Beiträge von German

    Ein Kollege bei uns ist 100 Kilometer entfernt abgeordnet.

    Zweitwohnung oder Fahrtkosten kann er bei der Steuer angeben. Alternative ist ein Umzug. Der Kollege (Frau, 2 Kinder) hat sich für die Zweitwohnung entschieden.

    Als Landesbeamter kann man innerhalb des Bundeslandes überallhin abgeordnet werden. So hieß es 2000 in meiner Schulrechtsvorlesung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das geändert hat.

    Ob man eine 41-Stunden-Woche hat oder eine 20,5-Stunden-Woche sollte schon klar sichtbar sein, sowohl bei den Unterrichtsstunden inklusive Vor- und Nacharbeit als auch bei den sonstigen Aufgaben.

    Manche hier schreiben so, als sei es fast egal, ob man Vollzeit oder halbtags arbeitet. Dann ist in diesen Schulen tatsächlich einiges im Argen.

    Meine 11.Klässler oder BKler sind 16 Jahre alt, meine BFler 15 Jahre alt.

    Warum sagen hier manche, das seien Erwachsene?

    Das sind Jugendliche, die von mir geduzt werden. Ich biete aber jedem das Sie an, wenn er 18 wird. Das wird auch in Einzelfällen angenommen.

    Für mich ist der 18. Geburtstag die Grenze zwischen Kind und Erwachsenem, nicht irgendeine Klassenstufe. Die Geburtstagsliste ist immer bei meinen Unterlagen.

    Das Gehalt ist unter aller Kanone, wenn man sich den Stundenlohn selbst versaut, indem man für das nur wenig höhere Gehalt plötzlich viel länger arbeitet.

    In dem von mir schon häufiger erwähnten Seminar für Schulleitungen/Abteilungsleitungen wurde auf die Arbeitszeitfalle hingewiesen. Auch Schulleiter haben eine 41 Stunden Woche in Baden-Württemberg.

    Das heißt delegieren, delegieren, delegieren und vertrauen. Viele können das nicht und haben eine 50 Stunden Woche.

    Und dann stimmt das Gehalt eben nicht mehr.

    Wenn du deine Arbeitsunfähigkeit aus welchem Grund auch immer nachweisen musst, dann rufst du halt an beim Arzt, damit man dich ganz am Rand der Sprechstunde reinschieben kann ohne Wartezeit und der Drops ist gelutscht. Das ist doch nun wirklich keine unlösbare Aufgabe für einen erwachsenen Menschen wie dich oder mich. :hammer:

    Sorry, wenn mein Kind Migräne hat oder Durchfall, dann fahre ich es bestimmt nicht zum Arzt. Genau deswegen gibt es die Attestpflicht nur bei Abschlussprüfungen.

    Eine Attestpflicht am letzten Schultag ist schon deswegen merkwürdig, weil die Nichteinhaltung ja gar nicht mehr mit schulischen Maßnahmen sanktioniert werden kann. Selbst ein Attest sieht der Klassenlehrer ja erst zu Beginn des neuen Schuljahres in seinem Fach.

    Ergänzend: offizielle Stellen haben auch nur meine Festnetznummer.

    Ein Freund von mir wurde in seinem letzten Urlaub vom Steuerberater, seiner Bank und vom Finanzamt angerufen. Die Urlaubsstimmung war dahin.

    Seitdem verfährt er genau wie ich.

    In Baden-Württemberg muss für eine normale Klassenarbeit auch kein Attest vorgelegt werden. Nur bei Prüfungen.

    Nur 2 Wochen pro Halbjahr fehlen?

    Dann wären nach diesem Schuljahr die Klassen halbiert. Auch mein Kind müsste wiederholen. Der Kinderarzt sagte mir, dass die grippalen Infekte in diesem Winter extrem langwierig waren und oft wiederholt auftraten.

    Oder alle kommen wieder halbkrank in die Schule um die Frist einzuhalten.

    Das nehme ich aber gerade als einen Gewinn der Coronazeit wahr, dass die Kranken zum größten Teil zuhause bleiben und nicht hustend den Rest der Klasse anstecken.

    Im Studium hat sich keiner gekümmert ob wir da waren oder nicht. Das ist ja gerade ein Vorteil des Studiums.

    German lass mich raten, du bist auch gegen Videospiele, Bubble Tea, Shisha-Rauchen und alles, was die ewig gestrigen in den 2000ern schon scheiße fanden.

    Guess what, aus mir ist trotzdem was geworden. Achso, ne. Ich spreche ja nicht wie ein Lehrer.

    Wenn ich merke, dass ein Schüler von Videospielen, Shisha Rauchen oder gar von Bubble Tea süchtig scheint, habe ich einen pädagogischen Auftrag.

    Bei dir habe ich keinen:)

    Eine Woche mit dir auf Klassenfahrt wäre aber für uns beide sehr spannend.

    German

    Telefonieren ist doch total uncool. Beobachte es mal, dazu wird das Smartphone nur selten genutzt. Wenn da einer reinspricht, hält er sich das Ding wie ein Knäckebrot vor den Mund, um eine WhatsApp Nachricht drauf zu sprechen.

