Beiträge von Antimon

    Das merken wir dann an Fasnacht wieder. Letztes Jahr war das Motto: Ein Zug besteht aus 10 Personen - 4 pfeifen, 6 haben Corona. Aber die beste Plakette hatten wir schon 2020, das war die Klopapierrolle. Die habe ich sogar in golden. Wisst ihr noch ... damals?

    Edit: Meine Güte nein, die Rolle war natürlich 2021. 2020 dachten wir ja erst, es sei Fasnacht und dann war die gar nicht. Die Plakette gab's da natürlich schon.

    (Gibt es eigentlich einen prinzipiellen oder wesentlichen Unterschied zwischen Gletscherwanderung und Bummelrunde durch den durchschnittlichen großstädtischen Stadtpark? Der Thread lässt mich gerade grübeln.. fällt schließlich beides in die Kategorie "Gehen")

    Eben, du musst nur gehen. Das schafft jeder. Und ich bin in die Spalte auch nicht reingefallen, ich habe die nur von Innen anschauen wollen ;)

    (Warum immer mir sowas passiert ist allerdings etwas mysteriös. Zuletzt habe ich mit einem Fuss und dem Schneeschuh dran im Gebirgsbach gehangen nachdem die Schneedecke darüber leider unter mir zusammenbrach. Der Bergführer vor mir wog aber geschätzte 20 kg mehr als ich.)

    Und im Ernst: Das kann wirklich jeder, der nicht gerade völlig unsportlich ist. Aufs Jungraujoch fährt man ja ganz dekadent mit dem Zug hoch und ab da geht's erst ein Stück bergab und dann nur noch geradeaus. Halt mit Steigeisen und am Seil über diese Spalten. Nach 7 Stunden taten mir etwas die Füsse weh, den finalen Abstieg zur Fiescheralp bin ich in Flipflops gelaufen.

    Das sind Unterschiede, aber imho keine prinzipiellen oder wesentlichen, und die speziellen Aufgabenbereiche lassen sich alle den Kernbereichen des Lehrerberufs zuordnen (Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, Beraten, Innovieren).

    Hast du denn schon mal an einer anderen Schulform als Förderschule unterrichtet? Weisst du das also oder vermutest du das nur? Ich *weiss* dass wir an der FMS Unterrichtsgefässe zur Beratung und speziellen Förderung haben, die es am Gymnasium gar nicht gibt.

    Bei uns werden seit dem 1. Januar Test nur noch auf ärztliche Anordnung bezahlt. Ich habe gerade gesucht, gestern wurden 311 Neuinfektionen gezählt. Solche Zahlen gab's zuletzt 2020 mal. Ich glaube, das Abwasser-Monitoring wird fortgeführt. Ansonsten sind wir hier ahnungslos. Aber der Lauterbach wird's schon wissen.

    Ich wusste doch, dass es irgendwo ein blaues Knie von mir gibt:

    blaues Knie.jpg

    Das ist am Klassentag 2020, also im ersten post-Shutdown-Schuljahr, passiert. Ich war mit meiner Klasse auf der Bobbahn und eigentlich hätte man wegen Corona die Bobs nur einzeln besetzen dürfen. Wir haben aber gefunden, wenn's einer von uns hat, haben es eh alle und die Bobs zu zweit besetzt, dann kann man nämlich doppelt so oft fahren. Irgendwie habe ich mit einer Schülerin zusammen wohl eine Kurve zu schnell genommen, in jedem Fall sind wir entgleist und ich habe mit dem Knie auf dem blanken Metall gebremst. Die Schülerin mit der Schulter, die sah auch nicht besser aus. Immerhin hatte aber keiner Corona. 8)

    Ich kann noch mehr Kühe posten. Und Berge. Habe ich eigentlich schon mal erzählt, dass ich in eine dieser Gletscherspalten, die man auf meinem Avatar sieht, reingefallen bin? Jetzt liegt irgendwo unter dem grossen Aletsch eine blaue Plastiktrinkflasche von der Migros und wartet darauf, dass der Klimawandel sie wieder freigibt. Ausserdem habe ich mir mächtig das Knie angeschlagen, das wurde echt beeindruckend blau.

    Ich glaube dass nur wenige hier überhaupt wirklich *wissen* wie es sich so an anderen Schulformen unterrichtet, dafür aber erstaunlich viel Meinung haben. Ich *weiss* dass ich keine Lust auf Berufsschule habe, ich *weiss* dass ich keine Lust auf Sekundarstufe I habe, habe ich beides ausprobiert, passt mir nicht. Sek I könnte ich wohl noch an einem Langzeitgymnasium, wenn es einfach nicht nur Klasse 7 - 9 wäre. Ansonsten unterrichte ich sowieso an zwei verschiedenen Schulformen. Die Strukturen sind völlig andere obwohl es die gleiche Schule ist. Wer bei uns selbst keine FMS-Klassen unterrichtet, hat effektiv überhaupt keine Ahnung, was da läuft.

