Grundschule große Unterrichtseinheiten im Religionsunterricht darstellen - und das ist auch richtig so.

    Nach meiner Auffassung ist das gar nicht so richtig, weil ...

    ... auf solche Weise den Fehlinterpretationen der jeweiligen "Bekenntnisse" Tür und Tor geöffnet wären: Nur der konfessionelle Religionsunterricht, erteilt von einschlägig geschulten und darüber fachkompetenten Lehrer*innen, kann der jeweiligen Konfession/Religion gerecht werden. Insofern habe ich selber es immer als übergriffig erachtet, im Katholischen Religionsunterricht andere Weltreligionen zu thematisieren. "Wir" haben im Normalfall bestenfalls Ahnung von den jeweiligen, unterrichten dann "über" Judentum oder Islam, Hinduismus oder Buddhismus und was es alles gibt, ohne dass diese einen "Sitz in unserem Leben" haben. So bleibt das andere Bekenntnis immer distanziert mit der Konsequenz es abzulehnen. Ähnliches gilt für den Atheismus wie den Agnostizismus.

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    Du hast mich zitiert:

    Zitat

    Mit dem Gottesbegriff der katholischen Kirche beschäftigt man/frau sich selbstverständlich nicht.

    und dauf geantwortet:

    Zitat

    Doch, habe ich. Aus einer sogar sehr intensiven Beschäftigung mit der Sache resultiert ja mein Urteil.

    Deshalb nahm ich an, dass du dich mit dem Gottesbegriff der Römisch-Katholischen Kirche beschäftigt hast und diesen bzw. die unterrichtliche Auseinandersetzung mit diesem ablehnst. Ich habe von der Auseinandersetzung mit diesem Gottesbegriff von dir hier aber noch nichts gelesen, durchaus von deinen üblen Erfahrungen mit Teilen des "Bodenpersonals".

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