Beiträge von Gymshark

    Wieso? 3-4 Kinder könnten mittags zur/m Nachbarschaftsomi oder -opi, es gäbe dann gutes Mittagessen, danach werden (je nachdem, ob Schulzeit oder Ferien sind) Hausaufgaben gemacht, Spiele gespielt, etwas vorgelesen oder man geht gemeinsam auf den Spielplatz. Nachmittags, wenn die Eltern von der Arbeit kommen, können die Kinder dann wieder nach Hause gehen.

    Die/der Nachbarschaftsomi oder -opi kann sich ein bisschen was zur Rente dazuverdienen, die Eltern können in Ruhe arbeiten gehen und wissen, dass die Kinder versorgt sind und es braucht nicht noch weitere hunderttausende pädagogische Fachkräfte - wo auch immer die herkommen sollen.

    Die Forderungen nach immer mehr Erziehern (m/w/d) und anderen Fachkräften in der Ganztagsbetreuung scheitern daran, dass der Arbeitsmarkt nicht mehr pädagogisches Fachpersonal hergibt. Würden wir mehr ausbilden, würde dieses Personal in anderen Bereichen fehlen.

    Der Schlüssel liegt im demographischen Wandel. Es ist doch immer die Rede von einer älter werdenden Gesellschaft. Großeltern müssen einfach wieder viel mehr in die Erziehung der Enkel eingebunden, wenn die Eltern arbeiten müssen. Wenn die Großeltern selbst noch arbeiten, gibt es vielleicht noch Urgroßeltern.

    Und wenn die Großeltern nicht vorhanden sein sollten, könnten wir das Konzept der Nachbarschaftsomis und -opis ausbauen. Seniorinnen und Senioren, die körperlich noch fit sind und bereit wären, könnten sich bereit erklären, mittags für ein paar Stunden auf die Nachbarschaftskinder aufzupassen. Das wäre doch mal eine richtig gute Idee - oder?

    Es hat schon eine gewisse Ironie, dass selbst höchste politische Ämter wie der Bundeskanzler oder der Bundespräsident StellvertreterInnen haben, für den Fall, dass sie ausfallen, Lehrkräfte aber befürchten, sie könnten im Krankheitsfall unersetzlich sein. Ich kann es zum Teil verstehen, aber man muss sich einfach selbst bewusst machen, dass das Wahl der Welt (oder SchülerInnen) von einer einzigen Person, nämlich von einem selbst abhängt. So wichtig ist am Ende keiner von uns.

    Hinzu kommen (am Gym) beratungsresistente Eltern. Der Sohn oder ide Tochter muss ja unbedingt das Abi machen, auch wenn es ihm oder ihr besser tun würde, zur Realschule zu wechseln.

    Der Fehler liegt bereits darin, dass Eltern bei Bildungsentscheidungen immer noch zu viele Kompetenzen zugesprochen werden, über die sie schlichtweg nicht verfügen. In einer idealen Welt müssten Lehrkräfte Eltern nicht beraten, sondern diesen lediglich ihre (fachlich fundierte) Entscheidung mitteilen, sodass letztere diese zur Kenntnis nehmen und sich danach richten können. Bedeutet: Wenn die Lehrkraft zum Ergebnis kommt, dass die Realschule die geeignete Schulform für ein Kind oder eine/n Jugendlichen ist, sollte dies Umsetzung finden - die Eltern können sich dann für den konkreten Schulstandort entscheiden.

    Aktuell gibt das Schulrecht das leider nicht her, aber da müssten wir (wieder) hin.

    Ich verstehe auch nicht, warum die Hemmschwelle, einen Mann anzugreifen, geringer sein soll. Die können sich doch meist besser wehren.

