Manches könnte man natürlich auch einfach selbst recherchieren, aber dann würde niemand die tolle Frage mitkriegen
Es ist der Sinn solcher Anfragen Debatten anzustossen.
Manches könnte man natürlich auch einfach selbst recherchieren, aber dann würde niemand die tolle Frage mitkriegen
Es ist der Sinn solcher Anfragen Debatten anzustossen.
Ich käme niemals auf die Idee in einer ersten Stunde eine Gruppe undifferenziert ins Wasser zu schicken.
Aber gut, ich unterrichte auch keine 2. Klässler.
Wäre doch aber ne super Strategie. Ich erwähnte es ja bereits, dann wird die Gruppe im Idealfall von selber kleiner.
Weil sie zu einer anderen Risikorinschätzung kam
... die offensichtlich falsch war, was zum Tod des Kindes und zur Verurteilung der beiden Lehrpersonen geführt hat. Es gibt hier eigentlich nur eine Person, die findet, das sei alles tiptop in Ordnung so gewesen und auf deren Meinung gebe ich nicht allzu viel. Der Rest erinnert mich an unsere letzte Evakuaktionsübung, nach der sich eine Kollegin beklagte, man hätte ja gar nicht gewusst, was man tun soll, als Chefin verkündet hat, die Übung sei jetzt vorbei. Chefin meinte im Debriefing dazu ganz nonchalant: "Ach ... wieso steht sie dann nicht immer noch auf dem Sportplatz draussen? Ich hab ihr doch nicht gesagt, sie soll Kaffeetrinken gehen."
Die ehemalige Referendarin unterrichtet befristet in der Schweiz. Ob der Unfall dafür Ursache ist, weiß ich nicht. Auch nicht wie es weiter geht, ob sie z. B. nach Verurteilung weiter unterrichten darf.
Kommt drauf an, in welchem Kanton (ich hab's eben auch schon gelesen und mir so meinen Teil gedacht). Wenn sie bei uns gelandet ist (vielleicht liest sie ja hier mit und ich gebe ihr jetzt grad noch einen heissen Tipp!), gibt es keine rechtliche Handhabe gegen sie. Es gibt von der EDK eine sogenannte "schwarze Liste" auf der Lehrpersonen landen, gegen die im beruflichen Kontext einmal ein Strafverfahren eingeleitet worden ist. Wie's hier halt aber immer so ist, braucht es noch eine kantonale Regelung für den Vorgang, dass die Person überhaupt auf der Liste landet. Und das Gesetz existiert nicht im Baselland. Wogegen eine Landrätin der SVP gerade einen Vorstoss eingebracht hat, den die Gewerkschaft ausdrücklich und tatkräftig unterstützt. Was ein denkwürdiger Vorgang ist.
Man kann hinterher halt immer leicht sagen, dass mehr Personal als vorgesehen halt immer noch nicht genug war.
Mein Gott, es ist doch jetzt 3 x verlinkt worden, was im entsprechenden Erlass für das fragliche Bundesland wirklich steht. Wenn die organisierende Lehrperson der Ansicht ist, für die fragliche Gruppe ist mehr als eine begleitende Lehrperson erforderlich, dann KANN SIE DAS VERLANGEN!!! SIE HAT ES ABER NICHT GEMACHT!
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Schule viele Aktivitäten besser prophylaktisch streichen sollte bzw. dass Lehrkräfte erheblich mehr remonstrieren müssen.
Nein, es bleibt die Erkenntnis, dass eine studierte Fachperson einfach mal ihr Hirn einschalten sollte!
Die einfachste Vorgabe wäre m.E. die Verpflichtung zu Schwimmhilfen.
Das hat was von "steck den Hamster zum Trocknen nicht in die Mikrowelle". Manche Beiträge hier sind wirklich bitter.
