Beiträge von Antimon

    Philio Genau so, wie du es beschreibst, läuft auch bei uns die Abschlussfeier ab*. Wenn ich, wie du, die Klassen nur ein Jahr im Unterricht hätte, würde ich wahrscheinlich auch eher mal noch als Fachlehrperson gehen. Ihr habt keine Klassenfahrten und all dieses Zeug (korrigiere mich, sollte das unterdessen anders sein), da fehlt unterwegs einiges an "Geschichten", die ich mit meinen Klassen eben habe.

    fossi74 Du müsstest mir übrigens noch verraten, wo bei einem Jahrgang mit 50 Absolventinnen und Absolventen die Idee herkommt, da müssten 45 (!!) Lehrpersonen anwesend sein. Das ist ja völlig überzogen. Im 4. Jahr besteht bei uns ein Klassenteam nur noch aus sowas wie 8 Lehrpersonen plus Ergänzugsfächer, die natürlich nicht für alle gleich sind. Selbst in den profilgemischten Immersionsklassen wüsste ich nicht, wie ich da auf 45 Lehrpersonen gerechnet auf 50 Schüler*innen kommen sollte, wenn man nicht von jeder Schülerin die letzte Klassenlehrperson aus der Primar einlädt.

    *Für die allgemeinbildende Matura braucht es übrigens eine 5.4 für die Preisverleihung. Das ist uns auch erst kürzlich mal bewusst aufgefallen und warum es diesen Unterschied gibt, versteht keiner.

    Das wirkliche Problem an der Kernkraft ist eigentlich, dass die Betreiber nicht zuverlässig sind, Strom aus Kernenergie ziemlich teuer ist, wenn man alle Kosten einrechnet und der Schaden eines GAUs in einem dicht besiedelten Gebiet wie Mitteleuropa völlig jenseits aller akzeptablen Kosten-Nutzen-Relationen ist

    Es gibt unterdessen eine ganze Menge sehr seriöser Leute, die das gar nicht (mehr) so sehen. Ich habe vor einigen Seiten mal schon Sabine Hossenfelder verlinkt. Kernenergie ist teuer weil wir uns in Europa Sicherheitsvorkehrungen einbilden, die in keiner Relation zur objektiv betrachteten Gefährlichkeit stehen.

    Der 4. Smily .... Sachliche Diskussion liegt antimon im Moment wirklich nicht. ;)

    Was willst du denn diskutieren? Ich habe genug geschrieben um mich zu erklären, du schreibst seitenweise nur noch irgendeinen Quatsch in dem du unterdessen sogar Aussagen von mir ins Gegenteil verkehrst. Das ist lächerlich und das Thema an sich ziemlich unwichtig.

    Meine liebe Frau Dr. Antimon - ich bin weder beleidigt noch geht es um "übliche Abläufe". Das hast du eigentlich aber schon längst erkannt, ebenso wie du den Unterschied zwischen einem bayerischen Landgymnasium mit irgendwas um die 50 Abiturienten und deiner Oberstufenschule mit 8 Abschlussklassen à schätzungsweise 20+ SchülerInnen schon aus eigenem Erleben kennen solltest.

    Mein lieber Herr Fossi, natürlich kenne ich den Unterschied. Und ich glaube, ich bin mit denen, die ich unterrichte, erheblich enger als jede Lehrperson an einem bayrischen Landgymnasium. Es freut mich für deine Tochter, dass Sie das Abitur bestanden hat und es freut mich für dich, dass du ein stolzer Vater sein kannst. Lass es einfach stehen, dass die Lehrpersonen deiner Tochter offensichtlich nicht gar so die Freude an diesem Jahrgang hatten. Ehrlich, das ist mir auch schon passiert, dass ich eine Einladung zu einem Abschlussessen ausgeschlagen habe, weil mir der Kurs am Ende nur noch zuwider war. Die haben das selbst ganz anders gesehen und gar nicht verstanden, dass ich keine Lust mehr hatte. Ich weiss ziemlich sicher, dass die Fraglichen bis heute nicht in der Lage sind zu reflektieren, was das Problem war. Tatsächlich habe ich es ihnen sogar erklärt. Aber auch das haben sie nicht verstehen wollen. Das ist nicht mein Problem, sondern ihres.

