Das gibt es selbstverständlich ausschließlich bei Menschen mit Migrationshintergrund.
Ja klar, das hast du total richtig erkannt! ![]()
Das gibt es selbstverständlich ausschließlich bei Menschen mit Migrationshintergrund.
Ja klar, das hast du total richtig erkannt! ![]()
ich müsste sie natürlich suchen, aber nein, es gibt durchaus fach(didaktische) Literatur, die dafür argumentiert (mit Belegen und Studien), dass die schwierigere Sprache mehr Zeit braucht und als erste angefangen werden sollte,
Das würde mich tatsächlich interessieren, wie diese Studien gemacht wurden. Wenn du also noch was findest, darfst du's gerne hier verlinken oder so. Bei uns wurde halt im ganzen Land der Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler am Ende der Volksschule erhoben, und zwar einmal bei *allen* und nicht nur in einer ausgewählten Gruppe. Wenn sich da zeigt, die Abfolge Englisch - Französisch ist vor allem fürs Französisch besser, dann will ich das jetzt einfach mal so stehen lassen und dann bin ich als Lehrperson auch froh drum (auch wenn es meine Unterrichtsfächer nicht betrifft), dass die Politik endlich mal drauf reagiert. Was sich natürlich auch zeigt ist, dass Französisch in den zweisprachigen Kantonen viel besser geht. Aber das wundert jetzt hoffentlich niemanden.
Ich finde Physik auch logischer als Chemie. Die Fachdidaktik sagt halt trotzdem, dass es andersrum einfacher ist zu lernen.
Ich hoffe, die dafür einberufene Expert*innengruppe hat nicht zu viel Geld für die Erkenntnis verlangt ...
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Es ist in der Tat grotesk, dass das so ein Kampf ist. Das Bemerkenswerte an der Sache ist einfach, wir sind in der Schweiz und es geht um die zweite Landessprache. Das ist sowas wie die heilige Kuh, die grade geschlachtet wird und wie wird halt evidenzbasiert geschlachtet und nicht weil es jemandem anekdotisch grad in den Kram passt.
Abgesehen davon: Du "argumentierst" halt grade wirklich anekdotisch ("für mich war es so rum einfacher") und es gibt Belege dafür, dass die Reihenfolge Englisch - Französisch besser ist als andersrum.
Naja, wir haben schon auch Belege dafür, dass diejenigen, die Französisch als 2. Fremdsprache später lernen, besser sind. Das Thema ist hier ganz gross und wurde in den letzten Jahren im Detail auseinander genommen weil es ja um politische Entscheidungen geht.
Edit: Ich muss es wahrscheinlich präzisieren. "Unsere" Jugendlichen = Kanton Baselland. Die fangen in der 3. Klasse Primar an. Das ist aber nicht überall im Land so. Der Aargau fängt z. B. in der Primar mit Englisch an, Französisch kommt erst in der Mittelstufe dazu. Weil meine Schule bis jetzt noch ein bikantonales Einzugsgebiet hat, bekommen wir Geld für Förderkurse im Franösisch. Weil ja die armen Aargauer später erst damit starten und unsere Jugendlichen aus dem Baselland ergo mehr können müssten. In echt sitzen immer schon die aus dem Baselland in den Förderkursen.
Ich habe die Literaturliste meiner Gewerkschaft irgendwo ja schon mal verlinkt. Es geht um die politische Entscheidung, wann man mit welcher Fremdsprache startet und welche überhaupt bis in die Sek II hinein unterrichtet wird. Wir diskutieren da nicht über anekdotische Evidenz sondern über die wahrscheinlich grösste diesbezügliche statistische Erhebung in Europa. Der Befund ist sehr eindeutig. In der Ostschweiz wird Französisch im tiefsten Niveau der Mittelstufe schon gar nicht mehr unterrichtet und Baselland wird die Reihenfolge drehen. Französisch ist offensichtlich schwerer zu erlernen als Englisch.
Ich wusste gar nicht, dass das so episch ist. Das sind ja mehrere Veranstaltungen und es geht unter der Woche schon los. Das liegt auf meinem Arbeitsweg. Ich schwane nichts Gutes. Vielleicht schlage ich einfach vor, die ganze Schule da hin zu verschieben. Wir können zu Fuss laufen, total öko.
es hat vielleicht auch was mit der Sprachreihenfolge zu tun
Das sicher nicht. Unsere Jugendlichen lernen seit der 3. Klasse Primar Französisch als 1. Fremdsprache.
