Beiträge von galileo

    Kann mir bitte noch einmal jemand die Versetzungsbestimmungen in diesem Jahr erläutern? An meiner Schule wurden Bestimmungen meines Erachtens sehr selektiv gelesen und angewendet. Im Prinzip war es das gleiche Spiel wie letztes Jahr: Alle werden pädagogisch versetzt - bis auf die, die letztes Jahr schon pädagogisch versetzt wurden. Das betraf dann genau zwei Schüler, mehr Sitzenbleiber gibt es dank der wunderbaren pädagogischen Versetzung nicht. Ist das bei euch auch so?

    In NRW wäre eine Bewerbung sowieso nur im Rahmen einer Bewerbung auf höher dotierte Stellen möglich. Bei gleicher Laufbahn geht nur Versetzung und hierzu gehört dann auch der Vermerk der SL ob Du abkömmlich bist.

    Im Prinzip klingt das logisch, wobei die Chance, wegzukommen, dadurch meines Erachtens geringer wird. Versetzungen sind ohnehin ein Thema für sich...


    Ich habe mich ja auf exakt die gleiche Stelle beworben wie die, die ich aktuell innehabe - interessanterweise steht jetzt eine dienstliche Beurteilung mit Unterrichtsbesuch an. Das finde ich fast schon absurd, aber wenn es so ist, ist es so. Ich überlege allerdings, die Bewerbung vor diesem Hintergrund zurückzuziehen, da ich davon ausgehe, dass es bereits einen Wunschkandidaten für die ausgeschriebene Stelle gibt, der natürlich eine entsprechende dienstliche Beurteilung erhalten wird, die meine aussticht. Das ist doch am Ende ein abgekartetes Spiel, bei dem ich nur verlieren kann. Oder sehe ich das Ganze zu schwarz?

    Meine Bewerbung "woandershin" hat zwei Gründe. Zum einen ein räumlicher: Ich fahre täglich rund 75 km einfache Strecke. Ich habe mich daran gewöhnt, mal fällt es mir schwerer, mal leichter. Im Ganzen wäre das aber nicht zwingend ein Grund, um wechseln zu wollen. Weitaus schwerer wiegt der Grund, dass ich mich seit einem Wechsel in der Schulleitung wie ein Ergänzungsspieler fühle, obwohl ich früher immer in der Startelf stand. Die neue Rolle macht mir schwer zu schaffen - meine Motivation leidet zunehmend. Ich kann mir auch gar nicht erklären, wieso ich plötzlich so wenig Anerkennung erfahre. Ich bin grundsätzlich kein anderer Mensch geworden. Es liegt einfach an der Chemie, die nicht stimmt, und das reibt mich ziemlich auf.


    Im Ganzen kann ich auch nicht sehen, dass sich die Schule weiterentwickelt. Ich suche also nach einer Schule, wo mein Engagement wieder wertgeschätzt wird und wo ich insgesamt das Gefühl habe, dass etwas vorangeht. Wir haben leider aktuell gar keine prestigeträchtigen Projekte vorzuweisen und genießen leider auch keinen Ruf. Jeder Versuch, das zu ändern, verpufft. Und ich merke, dass sich bei mir nach über 12 Jahren an dieser Schule allmählich große Ermüdungserscheinungen zeigen. Ich weiß inzwischen einfach schon ganz oft im Voraus, wie eine Sache ausgeht - nämlich enttäuschend. Ich brauche einfach ein neues Umfeld, um größere Befriedigung aus dem, was ich tue, zu ziehen. Wenn dieses Problem nicht wäre, würde ich gerne auch bleiben - trotz des weiten Wegs.

    Solange nicht feststeht, dass jemand geht, kann man auch keine Nachfolgeregelung treffen - erst recht nicht, ohne dass das Ganze thematisiert wird. Bei Bewerbungen gibt es keine Planungssicherheit - ich kenne viele Kollegen, die schon zig Bewerbungen auf dem Dienstweg eingereicht haben, ohne jemals berücksichtigt worden zu sein. Einer davon wird in zwei Jahren in den Ruhestand gehen - nach 15 Jahren erfolglosen "Wegebewerbens".

