Ich bin 60 und habe noch 3-6 Jahre vor mir. Spaß macht es mir immer noch, mit den Schülern zu arbeiten, vor allem ist es denen egal, wie alt man ist oder sie merken es nicht. Es kommt immer so viel rüber, das einem guttut und ich weiß gar nicht, womit ich das im Ruhestand ausgleichen soll.
Irgendwie weiß ich jetzt mehr, worauf es ankommt und wenn ich bis zur nächsten Klassenarbeit nicht das ganze Thema schaffe und noch vor dem Zeugnis eine Note haben muss, dann wird eben der Test gekürzt. Ich bin relaxter als früher und wenn alle müde sind, dann wird der Tag mit einem Spiel beendet anstatt noch irgendwas reinzupressen, das nicht wirklich die Welt verändert.
Ich habe gerade eine sehr liebe Klasse.... 
Die beiden Jahre vorher waren sehr sehr anstrengend. In der Klasse häuften sich Problemfälle und ich war oft am Ende meiner Kraft. Aber auch da gab es trotzdem sehr sehr anständige Kinder. Auf dem Weg zur Schule begegnen mir manchmal meine alten Racker, da wird man entweder kurz umbaucht, freundlich gegrüßt oder wenigstens wird die Hand cool erhoben. Meine Kollegen meinen, das wäre ein gutes Zeichen, denn manchmal wollen einen die Kinder in der 5. nicht mehr kennen.
Was mich nervt, sind 2 nachmittägliche Besprechungen/Teamsitzungen in der Woche. Das empfinde ich meist als überflüssig, zumindest strukturierbarer. Aber was soll man machen?
Prinzipiell bin ich entlastet, weil ich nachmittags nicht mehr meine eigenen 3 Kinder versorgen/mit ihnen lernen muss, weil sie erwachsen sind . Das macht viel aus.
Schwierige Kinder gab es schon immer. Ich komme besser mit ihnen klar, als früher, obwohl man in seltenen Fällen trotz viel Anstrengung keinen Zugang bekommt, wenn man nur 1 oder 2 Stunden in der Klasse ist, aber das ist mir dann wurscht.