"Kein Bock auf Arbeit morgen? Mach was dir Spaß macht und werd Lehrer*in!" ... Das Werbeplakat zur Lehrerwerbung am Stuttgarter Flughafen

  • Dann solltest du deine Navigation updaten. ;)

    Die Metaebene ist: wenn du keinen Bock mehr auf die Arbeit in deinem Beruf hast, such dir doch einen Beruf, der Spaß macht.

    Selbst wenn noch irgendwer außer dir das so verstanden haben sollte, sollte klar geworden sein, dass die Aktion ein Griff ins Klo war. Werbekampagnen, die man 99% der Kundschaft erklären muss, ist keine gute Werbung.

    • Offizieller Beitrag

    Selbst wenn noch irgendwer außer dir das so verstanden haben sollte, sollte klar geworden sein, dass die Aktion ein Griff ins Klo war. Werbekampagnen, die man 99% der Kundschaft erklären muss, ist keine gute Werbung.

    Siehe mein erster Beitrag.

    Zitat

    Aber: da schnell die Gefahr besteht, dass irgendwer sie falsch verstehen will, ist der Slogan vielleicht nicht so gut gewählt. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das stimmt.

    Dann ist aber die Überschrift dieses Threads einfach extrem irreführend, da steht das Wort nämlich. Da steht auch "kein Bock auf Arbeit".

    Ja. Und aufgrund der Tatsache, dass wir das größte deutsche Lehrerforum sind , finde ich diese stark verkürzte verfälschte Überschrift auch nicht sinnvoll.

    Vielleicht kann state_of_Trance die Überschrift weniger tendenziell und irreführend formulieren.

  • kleiner gruener frosch

    Hat den Titel des Themas von „Kein Bock auf Arbeit? Werd doch einfach Lehrer*in!“ zu „"Kein Bock auf Arbeit morgen? Mach was dir Spaß macht und werd Lehrer*in!" ... Das Werbeplakat zur Lehrerwerbung am Stuttgarter Flughafen“ geändert.
  • Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer


    … könnte auch so verstanden werden: als Lehrer hat du genug Freizeit um das zu tun, was dir Spaß macht. Mach was dir Spaß macht + werde Lehrer = 2 voneinander getrennte Handlungen.


    Auch wenn man die Werbung irgendwie auch „richtig“ verstehen kann: in der Psychologie gibt es den schönen Begriff der „ top down Verarbeitung“, dass jetzt: das Vorwissen beeinflusst die Wahrnehmung, hier das Textverständnis.

  • :rotfl:das ist wenigstens witzig.

    So eine Kampagne ist teuer, was da in Baden-Württemberg hängt, hat wahrscheinlich ein missgünstiger Mitarbeiter im Kumi selbst entworfen.

    Nö, die hatten wohl eine Marketingfirma dafür im Einsatz, die ein paar Millionen kassiert hat (kein Wunder kann man es sich nicht leisten, die ehemaligen Anwärter: innen auch über die Sommerferien zu bezahlen..). Angeblich sollen sich schon 800 Interessenten gemeldet haben auf diese dolle Kampagne, von der Frau Schopper äußerst überzeugt ist (schließlich sollen sogar die Bayern ganz neidisch auf diese super Ideen sein..). Die Verbände in BW laufen übrigens gerade Sturm und fordern- sicherlich erfolglos- eine Entschuldigung der Kultusministerin für diese Kampagne. Frau Schopper hat die Kampagne zwischenzeitlich damit verteidigt, dass diese Aufmerksamkeit errege, was das sei, was man habe erreichen wollen. (Mehr Kriterien gab es offenkundig nicht bei der Entscheidung für diese Kampagne.. Wertschätzung liest sich jedenfalls anders..)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Angeblich sollen sich schon 800 Interessenten gemeldet haben ...

    Nein, man hat 8000 Weiterleitungen von der Kampagnenwebseite auf die Seite des MK registriert, was überhaupt bei aussagekräftiges Kriterium für irgendwas ist.


    Zitat

    »Die Kampagne spricht also an, und man redet über sie. Das ist wichtig, weil wir Aufmerksamkeit benötigen, damit sich mehr Leute für den Lehrerberuf interessieren«

    ...