Nö. Die einzig wichtige Frage in dem Kontext ist, wo findet der ESC 2025 statt. Wenn Basel den Zuschlag erhält, gehe ich tatsächlich hin. Einmal im Leben muss ich mir den Quatsch live geben
Ich muss übrigens.
Ich finde es beneidenswert, wenn Jugendliche angstfrei in Fremdsprachen kommunizieren, auch wenn's grammatikalisch falsch sein sollte.
Also da kann ich chilipaprika leider nur bestätigen: Das klappt im Englisch, aber absolut nicht im Französisch, auch nicht in der Schweiz, 5 km vor der Landesgrenze zu Frankreich und 15 km vor der innerschweizerischen Sprachgrenze. Wir haben Jugendliche, denen der kalte Schweiss auf die Stirn tritt, wenn sie in Delémont auf der Strasse einen Satz auf Französisch sagen sollen. Bewundernswert finde ich da die Kolleginnen und Kollegen, die einfach nicht aufgeben und eine Mathe-Klasse notfalls an die EPFL verschleppen, damit die nur irgendwie mal den Mund aufbekommen. Fragt mich eine Kollegin letztens ganz besorgt: "Es geht dann da irgendwie um Plasma ... Was ist das? Muss ich darüber irgendwas wissen wenn ich mit denen da hingehe?!" Nein, R. du liest bitte überhaupt nichts über Plasma, die Schöfli sollen selber fragen was sie interessiert. Auf Französisch. Die schaffen das.
Quittengelee Verstehst du das mit dem Patriotismus jetzt ein bisschen besser? Ich meine, so grundsätzlich, wie sich das anfühlen könnte?
OK, ja, das verstehe ich absolut, dass man auf sowas keinen Bock hat. Verdachtsunabhängige Polizeikontrollen hatten wir in den letzten Jahren auch immer wieder in Basel und sie waren so klar rassistisch motiviert, dass kürzlich die komplette Führungsriege der Kantonspolizei vom Dienst suspendiert wurde. Basel hat tatsächlich ein Problem mit ... ich nenne es mal "immigrierter Kriminalität", das so offensichtlich ist, dass man nicht mehr drumrum schwätzen kann. Ich schätze es aber sehr an unserer Stadt und unserer Politik, dass das offen diskutiert wird und man versucht Lösungen zu finden. Dass man zugleich auch eben genau hinschaut, dass da keine pauschalen Ungerechtigkeiten gegen alles mit Migrationshintergrund draus entstehen.
Meine natürlich vollkommen anekdotischen Beobachtungen waren wie folgt: In Leipzig am Hbf angekommen liefen aus dem Bahnhof raus gleich mal drei unverkennbare Nazis vor mir her. So schmierige Glatzköpfe mit eindeutigen Tattoos auf den Armen. Die liefen da aber erst mal nur so lang, irgendwas gemacht haben sie in der Situation nicht. In der Innenstadt angekommen, eine pro-Palästina-Demo die grade von der Polizei aufgelöst wird. Ich hatte in Sachsen ehrlich nicht mit SO vielen Menschen mit äusserlich erkennbarem Migrationshintergrund aus dem arabischen Raum gerechnet, meine Umgebung in Basel ist viel heterogener und bunter. Jetzt bin ich natürlich selber blond und blauäugig, der Durschnitts-Sachse wird wahrscheinlich nichts an meiner Erscheinung auszusetzen haben. Wie schon bei anderen Besuchen in der Region zuvor fand ich die Leute sehr freundlich und zugänglich, man kommt schnell ins Plaudern.
Zweimal in nur 4 Tagen richtig unangenehm aufgefallen sind mir aber leider eben Menschen mit offensichtlich arabischem Migrationshintergrund. Ein junger Mann zettelt unvermittelt und vollkommen überflüssigen Streit mit einem Busfahrer an, der überhaupt keine Schuld daran hat, dass die Deutsche Bahn einfach scheisse im Krisenmanagement ist (Zugausfall zwischen Dresden und Leipzig, Schienenersatzverkehr nicht organisiert, blabla ...). Ein weiterer junger Mann der gleichen Sorte quatscht mich wiederum am Bahnhof voll und fängt, obwohl ich ihn sehr offensichtlich zurückweise, an, mich noch Richtung Bahnsteig zu verfolgen. Wir haben in Basel wirklich jede Menge Freaks auf den Strassen, aber wenn du denen sagst "nein", dann ist nein und die gehen weg. Diese penetrante Distanzlosigkeit finde ich wirklich hässlich und da kann ich irgendwo auch nachvollziehen, dass man irgendwann mal so ganz grundsätzlich genervt davon ist.