    Ich habe im Moment eine sehr tolle Klasse, für die ich nächstes Jahr sehr gerne die Topfpflanze spielen werde. Ich werde bezahlt fürs Unterrichten und das kann ich sehr gut. Auch von denen, die ich nicht so toll fand, sind mehrere an der Uni in meinem Fachbereich gelandet. Dass ich andere sympathischer finde, ist mein gutes Recht als Mensch.

    du hast ja schon geschrieben, dass du DAS schulische Abschluss-Ereignis der Schüler nicht als so relevant betrachtest

    Ich könnte jetzt schreiben, dass du lügst. Belegbar. Die Frage ist, was dir das grade gibt, so einen Blödsinn zu schreiben. Du bist Schulleiter einer Primarschule. Mit Abschlusszeugnissen habe ich insgesamt ein bisschen mehr zu tun als du. Doch so ein Männer-Ding? Ich bin so ein super toller Hecht? ;)

    Ich treffe mich by the way in den Sommerferien mit einer Schülerin, auf deren Abschlussfeier ich gar nicht war. Ich hatte davor schon jede Menge bedeutender Momente mit ihr. Sie ist eine von denen, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. Aus einem der Kurse, deren Geschichten ich gerne an die Neuen weitergebe. Deine Meinung zählt da überhaupt nicht.

    Weil man eine Frage nicht beantworten möchte, erledigt sich das Thema. Genau mein Humor.

    Die Frage *ist* beantworte. Loch auf, Müll rein, Loch zu. Fertig ist die Wurst. Wir leben seit über einem Jahrhundert mit dem Müll der chemischen Industrie, das bisschen Radioaktivität werden wir jetzt auch noch aushalten. Aber ich glaube wir zwei sind uns diesbezüglich ohnehin einig :*

    Eben das. Also wenn ich als Naturwissenschaftlerin jedes Mal beleidigt wäre, wenn jemand Fachbegriffe falsch gebraucht (und das passiert ständig, weil davon jede Menge in der Alltagssprache fest verankert aber eben falsch "besetzt" sind), müsste ich mich von der nächsten Brücke stürzen. Wir führen hier keine Expertendiskussionen sondern plaudern ein bisschen über dies, das und jenes, was uns im Alltag halt beschäftigt.

    Ich bin froh, dass ich in der Schweiz lebe und würde unterdessen auch nicht mehr nach Deutschland zurück gehen wollen. Was die Amerikaner als nächstes wählen, bleibt trotzdem deren Ding.

    Ist so ein Verhalten also kein Einzelfall?

    Ich verstehe die Frage nicht. Bei uns sitzt die Schulleitung vor dem Maturstreich auch mit den Klassensprecherinnen und Klassensprechern zusammen und erklärt was geht und was nicht. Ich habe es bis anhin ein einziges Mal erlebt, dass eine Klasse sich krass danebenbenommen hat und 2022 hatten wir präventiv die Polizei an der Abschlussfeier weil eine Schülerin von der Antifa als Nazi geoutet worden war (ging landesweit durch die Presse, ich verrate hier keine "Geheimnisse"). Finde ich für eine Schule mit 950 Jugendlichen und 120 Lehrpersonen jetzt nicht wirklich besorgniserregend. Es ist doch klar, dass die Presse nur dann schreibt, wenn irgendwas *nicht* so ist, wie es sein sollte.

    Schulleiter weigert sich, Abizeugnisse zu übergeben – und liefert Begründung

    Hat bei uns auch schon mal eine Klasse getroffen. Die hatten sich am Maturstreich komplett daneben benommen und konnten das Zeugnis erst abholen, nachdem sie Kompensationsarbeit dafür geleistet hatten.

    Der Schluss

    Den habe ich nicht gezogen, ich habe nur eine Anmerkung gemacht. Die 3 Personen, die mir da gerade einfielen, kenne ich - im Gegensatz zu dir - und kann daher mit Fug und Recht behaupten, ja das sind Pfauen, die sich für unersetzlich hielten.

    Du hältst offenbar die Zeugnisübergabe für egal

    Nö. *Ich* habe keine Freude daran an diese Feier zu gehen, die Zeugnisübergabe ist mal ganz sicher überhaupt nicht egal.


    wir begleiten die SuS über Jahre durch die gesamte Pubertät, das ist doch nicht egal.

    Wer sagt, dass es das ist? Ich bin mir recht sicher, dass ich erheblich mehr Freizeit für meine Jugendliche opfere als so manch anderer hier, der fleissig an Abschlussfeiern geht.


    Wenn es jedes Jahr so wäre, dass nur 5 LuL anwesend sind, hätte sich Fossi sicher weder gewundert noch aufgeregt.

