Beiträge von Zauberwald

    Das hört sich in der Theorie alles super gut an. Wie mache ich das nun konkret? Nehmen wir mal an, dass ich eine erste Klasse habe und die Mehrheit der Kinder große Lernprobleme. An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken. Förderschule Lernen gibt es natürlich nicht mehr und eine Klasse wiederholen bringt oft auch nur kurzfristige Besserung. Ein Förderbedarf Lernen ist bei den meisten Kindern auch nicht angebracht. Diese Kinder haben oft kein Problem mit dem Lernen oder der Intelligenz. Ihnen fehlt das häusliche Umfeld, Förderung und sprachliche Defizite. Also was mache ich?

    Gleiches Szenario natürlich an IGSen oder Hauptschulen.

    Ein Sitzenbleiben in Klasse 1 gibt es ja nicht, also hier zumindest nicht, sondern erklären, dass die Kinder für die Eingangsstufe eben 3 Jahre brauchen und nicht 2. Im Endeffekt ist es Wiederholung der ersten Klasse, nur heißt es nicht so. Ein Ignorieren führt nur zu weiteren Defiziten. Vielleicht bewirkt das auch im Elternhaus mehr, als wenn alles nach außen hin in Ordnung ist und seinen Gang geht.

    Die Gesamtschule am Ort zieht uns jedes Jahr seeeeehr viele Gymnasialkinder weg. Durch deren Quote haben sie in einigen Klassen vermutlich mehr "vollständige Gym-Empfehlungen" als wir.
    Nicht jede Gesamtschule ist unbeliebt, meine Erfahrungen /anekdotischen Evidenzen durch Umzüge tendieren sogar dazu, dass es nur noch die Minderheit ist.

    So ist es hier auch. In meinem letzten Durchgang hatten die meisten Kinder, die auf die Gemeinschaftsschule gingen, eine Gymnasialempfehlung. Es gibt hier eine Gemeinschaftsschule mit sehr gutem Ruf, die kann sich schon aussuchen, wen sie aufnimmt, bzw. ablehnen, wer keine Geschwister da hat oder etwas weiter weg ist (> 18 km oder so).

    War es damals ja auch. Ich habe damals in Erziehungswissenschaftsveranstaltungen an der Uni zusammen mit einigen Komillitonen fürs Grundschullehramt gesessen. Deren Ansage war immer: "Ich brauche an der Uni in dieser Veranstaltung eine 1,0, weil ich mir mit einer 1,3 gleich einen anderen Job suchen kann."

    So war es 20 Jahre vorher bei mir auch schon. Bis auf vereinzelte Ausnahmen, die aber schon die Lehrproben nicht bestanden, kamen wir trotzdem alle unter. Auch in unbeliebte Gegenden (damals Schwaben in Bayern) gingen wir. Dass jemand nicht antrat, weil er die Gegend scheiße fand, das ist mir nicht begegnet. Viele haben noch schnell geheiratet, aber das reichte nicht immer. Wir waren damals irgendwie seeehr darauf programmiert, möglichst bald die Verbeamtung klar zu machen. Daher gingen alle überall hin. Dass jemand nicht antrat oder etwas anderes machte, daran kann ich mich nicht erinnern. Aber ich habe mein Ref. ja 1990 beendet. Von daher. Boomer und so. Wir haben geschuftet ohne Ende. Von daher könnte ich k......, wenn ich lese, wir sollen einen Rentnersoli o.ä. zahlen. Frage mich, was mit den Geldern getan wurde, die die vielen Boomer erwirtschaftet haben. Dem Land ging es jahrzehntelang richtig gut.

    Also hier, unbeliebte Gegend, wären aber einige Lehrkräfte weg. Wer dann die Stellen besetzen würde oder wie das dann abliefe...

    Es müsste einen zusätzlichen Anreiz geben für unbeliebte Gegenden und nicht so wie es jetzt ist, dass man Stellen antreten muss, weil einem keine andere Wahl bleibt.

    Jetzt würde es mich doch einmal interessieren, wie es Hannah geht und ob sie jemand "ins Beschäftigungsverbot geschickt" hat. Ich finde die Formulierung mit "schicken" immer etwas unpassend. Da stellt man sich eine Person vor, der mit erhobenem Zeigefinger gesagt wird: "So, und du gehst jetzt mal lieber nach Hause." ^^ Empfindet ihr das nicht so?

    Ich habe auch sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht....

    Oft habe ich den Eindruck, dass es den Schulbegleitungen langweilig ist und dass sie gerne aktiver wären. Vielleicht kommt es daher zu den als übergriffig empfundenen Verhaltensweisen.


    Wie jemand schon schrieb: die vermeintlichen Vorteile sind nicht nur auf unserer Seite. Dem Land gefällt die Situation, darauf zu spekulieren, dass genug Leute sich fangen lassen. Nur kippt gerade die Situation auch, wo genug Menschen sagen: "Nö, nicht in diesen Arbeitsbedingungen".