Ich möchte überhaupt nicht, dass mir der Kanton für jeden Fingerzeit eine explizite Vorschrift macht. Mein Kollege und ich haben mehrere Passagen aus unserem schulinternen Sicherheitskonzept dahingehend abgeändert, dass aus einem "es muss xy" ein "die Lehrperson entscheidet nach Abwägung xy" wird, schlichtweg, weil das "muss" sich aus den gesetzlichen Vorgaben gar nicht ableiten liess. Ich möchte nicht, dass da z. B. steht "die Schüler*innen sind zum Tragen einer Schutzbrille bei der Laborarbeit verpflichtet", ich möchte, dass die lernen zu erkennen, wann es nötig ist und wann nicht. Die Lehrperson, die mit ihrer Klasse zum Schwimmen geht, wird ja wohl ebenso entscheiden können, ob Schwimmhilfen nötig sind oder nicht. Wie Flupp zudem schrieb kann es aus didaktischen Gründen nötig sein, diese genau *nicht* zu verwenden. Wenn eine Lehrperson das nicht entscheiden kann, ist mit ihr so ganz grundsätzlich was falsch, da hilft dann auch kein Gesetz mehr. Und dann teile ich auch absolut Moebius latentes Fremdschämen darüber, wie gut der Job am Ende dann auch noch bezahlt ist.
in diesem Jodel
Lustige Autokorrektur übrigens. Lass stehen, passt irgendwie.
Ich sehe eine Chance, wenn seine Nachfolge nicht geregelt ist und es zu einem Machtkampf kommt
Das denke ich auch. Strategisch sinnvoll wäre es daher tatsächlich, man würde ihn umbringen. Ich habe bei Putin absolut keine Skrupel mir exakt das zu wünschen.
Echte Routine hab ich an der Schule noch nie erlebt, liegt aber vielleicht auch an der Schulart
Ich nehme an, dass Seph hierauf reagiert hat. Selbst mit nur 4 Jahrgängen an der Schule schaffe ich es nicht, 2 x hintereinander das gleiche zu unterrichten. Nach langer Zeit habe ich gerade mal wieder zwei Paralkelkurse 4. Klasse Schwerpunktfach. Ich unterrichte zwei Fächer an zwei Schulformen in jeweils zwei Leistungsniveaus. Dazu diverse Wahl- und Ergänzungsfachkurse, ich hatte schon die Prüfungsvorbereitung der Fachmaturität Pädagogik, die Vorbereitungssschiene für die selbständige Arbeit der FMS und natürlich betreue ich diese Arbeiten auch. Ich arbeite in beiden Fächern ohne Lehrbuch, an der FMS bereits nach der 2. Stundentafel, an der Maturabteilung demnächst nach der 3. Stundentafel. Zwischendrin ändern sich auch gerne mal die Promotionsbedingungen, qua Schulentwicklung ist man dazu angehalten neue Prüfungsformate zu implementieren und Klassenleitung bin ich hin und wieder auch. Es ist möglich an unserer Schule 30 Jahre lang +/- das gleiche zu machen, aber wenn ich die Reihen durchdenke, betrifft das maximal 10 von 120 Lehrpersonen. Es gibt z. B. jemanden mit Monofach Mathe, der ausschliesslich an der Maturabteilung unterrichtet. Tja.
Edit: Magellan Ich bin ansonsten bei dir, es würde mich ohnehin langweilen, immer das gleiche zu machen. Ich denke, am ehesten ist das an den berufsbildenden Schulen möglich und dort auch nur in ausgewählten Bildungsgängen. In vielen anderen Bereichen haben die dafür sehr viel fachfremden Unterricht. So bekommt jede und jeder den Zettel am Ende voll mit Arbeitszeit.
Ich fand Selenskyj grossartig. Den Arsch muss man erst mal haben, den US-amerikanischen Präsidenten so anzugehen. Nein, Trump kann nicht daherblubbern, was ihm halt so passt. Ob es klug war... Ich hoffe, dass Europa endlich die Augen aufbekommt. Wenn nicht, weine ich. Ich finde den Zustand wirklich zum Verzweifeln.
plattyplus Und, wie oft hast du schon so remonstriert? Ich traue mich fast zu wetten, dass null Mal. Ich beschwere mich eigentlich ständig über irgendwas und habe unterdessen eine recht beachtliche Liste an Erfolgen zusammen.
