Ich weiss nicht, worauf du hinauswillst. Der Export von Kriegsmaterial beträgt weniger als 1 % der Schweizerischen Wirtschaftsleistung. Dass der globale Handel mit Rohstoffen ein lukratives aber mitunter schmutziges Geschäft ist, streitet hier niemand ab.
Beiträge von Antimon
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Das ist beängstigend und ich bin definitiv naiv, es war mir nicht klar, was für ein deutlicher Rückhalt aus der arabischen Welt kommt und wie viele Menschen in der Bevölkerung offen radikal sind.
Ja ... während wir hier diskutieren, ob man nicht doch ein bisschen Verständnis für die Palästinenser haben müsste. Dieses Verständnis existiert anders rum überhaupt nicht. Was man dabei aber auch sehen muss: Es ist ein hohes Gut der Demokratie, dass solche Diskussionen überhaupt stattfinden. Das Zulassen verschiedener Meinungen macht jede Demokratie verwundbar. Die eigenen Werte zu verteidigen ist in unserem Kulturkreis erheblich schwieriger als in irgendeiner Autokratie. Mir ist es dann aber doch lieber so rum, als direkt dafür abgeknallt zu werden wenn man das Maul gegen den Staat aufmacht.
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... vielleicht täten uns Europäern mal ein Löffel unserer eigenen Medizin gut, auf dass wir lernen demütiger zu sein.
Da bin ich absolut bei dir. Der Idealzustand wäre, man würde sich gegenseitig einfach in Ruhe lassen und das jeweilige Anderssein akzeptieren. Das fände ich einen echten zivilisatorischen Fortschritt. Historisch gesehen ist das ohne Zweifel alles ausgesprochen interessant.
Man kann auch nicht pauschal feststellen, dass der westliche Kulturkreis ökonomisch besser dasteht. Man blicke nur einmal nach Südamerika, das ist schon eine sehr bedauernswerte Ecke auf dieser Welt. "Erfolgreich" (auch das ist natürlich Definitionssache) sind vor allem die Gesellschaften, die einfach mal die Finger aus irgendwelchen kriegerischen Auseinandersetzungen lassen. Insbesondere die Schweiz fährt mit der "ewigen bewaffneten Neutralität" schon seit bald 200 Jahren ausgesprochen gut. Aber auch in vielen anderen kleinen, europäische Ländern gibt es seit langer Zeit schon ein Einsehen dafür, dass jetzt mal besser Schluss ist mit Kolonialismus.
Was Israel betrifft ... Ich denke, es wäre besser gewesen, die 1948 an irgendeinem anderen Ort einzupflocken. Das ist natürlich ein vollkommen phantastischer Gedanke, aber die Israelis gehören eigentlich zu uns nach Europa. Wahrscheinlich wäre es nach dem 2. WK möglich gewesen, die Gebiete dergestalt neu abzustecken, dass die da irgendwo Platz gehabt hätten. An der Stelle scheitert es natürlich am Zionismus, aber wie bereits erwähnt, spielt das für mich in Anbetracht der aktuellen Geschehnisse keine Rolle mehr.
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. Die Eigenwahrnehmung Chinas und des Iran, um zwei prominente Beispiele zu nennen, ist natürlich eine ganz andere.
Richtig, auch die Erkenntnis gehört dazu. Die wollen von uns überhaupt nicht bekehrt werden. Ich glaube, wir erleben gerade wieder einen richtigen Kulturkampf von dem ich weiterhin glaube, dass mindestens wir naiven Europäer dachten, die Zeiten seien vorbei. Das nennt man eben Kulturchauvinismus. Wir dachten einfach, unsere Werte seinen der globale Standard. Was die Chinesen und Araber diesbezüglich denken, danach haben wir gar nicht gefragt.
Man landet leider allzu schnell in der Rassismus-Ecke, wenn man laut ausspricht, man hielte unseren Wertekanon tatsächlich für den besseren. Tu ich aber. Und in dem Kontext verstehe ich auch die archaisch anmutenden Aussagen der israelischen Militärverantwortlichen.
