Beiträge von Antimon

    Äh nein, das hat mit Corona überhaupt nichts zu tun. So viel bin ich dann schon noch Bayerin dass ich dir sagen kann, das darf der Söder persönlich nehmen. Das ist ein opportunistischer Klugscheisser, so einer passt nicht zu Bayern. Es bräuchte einfach wieder einen Edmund oder Franz-Josef, dann war's das mit der AfD.

    Die CSU hatte in Bayern unter Edmund Stoiber mal über 60 %. Die CSU unter Markus Söder ist schon lange zu einer opportunistischen Gurkentruppe verkommen. Ich kann absolut nachvollziehen, dass das für viele rechts-konservative Bayern keine "Alternative" mehr ist.

    Ist die kleinste der relevanten Parteien. Bedarf sehe ich absolut. Grün ist zu utopisch, Liberal für sich zu asozial. Grünliberal ist für mich der perfekte Kompromiss. Die FDP trägt die Hauptverantwortung für das CS-Debakel, ich hatte gehofft, dass sie das Stimmen zugunsten der Grünliberalen kostet. Ich glaube die Grünliberalen scheitern bei uns an der Konsensdemokratie.

    Die SVP wird bei den kommenden Nationalratswahlen vermutlich die 30 % reissen. Das wäre Rekord. Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, welcher Pfurz den Leuten hier quer steht. Ich hatte auf einen Zuwachs für die Grünliberalen gehofft. Sieht nicht danach aus.

    Aber dann soll die afd nicht versuchen, dass ganze mit Übertreibungen noch dramatischer zu machen, als es ist

    Woher weisst du denn, wie schlimm es wirklich ist bzw war? Dass die Darstellung dämlich war, da gebe ich dir recht. Dass das mit dem Safehouse nicht sein konnte, liegt aber nicht am mangelnden Ausmass des Dramas. Darüber ist einfach nichts bekannt. Der Pressesprecher der Kapo Schwyz wird vom Tagesanzeiger vor 2 Tagen sinngemäss zitiert, man könne sich nicht weiter äussern, weil die Ermittlungen noch laufen. Offenbar gibt es immerhin etwas zur Abklärung. Von Seiten der AfD hätte man einfach mitteilen können, Frau Weidel sei aufgrund von Sicherheitsbedenken verreist.


    Wenn du darauf verweist, dass sie in der Schweiz Privatperson ist, gilt es doch für Mallorca auch

    Und weiter? Frau Weidel alleine hätte in Deutschland Personenschutz bekommen können, ihre Familie aber nicht. Sie selbst wird zitiert, sie habe entschieden, bei der Familie zu bleiben. Sie hätten auch ins Engadin fahren können oder nach Timbuktu, das ist völlig egal.

    Ich habe mir häufiger schon gedacht, dass Weidels Aussagen eigentlich noch relativ gemässigt und nachvollziehbar sind. Ich bin gespannt, wie lange sie überhaupt noch bei der Truppe bleibt, bis sie es Frauke Petry gleichtut.

    die afd die Situation gleich aufgebauscht

    Das sehe ich durchaus auch kritisch. Was ich noch nachvollziehen kann ist, dass irgendetwas behauptet wird, was nicht stimmt, damit man nicht weiss, wo sie wirklich ist. Die Rhetorik mit dem Safehouse hätten sie sich sparen können. Ich finde es fast lustig, dass so getan wird als hätte man da was "enthüllt". 2 Sekunden drüber nachgedacht müsste man eigentlich wissen, dass Frau Weidel im Ausland nur Privatperson ist. Was man sich auch sparen kann ist, sich darüber zu chauffieren, dass Weidel samt Familie nach Mallorca geflogen ist. Das geht im Grunde niemanden was an, es war eine Privatreise.

    Noch mal: Die Kantonspolizei Schwyz bestätigt, dass es einen relevanten Vorfall gab. Man weiss aus ermittlungstaktischen Gründen nicht, was es war, aber es war kein "Fake". Neben der Kapo ist noch eine Spezialeinheit für Terroreinsätze ausgerückt, ein solches Aufgebot wird sicher nicht zum Spass veranlasst. Frau Weidel hat hier als Staatsperson keine Relevanz, auch das wiederhole ich gerne noch mal.

    Schaffst du's mal ohne persönlich zu werden?

    Das SRF hat offensichtlich den Medienartikel der DPA übernommen, es gibt aber längst aktuellere Informationen. Die Artikel im Tagesanzeiger und bei der NZZ kannst du nicht lesen, dafür bräuchtest du ein Abo. Der Tagi schreibt, die Familie sei für eine Nacht in ein Hotel verfrachtet worden und dann nach Mallorca abgereist. Der Kapo Schwyz war das offenbar bekannt. Es gab nie ein "Safehouse".