Du nimmst das zu persönlich
Ne, gar nicht, ich wundere mich nur. Was mich tatsächlich ärgert ist die pauschale Annahme, die Lehrpersonen seien sicher zu unrecht verurteilt worden. Wahrscheinlich habe ich dafür schon zu viel gesehen, was ich hier im Detail gar nicht ausführen will. Ich erwähnte es, wir hatten in der Fachschaft im letzten Schuljahr grössere Verluste.
Quittengelee Es ist jetzt schon fast lustig, dass du Beitrag Nr. 226 likest, der auf einen Beitrag verweist, der exakt meiner Argumentation folgt und den ich selbst auch geliked habe. Das Fazit ist: Du wirst auch dann zur Rechenschaft gezogen, wenn du etwas gemacht hast, was grundsätzlich erlaubt war, deine situative Risikoeinschätzung aber falsch war. Was eigentlich völlig logisch ist.
ist du sicher, dass es nicht daran liegt, dass es eben nur Bagatellunfälle waren?
Natürlich. Wie ich bereits schrieb, alle mir bekannten schweren Unfälle sind auf das Fehlverhalten der Lehrperson zurückzuführen. Ich setze einzelne Schüler*innen vor die Tür, die nicht in der Lage sind, vernünftig zu arbeiten und ich habe auch schon Praktika ganz abgebrochen weil die ganze Gruppe neben der Spur war. Man wird nicht angezeigt, weil ein Reagenzglas kaputt gegangen ist und jemand sich dran geschnitten hat. Man wird nicht angezeigt, weil sich jemand aus Schusseligkeit die Finger verbrannt hat. Man wird nicht angezeigt, weil ein Kind im Schwimmbad ausrutscht und sich die Nase aufschlägt. Wenn man übersieht, dass es mit dem Kopf unter Wasser ist, weil zu viele Kinder, von denen zu viele nicht schwimmen können, zugleich im Wasser sind, eben schon. Und wenn ich mir zuvor eingebildet habe, die Lage kontrollieren zu können, dann war das offensichtlich eine Fehleinschätzung. Und ich wiederhole mich an der Stelle: Ich mache längst nicht alles, was ich grundsätzlich darf. Ich zeige aber durchaus Experimente, bei denen ich mir sicher bin, dass ich sie beherrsche, der Kollege, der eigentlich Biologe ist, zeigt sie aber nicht. So wie ich in der Physik die Finger vom Starkstrom lasse. Wortwörtlich.
Wenn die Schülerin ihre Haare zusammenbindet und ihr Zopf trotzdem Feuer fängt, bist du verantwortlich, weil du ihr Haar hättest zurückhalten können oder weil 8 statt 10 Jugendliche übersichtlicher gewesen wären oder ein Haarnetz selbstverständlich hätte sein müssen oder Leute mit Haaren ab Schulterlänge hätten auf der Bank warten müssen... To be continued.
Dein Rechtsverstädnis ist... interessant. Ich schrieb bereits, ich habe immer wieder Bagatellunfälle (aka Schnitt- und Brandverletzungen) im Labor, weil SuS sich nicht an Anweisungen halten. Nicht ein einziges Mal kam es zu einer Anzeige. Das ist kein Glück und auch kein Zufall sondern der Tatsache geschuldet, dass sich der Vorfall jedes Mal auf ein Fehlverhalten der Schülerin zurückführen liess. Wie oft hat denn dich schon jemand angezeigt, weil sich ein Schüler das Knie aufgeschlagen hat als ihr draussen unterwegs wart? Geh davon aus, dass ein Gerichtsverfahren sehr gute Gründe hat. Wie ich bereits schrieb, Lehrpersonen sind nicht per Definition Opfer des Systems und arme Hascherl.
Das scheint mir ein großes Problem der 3.JT. Man versucht ALLES gesetzlich und durch "Scheine" zu regeln! Dabei reicht die richtige Anwendung des normalen Hausverstandes!
