Und dann gibt es Regeln, die zwar nicht festgeschrieben sind, die aber dennoch gelten, wie zum Beispiel, daß man als Mann in geschlossenen Räumen die Kopfbedeckung abnimmt, oder daß man bei feierlichen Anlässen Anzug und Krawatte trägt. Das mag vielleicht altmodisch sein, aber es gibt durchaus Leute, die darauf Wert legen - und wenn einer dieser Leute der potentielle Arbeitgeber ist (oder sonst jemand wichtiger), täte man gut daran, diese ungeschriebenen Regeln auch einzuhalten. Um sie einhalten zu können, müssen sie zunächst einmal vermittelt werden, und das ist meines Erachtens schon auch eine Aufgabe von uns Lehrern.
Die oberste Priorität, die bei mir vermittelt wird, ist dass Männer und Frauen und Diverse dieselben Rechte, Pflichten und Möglichkeiten haben (von den paar rechtlichen Abweichungen mal abgesehen, aber die habe ich nicht festgelegt). Ich wüsste nicht, was Penis und Vagina mit dem Tragen von Kopfbedeckungen zutun haben. Entweder alle Schüler dürfen Kopfbedeckung tragen oder keiner, aber das mache ich nicht am Geschlecht aus. Und ja, man sollte durchaus auch vermitteln, dass es Menschen gibt, die auf sowas wert legen und wenn man was von denen will, wie eben einen Arbeitsplatz, dann sollte man überlegen, wo man die Prioritäten setzt. Aber in Werkstätten, Industriebetrieben und modernen Büros sind Kopfbedeckungen nun wirklich nicht unüblich. Die wenigsten werden in einer Bank arbeiten.