Beiträge von German

    Ich zitiere Jens Spahn: Nicht alles was man darf, sollte man auch machen. (oder so ähnlich)

    Auslandsreisen gab es bei uns im kompletten Schuljahr keine, auch normale Ausflüge werden nicht genehmigt.

    Ich persönlich halte das für sinnvoll (infektionstechnisch natürlich, nicht pädagogisch)

    In unserem Kollegium sehe ich eine andere Nutzung digitalenr Medien ab 50 Jahren.

    Ausnahmen bestätigen die Regel:)

    Die Älteren schauen ab und zu in ihre Mails so wie sie ab und zu in ihr Fach schauen, die Jüngeren checken ihre Mails teilweise im Unterricht in Echtzeit.

    Ich persönlich gehöre ja zu den Älteren und zu denen, die auch ihr Handy nicht täglich in Gebrauch haben, während es bei anderen schier zu einem Körperteil geworden ist:)

    Das war tatsächlich Thema in einem Schulleitungsseminar beim Punkt Arbeitsorganisation.

    Uns wurde empfohlen, lediglich einmal am Tag in die Mails zu schauen und danach outlook zu schließen.

    An den Briefkasten ist man früher auch nur einmal am Tag und der Reflex, bei eingehenden emails hinzuschauen und sich ablenken zu lassen ist gar nicht möglich.

    Das praktiziere ich so seit Jahren, der Tipp war sehr hilfreich.

    Zum Thema Mails hatte ich ja kürzlich schon geschrieben, dass das vom Segen zum Fluch werden kann. Nach meinem Krankheitsausfall hatte ich über 1000 ungelesene Mails, die ich bis heute (3 Wochen) noch nicht komplett abgearbeitet habe.

    Moment: Die Schüler haben ja zugegeben, dass sie trotz Symptomen in die Schule gegangen sind.

    Und das widerspricht der derzeitigen Verordnung für Schulen und Kitas und stellt eine Gefährdung anderer dar.

    Es gab ja keine schlimme Strafe, nur eine Bewusstmachung der Verantwortung für andere. Und ein kleiner Aufsatz zu diesem Thema:)

    Natürlich kommen Schüler mit Halsschmerzen oder Schnupfen in die Schule. Sie dachten an Erkältung (Und bei uns werden tatsächlich die meisten zuhause positiv getestet nachdem Symptome aufgetreten sind, dabei hatten wir bis letzte Woche dreimal pro Woche getestet. )

    Die Schnelltests benötigen eine bestimmte Menge Virus. Und sie wurden entwickelt, um bei symptomatisch erkrankten Covid-19 nachzuweisen. Bei asymtomatisch war es bei Alpha und Delta unter 25 % (sonst theoretisch über 80 %). Aktuell vermutet man noch etwas geringere Werte.

    Schüler, die mit Halsschmerzen oder Schnupfen in die Schule kommen, werden bei uns immer noch konsequent heimgeschickt. Ich habe eben in dr Nina App nochmal nachgeschaut, es gilt immer noch "Kein Zutritt mit Symptomen".

    Auch bei negativem Test. Gilt für Schüler und Lehrer.

    Bin ich die Einzige, die Susis Aussage neutral findet? Sie hat doch niemanden angegriffen, sondern lediglich die verschiedenen Sichtweisen aufgezählt.

    Und Kris, ich stehe tatsächlich vor meiner ganzen Klasse, da fehlen nicht ständig welche.

    Bei uns ist die Hälfte der Klasse anwesend, höchstens. Da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Erfahrungen sind.

    Bis zum Schluss kein normales Schuljahr, denke ich.

    Wir haben Bammel vor den Prüfungen, die nach den Osterferien starten. Und es gibt dieses Jahr, wo hohe Fehlzeiten in den Abschlussprüfungen vorhersehbar sind, keine Nachnachprüfung.

    Aber vielleicht lässt sich dann eh keiner mehr testen und alle sitzen in der Prüfung, auch die positiven.

    Das ist mir klar. Ich berichte ja auch aus einem Berufskolleg.

    Gerade im Berufskolleg können manche gar nicht mehr mit Stift und Papier umgehen. Das ist für mich immer noch eine Grundkompetenz fürs Leben. Deshalb

    muss man auch die Digitalisierung mit Vorsicht genießen. Wie immer: Der Mittelweg ist wahrscheinlich der richtige.

    Ich hatte in den letzten Wochen den Spezialfall "Krankheit".

