Beiträge von TinaExtern

    Ich habe das immer mal wieder gemacht, wenn es sich anbot. Gerade ehemalige Schüler, die so richtig Probleme hatten und dann irgendwie die Kurve bekamen, waren immer eine absolute Bereicherung für meine Schüler. Insofern finde ich den Fragenkatalog bzw. das, was erzählt werden soll, ziemlich gut.


    Und wenn ich so darüber nachdenke, kamen die Fragen aus der Klasse von ganz alleine. Sie fühlen sich verstanden, wenn da vorne einer steht, der vor kurzem noch einer von ihnen war, auch heftige Probleme hatte - und der es geschafft hat.

    Wir haben Netflix und Prime...und, ganz ehrlich: ich möchte das nicht mehr missen. Nachdem ich jahrelang hochmütig behauptet habe, "sowas" nicht zu brauchen, wohlgemerkt.:)

    Ins Kino gehe ich trotzdem gerne, aber nicht sehr häufig. Meine Kinder hingegen sind wahre Cineasten, die lassen nichts über die große Leinwand kommen.


    Warum gibt es in den Kinos eigentlich das Sommer-Filmfestival nicht mehr? Ich weiß, dass es früher ein Sommerfilmprogramm gab, wo alle zwei Tage andere Filme gezeigt wurden, meistens Klassiker, das war toll!

    Saublöde Umfrage. Kann man aber schnell mal eben machen, dauert wirklich nur zwei Minuten...auch mich würde der Grund für die Einengung auf Gymnasiallehrkräfte interessieren, was soll das denn? Schüler anderer Schulformen sind viel anfälliger für wüste Geschichten, die sie im Netz finden. Meine Süßen glauben prinzipiell erstmal alles, was bei ihnen angespült wird.


    Die Teilnahme an der Umfrage hat sich aber schon deswegen gelohnt, weil ich seit fünf Minuten über den Doppelnamen der Seminarleitung lache.8)

    Interessant. Als ich noch an der Uni Proseminare gegeben habe, habe ich so oft das Geheule gehört, dass historische Texte aus dem 18. und 19. Jh. so "schwierig" seien, weil man ja mit so vielen unbekannten Worten zu tun habe.


    Das sind die Lehrer von heute. Aber über die nachfolgende Generation kann man sich natürlich leicht lustig machen, wenn man die Bildungsdefizite seiner eigenen Anfängerzeit vergisst...

    Du hättest auch einfach "Ich hab keine Ahnung!" sagen können. Aber danke!:D:D:D

    Die Anzahl der im Duden verzeichneten Wörter steigt kontinuierlich. Da sind aber natürlich auch viele englischsprachigen Ursprungs dabei, die du evtl. auch aus ideologischen Gründen ablehnst?

    Warum sollte ich das tun? Und schon gar nicht aus "ideologischen" Gründen, was bitte unterstellst du mir?! Ich unterrichte schließlich auch Englisch - und auch ich benutze Anglizismen im Alltag, wenn es passt.

    Ich meinte mit der "Verarmung" nicht, dass es weniger Wörter gibt, sondern dass durchaus geläufige Worte nicht mehr bekannt sind.

    Boah, so

    Eieiei, und das gerade in diesem Zusammenhang :lach: aber zu deiner Verteidigung: das Handy erdichtet oft genug Kurioses.

    Ooooh fuck. Nein, das war nicht das Handy, das war ich ganz alleine.:rotwerd:


    edit: und darum korrigiere ich das auch nicht. Möge es als Mahnung an mich selbst so stehen bleiben!

    Ich bin ein echter Genitivnazi. Jaja, ich weiß, Duden, darf man, alles gut...aber ich mag eben auch alle vier Fälle. Ich lasse meinen Schülern den Dativ zähneknirschend durchgehen, aber weise sie eben auch immer wieder darauf hin, dass es durchaus noch den Genitiv gibt.

