Beiträge von Tukan

    Ich möchte ergänzen, dass die Durchführung von Fächern wie Englisch oder Deutsch in der Schule nicht mehr oder weniger anspruchsvoll ist. Jedes Fach bringt seine eigenen methodischen und didaktischen Fallstricke mit sich und man sollte deutlich hinter dem Fach stehen, um guten Unterricht zu erteilen.

    Was das Studium angeht und es rein um die Durchfallerquoten und Durchschnittsnoten geht, hast du sicherlich recht.

    Biologie und Geschichte sind die einzigen Fächer, die noch schlechtere Einstellungschancen haben und noch überlaufener sind als deine beiden Fächer. Ich behaupte, dass du, wenn du bereit bist, auch an der Gesamtschule oder dem Berufskolleg nach dem Ref zu unterrichten gut irgendwo in NRW unterkommen kannst, denn auch wenn sehr viele Englisch und Deutsch haben, werden diese Fächer doch sicher immer unterrichtet und somit Leute mit diesen Fächern gesucht. Natürlich können sich Mathe/Physik-Absolventen die Stellen praktisch frei aussuchen, aber irgendeine Stelle, die dir zusagt, wirst du auch mit zwei im hohen Umfang erteilten Hauptfächern finden.

    Ja, weil du nur aufgrund einiger Störer, der ganzen Klasse diese Aufgabe gibst anstatt etwas Schönes zu machen.

    Ich würde dir empfehlen, am Classroom Management zu arbeiten, sodass du Störer besser identifizieren kannst.

    Ich finde, auch nach 12 Uhr darf der Anspruch sein, dass eine normale Lautstärke im Unterricht eingehalten wird. Dann muss man ggf. kleinschrittiger arbeiten, mehr Pausen einbauen etc.

    Zu deiner letzten Frage: Ja, auch das ist eine Kollektivstrafe und kann auf Dauer die Beziehung zur Klasse sehr schädigen. Sinnvoller finde ich ein Unterbringen von "Wiederholungstätern" bei KollegInnen in einer (niedrigeren) Klasse mit schriftllichen Aufgaben, die am Ende abzugeben sind. Das kennen fast alle Kinder aus der Grundschule und ist nur für diejenigen unangenehm, die wirklich Verursacher sind. Und so haben die anderen in der Zeit das Anrecht auf einen praktischen und aktivierenden Musikunterricht erfüllt.

    Und: Je konsequenter du am Anfang in einer Klasse bist, desto weniger häufig musst du im Laufe des Schuljahres erneut von den Sanktionen für einzelne Störer Gebrauch machen.

    Kann mir mal jemand erklären, was an diesem Beitrag nicht zu verstehen ist?^^

    Ja, den Lehrplan kann ich ja als Lehrkraft dann auch mit einigen SuS erfüllen. Je nach Schulstandort ist es aber völlig utopisch, dass die SuS flächendeckend alle im Lehrplan geforderten Kompetenzen erwerben. Wenn SuS aus dem Kindergarten kommen, ohne jemals eine Schere oder einen Buntstift in der Hand gehabt zu haben, noch nie einen Morgenkreis gemacht haben, nur wenig Deutsch sprechen, dann stehen erstmal diese Dinge im Mittelpunkt, weil sie Voraussetzung sind, um überhaupt irgendwann die im Lehrplan beschriebenen Kompetenzbereiche erreichen zu können. Gerade deshalb kamen ja u.a. von Kathie und mir der Vorschlag entsprechende Differenzierungsmaßnahmen umzusetzen, sodass einige SuS mit den entsprechenden Voraussetzungen "nach Standards des Lehrplans" arbeiten oder sogar darüber hinaus und andere eben erst Zeit erhalten, die notwendigen Basiskompetenzen zu erwerben.

    Ich bin etwas überrascht über die Einstellung, dass alle Kinder zielgleich unterrichtet werden müssen, nur weil es keinen räumlich separat stattfindenden Förderunterricht gibt. Das hängt sicherlich aber auch mit der unterschiedlichen Ausbildung je nach Uni und Seminarstandort zusammen.

    Ich finde, Kathie hat hier schon viele gute Impulse gegeben, um differenziert zu arbeiten. Ich möchte noch erwähnen, dass schwächere Kinder sich in gemeinsamen Phasen häufig herausziehen, wenn sie die Möglichkeit finden. Sinnvoll wäre daher, wenn alle an einem vergleichbaren Thema arbeiten, dass du einzelne Kinder nach der Einstiegsphase im Kinositz lässt und dann die Kinder, die es schon "schneller" verstanden haben, selbständig am Platz dazu weiterarbeiten, während du mit den schwächeren intensiv zusammen haptisch dazu im Sitzkreis arbeitest, Aufgaben nochmal gemeinsam an der Tafel schreibst und mit Material legst etc.