    Am Anfang bearbeitete ich noch parallel Mails und leitete eine digitale Konferenz. Als ich das eher nebenher meiner Ärztin erzählte, erklärte sie mir sehr bestimmt, dass sie mich dann nicht mehr krank schreibt, ich solle nichts mehr für die Schule machen und mich auf meine Gesundung konzentrieren.

    Das tat ich auch und höre nun, dass Kollegen sich geärgert haben, dass ich im Krankenstand nicht weitergearbeitet habe (Mails, Digitalsitzungen).

    Zum Thema: Dass einige inzwischen krankgeschrieben weiterarbeiten, bzw. dies erwartet wird, ist eine böse Falle in Richtung Work-Life Balance und Burnout.

    Ach so?

    Ich kenne Kollegen, die drängen ihren Klassen ihre politische Meinung auf. Das finden die Schüler*innen in der Regel ätzend. Und die Familiengeschichten interessieren in der Regel auch nur insoweit, als man damit Unterrichtszeit schinden kann.

    Zum Thema Krieg in der Ukraine habe ich nichts Qualifiziertes beizutragen. Da halte ich lieber den Mund. Soll jetzt jeder Lehrer im Unterricht eine Viertelstunde über Krieg diskutieren? Ernsthaft? Es gibt genug Fächer, in denen man aktuelle Anlässe gut aufgreifen kann. Meine Fächer sind das bei diesem Anlass nicht.

    Es ist Krieg in Europa, eure Ängste interessieren mich nicht, wir machen jetzt den Satz des Pythagoras????????

    Natürlich ist nicht jeder von uns Gemeinschaftskundelehrer, aber als Pädagoge hat man meiner Meinung nach schon die Verantwortung, auf die Ängste der Schüler einzugehen.

    Mal eine ganz andere Frage in diesem Kontext. Wie geht ihr mit dem Thema im Unterricht um, insbesondere die BK KuK?

    Meine aktuellen Klassen haben zwar alle das Fach Politik, aber eben nur eine Doppelstunde die Woche und man Ende der Woche schon gemerkt, wie sehr viele SuS das Thema beschäftigt.

    Das Thema bearbeitet sicher jeder Lehrer. Bei uns ist die Schule neben einem Stadtteil mit Tausenden Russlanddeutschen.

    Das ist kein Whataboutism, sondern wir brauchen eine ernsthafte Debatte darüber, wie unser Beitrag aussehen muss, unsere europäischen Werte zu verteidigen. Und wenn andere ihr Leben dafür geben, dann sollten wir als Gesellschaft doch bereit sein, höhere Energiekosten zu schultern.

    Genau. Wenn in Europa Krieg ist, müssen wir froh sein, dass wir nicht mittendrin sind.

    Dann zahlen wir mehr für Energie und gehen eben nur alle 2 Jahre in Urlaub und nicht so oft ins Restaurant.

    Das kommt mir wieder vor wie bei der Pandemie: Ich will aber mein altes Leben zurück/behalten, stampf.

    Seien wir froh, dass wir nicht im Bunker sitzen, sondern zuhause, egal bei wieviel Grad.

    Niemand verlangt etwas, auch ich oben nicht. Aber manchmal ändern sich die Zeiten. Vor kurzem wurde noch gegen 2 % für Militärausgaben protestiert, wir benötigen keine Armee mehr behauptet usw. Jetzt erhält Scholz Applaus für 100 Milliarden Sofortmaßnahme für die Bundeswehr.

    Viele Ukrainer hätten vor 6 Monaten, vor einer Woche noch nicht gedacht, dass sie jetzt im Krieg sind. Wer hätte 2019 gedacht, dass bei uns 2020/21 monatelang die Schulen geschlossen sind, ebenso Restaurants, Geschäfte, Kulturbetriebe usw.

    Nein, Veränderungen sind nie einfach (und Schulschließung braucht niemand) , ich versuche es gerade bei meiner Ernährung ;) und wünsche mir manchmal die Vergangenheit zurück (ein schönes Stück Fleisch, eine Tüte Gummibärchen (habe ich geliebt), aber vieles geht, wenn man es will, wenn es sein muss. Und garantierte 21 Grad ist eine "ziemlich neue Erfindung".

    Viel Erfolg bei der Ernährungsumstellung..

    Ich versuche das gerade auch, aber mit Kompromissen. Einmal Fleisch in der Woche einmal Alkohol etc.

    Der Krieg derzeit ist aber konventionell und die Ukrainer sind froh, Schutzräume zu haben.

    Klar, wenn die Erde tot ist nutzt es nichts im Schutzraum zu hocken.

    Aber genau daher sind die Kriege immer noch konventionell, da auch die Kriegstreiber nichts von einer kaputten Erde haben.