Es ist einfach eine schwierige Situation uns es bedarf einiges an Aufarbeitung diesbezüglich. Dass die Wahlen so rauskommen würden, war zu erwarten, ich finde es dennoch jammerschade.
Da bin ich jetzt auch gespannt und halte mich erst mal zurück damit zu schreiben, wer oder was mir vor Ort als erstes unangenehm aufgefallen ist.
Wieso finden das 5 Leute gut??
Danke, das frage ich mich auch. Nach meinem Kurztrip nach Dresden/Leipzig plane ich tatsächlich meine nächste Bildungsreise in die Region. Das dauert natürlich noch einen Moment, aber was sich bis dahin politisch noch tut, ist mir im Grunde egal. Dieses Weltuntergangs-Getue ist schon etwas lächerlich. War doch klar, dass das so rauskommt. Die Leute dort sind jetzt auch keine anderen als noch vor einem halben Tag.
Weil ich es nachvollziehen kann. Der Osten, jedenfalls sein Süden, ist eine No-Go-Area für mich.
Ja, dann war er das auch schon bis grade eben. Für mich nicht und auch in Zukunft nicht. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass sich meine Meinung diesbezüglich in den letzten Jahren ziemlich geändert hat.
Ich habe das bislang immer so vertreten, habe zuletzt aber ein paar Mal von NaWis erzählt bekommen, dass ich einfach keine ausreichende Ahnung hätte als Geisteswissenschaftlerin und wollte nicht schon wieder entsprechende Spürche ernten
Ich glaube eher, dass die entsprechenden NaWis keine Ahnung haben. Passiert leider oft, dass die meinen, Mathe sei nur für sie erfunden worden. Nee, nee. Mathe kann ganz gut ohne Naturwissenschaften leben, rumgedreht halt nicht ![]()
Ziemlich krass, was wir selbst noch für mittelalterliche Erfahrungen gemacht haben. Die alte Grundschullehrerin meiner Schwester hat den Kindern an den Ohren gezogen und sie in die Ecke gestellt, bzw. zwischen zwei Türen, in dem Gebäude gab es solche Doppeltüren irgendwie zur Isolation oder was auch immer. Wenn ich so rumrechne, könnte die Frau während des ersten Weltkriegs geboren worden sein...
Dito. Eingeschult wurde ich 1986, auch am Gymnasium habe ich noch solche "Spässe" erlebt. Wahrscheinlich fehlt es mir deswegen gar so an Bewunderung für schön geschriebene Aufsätze. Ich glaube, für manche Sprüche, die mir heute von meinen Jugendlichen gedrückt werden, hätten wir vor 30 Jahren eins geknallt bekommen.
Ohne den Podcast gehört zu haben:
Ich versuche es gerade. Nach 10 min immer noch keinerlei Inhalt. Ich werde allmählich nervös.
Ich würde dann die Reihenfolge Physik, Chemie, Biologie vornehmen.
Die Biologinnen und Biologen werden sicher ihren Lehrplan kräftig überarbeiten müssen. Bis anhin bilden sie sich ein, im 1. Jahr Photosynthese unterrichten zu müssen. Möglich und geeigneter wäre auch Ökologie. Es hatten alle Fachbereiche über ihre Vertreterinnen und Vertreter in den jeweiligen Anspruchsgruppen die Möglichkeit, sich einzubringen und der nun fertige Vorschlag für die Stundentafel wird etwa im November in die zweite Vernehmlassung gehen. Der Spielraum ist nicht beliebig gross, es können nicht alle drei Naturwissenschaften versetzt starten.
Ich vermute, ohne das belegen zu können, dass sich auch eine Koexistenz mit einer korrekten Beschreibung zugunsten einer tiefer verankerten, ursprünglichen Fehlvorstellung auflösen wird, je länger die Schulzeit zurückliegt.