    Danke für den Hinweis!

    Aber ist es wirklich als Kollektivstrafe zu werten, wenn man einer lauten Klasse einige Zeilen zum aktuellen Thema diktiert - vor allem wenn man diesen Hefteintrag vielleicht sowieso hätte machen lassen, aber zu einem späteren Zeitpunkt?

    Ich gebe ja keine Strafaufgaben für zuhause auf, die dann auch die "Unschuldigen" machen müssen...

    Die Frage ist, was alles unter diesen Begriff fällt.

    Ist es zb auch eine Kollektivstrafe zb mit einer lauten Klasse nicht in den Musikraum zu gehen? Das ist ja im Prinzip auch eine "Strafe" für alle, auch diejenigen, die sich an die Regeln halten.

    Ja, weil du nur aufgrund einiger Störer, der ganzen Klasse diese Aufgabe gibst anstatt etwas Schönes zu machen.

    Ich würde dir empfehlen, am Classroom Management zu arbeiten, sodass du Störer besser identifizieren kannst.

    Ich finde, auch nach 12 Uhr darf der Anspruch sein, dass eine normale Lautstärke im Unterricht eingehalten wird. Dann muss man ggf. kleinschrittiger arbeiten, mehr Pausen einbauen etc.

    Zu deiner letzten Frage: Ja, auch das ist eine Kollektivstrafe und kann auf Dauer die Beziehung zur Klasse sehr schädigen. Sinnvoller finde ich ein Unterbringen von "Wiederholungstätern" bei KollegInnen in einer (niedrigeren) Klasse mit schriftllichen Aufgaben, die am Ende abzugeben sind. Das kennen fast alle Kinder aus der Grundschule und ist nur für diejenigen unangenehm, die wirklich Verursacher sind. Und so haben die anderen in der Zeit das Anrecht auf einen praktischen und aktivierenden Musikunterricht erfüllt.

    Und: Je konsequenter du am Anfang in einer Klasse bist, desto weniger häufig musst du im Laufe des Schuljahres erneut von den Sanktionen für einzelne Störer Gebrauch machen.

    https://www.schulsport-nrw.de/sicherheits-un…ssetzungen.html


    In NRW ist es nicht erlaubt. Früher war das so, dass die meisten Kollegen an der Grundschule dann den Übungsleiter C gemacht haben und dann ging das. Das ist aber nur noch Altregelung.

    Neue Kolleginnen müssen ausgebildet sein (regulär oder als Zertifikatskurs) oder in der Ausbildung (mit Zertikurs) sein. Oder das vor Inkrafttreten des Erlasses bereits gemacht haben.

    Richtig, genau das meinte ich.

    H.Huber ja, wenn das keine jungen KuK sind, ist das erlaubt. Trotzdem natürlich u.U. ziemlich gefährlich...

    Spannend ist, dass die älteren Kolleg/-innen sogar auch ohne ÜL-C Schein Sport unterrichten dürfen.

    Hier nochmal zum Nachlesen aus dem Link:

    Zitat

    Bei Vorliegen der entsprechenden fachlichen Voraussetzungen / Kompetenzen dürfen das Fach Sport unterrichten:

    • Lehrerinnen und Lehrer mit der Fakultas Sport (Lehrbefähigung),
    • Lehrerinnen und Lehrer mit einer entsprechenden Qualifikationserweiterung (Lehrerlaubnis für fachfremd Sport unterrichtende Lehrerinnen und Lehrer),
    • Lehrerinnen und Lehrer, die aktuell an einer solchen Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen oder an entsprechend qualifizierenden Fort- / Weiterbildungsmaßnahmen der Bezirksregierungen oder weiterer in den Fortbildungskatalogen der Bezirksregierungen genannten und damit anerkannten Träger teilnehmen.

    Unabhängig davon können alle Lehrerinnen und Lehrer, die bisher Sport unterrichtet haben und sich bewährt haben, dies auch weiterhin tun.

    In Religion wird nicht mehr so genau geschaut. Bei Mangel ist viel möglich... Trotzdem würde ich mir als Fachfremder keinen wirklich guten Reliunterricht zutrauen und bin froh, dass es mich bislang nicht erwischt hat. Sport ist eine versicherungstechnische Sache. Wenn ich da im Sportunterricht einen Fehler mache, hat der meist gravierende Folgen als in Kunst oder Religion.