    Ich wohne in einer sehr schönen ländlichen Gegend im Schwarzwald, aber die jungen Lehrer, die nicht von hier kommen und alleinstehend sind, wollen da nicht hin. Ich kenne etliche Lehrkräfte an verschiedenen Schulformen, die täglich 80 km einfach pendeln und hoffen, dass sie, nach den 5 Jahren, die sie bleiben müssen, endlich versetzt werden. Dieser 5Jahreszwang sagt ja schon alles. Wenn alle Lehrkräfte angestellt sind, können sie sich doch einfach woanders hin bewerben. Dann wird auch München leer sein, weil die Oberfranken endlich zurück dürfen.

    Sind es alles Angriffe? Oder (irgendwann so angefangene) gegenseitige Schlägereien, die auch in die Statistik eingehen?

    Meine Vermutung:
    - Frauen werden oft angegriffen, WEIL sie Frauen sind.
    - Männer werden eher aus anderen Gründen angegriffen.

    So sehe ich es auch. Die Schlägereien unter Männern, um Meinungsverschiedenheiten zu lösen gehen bestimmt auch in die Statistik ein, während Angriffe auf Frauen durch Männer doch meist einseitig initiert sind.

    Vermutlich bin ich überrascht, weil ich nur Angriffe im Hinblick auf Raub oder Vergewaltigung gesehen habe. Aber vermutlich werden die ganzen Kloppereien unter Männern mitgezählt. Sieht man ja schon auf dem Schulhof. Die Jungs prügeln sich viel mehr als die Mädchen. Die tragen Streitigkeiten eher mit Worten aus.

    Welche Rolle spielt das denn? Ist ein Gewaltverbrechen gegenüber Männern weniger schlimm?

    Das sage ich nicht. Ich wusste das ehrlich gesagt gar nicht, dass Männer doppelt so oft angegriffen werden. Muss meinen Sohn warnen!!! Warum hört man davon nichts? Ich dachte wirklich immer, es sei viel ungefährlicher, als Mann durchs Leben zu gehen. Wieso soll ich Gewaltverbrechen Männern gegenüber weniger schlimm finden? Ich dachte, es gibt kaum welche. Die Angreifer sind doch meist Männer. Aus welchem Grund greifen sie andere Männer an? Habgier?

    Ich dachte immer, Männer werden mehr in Ruhe gelassen. Ich hatte auch immer mehr Angst um meine jugendlichen Töchter, wenn die abends unterwegs waren als um meinen Sohn. Da gab es auch schon in der Familie Disput, weil angeblich dem Jüngsten mehr zugetraut wurde... und er im gleichen Alter mehr durfte. Angeblich... Wahrscheinlich stimmt es sogar. Ich habe heute noch Angst, wenn meine Tochter mir erzählt, dass sie abends in der Bar jobbt und ich weiß, dass sie danach nachts um 4 oder 5 Uhr allein nach Hause geht oder mit dem Rad fährt.

    Dieselbe Tochter rief mich mal aus der S-Bahn an und bat mich, sie am Zug abzuholen, weil sie auf der einstündigen Fahrt die ganze Zeit von einem Typen angemacht wurde (sie war 16) und niemand hätte ihr geholfen, außer einem Radfahrer, der mal sein Rad vor sie gestellt hätte. Als der ausstieg, ging es wieder weiter. Der Typ stieg übrigens auch aus und hätte sie bestimmt weiterhin "verfolgt."

    Menschen auf dem Dorf im Vogelsberg haben viel mehr Angst, als Menschen in Großstädten. Das kenne ich auch von meiner Verwandtschaft. Schon witzig irgendwie.

    Manchmal schaue ich nebenbei alte XY ungelöst Filme und da sind die meisten Opfer Frauen jeglichen Alters und oft leben sie auf dem Dorf. Meist endet es mit Mord. Die älteren werden vorher noch ausgeraubt und die jungen (oft noch Kinder) vergewaltigt.

    Bier, Boxkampf, Rasen mähen, 50 Liegstütze, Hypnose, etc.... Reihenfolge weiß ich nicht genau.

    Habe gerade nur alkoholfreies Bier da...wird also nix... aber eben einen Stapel Papier aus meinem Arbeitszimmer in die Tonne gehauen, das tat schon einmal gut.

    Was ich nicht wegwerfe sind meine in Handarbeit erstellten allerersten Arbeitsblätter als Referendarin. Da war ich 24. Es ging um die Katze als Haustier. <3 Unglaublich, was man damals auf ein einziges AB gepackt hat....

    Ich habe mich neulich sogar am Sonntagnachmittag in meiner ländlichen Dorfidylle total unsicher gefühlt, als ich am Ortsrand unterwegs war um Getreidehalme für mein nächstes Sachkundethema abzuschneiden. Da kamen mir bloß ein paar proletenhafte männliche Jugendliche entgegen mit einem unverhältnismäßig selbstbewussten Auftreten, so dass ich froh war, dass die mich in Ruhe gelassen haben. Vielleicht bin ich auch bloß ein Schisser, aber ich wurde schon mal auf ähnliche Weise in die Ecke gedrängt. Vielleicht verleiht einem das "Alter" (so alt bin ich nun auch nicht) als Frau eine Schutzaura :D. Aber ich wette, dass Männer das sowieso nicht kennen und nachvollziehen können.

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