Beiträge von Antimon

    Ach so! :aufgepasst:

    Ich dachte mir sowas...

    Ich gehe jetzt an eine Sitzung, bei der es um unsere Maturreform geht. Ich habe die leise Hoffnung, dass da wirklich mal was Gescheites rauskommt. Vielleicht weine ich in 2 h aber auch nur, weil es eben doch nur wieder allen um Partikularinteressen geht.

    Wieso will sich eigentlich keiner mehr mit Finnland vergleichen? Die haben doch so tolle Gesamtschulen und machen alles besser als der Rest der Welt. Ist es vielleicht doch so, dass die in den letzten Runden noch vom alten sowjetischen System profitiert haben und sich erst jetzt der Effekt der tollen Gesamtschulen wirklich zeigt? Das war doch immer die Hypothese.

    Estland (Bildungssieger) hat Gemeinschaftsschulen bis Klasse 9, aber an Gymnasien wird bestimmt das Bildungswesen genesen.

    Und nach Klasse 9 werden die Jugendlichen nach strengen Auswahl- und Bewerbungsverfahren auf die weiterführenden Schulen zugeteilt. Während in Deutschland einfach jeder und jede "einfach so" in die Oberstufe vorrückt und das Abitur in den Allerwertesten gestopft bekommt.

    Ich frage mich, wer eigentlich überhaupt noch was auf diese PISA-Ergebnisse gibt?!

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    Angeblich "können" Jugendliche in der Schweiz gar nicht mal so schlecht Mathe. Ich halte das für ein Gerücht. Oder mir fehlt es an Vorstellungsvermögen, wie viel schlechter man eigentlich noch Mathe können kann. Oder ... bei PISA wird irgendwas abgefragt, was mit dem realen Leben nicht viel zu tun hat. Ich tippe auf Letzteres.

    Mir ist co2 lieber als Atommüll

    Mir nicht. Definitiv nicht. Ich meine, grundsätzlich bin ich ja misanthrop. Menschen weg --> Problem weg. Wenn mir aber daran gelegen wäre, dass unsere Spezies dauerhaft überlebt, wäre ich definitiv dafür, dass die Sache mit dem Kohlendioxid gelöst wird. Was in 10 Millionen Jahren ist, ist mir sowieso scheissegal und dir natürlich auch. Alles andere ist Heuchelei.

    Quellen der Zitate jeweils der Wikipedia-Artikel

    Du bist es. :top:

    Wie bereits erwähnt, wir sind in Europa zusammen mit Finnland die einzigen, bei denen man ein Kernkraftwerk überhaupt noch besuchen darf. Beznau kann ich sehr empfehlen. Geh da mal hin, die sind wirklich sympathisch. Ich war in Gösgen und Leibstadt, das ist mir zu viel Propaganda. In Beznau heisst es offen und ehrlich: Ihr wollt Storm, wir machen Storm. Da, schau hin, so funktioniert es. Das ist der Dreck, der anfällt. Wenn ihr Storm haben wollt, müsst ihr auch den Dreck nehmen. Den Dreck kannst du dir in Würenlingen anschauen. Man kümmert sich gut um den Dreck, er ist ja halt nun mal da. Ich hab's nicht so mit der Polemik. Ich will Strom, Beznau produziert. Ich traue mich zu wetten, dass ich weit weniger konsumiere als jeder andere hier im Forum. Wie hoch ist deine Stromrechnung denn? Wir zahlen lächerliche 25 CHF pro Monat für eine 85 qm Wohnung.

    Bisher mussten wir den Atomstromländern (und wenn die Temperaturen weiter steigen und die AKWs noch älter werden immer öfter) aushelfen.

    "Bisher" heisst in dem Fall: Als Deutschland selbst noch AKW am Netz hatte. Unterdessen importiert Deutschland mehr als dass es exportiert, genau wie die Schweiz übrigens, seit Mühleberg weg ist. Wir klopfen uns hier ganz doll auf die Schultern für 60 % Wasserstrom nur werden die Pumpspeicher halt mit französischem Atomstrom gefüllt. Komisch, ne? Deutschland hatte mit Isar 2 einen der leistungsstärksten Reaktoren in ganz Europa am Netz, es war strunzdämlich den einfach abzuschalten. Der Dreck ist ohnehin da, man hätte die Kraftwerke weiter betreiben müssen, solange sie noch sinnvoll Strom abgeben.

    Dieses kleinliche "aushelfen müssen" ist ohnehin lächerlich. Beznau hat Starkstromleitungen in Richtung Deutschland, natürlich profitiert ihr nach wie vor von "unserem" Atomstrom.

    Ja, ist er. Nicht immer und nicht für alle Altersstufen/Lerngruppen, aber generell ist Online Unterricht nicht weniger effektiv, als Präsenzunterricht.

    Hm. Meine Dozent*innen in der Informatik an der Uni haben da andere Erfahrungen gesammelt. Interessanterweise weigern die sich geradezu, auch nur in Ausnahmefällen ZOOM-Sessions anzubieten.

