Beiträge von Zauberwald

    Ich habe eine unruhige 1. Klasse nur in einer Doppelstunde Kunst. Die besteche ich immer mit einer Lobblüte. Ich male einen kleinen Kreis an die Tafel und die Kinder wissen schon, dass es nach guten Phasen immer 1 Blütenblatt gibt, das ich dazu male, zum Beispiel, wenn das Vorbereiten des Arbeitsplatzes für das Malen mit Wasserfarben gut funktioniert hat, gibt es die erste. Wenn jemand aus Versehen Wasser verschüttet, ist nicht so schlimm. Es geht um einen einigermaßen geordneten Ablauf ohne Streitereien, was da schon viel bedeutet.... Wurden am Ende der Doppelstunde 5 Blätter hingemalt, gibt es am Ende eine kleine Belohnung (z.B. ein Spiel oder wir hören 15 Minuten eher auf und gehen auf den Pausenhof). Hier muss die ganze Klasse mitmachen und zwischendrin erinnere ich die Störenfriede daran, dass sie mithelfen sollen, dass die Blüte voll wird.

    Das wird aber nicht oft geschafft.

    Vielleicht sollte man auch gar nicht so viele unterschiedliche Ruhesignale verwenden. Das wirkt irgendwie verwirrend bis hilflos. Wenn das eine nicht funktioniert, probiere ich das andere... Nimm doch nur 1 und das wird eingefordert. Es sollte ganz klar sein, was es bedeutet und nicht noch ein anderes nehmen und versuchen, ob das klappt.... Eins sollte sitzen. Wer sich nicht daran hält, kommt auf gelb und dann auf rot.

    Da ich selbst dieses Erzählen vom Wochenende bei 25 Kindern ermüdend finde, schreibe ich bei älteren Kindern ab und zu, aber nicht jede Woche eine Montagsgeschichte ins Geschichtenheft. Die dürfen sie sich gegenseitig oder am nächsten Tag vor der Klasse vorlesen, also wer möchte.

    Die jüngeren Kinder dürfen würfeln. 1 Würfelpunkt bedeutet zum Beispiel: Mit wem hast du gespielt? Wenn das Kind nur diese eine Frage beantwortet hat, kommt schon das Nächste. Das würfelt vielleicht die 2 und hat die Frage: Wo bist du gewesen? Nur diese Frage wird beantwortet. Entsprechend den Würfelpunkten gibt es nur 6 unterschiedliche Fragen. So können sich die Kinder austauschen, es dauert nicht so lange und das Würfeln mit dem großen Schaumstoffwürfel macht Spaß. Dass die Kinder die Fragen anfangs noch nicht lesen können, macht nichts. Sie können sich das schnell merken und es gibt auch einen Aushang, was die einzelnen Würfelpunkte bedeuten.

    ;( In Ba-Wü gibt es sie noch. Dazu den "freiwilligen Beihilfebeitrag". Wer nicht zahlt, bekommt von der Beihilfe die Wahlleistungen im KKH nicht erstattet, wie Chefarztbehandlung, Zweibettzimmer und Tagegeld.

    Ich hab den ja nicht. In Bayern gab es das nicht und bei meiner Versetzung habe ich es bewusst nicht gemacht. Chefarztbehandlung führte nämlich bei mir mal dazu, dass ich mein 1. Kind komplett ohne Arzt entbinden musste, was im Nachhinein weiter nicht schlimm war, weil auch niemand einen Dammschnitt gemacht hat. Chefarzt begutachtete mich kurz und meinte: "Bis das Kind kommt, kann es noch dauern, ich gehe eine Runde Golf spielen." Da von den anderen Ärzten sich niemand traute, dem Chef eine Geburt wegzunehmen, hatte ich nur die Hebamme.

    Eine Chefarztrechnung habe ich trotzdem erhalten. Als ich die nicht zahlen wollte, hieß es, er wäre ja zweimal da gewesen: Einmal vor der Geburt und einmal hinterher und er habe mich untersucht. Mir fehlte damals der Mut, mich weiter damit herumzustreiten.

