..funktioniert technisch bei mir nun alles wieder.
Also, wenn ich das richtig verstanden habe, bist du ebenfalls längst wieder im Dienst tätig und sogar seit zwei Wochen mit voller Stundenzahl.
Wieso war das für deine Schulleitung kein Grund zur Freude ? Hatte sie die Befürchtung, dass du dich übernommen hast und erneut ausfallen würdest ? Eine vorübergehende Teilzeit kann übrigens nicht verkehrt sein, wobei allerdings auch die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten unbedingt berücksichtigt werden müssen. Dies stellt durchaus eine Zwickmühle dar. Und selbst für Beamte könnte eine Frühpension künftig letztlich sogar eine Unterschreitung der Armutsgrenze bedeuten......
Bei mir hatte die Wiedereingliederung innerhalb des letzten Vierteljahres im letzten Schuljahr gut funktioniert (nur noch 2 Krankheitstage).
Trotzdem sollte ich plötzlich mitten in der Konferenzwoche zur Dezernentin fahren, um angeblich über strukturelle Schulprobleme zu sprechen.
Dazu hatte ich auch etwas schriftlich vorbereitet mit Verbesserungsvorschlägen, u.a. zum belastenden Nachschreibeproblem (Personal für Aufsichten fehlt, obwohl manche KuK durch mehrere AGs massiv entlastet sind). Sehr kurzfristig erfolgte per Mail eine Terminbestätigung ohne irgendwelche Tagesordnungspunkte. Ein Dezernentengespräch war ansonsten laut Schulleitermail schon während meiner Krankheitszeit angedacht gewesen, doch da war offenbar keine Rückmeldung der Dezernentin erfolgt.
Völlig unerwartet fing die Dezernentin sofort an, mich als "dienstunfähig" zu beschimpfen und mich auf ganz unbestimmte Weise zu nötigen, ich solle nun "aktiv werden". Was damit gemeint war, war mir völlig unklar; ich fühlte mich aber zu niedergeschlagen, um nachzufragen.
Das Gesundheitsamt hatte jedenfalls zuvor eine günstige Prognose gestellt. Und ein Beamtenverhältnis kündige ich auf keinen Fall. Seltsamerweise wurde mir gleichzeitig empfohlen, das Bundesland zu wechseln, da ja in Hamburg Korrekturfächer anders bewertet werden. Also angeblich dienstunfähig nur in Niedersachsen.....
Das, was ich erlebt habe, war eine medizinische Amtsanmaßung sowie Nötigung, sodass ich bereits nach einer halben Stunde weinend den Raum verlassen musste. Dass du deine Fassung verloren hast, kann ich von daher sehr gut nachempfinden und deswegen muss man sich wirklich nicht schämen. Unabhängig von Versetzungen, die tatsächlich nicht immer das zugrundeliegende Problem lösen und stattdessen geeignet sein können, das Opfer indirekt zu diskreditieren, sollte der Sachverhalt eines Dienstunfalls geprüft werden, was allerdings meines Wissens wegen potentieller langanhaltender psychischer Folgeschäden nicht sofort erfolgen muss.
Ich habe dann jedenfalls umgehend eine Mail an meinen Fallbearbeiter (Kopie: SBPR-Vertreterin, allerdings ohne Rückmeldung) geschickt, da ja nun auch das übliche Evaluationsgespräch ausgeblieben war. Dieser hat dann gleich am nächsten Morgen in der Schule angerufen, um ein solches zu initiieren.
Mit dem Stundenplaner habe ich dann über das Teilzeitdeputat verhandelt und bin nun mit 5 Kernfachgruppen inklusive zweier Kurse eingesetzt, was alles ausgesprochen gut läuft, zumal ich mich gesundheitlich etwas generieren konnte, auch wenn ich körperlich nicht mehr so belastbar bin wie früher (derzeit sind noch Aufsichten ausgesetzt).
Trotzdem ist das Vertrauensverhältnis zum Schulleiter massiv gestört: Seit dem o.g. Vorfall leide ich verstärkt unter Motivationsproblemen, die kurioserweise durch das dauerhafte Hospitieren eines Referendars, der mir positive Rückmeldungen gegeben hat, zwischendurch abgeschwächt wurden. Besonders interessant fand er, dass drei SchülerInnen teilweise die Lehrerrolle übernommen und ein fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch mit dem Rest der Klasse durchgeführt haben.
Ja, auch Referendare können eine wichtige Unterstützung sein !
Ansonsten wurden im Rahmen eines (ideologisch geprägten) Aktionismus im Rahmen der Schulentwicklung gleich etliche "Räder neu erfunden" und individuelle sowie objektive Unterrichtsqualität scheinen kaum mehr eine Rolle zu spielen, was mich sehr frustriert. Infektionspräventive Abstände im Lehrerzimmer werden demnächst übrigens ebenfalls unwichtig werden, weil dort noch eine Couch untergebracht werden soll. Anscheinend wird vor anstehenden Schulleiterwechseln auch gerne personalmäßig "aufgeräumt"....
Also, unabhängig von individuellen Krankheitsgeschichten würde es mich mal interessieren, wie so der Krankenstand an anderen Schulen aussieht. Mir kommt es so vor, als ob er insgesamt massiv gestiegen ist, zumal ich z.B. neulich - trotz weiterhin empfohlener Stundenreduzierung sowie fortgesetzter Wiedereingliederung - innerhalb von zwei Wochen plötzlich vier Vertretungsstunden erteilen sollte, was mir nicht einmal in all den Jahren mit Vollzeitdeputat widerfahren war.
Ferner würde mich interessieren, warum eine Wiedereingliederungsmaßnahme nicht in allen Bundesländern im Krankenstand erfolgt.
Danke im Voraus für die Rückmeldungen !