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Es würde schon helfen, wenn wir als europäische möchtegern-Intellektuelle einfach mal anerkennen würden, dass es sehr wohl böse Menschen und Staaten auf diesem Planeten gibt. Schlussendlich scheint es auch in Israel diese Art von Naivität zu geben, sonst wären sie nicht so überrascht worden. Der Glaube an das Gute im Menschen ist verständlich, aber er darf nicht zu Relativierung von Terror und moralischer Verkommenheit führen.
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Ich glaube, es ist früher auch seltener aufgeklärt worden, dass Bilder falsch sind. Da wurden ja echte Bilder veröffentlicht, das eine stammt aus Russland, das andere zwar aus Zürich, ist aber 2 Jahre alt. Die Technik erlaubt auch einen schnellen Abgleich was überhaupt sein kann.
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Ich hatte auch bereits einen Artikel verlinkt indem es hiess, wahrscheinlich Fakenews. Es gab z. B. auch die Behauptung, in Zürich hätte es eine grössere propalästinensische Demonstration gegeben, das konnte das SRF ebenfalls als Fakenews entlarven. Wie Kris24 schon schrieb, passt auf mit Bildern, die lassen sich leicht manipulieren.
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Die gibt es doch. Du kannst auch den ganzen Thread ignorieren. Ohne die ignore-Funktion für bestimmte User könnte ich hier nicht mehr lesen ohne depressiv zu werden.
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Offensichtlich ist das der Punkt wo ein Dissenz besteht, den bitte ich hinzunehmen., denn ich nehme Deine Sicht der Dinge ja auch hin. Und es ist durchaus menschlich, dass moralische Bewertungen voneinander abweichen können.
Dem stimme ich absolut zu und sinngemäss schrieb ich heute Vormittag ungefähr das gleiche. Rational kann ich deine Argumentation auch durchaus nachvollziehen. Ich komme da aber ebenfalls zu einem anderen Ergebnis. In diesem Sinne ...

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Klingt wie diese lustigen Fragen auf dem Einreiseformular nach USA. "Planen Sie einen Terroranschlag?" Hmm ... was kreuze ich nur an. Schwierig.
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Die politisch besonders informierten unter Euch, wäre so etwas nichts für einen Blauhelm Einsatz.
Die UN hat sich unter anderem aus Mali und Syrien zurückgezogen. Meine Einschätzung ist, dass das in Israel/Gaza gerade eine noch viel grössere Nummer wird. Ich teile da Moebius Einschätzung, dass an diesem Krieg recht kurzfristig noch andere Parteien beteiligt sein werden. Die ganze Region ist ein einziges Pulverfass und nicht nur einer der dortigen Despoten wartet geradezu darauf, endlich lostrampeln zu können.
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Mit dem Maßstab, der hier zum Teil angelegt wird, wäre es auch legitim gewesen, Afghanistan nach 2001 in die Steinzeit zu bomben.
Afghanistan hat keine direkte Staatsgrenze zu den USA. Afghanistan kann auch nicht innerhalb eines einzigen Tages mal eben 2000 Raketen irgendwo hin abfeuern.
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Oh, das wurde auch im Vietnamkrieg heftig kritisiert und es ist bis heute ein Thema. Konsequenzen für die USA hat und hatte es aber nicht.
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Ja, wenn das bestätigt wird, werte ich das persönlich auch als moralisch verwerflich. Ich meine, die Diskussion hatten wir auch schon bezüglich der Ukraine, als es um den Einsatz von Streumunition ging. Töter als tot geht eben nicht und Phosphor bringt - wie du bereits geschrieben hast - einfach nur unnötig grausam um.
Die Diskussion um die Gaza-Blockade bleibt für mich weiterhin überflüssig. Ich glaube, wir sollten insgesamt lernen zu verstehen, dass es hier um eine moralische Bewertung geht, die von verschiedenen Menschen unterschiedlich getroffen wird. Wir tun als Europäer gerne so, als gäbe es 1. überhaupt so was wie eine universelle europäische Moral (nein ...) und 2. als sei diese global als die einzig wahre Moral zu betrachten. Das ist einfach nicht so. Schaut euch die Araber an, die die israelischen Toten feiern. DAS ist deren Moral und die interessiert es einen Scheiss, dass wir das ganz anders sehen.
