Beiträge von Gymshark

    Mal so aus Neugier, da das bei uns eher nicht vorkommt: Welcher Typ Mensch sind die Art von Schülern, die einfach nicht mehr zur Schule kommen und Klasse 5 und 6 offiziell bis zu 7 Mal besuchen? Welche sozialen/gesundheitlichen Probleme gibt es da im Hintergrund? Wie ist da das Jugendamt (Inobhutnahme?) involviert? Spielt hier Jugendkriminalität eine Rolle? Einfach, um die Situation der betroffenen Jugendlichen einschätzen zu können...

    Es gibt sehr viele moderne Kinderbücher. Ich finde, Kinder sollen auch erkennen dürfen, dass ihre Großeltern und noch frühere Generationen ebenfalls Kinderbücher, die wiederum entsprechend dem Sprachstil ihrer damaligen Zeit geschrieben wurden, lasen.

    Gegen schwindende Lesekompetenz hilft es, viele unterschiedliche Bücher zu lesen. Ich würde behaupten, wenn Kinder regelmäßig Werke wie Hanni und Nanni lesen, dass sie auch kein Problem haben, der Handlung zu folgen.

    Ich würde sogar soweit gehen, dass ein 6-jähriger im ersten Schuljahr jeden Tag mehrfach, quasi dauerhaft, Entscheidungen trifft. Für so einen kleinen Knirps gibt es ganz viele Versuchungen im Klassenraum und viele Dinge, die vermeintlich jetzt sofort gemacht werden müssen. Quatsche ich mit meinem Sitznachbarn, der bestimmt etwas total Tolles zu erzählen hat? Melde ich mich und beantworte die Frag meiner Lehrerin? Kipple ich mit meinem Stuhl, weil das so viel Spaß macht? Oder muss ich ungefragt direkt mal alle wissen lassen, dass mir langweilig ist und ich lieber jetzt schon Pause hätte? Natürlich passiert auch viel unterbewusst und spontan, aber in dieser kurzen beschriebenen Unterrichtssequenz passiert aus Sicht des Erstklässlers extrem viel und je nachdem, wie er sich entscheidet, ist das durchaus ein Abbild seiner bisherigen Sozialisierung und auch seiner eigenen Position hierzu.

    Das hängt von der Schule ab. In der Modellschule, die Frosch angesprochen hat, ist es das seiner Einschätzung nach.

    Solange das Angebot freiwillig ist, spricht auch aus meiner Sicht nichts dagegen.

    Ich dachte, du findest es gut. Zum Beispiel, dass niemand von Unterrichtsthemen ausgeschlossen wird aufgrund seines Elternhauses...

    Ich finde den Einklang von Schule und Eltern bei der Erziehung von Heranwachsenden gut. Den Zusammenhang zum Ganztag verstehe ich gerade nicht. Vielleicht magst du das an der Stelle mal erklären...

    state_of_Trance : Das habe ich so nicht gesagt.

    Ich freue mich zu hören, dass eure Schüler sich in ihrer Diversität derart akzeptieren, Hannelotti . Da habe ich schon ganz andere Geschichten gehört, von wegen Mobbing, weil jemand keine Markenklamotten trägt und so. Womöglich ist es aber tatsächlich eine Alterssache, dass vor allem in der Sek I (In der Sek II wird es zwar weniger, aber wie ich schon schrieb stechen bei uns trotzdem wenige Schüler aus der Masse heraus.) enormer Gruppenzwang besteht, der verhindert, dass jemand das anzieht, womit er sich wohlfühlt, sondern eher das, womit er gegenüber den Mitschülern zumindest nicht "negativ" auffällt.

    Noch nie darüber gedacht, aber du hast schon irgendwie Recht, Zauberwald , dass Hausaufgaben eine "ungerechte" Komponente mit sich bringen.

    Dennoch kann ich dich beruhigen, dass völlige Gerechtigkeit unrealistisch ist und wir uns das auch nicht zur Aufgabe machen können bzw. müssen. Das wäre überhaupt nur möglich, wenn Eltern gänzlich vom Erziehungsauftrag entbunden werden und das kann keiner von uns wollen, auch weil der Erziehungsauftrag der Eltern gesetzlich verankert ist.

    Kinder erfahren bereits früh, dass nicht jedes Kind gleich aufwächst, was wiederum bedeutet, dass Kinder, die in sozial bebachteiligten Elternhäusern aufwachsen, für sich Kompensationsstrategien finden müssen, wie sie trotz widriger Umstände ihre Ziele erreichen können.

    Unser Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit wird vermutlich von den Meisten gar nicht mal als solcher wahrgenommen, da so selbstverständlich, aber im globalen Vergleich wissen wir, dass es das auch im Jahr 2023 nicht ist.

    1. Wir differenzieren im deutschen Bildungssystem primär nach kognitiver Leistungsfähigkeit, aber wir schließen keinen Schüler von einem Unterrichtsthema aus, nur weil wir meinen, dass er aufgrund seiner kulturellen, sozioökonomischen oder geschlechtlichen Zugehörigkeit entsprechend unserer vorurteilsbehafteten Vorstellung dieses Wissen nicht bräuchte, oder weil die Eltern nicht möchten, dass ihr Kind etwas hierüber lernt (Man denke da an Sexualkunde oder Evolutionslehre.).

