Ich würde die Klausur verschieben oder den Stoff dieser Stunde weglassen.
Beides ist kein Problem.
Oder eine Bonusfrage zu diesem aktuellen Thema.
Ich würde die Klausur verschieben oder den Stoff dieser Stunde weglassen.
Beides ist kein Problem.
Oder eine Bonusfrage zu diesem aktuellen Thema.
Zum Thema Tod der Queen: unser Klausurplan war so eng gestrickt, dass ich mit dem Englisch LK nicht direkt darüber sprechen konnte, denn eine Stunde später war unsere Klausur zum Thema "American Dream". Da wir die Unabhängigkeit längst hinter uns gebracht hatten, passte das wirklich überhaupt. Beim nächsten Thema (UK) habe ich das erst behandeln könn
Schade. In Baden-Württemberg haben wir zum Glück nicht mehr so ein enges Korsett, sondern mehr Freiraum. Da muss man nicht am wahren Leben vorbei unterrichten.
Vor 30 Jahren war es hier auch unflexibler.
Darüber haben wir im Englisch Unterricht gesprochen. Die Kollegen aus der Geschichte hatten damit gar nichts am Hut.
Aber bei euch ist ja einiges anders. Mit 120-minütigen Doppelstunden spricht man vielleicht auch in der Berufsschule über die britische Monarchie.
Das mit der Doppelstunde hatte ich erklärt.
Ich bin Geschichtslehrer, natürlich haben wir damit etwas am Hut. Englisch passt natürlich auch.
In der Berufsschule unterrichte ich nicht, nur am Gymnasium und Berufskolleg.
Warum kann so etwas nur nach dem "Notenschluss" (ist das ein offizieller Terminus?) stattfinden? Ist Schule bis zum Notenschluss doch nur Fachunterricht?
Natürlich nicht, aber da überlegen sich erheblich mehr Kollegen Aktionen außer der Reihe.
Ne, aber wie rechtfertigst du das 90- (und länger)minütige Schauen eines Fußballspiels mit dem Lehrplan?
Der Lehrplan bietet Orientierung, muss aber nicht sklavisch eingehalten werden.
Ein Tag nach dem Tod der Queen macht kein Geschichtslehrer das Alte Ägypten, da geht es dann um Englands Monarchie.
Und im Lehrplan ist zumindest bei uns viel Freiraum für Projekte, Exkursionen etc.
German hat doch gerade erläutert, dass es außer WM und Spielen keine Wahl gab.
Aber zwischen WM und Spielen.
Eine Physiklehrerin machte Unterricht. Aber das ist für mich auch ok.
Ich finde, die Zeit zwischen Notenschluss und Ferien ist trotzdem wertvoll, da sich Schüler und Lehrer mal anders kennenlernen (Lehrer im Deutschland-Schal, Lehrer ärgert sich, weil er ein Spiel verliert). Man redet über andere Themen, wie gesagt, Schule ist mehr als Fachunterricht.
Ja, das frage ich mich auch. Bei uns mangelt es definitiv nicht am Willen oder der Einsatzfreude des Kollegiums. Aber bei den vielen systemimmanenten Zusatzaufgaben ist allem Einsatz auch eine Grenze gesetzt.
Bei uns alles ehrenamtlich, da es an Beruflichen Schulen in BaWü keine AG-Stunden gibt,
Ich wusste gar nicht, dass die Fußballer:innen um Rechte, Demokratie und Entscheidungen spielen.
Tatsächlich geht es um equal pay, die Rechtevergabe war eine spannende Sache, da die FIFA gleiche Bezahlung wie bei den Herren wollte.
Bei den Marokkanischen Frauen trug eine erstmals bei einer WM ein Kopftuch, bei Sambias Mannschaft ging das Gerücht, ein Mann spiele mit.
Themen genug.
Ich finde es lächerlich, dass hier so getan wird als ginge es um irgendwas anderes als dass man selbst Bock hat das Spiel zu gucken, aber keinen Bock mehr auf unterrichten, ist ja anstrengend, wenn die Noten schon eingetragen sind.
Also German, welcher Lehrer macht denn sowas? 😉
An unserer Schule und an der meines Sohnes einige. Aber du weißt ja, dass wir komisch sind:)
Das hätte auch vor dem Noteneintrag so stattgefunden.
