Ich frage mich ernsthaft, ob diejenigen, die sich hier mit dem Bürgergeldempfänger vergleichen, tatsächlich Bekannte, Freunde oder Verwandte haben, die so leben, oder ob sie nur aufgrund der Zahlen und der immer wieder aufflammenden politischen Diskussion auf eine Welle aufspringen, aber keine reale Vorstellung von so etwas haben.
Wer die Situation kennt, kann sich nicht ernsthaft mit Sozialhilfeempfängern vergleichen...
Ich kenne wenige Studenten, die im Studium und Referendariat mehr Geld hatten als ein Bürgergeldempfänger. Im Gegenteil, die meisten werden weit weniger gehabt haben. Mehr als ein WG Zimmer war definitiv nicht drin, und im Gegensatz zum Bürgergeld muss man das Bafög anteilig zurückzahlen. Die ersten zwei Jahre nach dem Referendariat hatte ich also immer noch wenig mehr als Bürgergeld… Ich persönlich würde von mir behaupten, dass ich 10 Jahre lang mitb weniger als Bürgergeld (damals Hartz 4) auskommen musste und neben dem Fulltimejob Uni noch gearbeitet habe. Und dennoch kann wirklich ich nicht sagen, dass ich darunter gelitten hätte. Meine Work Life Balance war im Studium definitiv besser als in Berufsleben, auch ohne Geld.
Zugeben muss ich jedoch, dass ich in meinem Freundes und Bekanntenkreis keine Menschen im Bürgergeldbezug befinden. Das ist weder Zufall noch Absicht.