Ich habe erst kürzlich eine Statistik verlinkt: Vor 30 Jahren sind erheblich mehr Menschen in Deutschland ertrunken als heute. Seit etwa 20 Jahren ist die Statistik dann +/- stabil und bei deutlich tieferen Zahlen als noch in den 80ern. Ich sehe also kein grösseres Problem. "Es können immer weniger Kinder schwimmen" scheint mir schlichtweg ausgedachter Quatsch zu sein. Kannst auch einfach selber Tante Google bemühen und nach der Schwimmfähigkeit je nach Altersklasse suchen, da zeigt sich exakt das gleiche. Ob jetzt das eine Kind, das sich nicht benimmt, dann halt nicht schwimmen kann, ist da ziemlich wurscht. Sollen die Eltern halt dafür sorgen, dass es nicht ins Wasser geht.
Beiträge von Antimon
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Wie bringst du dem Kind denn Schwimmen bei, wenn es nicht mit ins Schwimmbad dürfte?
Dann lernt es nicht Schwimmen. Vom Nichtlernen stirbt es nicht, es darf nur einfach nicht ins Wasser. Das ist betrüblich aber ganz sicher nicht auf der gleichen Stufe wie Lesen/Schreiben/Rechnen. Ich kann ja auch nicht gewährleisten, dass bei mir jede und jeder Laborarbeit lernt, wenn die Person sich nicht entsprechend benehmen kann. Das ist wiederum noch verzichtbarer als Schwimmen, aber wie schon mal erwähnt, man kommt auch als Nichtschwimmer*in durchs Leben. Es gibt doch grad diesen schönen Thread über das Kind, das von einer Schulreise ausgeschlossen wurde, weil es sich nicht benehmen kann. So ist das Leben. Du ziehst dir doch bitte als Lehrperson sowas nicht an, es liegt am Ende in deiner Verantwortung, wenn das Kind absäuft, weil es nicht auf einer Bank sitzen bleiben kann.
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Ich habe Google Lens bemüht aber es war mir auf den ersten Blick klar, dass das Spanien ist. Die Kinder sind zu "dunkel" für Italien und Frankreich und irgendwie ist es auch zu "abgerissen" dafür.
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Die Ebene von Micromanagement durch Erlasse und Vorschriften, die sich hier einige wünschen, ist schlicht nicht realisierbar.
Exakt, DAS ist es, was ich mal geschrieben habe. Ich möchte nicht, dass jeder Hasenpfurz im Detail reguliert ist, weil das auch meine didaktische Freiheit einschränkt. Jemand schrieb im Kontext Schwimmunterricht eben auch, dass Auftriebshilfen nicht immer gewünscht sind, also sollte bitte auch nicht im Erlass stehen, dass die zwingend angelegt werden müssen. Ich habe ansonsten das ChemG, in dem schon recht klar drinsteht, dass mir Geldstrafen im sechsstelligen Bereich und auch Gefängnisstrafe drohen, wenn ich als fachkundige Person fahrlässig andere gefährde. Ich nehme an, bei euch wird sich das Gericht auf die Garantenstellung berufen, aber das wirst du sicher besser wissen als ich.
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Wiederum sehe ich den Unterschied zwischen 15 oder 20 Kindern als nicht so bedeutsam
Weil du keine Ahnung von gefährdungsbehafteter Arbeit mit solchen Gruppen hast.
Wieso entlässt er die Kolleginnen so zum Unterricht?
Er hat sie zu zweit "entlassen" und ging wohl davon aus, dass die studiert haben und man ihnen an der Uni irgendwas Nützliches beigebracht hat. Weder mein Rektor noch meine Rektorin können entscheiden, unter welchen Umständen ich sicher im Labor arbeiten kann. Der eine ist studierter Jurist (was in dem Kontext übrigens ultra nützlich ist), die andere ist studierte Musikerin. Ihre Aufgabe ist es, die Qualifikation der angestellten Lehrpersonen sicherzustellen, dies in Rücksprache mit den Fachvorstehenden. Die Verantwortung für den Fachunterricht liegt bei der Fahlehrperson.
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Es sollte ein Vergleich der Vorgehensweisen von Grundschule und Gymnasium sein. In den Grundschulen ist man anscheinend trotzdem vorsichtiger.
Bin gespannt, was sich jetzt in Zukunft ändern wird.