    Vorab: Niemand ist Schuld, wenn er zum Opfer eines Gewaltverbrechens wird. Dennoch frage ich mich, ob es bei Männern und Frauen optische Merkmale gibt, die die Wahrscheinlichkeit, zum Opfer eines Angriffs zu werden, stark erhöhen? Intuitiv war der erste Gedanke, dass körperliche Stärke ein Faktor sein kann, der Angreifer eher einschüchtert und damit die Wahrscheinlichkeit, zum Opfer eines Angriffs zu werden, reduziert. Oder greift der Gedanke zu kurz, weil ein potentielles Opfer, das auf den ersten Blick sehr selbstbewusst oder wehrfähig erscheint, erst recht als "Challenge" wahrgenommen könnte? Ich weiß es nicht, aber einfach ein paar Gedanken meinerseits. Was meinst du dazu?

    Ich finde die Kommentare hier auch etwas befremdlich.

    Aus meiner Erfahrung heraus empfinden Frauen in meinem Umfeld die Sicherheit auf der Straße abends oder/alleine als geringer als es bei Männern der Fall ist. Ich kann nur von meiner Umgebung sprechen und kann nicht abschließend beurteilen, ob dieses persönliche eingeschränkte Sicherheitsempfinden besagter Frauen gerechtfertigt oder nicht gerechtfertigt ist. Ich habe keine Bedenken, mich im öffentlichen Raum zu bewegen.

    CDL : An sich hast du Recht. Ich weiß von ein paar Bekannten, dass inzwischen in einigen Unternehmen eine Duz-Kultur etabliert ist, was es dann für Einzelne schwierig macht, sich dem Gruppendruck zu widersetzen. Vor allem, wenn man sich aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen nicht aus dem Weg gehen kann und zur Kommunikation verpflichtet ist.

    Auch im Freizeitbereich (Vereine o.ä.) habe ich selbst schon erlebt, dass manche Menschen erst einmal etwas irritiert reagieren, wenn man sie siezt. Nicht jeden Menschen möchte man direkt bei ersten Begegnung emotional so nah an sich heranlassen, vor allem wenn sich diese Personen bereits bei der Kontaktaufnahme übergriffig oder sonst wie unangenehm zeigt.

    Hinzukommt, dass sich ein einmal angebotenes oder angenommenes "Du" schlecht zurücknehmen lässt.

    Das sprachliche Distanzieren gelingt meiner Meinung nach am ehesten bei Fällen, bei denen es gesellschaftlich akzeptiert ist, ein Verhältnis bewusst auf Abstand halten zu können, z.B. bei (unliebsamen) Nachbarn, im medizinischen Kontext oder im Supermarkt an der Kasse. Ausnahme: Man kennt diese Personen seit Kindesalter. Bei diesen Personen hatte ich es bis auf einen Fall so, dass ich weiter geduzt wurde, und ich vermute auch, dass sie einen auch weit ins Erwachsenenalter nur bedingt als Erwachsenen, sondern immer noch so ein bisschen als "den Jungen/das Mädchen/das Kind von damals" sehen.

    In meinem Umfeld kommt es relativ häufig zum Ihrzen. Sprachlich findet es immer dann Verwendung, wenn zwar eine einzelne Person adressiert wird, aber man das "du" umgehen oder bewusst schwammig formulieren möchte.

    Betreffend Sie vs. du: Ich stelle auch fest, dass (zumindest in meiner Umgebung) häufiger geduzt wird, vermute aber gleichzeitig, dass vielen Menschen eine sprachliche Möglichkeit fehlt, sich bei Bedarf stärker von bestimmten Personen distanzieren zu können, weil man nicht zu jeder Person emotionale Nähe initiieren/behalte möchte.

    Regionale Ziele (so lese ich das heraus beim bewusst plakativ formulierten Ausdruck "Kultur im Nachbardorf") findet man am ehesten in den Wahlprogrammen bei Kommunal- bis Kreiswahlen. Sollten die Ziele so speziell sein, dass sie bei keiner relevanten Partei derzeit thematisiert werden, gibt es dazu bei Interpretationsmöglichkeiten: 1. Dieses Ziel verfolgt eine absolute Minderheit. Politik versucht Mehrheiten zu erreichen und abzubilden. Womöglich gibt es für dieses Ziel keine relevante Zielgruppe. 2. Wenn das Ziel durchaus gesellschaftsrelevant und potentiell mehrheitsfähig wäre, könnte sich eine Parteineugründung anbieten, was jedoch mit hohem Aufwand verbunden ist und am Ende daran scheitern könnte, dass die Partei zu unbedeutend ist, um in ein nennenswertes Parlament zu kommen (siehe z.B. Werteunion).