    Ansonsten ... Ja, es hat geschneit. Das tut es eigentlich recht zuverlässig jedes Jahr um diese Zeit. Ich bin ja im allertiefsten Bayern gross geworden, da rückt dann einfach früh morgens um 5 Uhr der Schneepflug aus und macht die Strassen wieder heile. Dann bin ich irgendwann nach Heidelberg zum Studieren gegangen. Dort erzählte man mir ungefähr ab Tag 1 ... hier schneit es NIIIIIEEE!!! Tat es aber doch. Jedes Jahr, mindestens 1 x richtig Schnee auf den Strassen. Und dann rückte irgendwann gegen vormittags um 10 Uhr der genau *eine* Schneepflug aus, den es in der ganzen Stadt überhaupt nur gab (bzw. mutmasslich wohl immer noch gibt ...) während der komplette Verkehr zum Erliegen kam und alle in Panik ausbrachen, wie man denn jetzt noch von A nach B kommen sollte.

    Dann bin ich irgendwann nach Basel umgezogen. Dort erzählte man mir ungefähr ab Tag 1 ... hier schneit es NIIIIEEE!!! Das Problem ist jetzt nur noch, ich arbeite ja im Kanton Baselland. Da geht man einfach davon aus, es schneit um diese Jahreszeit. Also geht man auch davon aus, dass man es trotz Schnee auf den Strassen (oh my goodness!!!) morgens plus/minus pünktlich zur Arbeit schafft. Südlich des Rheins sind die Strassen denn auch geräumt ... nördlich halt leider nicht. Weil, Basel hat ja auch nur *einen* Schneepflug. Vielleicht ist es auch der genau *eine* aus Heidelberg, den wir uns ad hoc dann leihen, wer weiss!

    :rofl:

    Ich bin kein Chemiker, aber soweit ich weiß, entsteht bei der Silizium-Reduktion Kohlenmonoxid, nicht -dioxid.

    Nö. Und selbst wenn, was denkst du, wie das "entsorgt" wird?


    Und wenn ich das Kilo Silizium x-mal mit Kohlestrom auf 2000°C erhitzen muss

    Das musst du schon für die Reduktion, ich kann dir gerne auch die Prozesstemperatur ausrechnen. Mit der Kohle für die Reduktion ist es nicht getan, von irgendwoher muss auch noch dir Prozesswärme kommen.

    lehne ich mich mal so weit aus dem Fenstern

    Das würde ich dir nicht empfehlen. Ehrlich ... Das sind Prozesse, die ich mit meinen Jugendlichen tatsächlich im Schwerpunktfach Chemie durchrechne, so schwierig ist das nicht zu überreissen. Umso mehr ärgert es mich, wie viel da einfach mal so behauptet wird. Ich meine jetzt gar nicht mal dich, du musst dir gar nicht auf den Schlips getreten fühlen. Mit dir kann man eigentlich immer gut diskutieren. Ich will das jetzt aber auch nicht unkommentiert stehen lassen, weil man allzu oft auch einfach allzu viel dummes Zeug diesbezüglich in den Medien liest. Insbesondere Politiker*innen behaupten im Brustton der Überzeugung und bei völliger Unkenntnis der zugrundeliegenden Prozesse gerne mal alles Mögliche, wenn die nächste Wahl bevorsteht. Da ärgert mich die Glorifizierung der Kernenergie genauso wie die dumme Behauptung, man müsse bei der Stahlproduktion die Kohle nur einfach durch Wasserstoff ersetzen, das ginge schon. Ja klar geht das. Nur wächst der Wasserstoff nicht auf'm Baum, genauso wenig wie da Silicium für die Photovoltaik wächst und genauso wenig wie da Uran wächst.

    Die ganze Diskussion ist im Grunde genommen ohnehin völlig müssig. Weniger Konsum, das ist das einzige, was hilft, wenn man wirklich an der Ökologie und nicht an der Wirtschaftlichkeit interessiert ist.

    Industrielles Silizium wird durch Reduktion mit Kohlenstoff hergestellt, die Menge des benötigten Kohlenstoffes ist dabei kaum relevant, ebensowenig das freigesetzte Kohlendioxid. Anschließend muss das Silizium zu hochreinem Solarsilizium aufbereitet werden, dazu sind eine ganze Reihe an Prozessschritten notwenig, die hochgradig energieintensiv sind. Dafür wird Strom benötigt, und in China ist das eben sehr günstiger Kohlestrom.

    Häh? Was denkst du denn, wo das PV-Silicium herkommt? Egal welches Silicium wird durch Reduktion mit Kohle aus Quarz gewonnen. Pro Jahr werden sowas wie 8.8 Millionen Tonnen davon produziert, ich kann dir gerne ausrechen, wie viel Kohlendioxid das unvermeidbar gibt. Das ist der Teil, der sich überhaupt nicht ändern lässt, zum Kohlestrom aus China gäbe es ja Alternativen. Aber ja, die 1700 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr produzieren natürlich ebenso unweigerlich noch mehr Kohlendioxid und wenn man die globale Zementproduktion noch dazu nimmt, sind wir schon bei irgendwas um die 10 % der jährlichen CO2-Emissionen, die sich nur vermeiden lassen, indem weniger konsumiert wird.