    Ich hadere derzeit sehr mit dem System "Bewerbung auf dem Dienstweg". Der Schulleiter oder die Schulleiterin ist bestens über alles, was man vorhat, informiert und kann im schulischen Alltag jederzeit darauf reagieren. Ich wundere mich inzwischen schon nicht mehr, dass mir einige Merk- und Denkwürdigkeiten widerfahren. Im Prinzip behandelt man mich mich schon so, als ob ich nicht mehr da wäre. Unangenehm wird es besonders dann, wenn die Bewerbungen nicht greifen. Dann hat sich die Schulleitung gedanklich schon von mir getrennt, aber ich bin immer noch da. In solchen Momenten würde ich mir wünschen, in der freien Wirtschaft tätig zu sein - auch wenn hier noch einmal ganz andere Risiken lauern.

    Man hat den Termin aus Rücksicht auf das schriftliche Abitur gewählt. Es dreht sich eben auch immer alles nur ums Abitur. Für Schulen, die gar kein Abitur abnehmen, ist das eigentlich ein Ärgernis. Die Schüler könnten schon sehr viel früher wieder in die Schule gehen und hätten es vermutlich auch deutlich nötiger als Schüler, die sich auf das Abitur vorbereiten.

    @Siobhan: Das ist die krudeste Geschichte, die ich im Kontext von Schule jemals gehört habe. Wie ist das Klima an eurer Schule sonst so? Das kann doch im Prinzip nicht gut sein, wenn dort jemand herumläuft, der so denkt und spricht. Und ich dachte wirklich, ich hätte schon einiges erlebt, aber das schlägt echt dem Fass den Boden aus. Ich wüsste nicht, ob ich in einem solchen Umfeld dauerhaft arbeiten könnte. Aber vielleicht gehören solche Bemerkungen bei euch auch nicht zum Alltag. Dennoch: Das Ganze lässt tief blicken. Wes Geistes Kind mag so jemand sein? Ich staune.

    Ich halte es für unzumutbar, SuS für einzelne Stunden einzubestellen und zwischendurch im Distanzlernen arbeiten zu lassen. Es widerspricht auch der Grundidee des Wechselmodells, alle gleichzeitig in der Schule zu haben.

    Eben deswegen war ich - gelinde gesagt - irritiert. "Wechselmodell" lässt sich in Bezug auf die Q2 natürlich auch anders auslegen, ebenso wie eine "Notbremse" auch zu Öffnungen führen kann :). Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

    Und das ist sinnvoll? Was macht denn Tim Meyer in der 2. Stunde? Er wird doch wohl seine Freistunde in der Schule oder irgendwo in Schulnähe verbringen, denn für den Weg nach Hause und wieder zurück dürfte die Zeit zu kurz sein. Oh man...noch so eine Regelung, die ich nicht begreife.

    Wie soll eigentlich die Q2 geteilt werden? Teilt man den gesamten Jahrgang einmal in der Mitte, sind die Kurse am Ende ganz unterschiedlich voll. Halbiert man jeden Kurs für sich, entsteht die kuriose Situation, dass Tim Meyer in der ersten Stunde im D-GK in der Teilgruppe A landet, im Mathe-LK in der 2. Stunde aber in Teilgruppe B und dann nach Hause gehen müsste, um zur dritten Stunde, wenn er im PoWi-GK wieder in Teilgruppe A ist, wieder aufzuschlagen. Hä? Denke ich jetzt falsch?

    Lieber Schokozwerg,


    du bist nicht allein. Ich verstehe genau, was du meinst. Und ich bin auch allmählich am Ende mit meinem Verstand und meinen Nerven. Wenn eine sog. "Bremse" dazu führt, dass Öffnungen stattfinden, stimmt nicht nur mit dem Wording irgendetwas nicht. Es ist bereits jetzt absehbar, dass die Notbremse keinen (signifikanten) Rückgang der Infektionen bewirken wird. Im Gegenteil: Die indische Mutante wird dafür sorgen, dass die Zahlen weiter hochgehen und am Ende werden die Politiker vor die Kamera treten und erklären, dass wir uns weiter einschränken müssen, weil die bisherigen Impfungen dann nicht mehr ausreichend vor Ansteckung schützen. Und schon dümpeln wir weiter in diesem Zustand herum, verbringen ein weiteres Schuljahr mit einem bunten Mix an Regelungen und die Sache nimmt kein Ende... Und die Politik wird sich in noch mehr Widersprüche verstricken und noch weniger wissen, wie sie die Dinge regeln soll...

