Warum sollte ich das tun? Ich lebe und unterrichte in Deutschland, nicht in den USA.
Weil unsere Populärkultur von keinem anderen Land so beeinflusst wird wie von den USA. Was in den USA Thema und "angesagt" ist, wird es früher oder später fast immer hier auch. Wir orientieren uns sehr stark an den USA und manchen diesen sehr vieles nach.
Das betrifft dann auch den politischen Bereich in weiten Teilen. Die Black Lives Matter-Bewegung, Me Too, LGBTQ+; das sind alles politische Felder/Impulse, die ihren Anfang in den USA hatten und erst mit Verzögerung (wie bei fast allem, was aus den USA kommt) auch in Deutschland in den Fokus gerückt sind.
Ethisch-politische Debatten, die in den USA geführt werden, haben eine hohe Relevanz für die Lebenswirklichkeit in West-Europa, da sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verzögert auch hier auftreten werden und sich idR im Verlauf und dem Resultat stark ähneln.
Du benennst lauter Beispiele aus den USA, die schon seit längerem in den verschiedensten Bereichen Regelungen aller Art hatten, die wir im Rest der Welt nur mit Kopfschütteln wahrnehmen.
Das hätte man vor zehn Jahren wahrscheinlich auch noch hierüber gedacht:
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropo…stand-li.274067
Das nehmen auch jetzt noch viele mit Kopfschütteln wahr, ändert aber nichts daran, dass es ein kleiner Baustein in einer in weiten Teilen geleichförmigen Entwicklung wie da drüben ist.
Bei der Fußball-WM nimmt übrigens eines Spielerin teil, die wegen stark erhöhter Testosteronwerte zuvor aufgefallen war, welche Zweifel an der Eindeutigkeit ihres Geschlechts nach sich zogen. Letztendlich hat man sich dann darauf geeinigt, dass es egal ist.
https://www.sportschau.de/fussball/fifa-…sambia-100.html