Mir scheint es ein Problem alter, weisser Männer zu sein, sich einzubilden alles zu können, über das man bestenfalls mal ein Buch gelesen hat. Dass es kein Gesetz braucht, in dem drin steht "Schüler*in muss sich beim Umgang mit offenem Feuer die Haare zusammenbinden" heisst nicht, dass die zugehörige Lehrperson keine entsprechende Qualifikation nachweisen muss. Das Gegenteil ist der Fall. Der Nachweis von letzterem macht ersteres obsolet.
Kathie Ich spar's mir jetzt razszusuchen, an welchen Stellen Moebius wirklich exakt den gleichen Duktus anschlägt. Nein, du kannst dich als Lehrperson nicht "auf Verdacht" verweigern und dich auch nicht darauf berufen, dass ja irgendjemand mal für xyz verurteilt worden sei. Verweigern *musst* du dich hingegen, wenn die Gesundheit und Sicherheit von Schutzbefohlenen nach deiner sachkundigen Einschätzung nicht gewährleistet ist. Dann kannst auch nicht auf irgendwelche generischen Vorgaben verweisen, wenn es zu einem Unglück kommt.
Ich kann dir leider mehr als genug Unfälle mit Chemikalien aufzählen und ich kann dir versichern, dass jedes Mal die Lehrperson fahrlässig gehandelt hat. Wir können an meiner Schule von Glück sprechen, dass in den letzten 15 Jahren nie ein junger Mensch zu Schaden gekommen ist und ich bin ehrlich froh darum, dass die Ursache diverser Vorfälle nicht mehr bei uns arbeitet. In diesem Forum ist leider auch mindestens eine Person angemeldet, die öffentlich zur Schau stellt, dass sie infolge mangelhafter Sachkenntnis Leib und Leben von Schutzbefohlenen riskiert hat. Es möge die Hölle über solche Menschen hereinbrechen. Und ich habe null Verständnis dafür, sowas auch noch entschuldigen zu wollen.
Was regst du dich dann auf? Ich schreibe im Wesentlichen das gleiche wie Moebius. Wenn deiner Einschätzung nach die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen in deinem Unterricht nicht gewährleistet werden kann, geh und beschwer dich bei deinem Arbeitgeber darüber. Hier im Lehrerforum ist deine Klage am falschen Ort. Dass der viel beschworene gesetzliche Rahmen allein nicht ausreicht sich im Falle eines Unglücks aus der Verantwortung ziehen zu können, wurde in aller Ausführlichkeit auch von jemandem erleutert, der selbst Schwimmunterricht erteilt. Der gesetzliche Rahmen kennt weder deine Klasse noch das Schwimmbad bei dir vor Ort noch deine Qualifikation und tatsächlichen Fähigkeiten. Wenn du das falsch einschätzt, hast du auch Schuld am Unglück.
Und du, eine Oberstufenlehrkraft für Chemie aus der Schweiz, meinst, es besser zu wissen
Again: Es geht um Verantwortung. Und ja, an der Stelle weiss ich es offensichtlich besser. Wenn mich jemand darauf hinweist, ich müsse damit rechnen, jemand würde im Falle einer Klage argumentieren, ich hätte ja alle Jugendlichen einzeln einweisen müssen, geht die Person offenbar davon aus, dass das nicht geschehen sei. Ja doch, exakt so arbeite ich. Wenn du noch mal auf Seite 1 des Threads zurückblättern möchtest, zähl bitte, wie lange es gedauert hat, bis sich überhaupt jemand geäussert hat, der selbst Schwimmunterricht erteilt. *Du* ja z. B. auch nicht. Meine Frage, wie viele von denen, die hier klagen, wie schlecht doch einfach nur die Rahmenbedingungen sind, eigentlich selbst schon einmal schriftlich reklamiert haben, beantwortet natürlich nur jemand, der sich niemals über irgendwas beklagt und der in der Oberstufe unterrichtet. Erleuchtend. Wie so oft.
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