    An den TE: Bitte unbedingt alle Register beim Nachqualifizieren ziehen - und auf den Rat der studierten Kolleginnen hören. Ich habe schon so viel Murks von Gymnasiallehrern in der Grundschule mitbekommen... Grundsätzlich sind wir aber froh über neue KollegInnen! Man muss halt nur offen sein. Ich empfehle Hospitationen sowie die Buchreihe "Didaktik für die Grundschule" von Cornelsen und die Reihe "Oldenbourg Praxis" (nur noch gebraucht erhältlich). Damit kann man einigermaßen das Grundlagenwissen erlernen und dann auch fundiert entscheiden, ob man Grundschule wirklich will und kann.

    Ich schätze, dass NDS nur deine Sek I Lehrbefähigung anerkennt, auch wenn du an einer Berliner Gesamtschule dein Ref vielleicht auch in der Sek II machst.

    Hundertprozentig sicher kann dir das niemand hier sagen: Du hast aber nichts zu verlieren, angesichts des Mangels wird dir auf jeden Fall eines der Lehrämter anerkannt. Wobei ich Sek I für wahrscheinlicher halte, dort sind die Einstellungschancen auch besser.

    Es geht nicht um den Stoff der 12. Klasse, sondern um das Studium.

    Da ist, ohne Wertung, ein riesiger Unterschied im fachlichen Anspruch erkennbar.

    Das kann man so ganz pauschal nicht sagen.

    Ein Beispiel: In vielen Bundesländern ist es Pflicht, Mathe und Deutsch im Grundschullehramt zu studieren und dazu mindestens ein weiteres Fach. Da es nur wenige gibt, die beide Fächer gleich gut beherrschen, ist das anspruchsvoller, als Bundesländer mit Wahlmöglichkeit und nur zwei Fächern. Außerdem muss man zwischen Bundesländern mit 1. Stex und M.Ed. unterscheiden.

    Ein weiteres Beispiel: In meinem Studium musste ich in Deutsch u.a. literaturwissenschaftliche Seminare belegen. Die Gymnasiallehrämtler mussten (zwei?) literaturwissenschaftliche Seminare mehr belegen. Ob ich jetzt "nur" zwei Hausarbeiten zu Fontane und Goethe schreibe oder zusätzlich zwei zu Schiller und Brentano, macht keinen Unterschied im Anspruch. ;)

    Ein anderes Beispiel: Die Durchfallerquote in Mathematik war im Grundschullehramt kaum geringer als im Lehramt für Gymnasien. Objektiv waren aber in einigen Veranstaltungen bei den Veranstaltungen für G sowie für HR definitiv weniger komplexe Beweise gefordert als im Fachbachelor oder Lehramt GY. Dafür wird beim Gymnasiallehramt aber niemand "gezwungen", das Fach überhaupt zu wählen, wenn es ihm schwerfällt.

    Ein letztes Beispiel: In NRW höre ich seit den Sondermaßnahmen immer wieder von Studierenden an den Unis, die auf Gymnasiallehramt mit Deutsch + x wechseln, obwohl sie nachher an der Grundschule unterrichten wollen, weil sie das Studium als einfacher wahrnehmen, eben weil man nur zwei Fächer und kein Mathe studieren muss. Ich möchte aber nicht wissen, wie nachher deren Grundschulunterricht aussieht, vor allem in Mathe :autsch:

    Ich bin im VBE. Für den Fall der Fälle ist es gut, rechtlich abgesichert zu sein.

    Außerdem sehe ich meine Vorstellungen von einem guten, zukunftsorientierten Schulsystem mit dem Fokus auf einer solide funktionierenden Grundschule am meisten in diesem Verband widergespiegelt.

    Grundsätzlich stimme ich allen anderen hier zu: Schau, was zu deinen Vorstellungen passt. Ein Gesamtschullehrer, der das System seiner Schulform liebt, wird sich im Philologenverband fehlplatziert fühlen, die Klassenlehrerin an der Förderschule, die auf keinen Fall ins GL will, wird kaum in die GEW eintreten.

    Aber: Hauptsache, du bist irgendwo Mitglied, denn in zentralen Fragen (Besoldung) arbeiten die meisten dieser Verbände sehr eng und gut zusammen.

    Tendenziell wird der Bedarf an ESE weiter steigen, während GE voraussichtlich einigermaßen gleich bleibt.