Fun Fact: An der Uni Heidelberg ging schon vor 25 Jahren niemand davon aus, dass Studierende der Chemie dies, das und jenes von irgendwoher sicher schon können und wissen. Ohne Testat, in dem überprüft wurde, ob man sich mit den Sicherheitsvorschriften vertraut gemacht hat, hat niemand das Labor betreten. Und zwar weder im 1. Semester, noch im 4. Semester noch im 6. Semester. Ich glaube kaum, dass die Regeln seither weniger streng geworden sind, das Gegenteil wird der Fall sein. In Zürich an der ETH geht es genau gleich, ebenso an der Uni Basel. Es gibt in der Schweiz für nur 3 Studiengänge ferner eine Eignungsprüfung: Medizin, Pädagogik (!) und Sport. Aber an deutschen Schulen geht man in der 5. Klasse davon aus, dass die Kinder mal sicher irgendwie schwimmen können? Das hielte ich mindestens für fragwürdig. Ich meine, ich gehe davon aus, dass alle Lesen, Schreiben und Rechnen können. Falls nicht, stirbt aber keins dran. Der Unterschied ist hoffentlich klar.
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Aber bei Fünftklässlern geht man wohl davon aus, dass alle schwimmen können
Ich gehe bei einer mir vollkommen unbekannten Gruppe grundsätzlich von gar nichts aus. Schon gar nicht, wenn die gerade erst das Schulhaus gewechselt haben, was bei euch ja auf die 5. Klasse der Fall ist. Ich konnte übrigens selbst auch in der 5. Klasse nicht schwimmen und man hat es mir auch nicht an der Schule beigebracht. In der Grundschule waren wir nicht ein einziges Mal im Wasser. Am Gymnasium hatte die Schule ein eigenes Schwimmbecken aber beigebracht wurde uns exakt nichts. Es hiess "schwimm mal x Meter", darauf gab es eine Note und das war's. Ich hatte im Schulsport auch immer nur eine 3 im Zeugnis, in einem Zwischenzeugnis in der Sek I sogar nur eine 4. Weil es mir irgendwann derartig gestunken hat, dass ich Leistungskontrollen verweigert habe.
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So ist die Vorschrift zwar
Eben nicht. Der Erlass wurde ja nun mehrfach verlinkt. Da steht sinngemäss "die Gruppengrösse richtet sich im Sportunterricht in der Regel nach der Klassengrösse" und dass fürs Schwimmen die Gruppe geteilt werden kann. Eine "Vorschrift" wäre, wenn da stünde, dass du als einzelne Lehrperson im Schwimmen 28 Kinder alleine betreuen *musst*. Das scheint mir in der ganzen Diskussion ein sehr zentrales Problem, dass erschreckend Viele nicht verstehen, was überhaupt eine "Vorschrift" ist. Im fraglichen Erlass sind einige bindende Weisungen enthalten, aber gerade an der Stelle eben nicht. Was du beschreibst zeigt ja, dass an vielen Schulen der Passus auch entsprechend interpretiert, die Gruppe geteilt und mehrere Begleitpersonen mitgeschickt werden. Weil alles andere schlichtweg idiotisch ist und jeder normale Mensch das offenbar auch weiss.
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Denn es kann nicht sein, dass man, wie hier geschehen, auch Referendare ins offene Messer laufen lässt. Denn die sind ja da um zu lernen und sind das schwächste Glied in der Kette.
Das Kind ist tot, nicht die Referendarin. Die hat in der Schweiz eine neue Anstellung, bekommt dort mutmasslich mehr Geld als sie in Deutschland jemals verdient hätte und darf sich in Ruhe weiter selbst bemitleiden für das was passiert ist. Weit weg von den Eltern, deren Kind gestorben ist.
Das ist zwar richtig, nur früher hatten die meisten im ersten Schuljahr schon erste Schwimmterfahrung hinter sich. Absolute Nichtschwimmer hatten wir zumindest bei mir keinen.
Wann war denn dein "früher"? So irgendwann in den 1980ern? Dann muss ich dich enttäuschen, da sind mehr Leute ertrunken als heute.
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/rettun…zwei-jahrgaenge
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Diesen Passus, den du, CDL, so schön formuliert hast, trauen sich garantiert nicht alle Lehrkräfte, zu schreiben, bzw. einige kommen nichtmal auf die Idee
Das ist die eigentliche Tragik: Die gleiche Person traut sich aber zu, alleine 25 Kinder im Schwimmbad zu beaufsichtigen. Wenn das mal nicht eine krass falsche Selbsteinschätzung ist.
