Beiträge von German

    Ich habe mich diesbezüglich zuletzt zugegeben über meine Schulleitung geärgert aber mit ein paar Wochen Abstand muss ich auch sagen, es gibt für meine Fächer schlicht keine externe Stellvertretung, die man ad hoc organisieren kann. Wir sind in der Physik seit Jahren latent unterbesetzt, es gibt einfach keine Lehramtsanwärter. Ich habe in den bald 8 Jahren, die ich an dieser Schule arbeite, noch nicht einen einzigen Studenten für dieses Fach gesehen. In der Chemie haben wir zwar jedes Jahr jemanden aber auch nur genau eine Person und in der Regel taugen die nichts. Mein letzter Studi hat jetzt einen Teil meiner Notfall-Stellvertretung gemacht aber gelaufen ist da praktisch nichts. Einige Lektionen in anderen Klassen sind einfach ausgefallen weil es keine Vertretung gab. Eine Kollegin hat immer noch 4 Lektionen von mir aber die hat sie halt zusätzlich zu ihrem eigenen Pensum. Die hat an einem Tag die Woche jetzt 9 Lektionen. Mir tut das furchtbar leid aber bei ihr weiss ich wenigstens, dass normaler Unterricht stattfindet. Wenn sie es nicht machen würde... Es gäbe einfach sonst niemanden. Da kann meine Schulleitung nichts dafür und auch nicht der Kanton, es gibt einfach niemanden.

    Dann fällt es aus. Wir haben eine Pandemie!

    Jede Stunde die unter Einhaltung des Infektionsschutzgesetzes und der Hygieneauflagen stattfinden kann, ist gut.

    Wenn diese nicht stattfinden kann, ist dies eine Folge der Pandemiebedongungen. Bei uns fehlen daher Kollegen wochenlang, die früher mit dem Kopf unter dem Arm in die Schule kamen. Das geht halt derzeit nicht.

    Meine Meinung ist derzeit höchste Vorsicht. Bleibt zuhause, war schon letztes Jahr die Botschaft von Frau Merkel. Jetzt heißt es, bleibt mit Symptomen zuhause.

    In der Nachbarschule hat tatsächlich ein Lehrer, der leicht erkältet in die Schule kam, mehrere Kollegen und Schüler angesteckt. Das hat sich herumgesprochen.

    In der derzeitigen Situation, nochmal: in der derzeitigen Situation soll man kein Risiko eingehen.

    Ich unterrichte allerdings auch in einer Stadt, die durch sehr hohe Inzidenzwerte glänzt.

    Heute 526, bei den Schülern fast doppelt so hoch.

    Und mehrere Klassen waren schon komplett in Quarantäne, einige Kollegen auch schon mehrfach.

    Na wenn ich nicht wüsste, dass derzeit eine Pandemie herrscht, würde ich mich wohl kaum bei einem leichten Halskratzen testen.

    Du bist also der Meinung, Lehrkräfte sollten bei einer leichten Erkältungssymptomatik konsequent zu Hause bleiben, richtig? Dann bräuchte man gar keine politische Entscheidung, den Schulbetrieb einzustellen. Das würde sich ganz von selbst ergeben.

    Denn dummerweise haben Familien mit kleinen Kindern ständig Erkältungskrankheiten. Ich habe oft den Eindruck, dass dies verdrängt wird.

    Nochmal: Das ist nicht meine Meinung, sondern eine der Voraussetzungen, das Schule überhaupt stattfinden darf (die anderen sind Maske, vorgeschriebene Lüftungsintervalle etc.)

    Die Kontaktverfolgung ist bei uns schon lange nicht mehr möglich, so wurde es auch über die Zeitung kommuniziert Der Infizierte informiert seine Kontakte selbst. So war es auch bei mir selbst. Die meisten privaten Kontakte machten 4 Tage Schnelltests, am 5. einen PCR Test, bis dahin gingen sie in freiwillige Quarantäne. Das hat meine Ärztin empfohlen.

    Der Friseur wirkte bei meinem Anruf komplett überfordert.

    Das Gesundheitsamt hat sich bis heute auch bei mir nicht gemeldet.

    Ich fürchte, nicht jeder bleibt zuhause, nicht jeder informiert seine Kontakte, nicht jeder Kontakt testet sich und bleibt bis zum Ergebnis zu Hause.