    Unsere Bürodamen haben in den Klassenräumen auf jeden zweiten Tisch einen Zettel mit der Aufschrift "Platz frei halten wegen Mindestabstand" geklebt. Meine MSAler haben jeden einzelnen Zettel korrigiert, nur, um mir eine Freude zu machen.:D


    Das sind aber meine persönlichen Miggeligkeiten. Was mich erschreckt, ist die sprachliche Verarmung, die ich in den letzten Jahren verstärkt beobachte: immer häufiger werde ich nach ganz normalen Worten gefragt, die meine Schüler noch nie gehört oder gelesen (naja, das tun sie ja sowieso nicht) haben. Ich habe das Gefühl, dass der deutsche Wortschatz kleiner wird. Aber das mag subjektives Empfinden sein, vielleicht könnte die Linguistin dazu was sagen?


    Dass ein Mädchen aus afghanischen Elternhaus nichts mit dem Schimpfwort "vermaledeiter Stockfisch" anfangen kann, finde ich völlig legitim. Aber ein 19jähriger Muttersprachler, der das Wort "Saum" nicht kennt? Oder was ein "Raubvogel" sein soll?


    Ist das ganz normal und ich werde einfach alt und unbeweglich?

    Dann genieße es doch, Willige und Schlaue haben es auch verdient, mal unterstützt zu werden und nicht nur mitzulaufen.

    Oh, das tu ich! Wie gesagt, ich hatte schon fast vergessen, dass es auch solche Schüler gibt. Sie sind wirklich süß.


    Mich ärgert einfach nur, dass dieses Angebot erst mit großem politischen Getöse öffentlich gemacht, dann aber die Kommunikation dermaßen verschleppt wurde. Die Lehrerin von der örtlichen Gemeinschaftsschule, mit der ich sprach, war regelrecht böse: sie hätte sehr gerne einige ihrer Schüler in diesem Sommerprogramm gesehen (und die fahren auch nicht in den Urlaub, die zocken sich jetzt einfach sechs Wochen die Augen blutig), aber sie erfuhr eben erst Freitagmittag davon.


    Und ich würde das auf gar keinen Fall ehrenamtlich machen!! Die Unterrichtsvorbereitung frisst ziemlich viel Zeit. Ich habe im letzten Halbjahr durch den digitalen Unterricht derartig viel gearbeitet, im Grunde bin ich stundenmäßig fertig mit 2020. Nee, ich lasse mir diese drei Wochen gut bezahlen und danach mache ich drei Wochen lang NIX.:dollar:


    Achso, irgendjemand sagte das schon: ich würde nicht riskieren wollen, dass man ehrenamtlich arbeitet und im nächsten Jahr dann gesagt wird, das hat ja soo toll geklappt, das machen wir wieder. Erfahrungsgemäß reißen solche Sachen dann nämlich gerne ein.

    Eine Woche ist rum...und es passierte genau das, was wir uns schon gedacht hatten: die Kinder, die es wirklich bräuchten, sind nicht dabei. Wir unterrichten luxuriöse 9 (!) Schüler, allesamt vom Gym oder von der Gesamtschule. Da wir ja sonst eher mit der Gangstafront zu tun haben, ist das für uns ungeheuer entspannt: wir hatten schon fast vergessen, dass es Schüler gibt, die alles machen, was man ihnen sagt!:staun:


    Ich habe von mehreren Lehrkräften hier gehört, dass sie erst am Freitag vor den Ferien über die Sommerschule informiert wurden. Da war es natürlich zu spät für alles. Was für eine peinliche Geschichte, offensichtlich hakte die Kommunikation noch viel mehr als in meinem letzten Beitrag beschrieben.

    Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde? Würde ich echt gern wissen.

    Ohja, einen riesigen. Ich hasse die VA wirklich von Herzen, gerade bei schwächeren Schülern führt das häufig genug zu völlig unleserlichen, äh...Zeichen auf dem Papier. Killerkombination: VA+LRS+Grobmotoriker.

    Lernstärkere Schüler gewöhnen sich ja irgendwann ein Zwischending an, da macht es dann keinen großen Unterschied mehr.

    Angst macht mir das nicht, aber auffällig ist es, ja. Das ist aber keine brandneue Entwicklung, es gibt schon seit Jahren Kolumnen, Tweets und sogar Bücher über das Thema. Die Kleinanzeige wurde vermutlich auch nicht von deutschen Muttersprachlern erstellt.