Ja, sicher.
Deine Schule, an der Doppelstunden 120 Minuten dauern, exakt von 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr gehen und an der alle Klassen, egal ob Berufliches Gymnasium, Berufsgrundbildungsjahr oder Berufsschule ausgerechnet heute eine Doppelstunde (120 Minuten) zu den Themen "Gleichberechtigung, Kopftuch, Marokko usw.", ist schon etwas ganz Besonderes.
Die Doppelstunde dauert 90 Minuten, das Fußballspiel auch. Durch die Halbzeitpause 15 Minuten länger, da kam ein anderer Lehrer.
Und ja, die meisten Kollegen haben das thematisch eingebettet.
Am Montag nach einer Bundestagswahl thematisiert man ja auch diese und unterrichtet nicht Französische Revolution.
Zugegeben, in meinen Fächern Geschichte, Ethik, Deutsch ist das eher möglich als in Mathe.
Bei der Diskussion um Fußball schauen im Klassenzimmer geht es gerade auch darum, dass Schule ja keine Lernfsbrik ist, sondern auch Lebensraum sein soll. Dazu gibt es auch einiges an Literatur.
Daher lagere ich dieses Thema hier mal aus.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Bei uns gibt es Tischkicker und Tischtennisplatten für sportliche Aktivität im Foyer. Das nutzen wir nicht nur in den Pausen, sondern auch, wenn wir merken, dass die Schüler neue Impulse brauchen, bzw. platt sind.
Es gibt eine Lehrer Schüler Band und Theaterprojekte. Bei den Fremdsprachen wird regelmäßig gemeinsam gekocht (Paella)
Es gibt Ausflüge, längere Exkursionen, Austausche. Wir haben Projekttage und ein Schulfest. Wir haben Bienen auf dem Dach für eigenen Honig. Da die Schulen immer mehr in Konkurrenz zueinander stehen, wollen wir diese Aktionen eher ausweiten, weil wir keine Lernfabrik sein wollen. Für eine berufliche Schule sind wir da recht gut aufgestellt.
Wie sieht bei euch der Lebensraum Schule rund um den Fachuntericht aus?
Vielleicht bekommt man so auch gegenseitig neue Ideen.
Ich frage mich, ob das noch ein Stöckchen ist, das German uns hier hinhält, oder schon ein ganzer Baum.
Zugegeben, das wäre bei der Männer-WM anders gelaufen, weil einen die ja quasi aus jeder Ecke des öffentlichen Raums anschreit.
Das Stöckchen, das ich hinhalte ist tatsächlich die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in Sachen Fußballhype.
Gleichzeitig hat mich eben interessiert, wie ihr vor Ort mit dieser WM nun umgeht.
Mein Sohn hat übrigens am allgemeinbildenden Gymnasium, 10. Klasse heute auch das Fußballspiel im Klassenzimmer geschaut. Einfach so. Und beim nächsten Spiel sind ja schon Sommerferien bei uns.
Das Fußballspiel dauert übrigens eine Doppelstunde.
Es ist ja nicht so, dass wir den ganzen Tag Fußball schauen. Und heute passte es, dass vorher und danach in allen Klassen noch eine Doppelstunde war, in der die Themen Gleichberechtigung, Kopftuch, Marokko usw. besprochen wurden.
Was ist jetzt daran keine Schule? Für mich hatte das heute Projektcharakter und für mich ist genau so etwas Schulleben, aber die Meinungen können ja verschieden sein.
Und wir versuchen solche Aktionen auch immer während des Schuljahres zu machen.
Stellt sich für mich die Gegenfrage:
Was ist für euch Lebensraum Schule. Also das, was rund ums Lernen Schule ausmacht.
Zusätzlich zu Flippers guten Beispielen zum Schuljahresende. Schule ist ja keine Lernfabrik.
Welchen Bildungswert soll es genau haben German ausgerechnet Fußballspiele während der Unterrichtszeit als Pflichtveranstaltung zu streamen und anzuschauen?
Wie schon geschrieben, Schule ist ja mehr als Unterricht und Bildung, Schule ist Lebensraum.