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Was ich auf Seite 1 lese ist übrigens folgendes:
Und da zitierst du einen Beitrag von jemandem der Mathe und Physik unterrichtet? Wo du mir doch schon jegliches Urteilsvermögen im vorliegenden Fall absprichst? What?! Sorry, aber es gibt an weiterführenden Schulen zwei Fachbereiche, die wirklich prädestiniert für Unfälle bei der praktischen Arbeit sind: Sport und Chemie. Die Lehrperson für Physik kann noch bedingt mitschwätzen, die hat immerhin noch mit Elektrizität zu tun.
Ansonsten musst du nur schauen, wer meine Beiträge geliked hat um rauszufinden, wer tatsächlich auch Schwimmen im Sport unterrichtet. Du behauptest ja, es sei nur eine Person, die in diesem Thread schreibt. Nein, du nimmst nur deren Beiträge zur Kenntnis, alles andere tust du als dummes Zeug ab. Was genau kommt eigentlich nicht bei dir an?
Natürlich habe ich Vorschriften an die ich mich halten muss aber die bilden jeweils das absolute Minimum ab, das ich einhalten muss. Ich *darf* mit Dichlormethan ausschütteln, wirklich. Schrieb ich bereits. Aber was denkst du, welche Hölle über mich hereinbricht, wenn ich eine Gruppe Schüler*innen falsch einschätze und sich jemand den verdammten Scheidetrichter damit überleert? Meinst du "da stand, ich durfte das" zählt dann? Soll ich dir mal ein ganz lustiges Anekdötchen erzählen? Ich hatte schon eine Schülerin, die sich einen Scheidetrichter voll Ethylacetat übergeleert hat. Weisst, wie das ging? Ich habe es vorgezeigt und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Hand hinten am Stopfen sein muss, wenn das Ding zum Entlüften gedreht wird. Ich stehe neben der Schülerin und sie macht es trotzdem falsch. Die war exakt 2 Sekunden kurz vor der Schnappatmung, dann hatte ich sie schon kleingestampft, dass sie jetzt mal ganz fix den Mund hält und sich Gesicht und Hände waschen geht, so saudumm kann man eigentlich fast nicht sein. Natürlich hatte die einen Kittel und eine Schutzbrille an. Und es war genau das Praktikum in dem ich idealerweise eigentlich mit Dichlormethan ausgeschüttelt hätte. Da ich aber wusste, dass da ein paar Nasen dabei sind, die einfach nicht in der Lage sind, zuzuhören, haben wir es eben mit Ethylacetat gemacht. Das ist kein Zufall und kein Glück, ich *weiss* was ich wie entscheide und ich komme um Himmels Willen niemals auf die Idee ein solches Praktikum mit einer mir unbekannten Gruppe am 1. Tag im Labor durchzuführen.
Wir haben eine Sportlehrperson entlassen, die es versäumt hat, beim Turnen an den Ringen rechtzeitig die Matten auslegen zu lassen. Infolge ist eine Schülerin hinter dem Rücken der Lehrperson auf den Boden gefallen und hat sich einen offenen Oberschenkelbruch zugezogen. Ich bin mir sehr sicher, dass es kein kantonales Gesetz gibt, dass die Sekunde vorschreibt, in der die verdammten Matten auf dem Boden zu liegen haben. Der Kollege hatte gottverdammtes Glück, dass die Eltern von einer Strafanzeige abgesehen haben. Beharr du nur weiter auf dem Standpunkt "das Land muss mir per Gesetz vorschreiben, dass ich kacken gehen muss, sonst mach ich es nicht". Ich wünsche dir, dass dir das niemals zum Verhängnis wird.
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Ich reflektiere da überhaupt nichts, ich habe diese Vorurteile schlichtweg nicht. Die Person, die den Fragebogen erstellt hat, darf gerne reflektieren, wie dämlich der ist.
Die eigentliche Überraschung ist
Echt? Ne, da habe ich dann tatsächlich Vorurteile. Die sich aber leider mal wieder bestätigen.
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Mein Gott, wie schäbig. Ich bin noch keinem toleranterem Volk als den Informatiker*innen an der Uni Basel begegnet. Vielleicht sollten andere mal über ihre Vorurteile gegenüber *uns* reflektieren, *ich* als promovierte Chemikerin und Informatikstudentin kann zu dieser "Studie" nichts beitragen.
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Wenn du Schwimmunterricht erteilen würdest, ausgebildet wärst bzgl. der Didaktik des Schwimmens und dich belesen hättest zu den Bedingungen, die vorliegen müssen, um sicher Schwimmunterricht zu erteilen. Was hättest du dann an Stelle der Kollegin wahrscheinlich entschieden? Die Zweitklässler, die schon ein bisschen schwimmen können auf die Bank setzen und sich den Nichtschwimmern im Wasser zuwenden?