    2. Weiterhin hängt die Bewertung einzig von Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Schüler ab und nicht davon, ob deren Nase uns gefällt oder wessen Eltern sich beim letzten Spendenlauf besonders großzügig zeigten.

    Solange es uns gelingt, diese zwei Grundprinzipien auch tatsächlich umzusetzen, ist unser Auftrag erfüllt und wir spielen den Ball zu den Schülern, die bereits ab der 1. Klasse in die Lage versetzt werden, zu entscheiden, ob sie die Angebote nutzen wollen oder nicht. Das gilt auch für Hausaufgaben.

    Da hast du natürlich völlig Recht. Gerade bei den gesellschaftlichen Konventionen streiten sich halt seit Menschengedenken die Geister und werden es wahrscheinlich auch noch in Zukunft tun. Letztes Jahr wurde ja z.B. in den Medien rege diskutiert, ob Frauen auch oberkörperfrei im Schwimmbad (bzw. überhaupt in der Öffentlichkeit) sein dürfen. Das Thema ist dann irgendwann doch wieder von der Bildfläche verschwunden ohne ein eindeutiges "ja" oder "nein".

    Wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir bei dem Threadthema seeehr viele Grenzfälle ein, bei denen das Recht auf persönliche Entfaltung irgendwo mit gesellschaftlichen Konventionen kollidiert - gerade, wenn man so an heiße Temperaturen im Sommer denkt in Kombination mit der Frage, welche Klamotten dann doch zu knapp sind.

    Am eindeutigsten ist es sicher im naturwissenschaftlichen Experimentalunterricht sowie im technischen Praxisunterrichtsbereich, da hier Sicherheitsvorgaben die Kleidungswahl vorgeben bzw. einschränken.

    Hautschülerinnen? Das ist wahrscheinlich ein anderer Ausdruck für angehende Kosmetikerinnen oder so. Wenn sie die Hauptschule rasch absolvierten, vielleicht sogar mit 5 bereits eingeschult wurden, könnten sie zum Zeitpunkt der Ausbildung noch pubertierend sein :victory:.

    Stimmt, die gibt es auch noch. Mein Eindruck die letzten paar Jahre war, dass der Kleidungsstil vor allem junger Menschen doch ein gutes Stück einheitlicher und stärker an dem Modegeschmack der Masse orientiert geworden ist, aber vielleicht ist es ja in anderen Teilen Deutschlands anders und mein Umfeld dahingehend nicht unbedingt repräsentativ.

    Stelle ich mir spannend vor ^^^^! Die Extreme gibt es bei uns jetzt nicht, aber klar, im Sommer sind auch mal etwas lockerere Outfits dabei und bei Schülerinnen aus sehr religiösem Elternhaus fallen die Schnitte und Farben etwas zurückhaltender aus (Kopftuch ist bei uns bereits relativ selten, Vollverschleierung gibt es bei uns derzeit nicht.).

    Habt ihr bei euch diese Kleidungsheterogenität? Bei uns ist es in den letzten Jahren doch deutlich homogener geworden. Nur noch sehr wenige Schüler stechen tatsächlich kleidungstechnisch aus der Masse heraus.

    Mit Schwimmbadoutfit meine ich sowas wie in dem Link von Wolfgang Autenrieth . Vielleicht nicht ganz so extrem, aber bei Damen eben Bikini mit passendem Slip und bei den Herren der Schöpfung Badehose und in der Regel oberkörperfrei.

    Lernzeit, das hast du ja schon angedeutet, geht eher in Richtung Ganztagsschule, und das setzt auch die Befürwortung der Eltern voraus. Es gibt ja durchaus Eltern, die lieber möchten, dass ihre Kinder früher nach Hause kommen und dann müssen eventuell noch manche Schulaufgaben zuhause erledigt werden. Weißt du, ob in dem von dir beschriebenen Fall die Lernzeit verpflichtend oder ein freiwilliges Zusatzangebot ist?

    Offensichtlich ein Scherz von Wolfgang Autenrieth , aber dennoch kann man zumindest mal die Frage in den Raum werfen, welche Grenzen die freie Kleidungswahl im schulischen Kontext hat. Wäre ein Outfit, wie man es im Schwimmbad tragen würde, angemessen für den Schulbesuch? Ich stelle mir gerade eine Tischreihe vor, an der einfach mal jeder Schüler etwas gaaaaanz anderes tragen würde - 1x religiöse Bekleidung inklusive Kopfbedeckung, 1x Anzug und Krawatte, 1x "Chill-Outfit", 1x Schwimmbad-Outfit, 1x relativ normal mit Jeans und Basic-Pulli. Von mir aus gerne noch einen Rocker oder Punker mit Bandshirt dazu, der Abwechslung halber. Witzig anzuschauen wäre es, aber ob man sich da noch auf binomische Formeln und co. konzentrieren könnte ^^ ?

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