    Ich habe Lehramt Grundschule studiert, ich möchte mit kleineren Kindern arbeiten und daher keine Realschüler oder Gymnasiasten unterrichten. Diskriminierend? Oder ist das in dieser Richtung okay?

    Oh, ich kann dir da gerne eine Anschuldigung draus stricken:

    Du denkst bestimmst wir hielten uns für was Besseres und weil du mit so Eingebildeten nichts zu tun haben willst, diskriminierst du uns.

    Jetzt kommt aber gleich einer daher und erklärt mir, dass es uns ja nicht zum Nachteil gereicht uns für was Besseres zu halten und deswegen nennt man das dann nicht Diskriminierung ... wetten? :P

    Ich kann mich ganz, ganz dunkel dran erinnern dass vor sicher 30 Jahren oder so eine Bekannte meiner Mutter mir mal eine ähnliche Diskussion aufdrücken wollte. Die ging plötzlich auf mich los, warum ich denn mit ihrer Tochter nichts mehr zu tun haben wolle, die ging nämlich an eine Hauptschule. Es war der auch schon nicht beizubringen, dass mich echt keiner dazu zwingen kann mit Menschen befreundet zu sein, mit denen ich absolut keine Gesprächsthemen finde. Es war einfach so und ja, kann sein, dass mit ein Grund war, dass wir an unterschiedliche Schulen gingen. Der Hauptgrund wird wohl gewesen sein, dass die ganz andere Interessen hatte als ich. So wie 90 % meines Jahrgangs am Gymnasium auch, mit denen ich genauso wenig befreundet war. DAS schien aber kein Problem zu sein, zumindest keins über da man sich hätte echauffieren können.

    Vielleicht muss es auch einfach passieren und dann hoffentlich möglichst viele den Antrag auf Entlassung aus dem Dienst (so heisst es doch, ne?) stellen, dass es in der Politik zum Umdenken kommt. Meine Sicht als Gewerkschaftlerin ist allerdings, dass sich viel zu viele von uns viel zu viel gefallen lassen. Sei es aus Bequemlichkeit, aus Uninformiertheit oder auch tatsächlich aus Mangel an Alternativen. Dass letzteres eine Rolle spielt zeigt sich daran, dass zuverlässig immer jene zuerst laut werden, die sich am meisten leisten können: Gymnasium, MINT-Fächer.

    Bedauerlicherweise ist ja aber der Mangel an qualifizierten Primarlehrpersonen bzw. Heilpädagog*innen (das sind bei uns die Föderschulis) eigentlich viel grösser, sonst wäre ja auch hier im Forum nicht die Diskussion um mögliche Abordnungen an diese Schulformen aufgekommen. Nur meint die Politik, das kann ja jeder, im Zweifel auch irgendein dahergelaufender Student mit zweiwöchigem Crashkurs (kein Witz ... das ist der Status Quo im Baselland). Und wie man hier im Forum auch sehr schön sieht, gibt es immer genügend KuK, die sich mit wehenden Fahnen parat machen um den neuesten Brand dann ganz befliessen wieder zu löschen. Im Zweifel geht es ja um das Gute, um den Dienst am Menschen. Da darf man nicht so sein. Es muss wohl wirklich - leider auf Kosten der Kinder - einmal komplett den Bach runter gehen, bevor die Verantwortlichen und auch alle Beteiligten merken, dass es so nicht weitergehen kann.

    Dann ist die Frage, wenn Kompromisse eingegangen werden müssen, wo der benötigte Aufwand zur Neuorientierung am geringsten ist. Ehrlich gesagt ist die Arbeit bei allen drei Aspekten sehr groß, da das Lehramt eben so hochspezialisiert ist. Mathematik folgt einer ganz anderen Didaktik als sagen wir mal Kunst. Zwischen Grundrechenarten und Analysis liegen fachlich auch noch einmal Welten. Und auch pädagogisch ist der Umgang mit Sechsjährigen ein ganz anderer als mit Achtzehnjährigen.

    Ich persönlich habe mit dem Plan der Facherweiterung Informatik schon auch noch andere Gedanken im Kopf. Sollten die hier auf die Idee kommen, uns kognitiv beeinträchtigte Jugendliche ans Gymnasium zu setzen, kündige ich. Einmal mehr bin ich froh nicht versklavt... äh... verbeamtet zu sein.

    Ich glaube aber nicht, dass das so kommt. Wenn die FSS Basel mit der Kleinklassen-Initiative erfolgreich durchkommt, und davon gehe ich aus, wird das Gegenteil der Fall sein.

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