Public Viewing bei der Fußball WM

  • Deine Geschichten werden echt immer wilder. Klausuren verschieben, weil die Queen gestorben ist?

    Vollkommen themenfremde Bonusfrage in einer Klausur? Wie bitte? 😂

    Hä? Die Klausur wird ja nicht verschoben, weil die Queen gestorben ist, sondern weil man eine aktuelle Stunde einschiebt, was vom Seminar auch empfohlen wird.

    Das sind doch keine wilden Geschichten.

    Ihr haltet doch nicht stur am Lehrplan fest, wenn etwas Besonderes passiert???

    Ich rede weiterhin von den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern.

    Und Bonusfragen kenne ich noch von meiner Zeit als Schüler. Das ist auch nicht Germans irre neue Idee.

    Bei meinem Sohn macht das nur die Lateinlehrerin, aber diese macht das auch.

    Zum Glück bekomme ich Schule auch aus der Vaterperspektive mit, das bereichert.

    Und zeigt mir die Realität an einem allgemeinbildenden Gymnasium.

  • Deshalb würde ich im Normalfall die Arbeit eben nicht verschieben, sondern mit einer Bonusfrage zur eingeschobenen Stunde schreiben.

  • Deshalb würde ich im Normalfall die Arbeit eben nicht verschieben, sondern mit einer Bonusfrage zur eingeschobenen Stunde schreiben.

    Der Lehrplan und seine Ziele sind selbstverständlich bindend. Wenn du Lust hast, mal 5 min ad hoc über die Queen zu reden, wird dir keiner einen Strick draus drehen. Fachfremd außerhalb der Unterrichtseinheit eine Stunde dazu aus dem Boden zu stampfen und diese auch noch zu bewerten, halte ich schlicht für unprofessionell.

    Das kann man allenfalls (ohne Bewertung versteht sich!) bei einem Ereignis machen, das aller Wahrscheinlichkeit nach viele SuS erschüttert und akut besprochen werden muss, wie der Beginn des Ukrainekriegs oder ein Terroranschlag.


    Hä? Die Klausur wird ja nicht verschoben, weil die Queen gestorben ist, sondern weil man eine aktuelle Stunde einschiebt, was vom Seminar auch empfohlen wird.

    Was für ein Seminar empfiehlt das und was daran ist rechtlich bindend und daher für unsere Arbeit relevant?

  • Der Lehrplan und seine Ziele sind selbstverständlich bindend. Wenn du Lust hast, mal 5 min ad hoc über die Queen zu reden, wird dir keiner einen Strick draus drehen. Fachfremd außerhalb der Unterrichtseinheit eine Stunde dazu aus dem Boden zu stampfen und diese auch noch zu bewerten, halte ich schlicht für unprofessionell.

    Das kann man allenfalls (ohne Bewertung versteht sich!) bei einem Ereignis machen, das aller Wahrscheinlichkeit nach viele SuS erschüttert und akut besprochen werden muss, wie der Beginn des Ukrainekriegs oder ein Terroranschlag.


    Was für ein Seminar empfiehlt das und was daran ist rechtlich bindend und daher für unsere Arbeit relevant?

    Seminar Heilbronn: wir sollen nicht stur den Lehrplan unterrichten sondern auf aktuelle Ereignisse flexibel reagieren. So habe ich es gelernt.

    Daher beginne ich auch jede Geschichtsstunde/Gemeinschaftskundestunde mit einem aktuellen Teil.

    Ein Schüler referiert die drei wichtigsten Themen der letzten Woche und wir diskutieren darüber. Gesamtdauer ca. 15 Minuten.

    Da ich Geschichte und Politik studierte ist das nicht fachfremd.

    Da ich fürs Landeslehrerprüfungsamt Referendare bewerte, habe ich auch aktuell noch guten Kontakt zu den Ausbildern und da diskutieren wir oft über das Einbringen aktueller Themen. Dieser Einstieg in eine Stunde ist eine Möglichkeit dazu. Da wir Doppelstunden haben, bleibt noch genug Zeit für den Lehrplan. Und die Queen stirbt nicht wöchentlich, für ich war das ein besonderes historisches Ereignis. Aber das kann man natürlich auch anders sehen.