Edit: Es gibt übrigens Hinweise darauf, dass es sich hierbei um Fakenews handeln könnte.
https://www.watson.ch/schweiz/intern…ten-sich-gerade
Ich meine mich zu erinnern, dass ich schon mal Bilder von Leuchtgranaten (Magnesium, kein Phosphor) in Gaza gesehen habe, aus denen dann Phosphorbomben wurden.
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Häh? Natürlich blockiert Israel die Versorgung nach Gaza. Wozu genau soll Israel die Leute, von denen sie gerade massiv angegriffen werden, weiter versorgen? Israel darf sehr wohl davon ausgehen, dass es ein weiteres benachbartes Land gibt, das sich kümmern kann, das ist eine Tatsache.
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Lest ihr Nachrichten? Die palästinensische Bevölkerung wird durch Israel zur Flucht aufgerufen, die Hamas hält sie zurück. Das sei nur Propaganda. Echt jetzt? Israel hält sich nicht ans Völkerrecht? Zur Blockade des Gazastreifen wurde genug geschrieben. Ägypten hat den Grenzübergang geschlossen. Ägypten ist keine Kriegspartei, die können sich doch humanitär geben.
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Es sind übrigens die gleichen Leute, die hier finden, Israel könnte doch ein bisschen schuld haben, die auch schon fanden, die Ukraine könnte doch ein bisschen schuld haben. Und man müsse Russen und Palästinenser doch ein bisschen verstehen. Versteht ihr mal. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
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Trotz der unbestrittenen Sonderrolle darf man m. E. hier eher erwarten, dass Menschenrechte eingehalten werden als eben in z. B. Ägypten.
Zu welchem Preis? Wenn es um das Leben der eigenen Bevölkerung geht, setzt es doch irgendwo mal aus. Ich glaube, da ist für uns Mitteleuropäer der letzte Krieg zum Glück zu lange her um sich das wirklich vorstellen zu können.
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Ich verstehe diese ganze Antisemitismus-Diskussion nicht. Man trifft für sich selbst eine moralische Entscheidung indem man abklärt, mit welchen Werten man die grössere Schnittmenge findet. Wie ich weiter oben schon mal schrieb, das ist für mich ganz klar die israelische Gesellschaft. Ob das nun Juden oder Moslems sind, ist mir ziemlich egal. Wie ich ebenfalls bereits schrieb, es gibt sehr wohl Moslems, die unsere europäischen Werte teilen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so ist, ist für ein islamisch geprägtes Land sicherlich höher.
Jetzt herrscht ganz eindeutig Krieg und da ist mir dieses ganze "ja, aber ..." genauso wurscht wie im Falle der Ukraine. Man kann in beiden Fällen irgendwas finden, was die angegriffene Partei in der Vergangenheit irgendwie schlecht gemacht hat, aber es ist in beiden Fällen ebenso klar, wer jetzt gerade der Aggressor ist. Wenn man hier jetzt weiter über die israelische Siedlungspolitik rumphilosophieren will, muss man sich ehrlicherweise auch die Frage stellen, warum sich die Palästinenser nicht einfach nach nem anderen Landstrich umgesehen haben. Beide Volksgruppen erheben aus religiösen Gründen Anspruch und wenn ich mir das wegdenke, kommen wir wieder bei der Moral an. Israel ist ein demokratischer Rechtsstaat. Die arabischen Staaten sind das samt und sonders nicht.
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Das werden die schon lernen, wie's geht, ja. Deren Frust ist einfach, dass es andere halt schon können. Und ich erwarte auch vom Unterricht im Schwerpunktfach, dass man davon einen Vorteil in den entsprechenden Studiengängen an der Uni hat. Chemie unterrichte ich ja auch so, dass einer im Nebenfach damit nichts mehr zu tun hat, wenn er die Matura mit einer 5 bestanden hat.
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