Beiträge von Antimon

    Ich habe grad was Schönes aus dem Briefkasten gezogen. Für die mit den dauerempörten Auswanderungsplänen:

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    Wahlwerbung der wählerstärksten Partei der Schweiz. Aber ja, die AfD, das sind alles ganz schlimme Finger und überall sonst in Europa ist es sicher besser als bei euch.

    Ich bin fast versucht ihnen ein eMail zu schreiben und sie zu fragen, wie sie das mit den Schweizer Kindern meinen. Mit wenigen Ausnahmen habe ich nur Schweizer Kinder in meinen Klassen. Natürlich sind da nicht grad wenige Dunkelhäutige dabei, aber Schweizer sind das alle.

    Ach Gott, den Mathevorkurs gab's auch schon vor 30 Jahren. Als Refreshing ganz nett. Aber keinerlei Vorbereitung auf das Studium. Das war eine rein inhaltliche Wiederholung von einem Hauch von 10.-13.-Klasse-Stoff

    Ich habe ihn auch nicht gemacht, ich hatte Mathe LK. Ursprünglich war das für die gedacht, die nur GK hatten. Der Unterschied war auch damals schon markant und weit weniger gut aufzuholen als in Chemie. Chemie hatte ich nur GK, das ging trotzdem.

    Die Frage ist ja immer die Motivation.

    Interessiert es mich wirklich oder muss ich es machen..

    Wenn man als Erwachsener etwas aus Interesse studiert ist die Motivation eine ganz andere als die eines 20 jährigen Erstsemestlers.

    Ich sehe da keinen Unterschied. Entweder es interessiert mich oder eben nicht. Wenn es mich nicht interessiert, wähle ich nicht dieses Studienfach. Der 20jährige macht das genauso freiwillig wie ich mit 43.

    Im gesamten Nahen Osten ist aufbereitetes Meerwasser die Hauptquelle für Trinkwasser. Warum sind im Gazastreifen die Fördergelder nicht in bessere/grössere Entsalzungsanlagen gesteckt worden?

    Da weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll, dass das tatsächlich in so einem Umfang erforderlich ist Stoff aus der Oberstufe MIT Studierenden in einem Seminar zu wiederholen, statt diesen abverlangen zu können, dass sie ggf. noch vorhandene Lücken im Selbststudium schließen. Weißt eher, aber Galgenhumor lässt einen das besser ertragen.

    So ist es im MINT-Bereich mit dem Mathe-Vorkurs. Es ist schon betrüblich, dass es den überhaupt braucht.

    Uaa... Ja, mit diesem Mikroskopie-Zeug haben unsere SuS im Schwerpunktfach schon mehr als genug zu tun. Ein Kollege zieht da immer den gesamten Ordner mit allen Zeichnungen und Protokollen zur Bewertung ein. Wer's bei uns ernst nimmt mit der Matura, der weiss, was an der Uni kommt. Und der Rest kommt dort dann auf die Welt :P

    In NRW reicht schon ein Zertifikatskurs

    Das war bei uns vor 30 Jahren mal so. Wir hatten lange nur einen Kollegen, der Informatik offiziell als Fach unterrichtet hat, der hat nur ein CAS. Allerdings ist er in der Physik promoviert. Daneben haben jahrelang die Mathematiker den Halbklassenunterricht Informatik geschmissen ohne offizielle Lehrerlaubnis. Das hiess dann einfach "Angewandte Mathematik". Seit 3 Jahren haben wir jetzt ein obligatorisches Fach Informatik und jetzt wird auch das offizielle Lehrdiplom vorausgesetzt. Das sind für die Facherweiterung 90 KP an der Uni und irgendwas um die 20 KP an der PH.

    Ich finde die Einstellung völlig in Ordnung. Ich teile sie nicht, aber mir frisst doch keiner was weg, der nur das Nötigste macht. Und wenn zum Nötigsten halt 100 Seiten Text pro Woche gehören, dann ist das so. Uni ist nun mal sehr viel Fleissarbeit und schult ein gewisses Mass an Resilienz. Im Grunde "friss oder stirb". Rumnölen ist da völlig unangebracht.

    Edit: Ich kann natürlich jetzt auch noch anfangen aufzuschneiden, wie viele Seiten Lehrbuch ich im Studium so gelesen habe. Allein der Hollemann/Wiberg umfasst mittlerweile 2600 Seiten und ist seit der 103. Auflage in zwei Bände geteilt, die zusammen knapp 3 kg wiegen. Und ja, es war wirklich so, dass Assistenten im AC-Grundpraktikum nach Fussnoten im HoWi fragten.

    Literatur Lesen ist nicht dasselbe, wie wissenschaftliche Texte Lesen.