  • Wenn 90% der Klasse aber z.B. gerne das Halbfinale der Nationalmannschaft im eigenen Land (was es eben nicht alle paar Jahr wieder gibt) schauen wollen, dann fände ich es von der deutlichen Minderheit der Klasse schon etwas unkollegial, würden sie partout darauf bestehen, Unterricht zu machen - wenn selbst die Lehrkraft bereit wäre, das Spiel zu schauen. In einer (Klassen-)Gemeinschaft muss man auch mal zurückstecken.

    Seit wann entscheiden denn Schüler per Mehrheit, dass kein Unterricht stattfinden soll und stattdessen Freizeit angesagt ist?

  • Seminar Heilbronn: wir sollen nicht stur den Lehrplan unterrichten sondern auf aktuelle Ereignisse flexibel reagieren. So habe ich es gelernt.

    Daher beginne ich auch jede Geschichtsstunde/Gemeinschaftskundestunde mit einem aktuellen Teil.

    Ein Schüler referiert die drei wichtigsten Themen der letzten Woche und wir diskutieren darüber. Gesamtdauer ca. 15 Minuten.

    Da ich Geschichte und Politik studierte ist das nicht fachfremd.

    Da ich fürs Landeslehrerprüfungsamt Referendare bewerte, habe ich auch aktuell noch guten Kontakt zu den Ausbildern und da diskutieren wir oft über das Einbringen aktueller Themen. Dieser Einstieg in eine Stunde ist eine Möglichkeit dazu. Da wir Doppelstunden haben, bleibt noch genug Zeit für den Lehrplan. Und die Queen stirbt nicht wöchentlich, für ich war das ein besonderes historisches Ereignis. Aber das kann man natürlich auch anders sehen.

    Nun gut, für regelmäßig 15 min Einstieg in Gemeinschaftskunde mag das passen. Aber du schriebst von Geschichte und dass du eine Klausur verschoben hast, das klang verwirrend.

  • Wenn die letzte Stunde vor einer Klausur soo relevant und wichtig ist, ist dann nicht vorher im Unterricht etwas falsch gelaufen oder die Klausur fehlkonzipiert

    Es geht ja nicht nur um die Frage, ob die Klausur mit oder ohne die letzte Stunde vor der Klausur stattfinden kann, sondern auch darum, für wie wichtig die SuS diese Stunde halten. Natürlich hätte meine Klausur auch ohne diese letzte Stunde stattfinden können (das ist bei mir immer so). Das heißt aber nicht, dass es für die Schüler:innen vor ihrer LK-Klausur nicht trotzdem besser ist, die Stunde als Klausurvorbereitung zu nutzen. Zum einen können noch Fragen gestellt werden, zum anderen gibt es den SuS auch einfach Sicherheit, wenn man die letzte Stunde vor der Klausur als Klausurvorbereitung nutzt.

  • Nun gut, für regelmäßig 15 min Einstieg in Gemeinschaftskunde mag das passen. Aber du schriebst von Geschichte und dass du eine Klausur verschoben hast, das klang verwirrend.

    15 Minuten Einstieg ist Standard, Extradoppelstunde nur nach besonderen Ereignissen wie Bundestagswahl, Tod der Queen, Auflösung des Lehrerforums etc.


    Sowohl in Geschichte als auch in Gemeinschaftskunde.

  • Seit wann entscheiden denn Schüler per Mehrheit, dass kein Unterricht stattfinden soll und stattdessen Freizeit angesagt ist?


    Man will halt auch immer das lesen, was man lesen will, oder? ;)


    Ich habe nicht gesagt, dass die SuS das entscheiden. Ich habe gesagt, wenn die Lehrkraft dazu bereit ist / es anbieten würde. Das ist ein gewaltiger Unterschied.


    Wenn die Lehrkraft dazu bereit ist und die überwiegende Mehrheit der Klasse das Spiel schauen will, könnte man das machen (dass es sich dabei um ein ganz besonderes Spiel handeln müsste, habe ich bereits als Einschränkung genannt). Wenn die Lehrkraft bereit wäre und die Mehrheit der Klasse will das Spiel nicht sehen, guckt man es natürlich nicht.