    Ja, und? Es ist absolut nachvollziehbar, dass der irgendeinen Blödsinn behauptet, es soll auch keiner wissen, wohin die sich verpisst haben, ne? Glaubst es wäre schlau zu erzählen, ach ups, die kann in der Konstellation gar keinen Personenschutz bekommen und drum macht sie mal fix Ferien auf Malle?!

    Liebe Leute... Die Medienberichterstattung diesbezüglich ist in der Schweiz definitiv eine andere als in Deutschland. Frau Weidel wohnt in Einsiedeln, dort hat sich der relevante Vorfall ereignet. Die deutschen Behörden haben damit überhaupt nichts zu tun und in der Schweiz ist Frau Weidel eine ganz normale Bürgerin. Sie hat hier kein Anrecht auf Personenschutz durch die Bundespolizei, das mit dem "Safehouse" kann also gar nicht sein. Wenn die Kapo ihr empfiehlt auszureisen, wird es so gewesen sein. Dass seitens der AfD gegenüber den Medien irgendwas anderes behauptet wird als tatsächlich ist, ist in diesem Fall mehr als nachvollziehbar.

    Im konkreten Kontext des geplanten Wahlkampfauftritts ist das BKA sehr wohl der richtige Ansprechpartner, da das BKA für den Personenschutz von Politikern in Deutschland zuständig ist

    Alice Weidel hat in Einsiedeln Frau und Kinder, die haben mit diesem Wahlkampfauftritt nichts zu tun und für deren Sicherheit ist auch das BKA nicht zuständig. Wir haben gerade Herbstferien. Da hätte ich an Frau Weidels Stelle auch die Familie zusammengepackt und wäre an einen schönen Ort gegangen, wenn mir die Polizei schon dazu rät, mein Haus zu verlassen. Was sollen Frau Bossard und die Kinder denn in Deutschland?

    Es gab einen Grosseinsatz der Schwyzer Kantonspolizei in Einsiedeln. Das von der Presse zitierte BKA kann sich zu den Vorgängen überhaupt nicht äussern, weil diese nicht in Deutschland stattgefunden haben. In der Schweiz geniesst Weidel keinen Personenschutz durch die Fedpol, sie ist keine Schweizer Politikerin. Eine vorübergehende Ausreise war daher durchaus angezeigt und offenbar so auch mit der Kantonspolizei abgesprochen. Davon berichtet die deutsche Presse in der Tat gar nichts. Die hält es nur für relevant, dass Weidel und Bossard nach Malle geflogen sind, der Rest wird schlichtweg unterschlagen.

    Ich schrieb bereits im anderen KI-Thread, ich nutze KI selbst fürs Studium um Mathe-Übungsblätter zu lösen. Natürlich kann man auch googeln, aber der entscheidende Unterschied ist, man bekommt eine konkrete Antwort. Man muss eben nicht 20 links durchklicken und schauen, ob es das ist, was man lesen wollte, man bekommt direkt eine Antwort. Die ist natürlich oft fehlerhaft, aber wenn man sich dessen bewusst ist, ist das eigentlich egal. Ich will einfach nur einen Einstieg in die Aufgabe haben. Eine konkrete und auch richtige Antwort bekommt man auch bei WolframAlpha. Dort aber nur für Teilprobleme und die Antwort ist ein mathematischer Ausdruck, kein Text. Das löst nicht mein Übungsblatt, für das muss ich ja Text zu irgendeinem Ausdruck abgeben. Das Tool kann ich nutzen um zu schauen, ob es richtig ist, was mir ChatGPT z. B. sagt. In der Regel weiss ich das aber selbst.

    Ich studiere berufsbegleitend, ich habe schlichtweg keine Zeit, mir jede Aufgabe von Grund weg selbst zusammen zu frickeln. Ich habe im ersten Leben in den 2000ern studiert, da musste man sich alles noch aus Büchern zusammensuchen. Das ist zwar zuverlässiger, aber es dauert länger. Ich schrieb ebenfalls bereits im anderen KI-Thread: KI ist insbesondere für schlaue Leute nützlich. Man muss selber schon was wissen, um solche Tools gewinnbringend nutzen zu können. Wenn man grundsätzlich keine Ahnung hat, was mathematische Induktion sein soll, weiss man schon gar nicht, wie man die Frage stellen soll und man kann auch die Antwort nicht auf Richtigkeit überprüfen.