    Ich habe gestern kurz vor 14 Uhr per Zufall erfahren, dass eine PK ansteht, in der sich auch Lorz zu Wort melden würde. Bouffier machte ja bereits erste Andeutungen, wie die Regelung für die Schulen aussieht - an diesem Punkt war ich noch der Meinung, ich hätte ihn irgendwie nicht richtig verstanden oder so. Als Lorz dann die Dinge ausführte, blieb kein Zweifel mehr daran, dass ich Bouffier nicht missverstanden hatte. Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, dass man die Bundes-Notbremse SO auslegen kann - ich bin immer davon ausgegangen, dass schärfere Regelungen Bestand haben (s. Bayern), weil das auch in der Presse immer so geschrieben wurde. Ich bin überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, dass es in Änderungen IN DIESER FORM gibt! Aber: Unverhofft kommt oft.


    Was mich jetzt in besonderer Weise umtreibt: Mein Mann ist auch Lehrer, seine Schule befindet sich in dem Kreis, in dem wir auch wohnen. Hier ist die Inzidenz so hoch, dass m. E. überhaupt keine Aussicht darauf besteht, dass sich die Nicht-Abschlussklassen bis zum 30.06. nochmal in der Schule einfinden werden. Für meinen Mann bedeutet das: Distanzunterricht bis zum Erbrechen und keine Möglichkeit, verlässliche Noten über das Schreiben von Klassenarbeiten und Lernkontrollen zu generieren. Ich hingegen überschreite die Kreisgrenze, wenn ich meinen Schulort aufsuche und lande in einem Kreis mit einer so niedrigen Inzidenz, dass viel passieren müsste, damit wir in den Distanzunterricht wechseln. Für mich heißt das: Ich habe alle Klassen von 5-Q2 im Wechselunterricht in der Schule, muss zusätzlich Wochenpläne füllen und Materialien hochladen bzw. vorab im Präsenzunterricht austeilen und ich merke, dass mich das Durcheinander zunehmend verwirrt - zum Glück geht es auch anderen Kollegen so und ich muss nicht zwingend an mir zweifeln. Ich werde also in den nächsten Wochen noch fleißig Lernkontrollen und Klassenarbeiten schreiben - schön, dass ich immer zwei Varianten (Gruppe A und Gruppe B) erstellen muss und die Korrekturen werden dadurch auch nicht leichter.


    Der Witz an der Stelle ist: Es wird am Ende des Schuljahres egal sein, ob alle Arbeiten, weniger Arbeiten oder gar keine Arbeiten geschrieben werden konnten, weil es vom unteren Ende her gedacht keine andere Möglichkeit gibt, als alle durchzuwinken - unabhängig von ihren Noten. Das heißt, dass ich in den nächsten Wochen wie eine Bekloppte arbeiten muss, aber im Endeffekt mache ich das für nichts und wieder nichts, weil die Noten keine Bedeutung haben werden. Man kann als positiven Ertrag höchstens sehen, dass meine Schüler ein wenig mehr Druck hatten und im Zweifel dadurch auch mehr gelernt haben. Ob das wirklich so ist, weiß ich allerdings auch nicht genau. Oh man...das ist alles SOOOO frustrierend!!!

    Ich habe meinen Eltern gestern per E-Mail wichtige Informationen zum Schulbeginn zukommen lassen:

    Liebe Eltern,

    liebe Erziehungsberechtigte,


    sicherlich verfolgen Sie ebenso interessiert die Medienberichterstattung wie Lehrerschaft und Schulleitung der X-Schule und wissen von daher über die Regelungen nach den Ferien Bescheid. Zur Sicherheit möchte ich die wichtigsten Informationen aber auch noch einmal auf diesem Wege an Sie weitergeben.