    Naja, wonach soll sonst gewählt werden? Wir können noch unsere Menschenkenntnis und bisherige Erfahrungen mit einzelnen Parteien oder Politikern (m/w/d) miteinbeziehen, ansonsten sind wir schon darauf angewiesen, dass die Wahlprogramme von den Parteien zumindest in weiten Teilen (Am Ende bedeutet eine Koalition immer auch, dass bei einigen Punkten ein Kompromiss getroffen werden muss.) umsetzbar sind, da es sonst Betrug am Wähler (m/w/d) wäre.

    Auch hier wieder der Hinweis: Alle relevanten Wahlprogramme lesen und sich für die Partei entscheiden, bei der die meisten Schnittstellen mit den eigenen Interessen und Idealen bestehen. Dann kann man auch nicht sagen, dass die Politik einem etwas aufdrückt, sondern eher, dass sie etwas umsetzt, was von der Mehrheit der Bevölkerung explizit gewünscht wird.

    Dann müsste man den ein oder anderen Bio Deutschen aber auch direkt ausbürgern. Ein paar menschliche Ausfälle gibt es überall.

    Das Argument wird am Ende immer populistischen Charakter haben, da eine Ausbürgerung von Menschen mit ausschließlich deutscher Staatsbürgerschaft per Definition nicht möglich ist und bei Doppelstaatsbürgern nur in sehr seltenen, gravierenden Fällen.


    Quittengelee : Es gibt auch Muslime, die Schweinefleischprodukte verzehren. Wie du schon schreibst, ist hier der Intetpretationsspielraum groß - insbesondere bedingt durch die verschiedenen interreligiösen Strömungen.

    Vor der Wahl von Merz forderte dieser eine Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft bei Doppelstaatsbürgern im Falle von schwerer Straftaten und die Koppelung des Erwerbs besagter Staatsbürgerschaft an die Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israels. Ob beide Punkte jedoch nach der Wahl mit einem Juniorpartner SPD in der Regierung umsetzbar sind, bleibt abzuwarten.

    Bereits jetzt gibt es die Möglichkeit, die deutsche Staatsbürgerschaft nachträglich abzuerkennen, wenn diese nachweislich auf Basis erheblicher falscher Behauptungen erworben wurde. Im Internet finde ich fast nur theoretische Überlegungen hierzu, weswegen ich vermute, dass die Anzahl an Gerichtsurteilen hierzu in den letzten Jahren an einer Hand abgezählt werden könnte.

    Im Grunde sieht die deutsche Gesetzgebung für fast alle Szenarien Handlungsmaßnahmen vor. Wie BlackandGold andeutet, scheitert es im Zweifelsfall nicht am Können, sondern am Wollen. Man kann selbstverständlich Gesetze problematisch finden, aber dann muss man sich dafür einsetzen, dass sie geändert werden. Bis zu dieser Änderung allerdings gelten sie und müssen Anwendung finden - alleine der Glaubwürdigkeit der Rechtstaatlichkeit wegen.

    Kris24 : Anekdotische Erfahrungen können für ein Forum bereichernd sein. In diesem Fall kann ich die von dir geschilderten anekdotischen Erfahrungen nicht in Verbindung mit den von Kreidemeister aufgezeigten Punkten bringen. Könntest du auf diesen Punkt womöglich etwas näher eingehen?

    In deinem Beitrag sind mir zudem diverse Stereotype aufgefallen, sowohl Positivstereotype - die zwar sicherlich eine nett gemeinte Intention haben, aber nach aktuellem Stand der soziologischen Forschung pauschalisierend aufgefasst werden und daher negative Wirkung auf Betroffene haben können - als auch Negativstereotype, hier am Beispiel der Russlanddeutschen. Als Leser fand ich beides unangenehm und insbesondere der letzte Satz deines Beitrags unsachlich und populistisch.

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