    Das Problem hat auch die Mehrheit unserer SuS. Es ist im Bereich MINT sehr einfach zu durchschauen, was rein KI-generiert ist, ein Sprachmodell wie ChatGPT versteht einfach keine Logik. Ich bin mir auch bei selbständigen Arbeiten nach wie vor sehr sicher, dass ich die Leistung der Jugendlichen bewerte und nicht die der KI.

    Da würde ich doch eher fragen: wozu Chemie?

    Ja, das fragen sich auch viele Schülerinnen und Schüler und ich frage es mich ehrlich gesagt auch. Da gilt das gleiche, wie für Latein: Wer als Lehrperson nicht selbst überzeugt von diesem Fach ist, kann zusammenpacken. Das war schon halbwegs ernst gemeint, weiter oben, wenn auch etwas humoristisch dargestellt. Bio ist ein Selbstläufer, bei Physik haben doch die meisten noch ein Einsehen, dass es wahrscheinlich nicht verkehrt ist zu wissen, wie so ein oller Elektromotor funktioniert. Chemie ist längst nicht so offensichtlich und das, was die jungen Menschen am Fach (wenn überhaupt) intrinsisch interessiert, wird eben zu grossen Teilen von der Biologie bzw. Physik abgedeckt. Da muss man als Lehrperson schon einigermassen gut sein im "verkaufen" und es kommt absolut nicht gut, wenn man das nur so nebenher macht, weil's halt besser für die Einstellungschancen ist.

    Völlig anekdotisch: Ich habe "einfach so" schon lange bevor ich die ersten Lektionen Chemie und Physik in der Schule hatte, angefangen Papier in einem alten Kupferkessel zu verbrennen und mich darüber zu wundern, warum die Flammen grün werden. Ich habe Stromkreise zusammengesteckt ohne dass mir jemals irgendjemand erklärt hat, wie's geht. Ich hatte von Verwandten einen Baukasten geschenkt bekommen, den Rest habe ich selber rausgefunden. Meine Mutter hatte absolut keine Ahnung von solchen Dingen. Ich habe auch jetzt (natürlich ältere) Schüler*innen, die "einfach so" irgendwas machen, ohne dass es zu Hause Eltern gibt, die ihnen da irgendwie helfen können. Ich staune doch sehr, wie man meinen kann, das könnte so nicht sein.

    Als Eltern finde ich, sollte man den Kindern einfach den Zugang zu den nötigen Informationen ermöglichen. Es ist m. E. nicht erforderlich, da aktiv "reinzupfuschen". Es wurde hier schon mehrfach erwähnt, dass es fürs Lernen an der Schule tatsächlich auch schädlich sein kann, wenn man zu Hause gut gemeint versucht Konzepte aufzugleisen, die im Unterricht dann aber anders gelehrt werden. Auch das kenne ich durchaus auch in meinen Fächern von älteren Jugendlichen.

    Na Chemie ist ja auch toll. Wenn du erst einen Benzinbrand auf dem Korpus legst, dann mit letzter Kraft den Splint aus dem Feuerlöscher ziehst und die erste Reihe mit einem theatralischen FEUEEEER!! WIR WERDEN ALLE STERBEN!! mit Kohlendioxid vernebelst.

    Für Chemie braucht es eine Menge Pathos und Showmastertalent. Wer das nicht hat, lässt es bitte bleiben. Es haben schon zu viele mit Stöchiometrie aus dem Buch alles verdorben.

    Meine zwei Fächer, die ich gerne studieren würde, wären Deutsch und Latein.

    Dann nimm bitte nicht Chemie. Chemie ist von den drei Naturwissenschaften das grösste Arschloch. Ich habe noch keinen erlebt, der das nur so nebenbei halt auch studiert hat und gut unterrichtet. In Bio kannst du im Komposthaufen wühlen, in Physik mit ganz viel Pathos Sachen auf den Boden schmeissen und behaupten, Newton sei schuld. In Chemie mischt du eine farblose Lösung A mit einer farblosen Lösung B und behauptest, es habe jetzt eine Neutralisationsrektion stattgefunden und dies sei am Farbumschlag irgendeines organischen Stoffes, dessen Namen keiner fehlerfrei aussprechen kann, zu erkennen. In Wahrheit ist es einfach nur pink geworden und alle müssen dir den Krempel halt einfach glauben, den du dann an die Tafel schreibst. Wenn du davon nicht selbst überzeugt bist, findet dich niemand lustig.

    Schöne Grüsse von der Chemikerin, die aus genau diesem Grund sehr viel lieber Physik unterrichtet.

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