Beiträge von German

    Also, ich verstehe, dass es bei euch eine Abteilungskeitung gibt und die offenbar zuständig wäre, an den meisten Schularten ist es die Schulleitung.

    Zum Thema 6 geben: seit wann entscheidet die "Sorge vor einem Anwaltsbrief" was immer das ist, welche Note man erteilt? Das wäre ja noch schöner.

    Zum dritten Abschnitt: schön, wenn ein Rückhalt der Schulleitung generell zu erwarten ist, das ist nicht immer der Fall. Aber auch das ist nicht der Punkt. Angenommen, eine Entscheidung wäre rechtswidrig, würdest du dann auch blind hinter jedem Kollegen stehen?

    Jede*r Kollege*in muss doch Rücksprache halten können, ohne dass er oder sie als Kleinkind bezeichnet wird.

    Das mit dem Kleinkind habe ich versucht zu erklären.

    Man muss Rücksprache halten können, man muss aber auch selbst entscheiden können.

    Dieser Fall wäre bei uns wahrscheinlich beim Abteilungsleiter gelandet.

    Trotzdem die Reihenfolge.

    Der Klassenlehrer weiß am besten, ob ein Täuschungsversuch bei einem speziellen Schüler wahrscheinlich ist, ob es schon mal einen gab etc

    Er ist der Experte für die Klasse.

    Wenn man bei einer 6 wegen eines Täuschungsversuchs Sorge vor einem Anwaltsbrief hat, darf man nie die 6 geben.

    Denn diese 6 kann immer versetzungsrelevant sein.

    Und man gibt sie ja nur, wenn man davon überzeugt ist. Und dann bekommt man die Unterstützung der Schulleitung, auch wenn ein Anwaltsbrief kommt. Auch ohne vorherige Rücksprache! Ich gehe davon aus, dass die Kollegen nach bester Überzeugung handeln und nicht einem Schüler einen Betrugsversuch reindrücken wollen.

    Wie gesagt, es muss im Tagebuch stehen, wann der Unterricht beendet wurde, eben wegen Aufsichtspflicht, Unfallschutz etc.

    Dann sei es aber kein Problem, da dann die Schule offiziell vorbei sei.

    Die Nachbarschule hat gar keine festen Zeiten mehr, es klingelt auch nicht. Da wechseln die Fächer, wenn es Sinn macht, da sind Pausen, wenn es Sinn macht und nicht stur nach exakt 45 Minuten.

    Wir sind aber keine Grundschule, die jüngeren sind schon 15 Jahre.

    puh!!!
    WOW, bin echt baff. Hat das jemand wirklich schwarz auf weiß / vor Zeugen empfohlen?
    Reden wir über "ihr könnt 3 Minutenfrüher auf den Pausenhof?" oder über "ihr dürft jetzt früher nach Hause?"

    Beispiel Doppelstunde nachmittags, 13.30 Uhr bis 15 Uhr.

    "Wenn ihr die Aufgabe bis 14.45 Uhr erledigt habt, dürft ihr gehen. "

    Die Schüler sind dann wirklich viel motivierter als wenn man sich bis 15 Ihr quält. Und das Stundenziel ist ja erreicht.

    Da muss man nicht noch 15 Minuten aufs Klingeln warten.

    Das hatte ich schwarz auf weiß und es war eine ganz normale Lehrefortbildung, also gab es Zeugen:)

    chilipaprika meinte, dass er hofft, dass du nicht eigenmächtig entscheidest, eine Stunde eher zu beenden, da die SuS gut mitgemacht haben.

    Wenn den SuS bei einer früheren Entlassung etwas passiert, dann möchte ich nicht in der Haut der Lehrkraft stecken, die dieses veranlasst hat!

    Das geht, muss nur entsprechend ins Tagebuch. Aus einer Fortbildung in Stuttgart zum Thema Schülermotivation. Offizielle Fortbildung übers RP.

    Das habe ich im Ref genau ein einziges Mal gemacht, in der letzten Stunde vor den Ferien. Ich glaube, es war eine 8. oder 9. Klasse. Von der Reaktion der stellvertretenden Schulleitung jedenfalls schlackern mir heute noch die Ohren. Ich dachte, das war's jetzt mit dem 2. Staatsexamen.

    Liegt vielleicht auch am Bundesland. Ist bei einer offiziellen Fortbildung als adäquates Mittel zur Motivation empfohlen worden. Vor allem bei schwierigen Schülern oder nachmittags. Schlimm ist, dass dir heute noch die Ohren schlackern. Das geht gar nicht. Da gehen Erwachsene miteinander um. Und nicht Herr und Knecht.

    Die Aussage, zu "Papa Schulleiter" zu rennen, finde ich übrigens total daneben.

    War überspitzt. Ich bemerke allerdings oft, dass studierte oder promovierte Kollegen sich nicht trauen, Entscheidungen zu treffen, sondern wie ein kleines Kind den Abteilungsleiter/Schulleiter fragen, was sie denn dürfen.

    Nachsitzen lassen, eine 6 wegen Leistungsverweigerung geben, die Stunde früher beenden, wenn die Schüler motiviert mitgearbeitet haben etc.

    Selbst Dinge, die bei Fortbildungen empfohlen wurden, werden nicht durchgeführt ohne nochmal nachzufragen.

    Daher die Papa Kind Bemerkung.