    Vom Schutzraumkonzept hat sich Deutschland 2007 abgewendet.

    Grund war nicht (nur) die damalige - aus europäischer Perspektive - entspannte politische Lage, sondern auch die militärtechnischen Entwicklungen.

    Mittelstreckenraketen haben (Streckenabhängig) Flugzeiten um 15 Minuten. Da gibt es keine Zeit, die Anlage mit Menschen zu "füllen" und zu verriegeln.

    Auch davor gab es nur relativ wenig (im Vergleich zur Nachbarländern. Ich glaube es war unter 1%). In Österreich und der Schweiz gab (oder gibt?) es mal eine Schutzraumpflicht für "Privathäuser".

    Ok, meine Nachfrage war ja 2004. Was ist das Nachfolgekonzept? Beten? Ist nicht ironisch gemeint.

    Und die Kriege im Kosovo oder jetzt in der Ukraine sind ja konventionelle Kriege. Da helfen Schutzräume.

    Jetzt ist es wohl soweit, Russland kämpft in der Ukraine, Krieg in Europa.

    Jetzt der Schulbezug. In meiner Schulzeit (Abi 86) mitten im Kalten Krieg wurde dies nicht nur thematisiert, sondern wir wurden konkret

    mit dem Thema konfrontiert.

    Was sind die Warntöne?

    Was tun, wenn diese heulen?

    Wir hatten sogar teilweise Übungen, bei denen wir unter die Tische mussten. Videos angeschaut, wie man schützen kann. Wo Schutzräume sind.

    Ok, die Sirenen werden auch heute noch getestet. Dass man beim Alarm öffentlich rechtlichen Rundfunk einschalten soll und auf keinen Fall alle mit dem Handy ihre Mama anrufen sollen, wissen vielleicht viele, aber nicht alle.

    Ich fürchte, genau wie bei der Pandemie oder beim Hochwasser (wo bei den öffentlich-rechtlichen wohl eher keine Infos kamen) würden wir bei einem Angriff von Russland/Nordkorea etc. genau wie beim Hochwasser oder der Pandemie einfach nur dumm gucken, weil wir schlechte Zeiten gar nicht mehr gewöhnt sind (Meine Oma sagte immer: Euch geht´s zu gut, sie hatte immer Notfallreserven im Haus, Kerzen, Konserven etc.)

    2004 hat mir ein Schüler mal diese theoretische Frage gestellt und ich habe durch Nachfrage im Rathaus erfahren, wo es bei uns in der Stadt Schutzräume gibt. Ich glaube aber nicht, dass diese in einem sinnvollen Zustand sind, weil das Thema komplett verdrängt wird (wie die Pandemie, für die es ja auch Pläne gab, weil man eigentlich wusste, dass irgendwann eine kommt)

    Ist meine Themenstellung absurd, weil wir schon bei Kants ewigen Frieden in Deutschland angekommen sind?

    Habt ihr sowas in Geschichte/Gemeinschaftskunde mit den Schülern, bzw. im Lehrerzimmer mit den Kollegen diskutiert? Erinnert ihr euch an eure Schulzeit im Kalten Krieg, wo das ständig Thema war?

    Und: Wüsstet ihr, was konkret zu tun ist, wenn die Sirene heult, während ihr im Unterricht steht?

    Vor einem Jahr war es in meinem Bekanntenkreis Konsens, dass man 200 Tote täglich nicht akzeptieren darf.

    Der Vergleich mit einem täglichen Flugzeugabsturz wurde ja oft geschrieben. Wir haben immer noch diese Todeszahlen,

    also brauchen wir

    noch Schutzmaßnahmen.

    Die Maßzahl "Platz auf der Intensivstation" empfinde ich als absurd. Beim Sturm wurde das ja auch zurecht ins Lächerliche gezogen. "Ihr könnt alle in die Schule kommen! Wenn euch ein Baum lebensgefährich verletzt, ist das kein Problem, wir haben ja noch Platz auf der Intensivstation!"

    Der Sohn eines Kollegen, 5 Jahre, kam gestern auf die Intensivstation, WEGEN Corona. Er ist allerdings ungeimpft.

    Daher finde ich den Weg, Schutzmaßnahmen grundsätzlich beizubehalten bei solch hohen Inzidenzzahlen immer noch richtig. Wenn im Frühling die Zahlen stark runtergehen, bin ich gottfroh und habe nichts dagegen.

    Ich habe allerdings Sorge vor einer Amnesie, die dazu führt, dass im Herbst alle dumm gucken, weil sie dachten, die Pandemie sei jetzt vorbei.

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