Um mal doch wieder Aviator aus der Schusslinie zu nehmen: Der Idealfall wären natürlich lernwillige und perfekt sozialisierte Kinder und Jugendliche, die jedes bisschen Wissen mit leuchtenden Augen quittieren. Die Realität ist natürlich eine Andere. Schule ist Pflichtprogramm und daher auch mal ätzend - und gerade in der Pubertät gibt es ja sooo viel spannenderes als öde Schule. Nicht jeder Schüler kommt aus dem Bilderbuchelternhaus, jeder hat sein Päckchen zu tragen - bei manchen ist es kleiner als bei anderen.
Die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass auch diejenigen mit schwierigeren Ausgangslagen Teil dieser Gesellschaft zu werden und wir haben die Aufgabe, Jugendliche hierhin zu begleiten. Wehren sie sich mit Händen und Füßen gegen unsere Hilfe, dann müssen sie mit den Konsequenzen ihres Handelns leben, aber zumindest dieses erste Stück müssen wir mit ihnen zusammen gehen, um sie darauf vorzubereiten, den Weg nach und nach immer selbstständiger zu beschreiten.
Gleichzeitig, natürlich haben wir Respekt verdient. Es gibt sehr schwierige Schüler, die Autoritätspersonen nicht mit dem nötigen Respekt behandeln. Kein Erwachsener muss es sich geben, von Halbstarken als Schlampe oder sonstwas bezeichnet zu werden. Aviators Ausführungen zu manchen Unterrichtsinhalten gehen stellenweise etwas an der Realität vorbei, aber jedoch hat sie (?) Anrecht wie jeder Andere auch auf angemessene Arbeitsbedingungen. Unterrichtsstörungen sind eine der Hauptursachen für Stress bei Lehrern. Jeder von uns hat sicher mindestens einmal gehört "Bei den Jugendlichen heute möchte ich nicht Lehrer sein.". Wir sollten davon absehen, Aviator den Eindruck zu vermitteln, dass sie (?) sich schon nicht so anstellen soll, denn jeder Lehrer hat das Recht, in angemessener Umgebung zu unterrichten, jeder Schüler das Recht, in angemessener Umgebung zu lernen. Dafür braucht es Strukturen, Regeln und vor allem konsequentes Handeln.