    Wenn die Lehrkraft an einem heißen Sommertag anbietet, dass alle sich am Kiosk mal schnell Eis oder Getränke holen können und die Mehrheit will das, hat das auch nicht die Klasse entschieden im initiativen Sinne. Und wenn die Option durch die Lehrkraft gegeben wird, sind demokratische bzw. Mehrheitsentscheidungen seitens der Schülerschaft sicher das Mittel, das man wählen sollte mMn.

  • 15 Minuten Einstieg ist Standard, Extradoppelstunde nur nach besonderen Ereignissen wie Bundestagswahl, Tod der Queen, Auflösung des Lehrerforums etc.


    Sowohl in Geschichte als auch in Gemeinschaftskunde.

    Okay, dann interessiert mich jetzt ernsthaft, was du als Fachlehrkraft zum Thema Queenstod für eine Bonusfrage gestellt hast.


    (edit: Auflösung des Lehrerforums wäre in der Tat ein nicht auszudenkendes Schreckensszenario! God save the Mods!)

  • Okay, dann interessiert mich jetzt ernsthaft, was du als Fachlehrkraft zum Thema Queenstod für eine Bonusfrage gestellt hast.


    (edit: Auflösung des Lehrerforums wäre in der Tat ein nicht auszudenkendes Schreckensszenario! God save the Mods!)

    Das ist doch nur ein Gedankenspiel.

    Aber eine Frage über das Zusammenspiel und das Spannungsfeld zwischen Englands Monarchie und der demokratischen Regierung wäre spannend. In unteren Klassen die Möglichkeiten und Grenzen einer Königin England 2022.

  • Ich stelle noch mal umgekehrt die Frage (weil ich teilweise Kommentare erhalte, die das was ich tue als wunderlich erscheinen lassen:

    Arbeitet ihr echt nur den Lehrplan ab und auf die Klassenarbeit hin?

    Das wäre schade. Da war ich auf einem tollen Bildungskongress in Stuttgart so um 2000, in dem es eben um das Thema Lebensraum Schule, Flexibilität und Aktualität im Unterricht oder Freiheiten des Lehrers ging. Veranstalter war das Kultusministerium.

    Also schon ein seriöser Veranstalter:)

    Da habe ich einiges von den Dingen übernommen, für die ich hier einige abwertende oder sich lustig machende Smileys erhalte.

  • Andersherum würde ich hier argumentieren. Erst müssen alle Inhalte des Lehrplans bzw. der Curricula vermittelt worden sein (bzw. sichergegangen werden, dass man auch mit Exkursen in nicht-lehrplanrelevante Themen bis Ende des Schuljahres alle Themen erledigt hat), dann können auch darüber hinausgehende Themen behandelt werden. Ich übertreibe hier mal bewusst: Es kann nicht sein, dass man zugunsten eines Fußballspiels auf die Einführung der rationalen Zahlen im Mathematikunterricht verzichtet. Kommt in dem Ausmaß natürlich nicht vor, aber die curricularen Vorgaben sind verpflichtend und darauf verlassen sich auch Eltern und SchülerInnen. Wenn du, German , mit deinem Curriculum in deinen Klassen immer schnell durch bist, sehe ich da jetzt kein Problem, wobei ich auch dann eher schauen würde, ob ich die Inhalte des kommenden Schuljahres bereits anbahne oder fachbezogene Projektarbeit o.ä. durchführe.

  • Genau das war auch Thema des Kongresses. Wir haben hier in Baden-Württemberg das Glück, dass es im Lehrplan eine linke und eine rechte Seite gibt. Die linke ist verpflichtend aber sehr allgemein gehalten. Die rechte Seite zeigt lediglich beispielhafte Möglichkeiten auf.

    Es gab Kollegen, die auch die rechte Seite abgearbeitet haben. Und das muss man nicht, wurde uns von einem Dozenten erklärt. Das grobe Rahmenthema hat man schnell erschlossen und dadurch Zeit und Freiraum gewonnen.

    Wahrscheinlich unterscheiden sich hier wieder die Bundesländer.

  • Das ist doch nur ein Gedankenspiel.

    Aber eine Frage über das Zusammenspiel und das Spannungsfeld zwischen Englands Monarchie und der demokratischen Regierung wäre spannend. In unteren Klassen die Möglichkeiten und Grenzen einer Königin England 2022.