Das würde ich auch so unterschreiben. Es ist ja aber auch gar nicht Ziel der gymnasialen Ausbildung, dass jeder Erwachsene 10 Jahre nach der Matura die Newtonschen Gesetze noch zur Anwendung bringen kann. Meine Aufgabe ist es, auch mit 6 Jahreslektionen im Grundlagenfach Basiswissen und -fähigkeiten für ein Studium im MINT-Bereich an die Hand zu geben. Das dieses Wissen wieder verloren geht, wenn es nicht mehr angewandt wird, ist völlig klar. Ich hätte es ja auch nicht ständig präsent, würde ich die Fächer nicht unterrichten. Was aber bekannt ist, dass z. B. die Verbreitung von Verschwörungstheorien hochgradig mit dem Bildungsgrad korreliert. Jemand, der zumindest mal gewusst hat, wie's geht, wird eher darauf vertrauen, dass irgendwelche Experten (ich erinnere an die Corona-Zeit) schon wissen werden, was sie tun.
Ehrlich gesagt, verstehe ich sowas bis heute nicht wirklich. Konzepte wie "Kraft" oder "Spannung" scheinen mir viel abstrakter als die Vorstellung, dass alles aus kleinen teilen besteht.
Überzeuge mich, dann überzeugst du auch die Lehrplankommission oder wen du genau überzeugen willst
Im Grunde schrieb ich doch genau das: Bei den Teilchen ist real was zu holen wenn man die Stundentafel anpasst, die Fehlvorstellungen in der Physik persistieren derartig hartnäckig, dass mir ein späterer Start zulasten einer anderen Disziplin nicht gerechtfertigt erscheint. Ich alleine überzeuge da sowieso niemanden. Wir sind in der Schweiz, auch so eine Maturreform ist ein hochdemokratischer Prozess. Das hatte sich die EDK initial zwar mal anders gedacht, aber dann wurde sie von einem wahrhaftem Tsunami des Protests aus sämtlichen Fachverbänden und Gewerkschaften überrollt ![]()
Mir wäre neu, dass die Primarschule die Kinder nur im Fachwissen bildet. Vielleicht war das 1966 noch so und vielleicht ist das der entscheidende Unterschied.
Antimon, mir ist die Person und ihr Werdegang ja bekannt. Und ich weiß, dass der Schüler auch in Mathe und Sachkunde fit war. Ich bin einfach erstaunt, wie hoch das Niveau und die Anforderungen damals waren.
Das ist mir schon klar, dass *du* die Person kennst. Ich habe dich nur drauf hinweisen wollen, wie es rüberkommt. Mag sein, dass die Anforderungen ans Schreiben damals höher waren. Die Welt war damals auch noch weniger komplex, die Anforderungen sind in vielen anderen Bereichen sehr viel höher geworden. Unsere Schülerinnen und Schüler schreiben ihre Aufsätze unterdessen am Laptop, unsere Deutsch-Lehrpersonen haben schlichtweg keine Lust mehr, sich überhaupt noch mit deren Handschrift auseinanderzusetzen.
Zauberwald, der Aufsatz von 1966 kommt nicht von einem damaligen Spitzenschüler, sondern von einem, der erstmal auf die Hauptschule übergetreten ist
Dass du das so arg betonst suggeriert ein bisschen, dass schön Schreiben das einzige Kriterium für den Übertritt ans Gymnasium sein müsste bzw dass man aus diesem Aufsatz ein besonderes Mass an Intelligenz herauslesen können müsste. Ehrlich, ich habe Schülerinnen an der FMS, die dir in ebenso blumiger Sprache jensten Mist daherschwurbeln und ansonsten gar nichts können, am Gymnasium Schülerinnen, die im Vergleich zu diesem Aufsatz grauenhaft schreiben und ein 5er Zeugnis haben. Es ist ein schön geschriebener Aufsatz aus einer anderen Zeit. Die Person dahinter ist ansonsten unbekannt und es wurde sicher auch 1966 schon auf die Leistungen in Mathe und Sachkunde geschaut. Mein Bruder ist Jahrgang 1969 und nach heutigem Kentnisstand Legastheniker. Ich habe später für seine Facharbeiterausbildung mit ihm gelernt, im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich hätte der mindestens an der Realschule mithalten können. Er hat nicht mal einen qualifizierten Hauptschulabschluss.
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