Beiträge von Gymshark

    Zitat von Quittengelee

    Das hast du vielleicht gemeint, geschrieben hattest du:

    Im Alltag ist "Das ist nicht normal." ein wertender Ausdruck und wird nicht statistisch verwendet im Sinne von "geringer Anteil am Ganzen, aber an und für sich völlig in Ordnung" - oder ist das in der Schweiz anders?

    Und noch einmal ganz zum Ausgang:

    Zitat von Gymshark

    Vermutlich wird der Begriff ["normal" im Alltag] kaum statistisch verwendet und daher diese wertende Komponente.

    Ich habe etwas ergänzt, was ich wahrscheinlich im Kopf automatisch mitmeinte, aber durch das Fehlen kam eine andere Aussage bei Antimon an.

    Stimmt. Ich denke, es kommt immer auf die Sichtweise und Definition an. Ich war anfangs schon etwas getriggert, bei der Aussage, dass Homosexualität nicht normal sei, aber wenn man "nicht normal" im Sinne von "nicht der Mehrheit entsprechend" (= also erst einmal nur statistisch betrachtet) und nicht im Sinne von "Damit stimmt etwas nicht." (= moralisch-gesellschaftspolitisch oder biologisch-naturwissenschaftlich betrachtet) betrachtet, kann man schlecht etwas dagegen sagen. Vermutlich wird der Begriff kaum statistisch verwendet und daher diese wertende Komponente.

    Gläsern ist eine Sache, aber die Fähigkeit, so viele Dinge mit nur einem Smartphone zu machen, zeigt wiederum, dass man schnell aufgeschmissen ist, wenn das Gerät aus welchem Grund auch immer nicht zur Verfügung steht. Und bei jüngeren Menschen ist das Thema auch immer mehr mit Sucht verbunden.

    Es ist eine Abwägung von Freiheit vs. Sicherheit. Wenn Kinder im Grundschulalter stets ein Handy dabei haben, wissen die Eltern, dass sie im Zweifelsfall immer anrufen können oder angerufen werden können, wenn mal etwas sein sollte.

    Dennoch ist auch klar, dass es auch gewissermaßen den freien Gestaltungsraum einschränkt, wobei ich hierbei jetzt eher an ältere Kinder und Jugendliche denke statt die ganz Kleinen. Ich kenne es durchaus noch von früher, dass es hieß "Um 18 Uhr bist du wieder daheim!" und dann war das für beide Seiten erst einmal OK, auch wenn die Eltern streng genommen nicht wussten, was wir genau um 15, 16 oder 17 Uhr machten.

    Ich finde es sehr gut, auch über den Tellerrand zu schauen und sehen, wie es in der Schweiz läuft.

    Finde ich auch. Ich denke, die Kritik von Zauberwald war weniger auf die Sichtweise aus schweizer Perspektive bezogen, sondern vielmehr dieser emotionale Unterton, der bei Antimons Vergleichen zwischen Deutschland und der Schweiz manchmal mitschwingt und die Unterhaltung mit der Zeit etwas anstrengend macht.

    Ja, genau, so wird es sein. Und "deine" Schüler*innen können auch super beurteilen, was man "früher" so lösen konnte und wie viel "dümmer" sie heutzutage sind. In echt fehlt ihnen natürlich jegliche Referenz und es interessiert sie auch (völlig zurecht!) nicht, wie viel "toller" wir so waren.

    Neben dem Einsatz von analogen und digitalen Lehrmitteln ist aber auch der Einsatz von klassischen wie modernen Inhalten wie Methoden Teil der Curricula. Bei euch vermutlich auch, oder?

    Ich sehe das nicht so. Wenn die Kopie inhaltlich noch taugt, warum neu erstellen? Nur, weil sie dann "ansprechender" aussieht? Man kann doch seine Lebenszeit sinnvoller füllen!

    Ich kenne dieses eine AB jetzt auch nicht, finde aber wichtig, dass Schüler neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit auch damit vertraut gemacht werden, sowohl mit modernen als auch mit klassischen Lehrmitteln zu arbeiten. Gerade Einsteigerthemen wie Essen oder aimer bzw. Verneinung werden ja nicht "schlecht", nur weil das AB nicht mehr das allerneueste ust.

    Vor allem im Mathematikunterricht schauen wir uns gerne mal Aufgaben aus älteren Mathematikbüchern an und die Schüler überlegen gemeinsam, ob sie heute die Aufgaben noch lösen können und welche Unterschiede sie zu unseren Aufgaben aus unserem regulären Lehrwerk feststellen. Immer wieder spannend, was ihnen da so auffällt.

    In der Regel bekommt man sehr schnell mit, welche Intention hinter welchem Sprachausdruck steckt. Wenn O. Meier von Hausmeisterin schreibt, ist es erst einmal kein Widerspruch, wenn diese Kai-Uwe Schmidt heißt.

    Genauso finde ich, dass sich auch bei Stellenanzeigen schnell erkennen lässt, wer die Gleichberechtigung von Geschlechtern und Sexualitäten wirklich ernst meint und wer bestimmte sprachliche Ausdrücke nur verwendet, "weil man das heute so macht".

    Und daraus leitest Du ab, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen? Woran genau erkennst Du das? Dass sie sich überhaupt zur Wahl stellen?

    Frauen (und auch Männer) können sich aus verschiedensten Gründen ausgeschlossen fühlen, z.B. Vereinbarkeit von Amt und Familie, Leben auf dem öffentlichen Präsentierteller, Angst, dass der private Lebensstil von den Bürgern als Ausschlusskriterium für ein solches Amt empfunden werden könnte.

    Frauen sind zum Glück in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens vertreten und noch vorhandene Hürden sind in den allerseltensten Fällen rein sprachlicher Natur.

    Die aber deutlich kleiner sind als bei Bürger:innenmeister:innen:kandidat:innen!

    Ist der Begriff denn so schon einmal verwendet worden oder ein reines Fantasieprodukt, um die Grenzen der Genderschreibweise aufzuzeigen?

    Ich kenne immerhin noch die Version "Bürgermeisterkandidat*innen", aber selbst bei der Version ohne "*inn", hatte ich noch nie den Eindruck, dass sich hier irgendwer qua Geschlecht ausgeschlossen fühlte

    In einem kinderarmen Land werden Familien mit Kindern tatsächlich auf Händen getragen. Gleichermaßen ist Deutschland auch ein Land der Autofahrer, wo wiederum Autofahrer viele Privilegien genießen und da der Ausbau des ÖPNV in ländlichen Gegenden teilweise sehr bescheiden ist, hat man als Nicht-Autofahrer durchaus einige Nachteile - was ich nicht gut finde, aber es fehlt derzeit der politische Wille, in manchen Teilen Deutschlands den ÖPNV überhaupt erst sinnvoll nutzbar zu machen.

    Gleichzeitig gibt es aber auch Leute, die unter dem Begriff "Täter" wieder eine reine Bezeichnung für eine Rolle sehen, die über Grammatik hinausgehend nicht näher geschlechtlich bestimmt ist, somit Männer wie Frauen und alles dazwischen einschließt.

    Die "Benachteiligung" ist momentan subjektiver Natur, weil derzeit fast jedes sich auf Menschen beziehende deutsche Substantiv unterschiedlich verstanden wird und somit die Ursprungsintention des Wortgebrauchs uneindeutig bleibt.

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