    Nach eigener Auskunft unterrichtest du Politik und Geschichte. Die Queen ist vor Kurzem gestorben. Warum gab es bei dir dann keine Extra-Doppelstunde und Bonusfrage? Ist es nun ganz selbstverständlich, über so ein "Großereignis" extra zu unterrichten ider ist es nur ein Gedankenexperimentund du machst das selbst nicht?

    Angeblich wurde bei euch in jeder zweiten Klasse das Deutschland Spiel gezeigt, du weißt aber selbst nicht, wie lang es war? Und jeder Kollege hat im Unterricht über Marrokko und Kopftücher gesprochen, dann waren es auf einmal nur noch du und ein Kollege?

  • ...eine Frage über das Zusammenspiel und das Spannungsfeld zwischen Englands Monarchie und der demokratischen Regierung wäre spannend. In unteren Klassen die Möglichkeiten und Grenzen einer Königin England 2022.

    Danke, okay, aber das ist vor 2 Jahren oder in 3 Wochen gleichermaßen spannend. Das muss ja nicht zwingend am Todestag erörtert werden...


    Edit: was ist nur ein Gedankenspiel? Das mit der Queen und der ausgefallenen Klausur hab ich schon für bare Münze genommen?

  • Nach eigener Auskunft unterrichtest du Politik und Geschichte. Die Queen ist vor Kurzem gestorben. Warum gab es bei dir dann keine Extra-Doppelstunde und Bonusfrage? Ist es nun ganz selbstverständlich, über so ein "Großereignis" extra zu unterrichten ider ist es nur ein Gedankenexperimentund du machst das selbst nicht?

    Angeblich wurde bei euch in jeder zweiten Klasse das Deutschland Spiel gezeigt, du weißt aber selbst nicht, wie lang es war? Und jeder Kollege hat im Unterricht über Marrokko und Kopftücher gesprochen, dann waren es auf einmal nur noch du und ein Kollege?

    Kommunikation ist eine Kunst.

    Ich hatte nach dem Tod der Queen eine Extradoppelstunde. Eine Klassenarbeit folgte nicht. Wenn ich mich richtig erinnere wurde ich hier gefragt, was ich mache, wenn das die letzte Stunde vor der Klassenarbeit WÄRE. Daraufhin schrieb ich, verschieben oder Bonusfrage.

    Für mich ist es selbstverständlich bei solchen Ereignissen eine Extrastunde einzuschieben.

    Ich weiß wie lange das Spiel war, diese Bemerkung verstehe ich nicht.

    Dss Spiel lief in jedem zweiten Klassenzimmer und wer in welchem Klassenzimmer was diskutiert hat, kann ich gar nicht wissen. Wir haben aber im Vorfeld Themen, die sich anbieten kommuniziert.

  • Danke, okay, aber das ist vor 2 Jahren oder in 3 Wochen gleichermaßen spannend. Das muss ja nicht zwingend am Todestag erörtert werden...

    Aber es bietet sich an, kurz nach dem Tod der Queen darüber zu reden und nicht Wochen oder Jahre zu warten und stattdessen das Alte Ägypten zu unterrichten.

    Das war auch ein Ergebnis des genannten Kongresses. Man soll aktuelle Themen so oft wie möglich einbinden, wenn diese in dem Medien thematisiert werden und eben nicht Monate oder Jahre warten, bis sie im Lehrplan dann drankommen.

  • Die linke ist verpflichtend aber sehr allgemein gehalten. Die rechte Seite zeigt lediglich beispielhafte Möglichkeiten auf.

    Man trägt als Lehrkraft doch aber die Verantwortung dafür, dass man das Thema nicht nur eingeführt hat, damit man einen Haken daran machen kann, sondern dass die Schüler:innen etwas lernen und mitnehmen, Methoden oder Vorgehensweisen sitzen, Arbeit hin oder her.


    Unsere Lehrpläne sind mehr als voll, wenn ich dazu Klassen habe, in denen viele Kinder viel Zeit zum Üben benötigen, reicht die Unterrichtszeit vorne und hinten nicht.

    Es ist also immer eine bewusste Entscheidung ob ich ein Projekt einsetze, das Zeit benötigt, dafür aber bestimmte Themen eher vernachlässige, nur sehr knapp unterbringe ... oder im Rahmen der 2-Jahres-Curricula Sorge dafür trage, dass ich im darauffolgenden Schuljahr aufarbeite, was ich zuvor ausgelassen hatte.

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