    Genau. Erklär du mir mal, was ein "wissenschaftlicher Text" ist. Weder steht hier irgendwo, dass es um ein Seminar für Lehrämtler geht, noch steht was davon, welche Art von Texten da gelesen wird. Die TE schrieb sogar explizit, es sei nicht kompliziert, man müsse einfach lesen und sich die Fakten merken. Sie schrieb, die faule Bande würde schon gar nicht erst anfangen irgendwas zu lesen, weil sie es nicht auf die Kette bekommen, sich das Material aus irgendeiner online-Ablage zu ziehen. Ich glaube nicht, dass wir hier über spitzfindige Details diskutieren.

    Ich finde es tatsächlich immer wieder faszinierend, wenn Menschen tatsächlich ohne Not "einfach für sich selbst" noch mal zu Uni gehen :-).

    Das könnte mir wirklich nicht passieren, aber ich finde es wirklich toll, dass es Leute gibt, die das aus Spaß an der Freude machen.

    @ Antimon

    Ich frag mal ganz neugierig. Machst du das "einfach so", oder hast du mit dem zusätzlichen Studium noch größere Ziele ? :)

    Das naheliegendste Ziel ist erstmal die Zulassung zur Facherweiterung, also Informatik als 3. Unterrichtsfach. Jetzt kommt bald schon die erste Prüfung, mal sehen, ob ich das hinbekomme. Wenn es gut läuft, kann ich mir im Moment durchaus vorstellen, es auf den regulären Bachelor durchzuziehen. Das wäre dann tatsächlich "einfach so" denn realistisch betrachtet kann ich das für nichts gebrauchen. Im Programmieren gibt es aber noch zwei Personen die deutlich älter sind als ich, die haben sich für Computational Sciences quasi als Hobby eingeschrieben. Einer davon ist wie ich promovierter Chemiker und jetzt pensioniert.

    Die Aufbereitung in Gruppen fand ich persönlich immer sehr ätzend, weil Uni-Gruppenarbeiten gerade in den ersten Semestern (wenn die späteren Abbrecher und underperformer noch dabei sind) nie gut funktioniert haben

    Kann ich so unterschreiben. Ich bin mit meinem Mathe-Übungsblatt eigentlich in einem 3er Team. In Woche 4 war ich schon die einzige, die's überhaupt gelöst hatte. Mir ist es egal, aber wäre ich noch mal 20 und würde das erste mal studieren, hätte ich da keine Lust drauf und hatte auch damals keine Lust drauf. Später dann hatte man seine Leute ja gefunden. MC-Kurztests am Anfang der Stunde finde ich gut, dann ist jeder für sich selbst verantwortlich. Muss man wohl abklären, ob das zulässig ist.

    Vor allem besteht auch Israel zur Hälfte aus Wüste. Wer da wirklich meint, die werfen Atombomben in den Gazastreifen ist echt ein bisschen ... durcheinander. Der Gegenseite hingegen traue ich das durchaus zu. Die verheizen doch jetzt schon mit wehenden Fahnen die eigene Bevölkerung.

    Meine Güte, was für Jammeris. Kommt mir so ein bisschen bekannt vor, ich sitze ja auch gerade wieder mit Erstis zusammen an der Uni. Zum Teil kommen da wirklich entlarvende Fragen. Wo finde ich dies, wie geht das ... Wurde schon 3 x erklärt, hör halt zu. In Mathe auch gerne relativ plumpe Versuche direkt nach der Lösung für die Aufgaben zu fragen.

    Da ist schon das erste Problem: Erstis müssen an das wissenschaftliche Lesen von umfangreichem Textmaterial herangeführt werden. Du kannst denen nicht einfach jede Woche 100 Seiten hinklatschen und erwarten, dass sie die tatsächlich lesen.

    Klar kann man das erwarten, das "Heranführen" ist an der Schule schon passiert. Meine Drittklässler lesen sich im Selbstlernsemester für Deutsch gerade schier zu Tode. Parallel dazu bin ich ihnen noch reingegrätscht, mir mussten sie noch vor den Herbstferien ein Grobkonzept für ein praktisches Projekt abgeben. Mit dessen Umsetzung starten sie jetzt, nebenbei bekommen sie aber noch Theorie mit Übungsaufgaben übergebraten, die sie mir wöchentlich werden abgeben müssen. Was willst du an der Uni noch "heranführen"? Jede Woche eine Seite mehr lesen oder was? Nee, lies einfach oder such dir ne andere Beschäftigung.

    Aber ich habe vor 30 Jahren ca.10 - 12 Veranstaltungen pro Woche gehabt.

    Ich hatte vor 20 Jahren keine 12 Veranstaltungen pro Woche und die habe ich auch jetzt nicht. Ich bin neben der Berufstätigkeit mit 3 Veranstaltungen an der Uni mehr als bedient. 3 Lektionen Mathevorlesung + Aufgabenblatt, für das ich sowas wie 5 Stunden brauche, bis es gelöst und geText ist. Und ich habe die Uni-Mathe schon mal überlebt, ich weiss grundsätzlich, was ich machen soll. Ein nicht unerheblicher Teil meiner jungen Mitstudis ist jetzt schon am Weinen bzw. kommt mit dem Workload schon gar nicht mehr hinterher. Das gleiche Pensum noch mal fürs Programmieren. Weil ich ein schlaues Kind bin, habe ich mir noch eine Veranstaltung aus den Computational Sciences rausgesucht, da muss ich irgendwann mal einen Bericht schreiben. Das ist ein Heimspiel, ich nehme einfach was zur Computational Chemistry.