Und da bietet die letzte halbe Woche vor den Sommerferien noch zusätzlichen Spielraum.
Beim Sommerfest der Schule hat ja auch nicht alles Bildungswert. Das wäre ja auch schrecklich.
Heute war ja nun das Spiel. Es lief etwa in jedem zweiten Klassenzimmer und die Schüler konnten sich auch entscheiden, ob sie das Spiel schauen oder in der Parallelklasse spielerisch den Ferien entgegenfiebern.
Du irritierst mich nicht nur hier.
Die unterschiedlichen Sichtweisen machen die Diskussion ja spannend.
Dieses Forum sorgt dafür, dass ich Meinungen von Kollegen mitbekomme, die ich in über 30 Jahren an vier verschiedenen Schulen nicht mitbekommen habe.
Und das ist gut so. 👍
Manche Antworten irritieren mich hier. Aber dafür ist der Austausch ja da.
Fußball ist tatsächlich die alles dominierende Sportart. Das ist schade, ist aber so.
Und bei den letzten Weltmeisterschaften, in der es Deutschlandspiele zu Schulzeiten gab, haben wir immer im Foyer eine große Leinwand aufgebaut.
Und das ganze natürlich eingebettet:
kulinarisch mit Spezialitäten des Gastgeberlandes oder des Gegners. Geographisch, politisch, religiös in Unterrichtsstunden.
Zu Beginn der WM in Katar lag es ja auch auf der Hand in Geschichte nicht die Französische Revolution zu unterrichten, sondern die von Katar. Und in Ethik über Arbeitsbedingungen. Schule ist nicht nur Unterricht. Und Unterricht ist nicht nur die sture Einhaltung des Lehrplans. Das ist, dachte ich immer eigentlich Konsens.
Wie macht ihr das bei den Spielen der deutschen Frauen bei der Fußball WM?
Bei den Herren gäbe es schon lange Pläne mit Großleinwand. Morgen früh läuft es ja nach Kollege im Klassenzimmer. Aber es gibt auch Kollegen, die ganz normal unterrichten, was eben bei der Männer WM nie der Fall war.
Da ist noch keine Gleichberechtigung habe ich den Eindruck.
Es ist sowieso erstaunlich, wie wenige der guten Coronaelemente wie Fernunterricht oder keine kranken Kinder im Unterricht (oder zumindest mit Maske) übrig geblieben sind. Lediglich die Lehrerkonferenzen und Besprechungen sind bei uns online geblieben. (Auch einige Lehrer tragen Maske, wenn sie krank sind)
Und bei Hitzefrei nutzen wir es jetzt eben auch.
Ich hätte gedacht, dass mehr mit online Unterricht kommt und ich bin bekanntermaßen kein digitaler Vorreiter.
Gut, das wir am BK eh einfach wegschmelzen.
Aber danke für die schöne Unterhaltung hier
Nee, auch am BK hat man eine Fürsorgepflicht und ist verantwortlich für die Gesundheit der Schüler (und Lehrer).
Daher machen wir auch am BK früher Schluss, wenn die 30 Grad überschritten sind.
In der Coronazeit haben wir ja nicht umsonst viele Homeschooling-Möglichkeiten erprobt.
Das ist ja teilweise sehr emotional hier.
Ich hatte als Schüler oft hitzefrei, das war gar kein Problem.
Ich bin nicht verhungert, verdurstet, vereinsamt. In den Ferien war ich ja auch oft den ganzen Tag alleine zu Hause, weil die Eltern gearbeitet haben. Für Notfälle hatte ich die Telefonnummer der Nachbarn, da habe ich auch manchmal mitgegessen.
Beim eigenen Kind ist es genauso gewesen. Im Grundschulalter hat er, wenn früher Schule aus war, bei den Nachbarn geklingelt, ab der 5. Klasse kam er allein zurecht.
Es hängt also vom Alter des Kindes ab und vom Umfeld. Da ist Dorfleben von Vorteil.
Es ist gut, dass es die garantierte Betreuung in der Schule gibt, aber früher ist tatsächlich trotzdem keiner verhungert, auch wenn beide gearbeitet haben.
Und an Hitzefreitagen wäre es eben wie in früheren Zeiten.
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