    Ich glaube übrigens, dass Kernenergie auch weiterhin eine Rolle in der Energieversorgung spielen wird. China hat den ersten Thorium-Reaktor in Betrieb genommen, auch in der Schweiz gibt es ein entsprechendes Projekt. Es gab zwar eine Volksabstimmung, die zugunsten eines Ausstiegs aus der Kernenergie ausgegangen ist, unter neuen Vorzeichen bin ich aber fast sicher, dass das noch mal aufs Tapet kommt. Es wird in Zukunft einfach eine Mischung aus allem sein müssen, was unter den örtlichen Gegebenheiten gerade sinnvoll ist und vor allem muss der Konsum einfach runter. Das ist der Punkt, den die meisten Menschen leider nicht begreifen wollen.

    Bezüglich Photovoltaik: Es gibt da längstens Alternativen zum Silicium, die halt einfach gefördert werden müssen. Nein, ich meine nicht die ollen Grätzel-Zellen, es gibt im Bereich der organischen PV unterdessen wirklich vielversprechende Ansätze. Aber so ist das halt immer mit dem Lobbyismus, solange noch kein Geld damit zu verdienen ist, ist alles erst mal bäh.

    Ich schrieb sogar explizit, ich habe selbst eine absolut unprofessionelle Praxislehrperson erlebt. Dass dahinter irgendeine Art von "System" steckt (das implizieren Begriffe wie "Quote"), halte ich hingegen für ein Gerücht das gerne von Leuten gestreut wird, die selber angeeckt sind. Und ich persönlich habe solche "Anecker" bisher nur als mühsam erlebt und nicht halb so heroisch, wie sie sich üblicherweise selbst gerne darstellen. Schreibe ich im vollen Bewusstsein darüber, dass ich selber auch nicht ganz pflegeleicht bin.

    Er hätte aber nicht Kommen müssen

    Ist er aber. Weil er wahrscheinlich verstanden hat, was sonst passiert. "Das System" ist eben nicht "böse". Die meisten Personen, die darin arbeiten, sind völlig normal im Kopf und haben ein gutes Gespür für andere Menschen und die jeweilige Situation. Das hat der nicht exklusiv für dich gemacht, sondern weil er einen guten Job macht und ein professionelles Verständnis von seiner Tätigkeit hat.

    Bei manchen Anwärtern stimmt einfach echt was mit der Selbstwahrnehmung nicht. Das sind dann halt die, die erzählen, alle sind nur gemein zu ihnen und erkennen ihre Grandiosität nicht. Ich hatte selbst so einen Typen in der Ausbildung, den die PH sogar hat bestehen lassen. Natürlich hat der (zumindest bei uns in der Region) nirgendwo eine Anstellung gefunden. Es gibt Leute, die wirklich vollkommen unzumutbar für Kinder und Jugendliche sind.

    Hätte mein Fachseminarleiter sich nicht bereiterklärt

    Hat er aber. Das schrieb ich doch weiter oben auch schon. Es sind immer mehrere Personen am Bewertungsprozess beteiligt, damit eben nicht nur das eine Arschloch was zu sagen hat. Ich hatte einen Praxislehrer, der mir nach jeder Lektion Unterricht erklärt hat, ich hätte als Chemikerin halt keine Ahnung von Physik. Die Diplomlektion habe ich wundersamerweise mit einer 5, die Fachdidaktik gar mit einer 5.5 bestanden. Mann, bin ich ahnungslos.

    Ohne irgendjemanden zu Nahe treten zu wollen: Ich halte es für ein Gerücht, dass in der Ausbildung zur Lehrperson Leute systematisch rausgeätzt werden. Ich habe bei uns an der Schule schon einige kommen und gehen sehen, an einig Entscheidungen zum gehen war ich selbst auch beteiligt. Es gab immer einen Grund. Und es war immer so, dass die Person, die gehen musste, das alles ganz anders sah. Was eben in der Regel mit ein Grund ist.

    Ich wundere mich schon über das, was ich hier lese. Ich habe an der PH Basel durchaus auch einige wirklich dämliche Leute erlebt aber schlussendlich sind am Bewertungsprozess so viele unterschiedliche Personen beteiligt, dass eine ungerecht negative Beurteilung praktisch nicht möglich ist. Ich hatte eine Praxislehrperson, die sich ziemlich unprofessionell verhalten hat, das habe ich an die PH dann auch zurückgemeldet. Das Diplompraktikum hätte ich bei dem einfach nicht gemacht. Kann man sowas denn im deutschen System nicht reklamieren? Ich meine, es muss doch auffallen, wenn in einem Seminar wirklich was krumm läuft.

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