    Und ergänzend wird das durch die zunehmende Verschulung in Bachelor/ Master ja noch zusätzlich gefördert; wenn Studis kaum Wahlmöglichkeiten aber umso mehr vorgegebene Pflichtseminare mit vorgegebenem Workload, durchstandardisierten Modulen und Studien- und Prüfungsleistungen haben, die ins ECTS-System gepresst werden, fällt es insbesondere Studienanfänger*innen auch schwerer, sich an das "neue" System zu gewöhnen - viel ist ja wie in der Schule.

    Das war im MINT-Bereich auch vor 20 Jahren schon so. Ich kenne es gar nicht anders, als dass man zuerst dies und dann das und dann jenes macht. Da ist nichts mit Wahlmöglichkeiten, die Veranstaltungen bauen alle aufeinander auf. Irgendwas wählen konnte ich zum ersten mal in der 2. Hälfte des Hauptstudiums. Aber das war dann so: Wähle Oberflächenchemie oder blablaba (ich kann mich an die Alternative gar nicht mehr erinnern), das ist genau eine Zyklusvorlesung von x, die man insgesamt belegen muss. Die geschilderte Disziplinlosigkeit hat nichts mit dem System zu tun, die gab es auch zu meiner Zeit schon. Wir haben mit 78 Leuten angefangen zu studieren, 25 davon haben mit dem Diplom abgeschlossen. Die meisten davon sind gleich am Anfang schon weggestorben weil sie ihr Zeug einfach nicht auf die Reihe bekommen haben.

    gretamarie : Wenn die Möglichkeit besteht, knüpfe das Bestehen der Veranstaltung an irgendeine Art von regelmässiger Eigenleistung. Ich muss z. B. über alle meine Mathe-Übungsblätter 50 % der Punkte haben um überhaupt die Klausur am Ende des Semesters schreiben zu können. Mach denen klar, dass sie den Hintern hochbekommen müssen und steck dir die Finger in die Ohren, wenn sie rumjammern. Alles Gute dir! :rose:

    Es kann durchaus latenter Antisemitismus sein. Ich denke, von einem harten Kern abgesehen, gibt es wenig Menschen, die Juden jetzt per se hassen wollen. Die falschen Vorstellungen sind aber trotzdem vorhanden.

    Ich würde das nicht unbedingt Antisemitismus nennen. Ich denke, es geht den meisten Leuten wie mir, und es ist eigentlich egal, ob die Israelis mehrheitlich Juden sind. Womit man sich in meiner Wahrnehmung vor allem in Deutschland schwer tut, ist die vermeintliche Kollektivschuld der Palästinenser. Genau damit war Deutschland selbst nach dem 2. WK konfrontiert und es gibt und gab auch da immer schon die "ja aber ... es waren ja nicht alle so" Fraktion. Das hat aber zurecht die Alliierten damals irgendwann nicht mehr interessiert. Ich sehe im Nahostkonflikt auch jetzt einen Punkt erreicht, an dem ich persönlich nicht mehr über eine Differenzierung nachdenken will. Daraus resultiert sicher keine Kollektivschuld. Aber ich sehe eine derartig erdrückende Mehrheit an Hamas-Unterstützern, dass mir die Begrifflichkeit schlichtweg wurscht ist.

    Ja, du hast Moebius oft zugestimmt (ich habe hier nicht regelmäßig gelesen und mir fiel vor allem die Diskussion von ihm und chemikus auf. Auch über Schmidt u.a. habe ich mich geärgert). Chemicus erhielt immer wenn ich herein sah viel Zustimmungl viele Likes, weshalb ich hier nicht schreiben wollte (schulisch gerade viel Stress dank einiger Ausfälle). Erst als er wieder mit der Phosphorbombe kam, suchte ich nach Bestätigung und fand den Artikel.

    Wie geschrieben habe ich nicht alles gelesen. Minderheit war es meiner Meinung nach nicht (hat sich jetzt etwas geändert).

    Nein, sorry, Beitrag Nr. 35 hat sagenhafte 20 (!!) Likes. Ich habe einen Beitrag mit 10 Likes, der sehr deutlich anti-arabisch formuliert ist. Hier ist eine ganz eindeutige Mehrheit absolut pro-Israel, äussert sich sehr eindeutig gegen das Gebaren der Hamas und hat sehr offensichtlich null Verständnis dafür, dass Israel irgendeine Art von Verantwortung untergeschoben werden soll. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann sich hier bei einem politischen Thema zuletzt so viele Personen so dermassen einig waren, wenn das überhaupt jemals schon der Fall war, seit ich hier lese und schreibe.

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