    Genau aus dieser eigenen Erfahrung sehe ich ja so schwarz wie noch nie.

    Fernunterricht gibt es nicht, wenn man sich krankmeldet, ist dienstrechtlich soweit ich informiert wurde gar nicht erlaubt.

    Ich meinte bei einem Lockdown, der meiner Meinung nach zwingend notwendig ist. Sonst fällt der Unterricht aus, so ist das auch bei uns.

    Wir haben derzeit so viele Kollegen mit Symptomen dass bei einem Lockdown mit Fernunterricht im Endeffekt mehr Unterricht stattfände.

    Irgendwann muss unterrichtet werden, es kann nicht alles über Wochen hinweg ausfallen.

    Das ist glaube ich eine der Grundfragen. Was ist wichtiger, das Techt auf Bildung oder das Recht auf Unversehrtheit, bzw. Gesundheit.

    Und in meiner Wertetabelle steht da die Gesundheit eindeutig vorne.

    Dann fällt eben Unterricht aus (bei uns nicht, da gibt es Fernunterricht)

    Das ist mir lieber als dass sich die Schüler im Unterricht anstecken (ich empfinde jede Unterrichtsstunde derzeit als Coronaparty)

    Ich selbst habe mich ja bei dieser Party angesteckt, trotz doppelter Impfung, FFP2 Maske und Dauerlüften.

    Habe gerade nochmal in der NINA App die Coronaregeln gecheckt.

    Kein Zutritt mit Symptomen. Bei allen Aufweichungen der Schutzmaßnahmen. Diese Regell galt immer. (in Bawü)

    Bei euch darf man während der Coronazeit hustend und schniefend unterrichten. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Oder waren die Symptome nicht so stark?

    Wir haben die Kontrolle verloren sagte die Mitarbeiterin des Gesundheitsamts gestern wörtlich am Telefon. Wer da auf Anweisung des Gesundheitsamts hofft, hat den Ernst der Lage noch nicht begriffen. Aber das sind ja leider noch viele, meiner Meinung auch unsere Kultusministerin.

    Ab dem dritten Fall handelt unsere Schule eigenständig und schickt die Klasse eine Woche in Quarantäne. Offiziell müssten wir noch mehr Fälle abwarten. Das Gesundheitsamt winkt ab und sagt offiziell am Telefon, dass die Lage nicht mehr im Griff ist.

    Und in dieser Situation sollen Weihnachtsmärkte und Fasching stattfinden. Das müsste doch jeder merken, das das Irrsinn ist.

    Bei uns gibt es nachvollziehbare Infektionsreihen von Sitznachbar zu Sitznachbar.

    Deswegen habe ich ja die Befürchtung, dass Durchseuchung in der Schule derzeit das Ziel ist.

    Man hätte bei Quarantäne für alle mindestens 3 Fälle pro Klasse verhindern können.

    Die Unterschiede zwischen den Schulen und Schulstandorten sind schon riesig. Das sieht man ja an den Inzidenzen. Aber die spielen ja fast keine Rolle mehr und deswegen wird die Durchseuchung billigend in Kauf genommen

    Ich oute mich als Mitglied der Grünen seit 30 Jahren teilweise auch aktiv. Ich habe heute meinen Landtagsabgeordneten angemalt und ihm meine Austrittspläne geschildert. Meine eigene äh Parteifreundin bringt mich und alle am Schulleben beteiligten in Gefahr. Ich selbst bin ja jetzt positiv. Ich habe nach einem Ansprechpartner im Kultusministerium gefragt in meiner Rolle als Parteimitglied. Das war heute morgen. Noch kam keine Rückmeldung.

    Zum Thema Volljährigkeit. An beruflichen Schulen sind fast die Hälfte volljährig, daher gilt bei uns auch nicht die Masernimpfpflicht.

    Was ist deine Alternative?

    Niemanden heimschicken und endgültig alles laufen lassen?

    Oder sofortiger Notstopp, der meiner Meinung nach sowieso kommt.

    Auch meine Ärztin meinte bei meinem Test (bin ja positiv) man müsse so schnell wie möglich richtige Maßnahmen ergreifen, sonst steuern wir auf eine Katastrophe zu.

Werbung