    Vorteil an der Förderschule ist die eigene Klassenleitung, denke ich, du kannst noch besser Beziehung aufbauen und bist dein eigener Herr. Außerdem wird in der Inklusion im Vertretungsfall als Erstes die Förderung zusammengestrichen. Ich kenne keine Regelschule, an der die Inklusion reibungslos funktioniert und Grundschullehrkräfte und Sonderpädagogen ganz zufrieden sind, wohl aber viele, die an der Förderschule zufrieden sind - natürlich nicht unbedingt repräsentativ.

    In der Arbeit mit verhaltensauffälligen SuS finde ich es aber auch sehr befriedigend, durch eine sehr klare Sprache, Ritualisierung etc. aktiv zur Besserung des Verhaltens beizutragen, auch wenn es kräftezehrend ist. Bei GE-Kindern in der Inklusion habe ich hingegen eher oft das Gefühl, dass diese ggü einer Förderschulbeschulung unter ihren Möglichkeiten bleiben und es aus verschiedenen Gründen zu oft auf Beschäftigungstherapie hinausläuft.

    Unfassbarer Vorgang:staun:, den du da beschreibst, der mich aber leider nicht mehr wundert, wenn ich sehe, wie unprofessionell hier häufig von öffentlicher Seite im Bereich Baumschutz und Forst agiert wird. Allein, dass unsere Kleinstadt noch immer keine Baumschutzsatzung hat (im Jahr 2025!!!!), ist eine Ungeheuerlichkeit... Aber in allen Lehrplänen schön was von BNE und Klimaschutz schreiben:autsch:

    Zum Thema: Definitiv alle Register ziehen, Polizei einschalten, Anzeige erstatten und den rechtlichen Weg weiter verfolgen. Du hast auf jeden Fall Anspruch auf Schadenersatz für den Holzwert und es müssten auch 140 Neuanpflanzungen übernommen werden, da du ja nicht für die Notwendigkeit der Ersatzpflanzungen verantwortlich bist. Viel Erfolg!!!

    Im Regieungsbezirk Münster ist die Situatio allgemein sehr schwierig. Selbst in den Schulformen, in denen es Stellen gibt, sind diese fast immer mit weiten Abordnungen verbunden.

    Die Frage nach den Schulen im Bistum Münster hätte ich auch gestellt.

    Vielleicht käme je nach Lage deines Wohnortes ja auch die Schulen im Bistum Osnabrück infrage, die teils sehr grenznah liegen. Die haben allerdings ein eigenes Stellenportal:

    https://stellen.schulstiftung-os.de/

    Ich habe inzwischen eher ein wenig das Gefühl, dass du deinen eigenen Lernprozess nicht selbst in die Hand nehmen möchtest. Die kritische Beschreibung der SuS (wohlgemerkt max. 12 Jahre alt) klingt wie eine Beschreibung deiner eigenen Person, so wie du sie hier im Forum auf andere wirken lässt.

    Mein Ablaufplan für dich wäre in Kurzform: Zähne zusammenbeißen und durchziehen, Verbesserungsvorschläge, so gut es geht, umsetzen, Kritik auf keinen Fall an dich als Person heranlassen. Dann Referendariat bestehen, sichere Stelle haben (mit der Fächerkombi garantiert!), dann kannst du entspannter unterrichten und es genießen wie vor dem Referendariat, aber besser durch das absolvierte, wenn auch stressige, Referendariat.

    Wirtschaft-Politik, WBS, Politik und Gesellschaft, Wirtschaftslehre, Politik-Wirtschaft, Sozialkunde usw... Es gibt zig verschiedene Schwerpunktsetzungen und Ausdifferenzierungen je nach Bundesland. Auch innerhalb eines BLs ändert sich das mal, in NRW gab es bis vor Kurzem noch Sowi, jetzt ist es WiPo.

    Im Endeffekt ist es relativ egal, wie es heißt. In NRW wird eigentlich alles anerkannt, was halbwegs passt. Schwierig wird es nur, wenn es ein Fach hier so gar nicht gibt, z.B. wenn jemand in Hessen oder BaWü Französisch für Grundschullehramt studiert hat.

    Es bringt nichts, dir selbst einzureden, du hättest keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Du hast einen Masterabschluss und bist damit sehr qualifiziert. Wichtig ist jetzt, dich selbstbewusst zu verkaufen und ein Konzept zu entwickeln, wo du dich stattdessen damit siehst.

    Den Tipp mit den Schulbuchverlagen finde ich sehr gut - die suchen immer. Bewirb dich - auch initiativ, wenn du Lust auf den Job hast. Da hast du auch mit Menschen Kontakt, aber dosierter und musst nicht vorne stehen.

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