    Außerdem sieht man in Krankenhäusern meist nur Oberärzte. Wenn ich wirklich mal einen brauche, würde ich die Differenz selbst zahlen, aber monatlich 22 € abdrücken für den Fall der Fälle wollte ich auch nicht. Aber ich glaube, ich bin die Einzige. Denn wenn ich mal im Krankenhaus bin, muss ich das immer groß und breit erklären und keiner kapiert es. :schreien:

    Zauberwald: Hat dir die Kollegin das mit den Kinderzuschlägen auch so erzählt? Ich dachte immer, man erhält die Kinderschläge anteilig, wenn man TZ arbeitet.

    Ich habe mich tatsächlich nicht mit ihr darüber unterhalten, habe aber auf meinem Gehaltszettel nachgeschaut, ob man die Familienzuschläge versteuern muss und wenn ich es richtig verstehe, muss ich das nicht.

    Deine Frage kann ich nicht beantworten. Aber trotzdem bleibt der Vorteil gegenüber angestellten Lehrern bestehen. Wenn der Familienzuschlag anteilig gekürzt werden sollte, hat man es ja selbst in der Hand, mehr zu arbeiten.

    Unter den Gründen gibt es manchmal auch einen Generationenkonflikt.

    Je nachdem wie alt die aktuellen Gesetze zur Chancengleichheit sind bzw. die Möglichkeit zur Antragsstellung aufgrund derselben hatten es aktuelle Schulleitungen zu ihrer Zeit als junge Lehrer mit Kind aus ihrer Sicht schwerer als heutige und deshalb teilweise kein Verständnis für diese oder empfinden es als unfair, dass sie gewähren sollen, was ihnen selbst verwehrt wurde.

    Das kommt aber daher, weil Vieles zu oft ausgenutzt wird. Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass junge Kolleginnen ab Verkündung der Schwangerschaft ins BV gehen. Manche reden schon vor der Schwangerschaft darüber, dass sie sich dann ein BV ausstellen lassen, wenn sie schwanger sind. Frage mich, ob das so einfach geht. Beispielsweise, wenn die Fahrt zu lang ist, bekommt man anscheinend ein BV. Ich war neulich beim Frauenarzt, der regte sich bei mir auf, dass er gerade bei einer Lehrerin die Schwangerschaft festgestellt hat und sie wollte, dass er sie sofort "ins BV schickt." Er hat es nicht gemacht und sich bei mir aufgeregt (ich kenne ihn seeehr lange, sonst hätte er es vmtl. nicht gemacht).

    Warum müssen Eltern die Lehrer "kennenlernen" und dann gerade am Elternsprechtag, wenn wichtige Gesprächstermine anstehen? Kennst du alle Eltern deiner Schüler?

    Wenigstens sollte man die Schüler kennen. Ich hatte bei so einem Mammutelternsprechtag im Gymnasium mal den Eindruck, dass die Lehrerin meinen Sohn überhaupt nicht kennt, bzw. hatte sie glaube ich überhaupt kein Bild von ihm vor Augen. Das fand ich peinlich, denn es war auch noch Mathe, das ja nicht nur einmal pro Woche stattfindet. Aber sie hatte mehrere Unterstufenklassen...

    Darf ich mal dumm fragen, wie das mit den Kinderzuschlägen aussieht? Meines Wissens nach erhalten die doch nur Beamte. Ich habe eine Kollegin, die arbeitet nur 7 Stunden, erhält aber bei 3 Kindern in Bawü über 1000 Euro Familienzuschlag, dazu noch 750 € Kindergeld, so dass sie mit diesen 7 Stunden zusammen auf ein schönes Sümmchen kommt. Schätze Netto so 2500€.

    Sorry, ich muss das hier ändern. Die Familienzuschläge gibt es nur anteilig, ich dachte es wäre so wie beim Kindergeld. Dann erhält sie wahrscheinlich nur 250 €, aber immer noch mehr als im Angestelltenverhältnis.

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