    »Wir wollen mehr Personen für diesen attraktiven Beruf gewinnen – und diese gute und erfreulicherweise auffallende Kampagne ist ein Mittel dafür.«


    Heißt auf gut deutsch:

    Hauptsache auffallen.


    Eine Werbelogik, die nicht neu ist, die erste große Diskussion darüber gab es als Beneton mit Bildern von AIDS-Kranken geworben hat, wenn ich mich richtig erinnere.


    Selbst wenn es so wäre, das es mögliche Kandidaten auf den Beruf aufmerksam macht (was ich bezweifle), dann würde diese Kampagne immer noch ignorieren, das so ein Mist auch Auswirkungen auf diejenigen hat, die diesen Beruf bereits ausüben und die dies ganz offenkundig überwiegend als Geringschätzung und "in's Lächerliche ziehen" empfinden.

  • Heißt auf gut deutsch:

    Hauptsache auffallen.


    Eine Werbelogik, die nicht neu ist, die erste große Diskussion darüber gab es als Beneton mit Bildern von AIDS-Kranken geworben hat, wenn ich mich richtig erinnere.

    Gutes Beispiel, mir fiel die Benetton-Werbung mit Bildern zum Bosnien-Krieg ein. Ich habe mich damals gegen Benetton entschieden und nie mehr dort eingekauft. Ja, im Gespräch war man, aber in meinen Kreisen zog niemand mehr ihre Kleidung an (zuvor waren sie sehr beliebt). Vielleicht fanden sie andere Kunden, ich sah allerdings kaum noch Träger.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Hat Werbung, über die man erst nachdenken muss, nicht auch ihr Ziel verfehlt?:ka:

    Nicht immer, manche Werbung bleibt so besser im Gedächtnis. Aber hier bleibt falsches hängen.

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  • Gutes Beispiel, mir fiel die Benetton-Werbung mit Bildern zum Bosnien-Krieg ein.

    Ich muß bei Benetton auch immer an die Werbung mit der blutverschmierten und mit einem Einschußloch versehenen Uniform eines darin verstorbenen bosnischen Soldaten denken. Das ist jetzt 30 Jahre her, aber (zumindest für mich) von dem Negativ-Image hat sich Benetton nicht erholt.

  • man kommt aus dem Urlaub und muss eben nicht direkt "morgen" wieder zur Arbeit, sondern hat noch ein paar Wochen vor sich.

    How come? Habt ihr mehr als sechs Wochen? Ich bin gestern zurückgekommen, habe heute meinen Stundenplan zur Kenntnis genommen (was ein ganz schön anstrengende Aufgabe ist). Freitag sind Nachprüfungen und Montag dreht sich das Hamsterrad wieder im Rhythmus. Welche Wochen habe ich denn da noch vor mir?


    Ansonsten sollte man derartige verzweifelte Versuche, irgendwie Leute in den Beruf zu locken, nicht ganz so wichtig nehmen. Die Aufregung kann man sich sparen. Eine mittelmäßig bezahlte Werbeargentur versucht, lustig zu sein. Dadurch kriegen diejeinigen ihre Vorurteile bestätigt, die schon welche hatten. Sie hätten jetzt ja die Chance, den Job auf Halbtags-Halbjahres-Faulenzerin zu wechseln — werden es aber nicht tun, nachdem sie zwölf Sekunden darüber nachgedacht haben, was das für ein Job ist. Und die, die schon vorher keinen Bock hatten, sich mit anderer Leut' Kinder 'rumzuschlagen, lockt man damit auch nicht.


    Werbung für Polizei oder Bundeswehr etc. stellt die Berufe auch nicht realistisch dar. Und da geht es darum, Leute für einen Beruf zu interessieren, in dem sie ihr Leben riskieren werden. Das steht auch nicht auf den Plakten. Da regt sich keine drüber auf.


    Gelungen an der Kampagne ist ja die Anklage an das Bildungssystem mit den eingebauten groben Zeichensetzungsfehlern, um den Bedarf zu unterstreichen. Aber das ist vielleicht schon etwas zu subtil.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Gelungen an der Kampagne ist ja die Anklage an das Bildungssystem mit den eingebauten groben Grammatik- und Zeichensetzungsfehlern, um den Bedarf zu unterstreichen. Aber das ist vielleicht schon etwas zu subtil.

    😂

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

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