Du liest schon echt krass selektiv. Es hat bereits auf S. 1 des Threads gestanden, wie es anderswo gehandhabt wird. Caro schrieb aus eigener Erfahrung als unterrichtende Lehrperson, der kleine grüne Frosch schrieb, er würde manchmal bei Kolleginnen im Schwimmbad vorbeischauen.
Von der Beckentiefe rede ich gar nicht mehr, denn die ist in allen Schwimmbädern gleich, wie bereits dargelegt.
Das ist falsch, wie auch bereits auf S. 1 gestanden hat. Es scheint spezielle Lehrbecken mit verstellbarem Boden zu geben. Kris hat wiederum bestätigt, dass es ein solches in Konstanz nicht gibt und dort hat sich nun mal das Unglück zugetragen. Aber nochmal: Es hat auf S. 1 schon gestanden "wir lassen alle erst einmal vorschwimmen" und das wurde später von einer zweiten Person exakt so wiederholt.
Da hier keine nennenswerte Anzahl von Schwimmlehrkräften anwesend ist und die Kollegin, die große Erfahrung hat, ihre Gruppen im Griff hat,
Es haben sich mehrere andere Personen geäussert, die selbst Schwimmen unterrichten und sie schrieben was anderes als die eine Person auf die du offenbar überhaupt nur irgendwas gibst. Ich gebe auf die Meinung dieser einen Person nota bene genau gar nichts.
Editedit, ich mags mir wohl auch einfach nicht vorstellen, weil es traumatisch ist.
Ich glaube, das ist es, ja. Wie ich bereits angedeutet habe, habe ich in meinem Fachbereich wirklich krasses, sicherheitsrelevantes Fehlverhalten von Lehrpersonen erlebt. Ich kann mir unterdessen alles vorstellen.
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Der Übertritt nach der 4. Klasse ist doch viel zu früh. Ich hatte schon eine Schülerin, die in den ersten Physikprüfungen einen derartigen Stuss geschrieben hat, dass ich mich echt gefragt habe, wer die zu uns geschickt hat. Sie war die Jüngste in der Klasse. Ein halbes Jahr später hat man schon gesehen, dass sie eben doch was kann. Sie hat die Klasse wiederholen müssen und unterdessen hat die ein recht gutes Zeugnis.
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Bei uns ist der Schnitt fürs Gymnasium nur in De und Ma und liegt bei 2,5.
Also gell... Eine 4.0 (unsere Notenskala) im Schnitt ist schlechter als das. Da zählen aber einige Fächer mehr als andere und irgendwas hat sich auch grad schon wieder geändert. Ich muss mir echt die aktualisierte Laufbahnverordnung anschauen.
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muss anscheinend an einem Probeunterricht teilnehmen, den nur 20 % bestanden haben
Das entspräche aber tatsächlich unseren Übertrittsquoten. Ganz daneben erscheint mir das jetzt nicht.
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Wenn also die Empfehlung der Grundschule fehlt, können Eltern das Kind trotzdem anmelden, wenn es Kompass bestanden hat.
OK, ich meine, so ähnlich war es zu meiner Zeit auch in Bayern. Da musste man Deutsch, Mathe und HSK mindestens 2-2-3 haben und wenn eine 3 zu viele, konnte man so einen Test machen.
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Wobei Zeit natürlich ein Kriterium ist (deshalb zwinkerst du vermutlich). Wenn meine Schülerinnen und Schüler sich beschweren, dass die Zeit zu knapp war, erkläre ich ihnen auch, dass jeder 1000 m laufen könne, wenn er statt 3 Minuten 30 Minuten Zeit hätte.
Da hast du schon recht und grade beim Rechnen sind auch meine Schüler*innen einfach entsetzlich langsam. Also echt VIEL zu langsam. Diesen Kompass-Test finde ich aber wirklich überzogen, zumal dann noch nach Schema "alles oder nichts" bewertet wird, was mir mal so grundsätzlich widerstrebt.
Kompass 4 und evtl. Potentialtest soll eine Ergänzung sein, es reichen auch Grundschulempfehlung und Elternwille.
Hm. Aber dann verstehe ich nicht, was der Test überhaupt soll. Könnt ihr mir erklären, wozu das gut sein soll bzw. ob ihr das überhaupt gut findet? Und ist BaWü das einzige BL, das sowas jetzt macht?
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