    Mir fällt in der Diskussion auf, dass dem Schulleiter hier eine sehr hohe Position gegeben wird.

    Vielleicht auch wieder schulartspezifisch. An den Beruflichen Schulen hier sind sie eher Manager, haben hohe Finanzverantwortung, pflegen Kontakt zu den Betrieben, haben aber eher weniger mit Eltern und Schülern zu tun. Das wird wie schon beschrieben delegiert. Vielleicht reden wir daher teilweise aneinander vorbei. Der Abteilungsleiter hat oft die Rolle, die an den allgemeinbildenden Schulen der Schulleiter hat. Aber auch die delegieren natürlich viel.

    Es ist aber ein Unterschied, ob ich eine normale Klassenarbeit bewerte und ich mir unsicher bin, ob ein Schüler/ eine Schülerin bei einer bestimmten Aufgabe nun 5 P oder 6 P bekommt und dieses einen Einfluss auf die Einfluss auf die Note der Klassenarbeit hat (z.B. ob sie/ er eine 4- oder eine 5+ bekommt), ob ich ihm/ ihr in der mündlichen Leistung eine 4 oder eine 3 gebe oder ob ich wegen eines Täuschungsversuchs ohne stichhaltige Beweise eine 6 gebe und damit einen erheblichen Einfluss auf seine (Nicht-)Versetzung habe!

    Das stimmt. Die Entscheidung trifft aber trotzdem erst einmal der Fachlehrer.

    Wenn der sich sicher ist, dass ein Betrug vorliegt, dann gibt er die 6.

    Der Schulleiter kann das Gegenteil nicht beweisen. Er kann nur raten, aus Mangel an Beweisen vorsichtshalber keine 6 zu geben.

    Die Verantwortung für die Note hat aber der Fachlehrer. Egal wie viel Erfahrung dieser hat.

    Hä? Es geht doch darum, die Sorgen und Unsicherheiten erstmal von Spezialisten anschauen zu lassen.

    Und der Spezialist für sein Fach ist der Fachlehrer. Auch was die Notengebung angeht.

    Der Spezialist für die Eigenheiten der Schüler einer Klasse der Klassenlehrer.

    Der Spezialist für Konflikte die Streitschlichter und der studierte Sozialpädagoge.

    Bei den Beruflichen Schulen wenn es um juristische Beratung geht, erstmal der Abteilungsleiter.

    Auch bei der Vielfalt und Masse seiner Aufgaben hat der Schulleiter eine 41 Stunden Woche und bei Fortbildungen zum Thema Arbeit und Arbeitszeit der Schulleitung wurde uns genau das beigebracht: delegieren, delegieren, delegieren.

    Und keine Angst: es bleibt Arbeit genug übrig. Und manche Themen werden ja nicht gelöst und erreichen irgendwann den Schreibtisch des Schulleiters. Wie sehr wahrscheinlich dieser hier speziell angesprochenen Fall.

    Und wenn ein Kollege ein offenes Ohr braucht, bekommt er es natürlich trotzdem.

    Ok, aber in der Schule haben wir dafür die entsprechenden Möglichkeiten.

    Ich vergaß noch den Streitschlichter und die Sozialpädagogen. Wenn Kevin die Chantal schlägt oder Dirks Eltern wegen einer ungerechten 5 in Religion auf der Matte stehen, bekommt der Schulleiter das (außer durch Klatsch und Tratsch) gar nicht mit.

    Sonst wird er zum Klassenlehrer, zum Verbindungslehrer, zum Sozialpädagogen.

    Und hat keine Zeit mehr für die Schulleitertätigkeit. Zumindest bei der Masse der Fälle, die wir hier bei 2000 Schülern haben.

    Beschwerden von Eltern gehen bei uns zum Fachlehrer und werden von diesem geklärt.

    Ist keine Klärung möglich, wird der Klassenlehrer eingebunden.

    Ist keine Klärung möglich, wird der Verbindungslehrer eingebunden.

    Erst dann kommt die Schulleitung und es konnte tatsächlich bisher fast alles auf den Ebenen zuvor geklärt werden.

    Wenn sich Eltern direkt an den Schulleiter wenden, wird gefragt, ob die anderen Ebenen schon eingebunden waren.

    So steht es sogar in unserer Schulbroschüre.

    Wenn ich ein Problem im Leben habe, wende ich mich ja auch nicht zuerst an den Bundeskanzler.

    Sowohl Schüler als auch Eltern sollten die Reihenfolge bei einer Beschwerde kennen.

    Sonst ist es kein Wunder, wenn sich alle gleich an den Schulleiter wenden.

    Man gewöhnt sich an alles. Aber die Lehrer die in der Stadt mit gutem öpnv leben, können sich das oft gar nicht vorstellen.

    Und richtig klar wurde mir es auch erst, als ich ohne Auto mit dem Bus durch die Dörfer tuckern durfte, alle 2 Minuten an einer Haltestelle verweilend. Wenn man den Bus verpasst kommt eine Stunde später der nächste.

    Seit ich eine Woche mit dem öpnv fahren musste, habe ich Verständnis für (fast) alle Zuspätkommer. Das war heilsam. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist. Hier im Schwarzwald kommen die Schüler auch aus Orten wie Hinterunterendederwelt.

    Da wir eine berufliche Schule sind, haben wir ein großes Einzugsgebiet und viele fahren schon um 5.30 Uhr los. Eigentlich unzumutbar.

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