    Dann bin ich uncool:)

    Ich telefoniere Mit dem Telefon im Haus, mit dem Handy ausser Haus und die Lehrerforen begleite ich am PC, weil ich da besser schreiben kann. Wahrscheinlich auch uncool.

    Aber darum geht es mir nicht. Jeder soll auf seine Art glücklich werden.

    Bei einer Klassenfahrt wäre es aber möglich zu üben, ob man es auch mal eine Woche ohne Handy aushält.

    War ein Vortrag am Pädagogischen Tag von einem Sozialpädagogen.

    Nutzungsdauer ist eher ein Problem in Richtung Handysucht. Es gebe Schüler, die werden schier verrückt, wenn sie einen Tag kein Handy haben. Da wurde auf Studien verwiesen.

    In meinem Bekanntenkreis hat jeder Festnetz. Das ist meist der gemeinsame Familienanschluss. Und bei den Eltern der Schüler kann ich ja schlecht entscheiden, ob ich Vater oder Mutter anrufe. Die meisten haben noch Festnetz, aber tatsächlich nicht mehr alle.

    Da ist die Schnur zu kurz.

    Äh, die Antwort ist sicher nicht ernst gemeint. Unser Telefon zuhause hat keine Schnur und ist das Familientelefon und das nutzen wir, wenn wir zuhause sind. Von diesem Telefon werden Klassenkameraden angerufen und nach Hausaufgaben gefragt. Da kommen ausführlichere Gespräche und Antworten als per WhatsApp.

    Außerhalb nutze ich das Handy, das Mobiltelefon.

    Und wenn ich Eltern als Lehrer anrufe, dann unter deren Festnetznummer.

    Ich verstehe deine Bemerkung mit der Schnur nicht wirklich.

    Und die Lösung ist dann, dass alle auf Handys zu verzichten haben und diese nicht an geeigneten Stellen zielführend eingebunden werden?

    Wenn nicht alle Schüler in der Klasse ein Handy haben, dann kann ich es auch nicht in den Unterricht einbinden.

    Das sehe ich tatsächlich so.

    In einem Vortrag zum Thema Handynutzung wurde übrigens mal empfohlen feste Nutzungszeiten einzuführen, bei 15jährigen war das eine Stunde am Tag.

    Ich sehe das tatsächlich als Problem, dass einige Jugendliche fast immer wenn möglich am Handy hängen. Die Schule sollte das nicht noch fördern.

    Seph das war auch mein erster Gedanke. Was in Schule noch funktioniert, funktioniert draussen dann schon nicht mehr. Spätestens wenn man noch einen Mitschüler nach den Hausaufgaben fragen möchte. Soweit es sowas noch gibt.

    Äh, wie wäre es mit telefonieren?

    Das geht auch mit dem normalen Festnetztelefon.

    Also die meisten Schüler besitzen ein Smartphone. Wenn die Eltern keins gekauft haben, dann soätesten Oma,Opa, Patentante. Und ehrlich gesagt für die Kinder ist es mittlerweile existentiell. Es ist nicht nur Telefon und Fotoapparat und Landkarte und Musikplayer. Viel wichtiger ist, es ist der virtuelle Raum in dem man sich mit seiner Peer group trifft. Ohne Handy stehst Du vor verschlossener Tür🤷

    Dann habe ich in vielen Klassen Schüler, die vor verschlossener Tür stehen und genau das fände ich bedenklich.

    Dass die meisten Menschen ein Handy haben ist klar. Es muss aber eben auch ohne gehen.

    Auch ohne Nachteile in der Schule, darauf versuchen wir zu achten.

    Und wer hatte den Frust? Die Schüler mit dem Handy, die gemerkt haben dass sie vom Handy abhängig sind? Und dass sie damit angeben, bringt diese Schüler auch bei den Klassenkameraden bestimmt in kein besseres Licht.

    Ich hörte gestern nur begeisterte Jugendliche, die die Woche ohne Handy als tolle Erfahrung sahen.

    Nein, das meine ich ernst. Während des Lockdown habe ich ja gesehen, wer wirklich vernünftigen Internetzugang hat. Meine armen (i.S.v. finanzschwachen) SuS haben entweder kein Handy oder eins mit zerbrochenem Display, mit dem man allenfalls telefonieren kann.

    Hatte ich in der Coronazeit auch schon erwähnt.

    Nicht jeder Schüler besitzt ein Handy.

    Manche weil sie aus finanzschwachen Familien kommen, manche weil es ihnen von den Eltern wieder abgenommen wurde (wegen zu häufiger Nutzung), bei manchen wollen die Eltern einfach nicht, dass die Kinder ein Handy nutzen . Bei drei mir bekannten Fällen hat das beispielsweise religiöse Gründe. Auch im Lehrerkollegium gibt es Kollegen ohne Handy. Ich finde es eher bedenklich, dass manche davon ausgehen, dass jeder eins hat.

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