    Die Regelungen bzgl. der 5./6. Klassen bleiben grundsätzlich so bestehen wie vor den Ferien, d. h. grundsätzlich findet tageweiser Wechselunterricht statt. Darüber hinaus dürfen die Schüler*innen jedoch nur am Präsenzunterricht teilnehmen, wenn sie ein negatives Testergebnis (nicht älter als 72 Stunden) vorweisen können, wobei Selbsttests, die zu Hause durchgeführt wurden, nicht akzeptiert werden können. Sofern Sie - aus welchen Gründen auch immer - nicht wünschen, dass Ihr Kind getestet wird, muss es dem Präsenzunterricht fernbleiben und erhält stattdessen Lernaufgaben, die eigenständig (d. h. ohne weitere Anleitung per Videokonferenz o. Ä.) zu bearbeiten sind.


    Im Anhang finden Sie darüber hinaus ein entsprechendes Schreiben des Kultusministeriums, das alle relevanten Informationen in ausführlicher Form bereithält.


    Im Zusammenhang mit der Testpflicht würde ich persönlich mir wünschen, dass Sie, wann immer möglich, Ihr Kind im Rahmen der Bürgertests testen lassen und ihm die entsprechende Bescheinigung mitgeben, damit Schule im Wesentlichen das bleiben kann, was sie ist: ein Ort des Lernens. Für Ihre Mühen danke ich Ihnen bereits im Voraus recht herzlich.


    Sofern Sie (Rück-)Fragen haben, können Sie sich jederzeit an mich wenden.


    Ihr glaubt gar nicht, was für ein Shitstorm daraufhin auf mich eingeprasselt ist...sogar der Elternbeirat hat sich bei mir im Namen vieler "irritierter" Eltern gemeldet. Und nein, es geht nicht um die Testpflicht als solche, sondern um meinen im vorletzten Absatz geäußerten Wunsch... Jetzt darf man nicht mal mehr Wünsche äußern :(.

    Ich bin gerade etwas ärgerlich über die Weise, wie die Dinge derzeit laufen. Die Politik erklärt uns, den Schülern und ihren Eltern, dass es keine Nicht-Versetzungen geben wird, dass Noten im Prinzip keine Rolle spielen und dass es sich bei dem, was wir mit viel Aufwand von zu Hause aus vorbereiten, um sog. "LERNANGEBOTE" handelt. Was mache ich aber mit Schülern, die bislang noch von keinem (!) der Lernangebote in erkennbarer Weise Gebrauch gemacht haben, die sich im Prinzip seit Wochen totstellen und mir keinerlei Arbeitsergebnisse zuschicken? Ich habe inzwischen mehrfach an diese Schüler appelliert, dass sie sich vernünftig und kooperativ verhalten sollen, um sich nicht ins eigene Fleisch zu schneiden - zumal eben dann, wenn die Situation, wie derzeit prognostiziert, noch über viele Monate hinweg anhalten wird.


    Und nein, es handelt sich nicht um irgendwelche pubertierenden Schwerenöter, sondern um Schüler der E-Phase in der gymnasialen Oberstufe. In meinem Kurs sind ganze drei Schüler, von denen ich bislang rein gar nichts gehört habe. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Auch sonst vermute ich unter meinen Schülern solche, die nichts machen, ich kann es ihnen allerdings derzeit noch nicht nachweisen. Die drei Schüler, wegen der ich so zornig bin, sind hingegen schon eindeutig überführt.


    Ich habe erwogen, die Schulleitung darüber in Kenntnis zu setzen und um Anweisungen, wie ich mich in diesen Fällen verhalten soll, zu bitten. Ich habe aber die Befürchtung, dass die Schulleitung mit den Schultern zuckt und mir sagt, dass man da nichts machen kann. Das wäre aus meiner Sicht der absolute SUPER-GAU.

    Das Bundesland ist Hessen, wobei mich eure Verwunderung bzgl. der Aufgaben durchaus verwundert. Ich kann - glaube ich - schon sagen, dass mich meine "Zusatzaufgaben" durchaus ganz gut beschäftigen. Bei uns gibt es z.B. auch eine A14-Stelle, die an die Organisation des Tags der offenen Tür plus die Organisation von Schüleraufsichten gekoppelt ist. Eine andere hängt mit der Umweltarbeit an der Schule zusammen. Wiederum eine andere mit der Berufs- und Studienorientierung. Im Unterschied zu mir arbeiten all diese Kollegen übrigens nur punktuell, während ich wirklich kontinuierlich beschäftigt bin. Wofür gibt es denn in anderen Bundesländern Beförderungsstellen?

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