    Zum Video: ich habe neulich gelesen "Egal, wie lange du Germanistik studiert hast - beim Dönermann sagst du 'mit scharf'!".8)

    Ich war ja erst ganz optimistisch, was die Sommerschule bei uns betrifft, aber nach den letzten Tagen...das ist eine derartige Posse, die hier aufgeführt wird, man sollte einen Sketch daraus machen. Grob zusammengefasst etwa so:


    Land S-H, mit großem Pressebrimborium:

    "Wir machen Sommerschule, jawoll! Wichtiger Beitrag! Investieren! Zukunft blablabla kümmern uns blubdiblub! *trommel auf Brust*."

    Stadt: "Wir machen da mit! Kultur in unserer Stadt! Niemanden zurücklassen! Kommt auch gut in der Zeitung! Mach ma Foto!"

    Stadt an VHS: "Macht mal Sommerschule."

    VHS: "Wie? Wer macht mit? Kontakt zu den Schulen? Umfang? Geld? Räume? Versicherungen? Reinigung?"

    Stadt: "Mirdochegal. Keine Ahnung."

    VHS: "Hallo?"

    Stadt: im Urlaub.

    VHS an alle weiterführenden Schulen: "Sommerschule für die 5.-7- Klasse? Bedarf? Wieviele Schüler? Was für eine Art von Unterricht?"

    Gemeinschaftsschule: "Hmja, schaun mer mal...kann schon sein, dass...Konferenzen...Schulleiter leider nicht da...aber son paar Schüler sollten."

    Gesamtschule: schweigt.

    Gymnasium: "Kein Bedarf." *naserümpf*

    Stadt, am letzten Mittwoch: "Montag um 9 geht es los. In der Gesamtschule"

    Gesamtschule: "Was geht los?"

    Gymnasium, Donnerstag: meldet 10 Schüler der 9. Klasse an.

    Gemeinschaftsschule weiß nichts und stellt sich tot.

    VHS an Gym: "Das Angebot richtet sich an Schüler der 5. und 6. Klassen".


    Raumbegehung am Freitag. Es gibt zwei Räume zu je 12 Plätzen in einem eher abgelegenen Teil der Gesamtschule. Keine PC, keine Beamer, keinen DVD-Player, keinen lausigen CD-Player, es gibt nicht mal eine Tafel. Das wird ein irrer Sprung nach vorne.

    Als dann das Gym am Freitag gegen 17:00 (!) 25 Schüler der 5.-8. Klasse anmeldete, wollte unsere Koordinatorin gerne sterben. Angemeldet sind jetzt insgesamt 35 Kinder.


    Ja, Fazit: mein Kollege und ich gehen da morgen früh hin, wissen nicht, wieviele und welche Art von Schülern uns erwartet, was die von uns brauchen, wir haben kein Konzept bekommen, es gibt keinen Plan und keinen Ansprechpartner, es gibt keine Hilfe von den Schulen. Wir haben jetzt einfach jede Menge Kram zusammengepackt und gucken uns das erstmal an. Und klar werden wir das hinbekommen, da haben wir schon ganz andere Sachen gestemmt, aber es ist schon ein bissel albern.:sauer:

    Das ist nicht nur Gerücht, sondern sichere Info aus dem offiziellen Schreiben des Bildungsministeriums. Insgesamt 300€ „Aufwandsentschädigung“ für zwei Wochen lang montags bis freitags jeweils 9-12 Uhr Unterricht.

    Das ist schlicht eine Frechheit. Dann darf man sich wirklich nicht wundern, wenn das niemand machen will, der auch nur halbwegs qualifiziert ist.

    Freiwillig?

    Wir sind Dozenten in den Schulabschlusskursen der VHS, also, nein, nicht freiwillig, sie haben uns mit Geld gezwungen.:)


    Zitat


    die bekommen 20 Euro pro Unterrichtsstunde und müssen auch ein Führungszeugnis vorlegen

    20 Öcken sind eine Frechheit, dafür gehe ich nicht mal aus dem Haus. Wir bekommen deutlich mehr, sind allerdings auch Freiberufler.


    Und natürlich braucht man dafür ein Führungszeugnis, ich brauchte das bis jetzt immer, wenn ich unterrichtet habe. Bei so kurzfristiger Planung wie jetzt gerade kann man das aber auch nachreichen.

    Und, btw: da unterrichten nicht irgendwelche dahergelaufenen Yogameister oder scheintote Uraltlehrer, zumindest die Schulen hier vor Ort haben schon ein bisschen geguckt, wen sie da nehmen. Ich hatte Anfragen aus vier Schulen, mein Kollege Mathe aus fünf.

    Wird es in S-H auch geben, wie es aussieht, geht es bereits am kommenden Montag los. Meine Kollegen und ich werden 25 Schüler der 5.-7. Klasse unterrichten - und das natürlich nur in Hauptfächern, also D, M und E.


    Das ist alles ein bisschen mit heißer Nadel gestrickt, ich bin gespannt. Ich fürchte allerdings auch, dass die Kinder, die es wirklich bräuchten, nicht dabei sind.

    Ich bin gerade ein bisschen entsetzt über das Nichtwissen und das theoretische Geschwurbel in diesem Faden. Es geht hier nicht um die Rettung der Welt, es geht um ganz schlichtes Neonazitum, nichts mehr.

    Fakt ist, die Neonaziszene verständigt sich über Codes, über Klamotten und Musik, über Kürzel und über Tattoos. Das kann man aber auch ziemlich leicht rauskriegen, dafür gibt es dieses Neuland Internet. Es ist keine Schande, sich damit nicht auszukennen, das kann man ja ändern. Aber es ist eine absolute Schande, sich dann einfach die Augen zuzuhalten, wenn man darauf stößt.

    Man kann natürlich Schülern keine Klamotten verbieten, das geht nicht. Wenn sie nicht gerade verfassungsfeindliche Symbole spazierentragen, muss man ihnen den Spaß schon lassen. - Aber! Man kann sie durchaus darauf ansprechen, man kann sie in den entsprechenden Fächern damit konfrontieren, das muss nicht mal bösartig sein. Und als erwachsener Lehrer weiß man doch wohl, wie man auf "Ochja, ich fand das Design so toll" zu reagieren hat?!


    Die erwähnten Marken, Symbole, Kürzel werden nicht zufällig getragen. Sowas wird ganz bewusst erworben und eingesetzt. Und mein Job ist es dann, herauszubekommen, was geht mit dem Kerl ab? Macht er das nur, weil er gerade versucht, den größtmöglichen Stress zu bekommen - oder steckt da mehr dahinter?


    Um nochmal auf die Eingangsfrage zu kommen: nein, ich ließe das auf keinen Fall einfach so mitlaufen. Niemals.

    Eigentlich ist dieser Faden eher für Fragen wie diese hier, oder?

    Hallo,

    ich lese hier schon seit einiger Zeit interessiert mit und habe mich angemeldet, um auch mitdiskutieren zu können. Als erstes hätte ich gleich eine Frage, und zwar: Wie geht ihr mit Schüler*innenfragen während der schriftlichen Prüfung um? Ich war heute zur Prüfungsaufsicht eingeteilt und die Prüferin ging ganz normal zu den einzelnen SuS hin, um deren Fragen zu beantworten. D.h. sie trug zwar eine Stoffmaske, war aber maximal 50 Zentimeter entfernt, um beratend zu flüstern. Mit Infektionsschutz hat das nichts zu tun, oder was meint ihr? Wie handhabt ihr das? Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

    Schriftlich ist die eine Idee. Wir haben das jetzt in dieser Woche in den Prüfungen so gehandhabt: der Prüfling meldete sich, ich ging hin, beide setzten die Maske auf und ich sah bzw. sprach dann über seine Schulter. Die Kombination aus Maske und abgewandtem Gesicht ist sicherlich nicht optimal, aber besser als nix.

    Puh, bin ich froh, dass wir für dieses Jahr mit den schriftlichen durch sind. Und erstaunlicherweise waren die SuS viel disziplinierter als manche Lehrer, die hysterisch brüllend auf Schülergruppen zugaloppierten, wo der Abstand angeblich nicht gewahrt wurde, ich habe da einige sehr unsouveräne Auftritte erlebt in dieser Woche. Aber gut, ich denke, wir sind einfach alle durch, hm?

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