    Das wird Herr Fossi gar nicht wissen weil es ihn bisher noch nie interessiert hat, wie es an *dieser* Schule normalerweise zugeht. Es ist die Schule seiner Tochter und die hat genau dieses eine Mal Abitur gemacht. Ich bin mir fast sicher, hätten die Lehrpersonen gewusst, dass man ihnen zu diesem Anlass noch ein Geschenk überreichen möchte, wären ein paar mehr gekommen. So hätte ich es jedenfalls gemacht, hätte man mich vorgängig informiert, dass ich da noch was anderes zu tun habe als Topfpflanze zu spielen. Das ist die ganze Zeit über mein Punkt: Ein Haufen beleidigter Aufregung dafür, dass man die Schule und dementsprechend auch die üblichen Abläufe dort nicht kennt.

    Dieses Maturapéro gibt es aber vermutlich in den aller wenigsten Schulen

    Dann gibt es irgendeine andere Gelegenheit, es wurde einiges hier genannt.

    Bei uns sind an der Abschlussfeier Maturandinnen und Maturanden aus 8 Klassen samt Eltern und Geschwistern, alle Klassenlehrpersonen, der Chor, die Schulleitung, der Schulrat und noch irgendein Gastredner. Soll doch von den Fachlehrpersonen hingehen, wer will, ich (meistens) nicht. Mir hat auch noch nie jemand einen Vorwurf gemacht. Was der anklagende Tonfall hier soll, bleibt weiterhin rätselhaft.

    Ah, doch so ein Männer-Ding. Mein Haus, mein Boot, meine Abschlussklasse. Nee, *ich* arbeite nicht auf diesen Abschluss hin, das machen die jungen Leute schon selbst. Ich bin nur die Dienstleisterin. Und mir ist die persönliche Begegnug am Maturapéro hundert mal wichtiger als das repräsentative Rumsitzen auf der Abschlussfeier, an der ich - wie erwähnt - mit grosser Wahrscheinlichkeit von den Maturand*innen ohnehin nicht mal mehr registriert werde. Freitagabend hab ich Training. Finde ich persönlich tatsächlich lustiger.

    Ich war zum Zeitpunkt der Zeugnis-Übergabe nicht mehr der Klassenlehrer

    Ich vor 2 Jahren auch nicht. Ich hatte die nur im Grundlagenfach, in der 4. Klasse hat die Deutsch-Kollegin übernommen. Wir waren zu zweit mit der Klasse auf der Bühne.

    Ich finde es ehrlich gesagt eher peinlich, wenn zum Maturapéro noch mal Lehrer* auftauchen, die eine Klasse vielleicht ein Jahr lang unterrichtet haben und dann die Schule gewechselt haben. In der Regel interessiert sich keiner mehr für die, die halten sich nur selber für unersetzlich. :rolleyes:

    *Mir fällt gerade auf, dass ich mich tatsächlich nur an Männer erinnern kann, die das für nötig hielten.

    So wie ich 3 1/2 Jahr nach dem Verlassen meiner ehemaligen Weiterführenden Schule und meiner Klasse natürlich 2 Stunden gefahren bin, um bei deren Zeugnisübergabe dabei zu sein

    Es geht hier nicht um die Klassenlehrperson, die übergibt natürlich auch bei uns die Zeugnisse. Natürlich war ich bei meiner eigenen Klasse vor 2 Jahren an der Abschlussfeier. Für alle anderen bin ich aber nur eine von x Fachlehrpersonen. Man muss sich da selber auch nicht gar so wichtig nehmen. Ich gehe, wenn ich irgendeine spezielle Verbindung zu einer Klasse habe. Ich war bei meinen ersten Maturklassen und ich werde nächstes Jahr gehen. Das Geschreibe von "Respekt" hat halt schon wieder was Abwertendes gegenüber allen, die auf solche Ereignisse keinen grossen Wert legen. Es ist keine Pflicht für mich und ich habe vorher allen Schülerinnen und Schülern noch mal die Hand gegeben, bevor sie gehen. Aber wer's unbedingt braucht, kann natürlich weiter in latenter Empörung von "Haltung" und "Respekt" schreiben. Ich weiss ja selbst, wie viele gute Momente ich mit meinen Klassen bis dahin hatte und wie viel ich immer wieder für Einzelne weit über den Unterricht hinaus leiste. Von meinem Topfpflanzendasein an der Abschlussfeier hat am Ende keiner mehr was.

    Junge Menschen mehrere Jahre zu begleiten, um dann an ihrem letzten Tag mit den obengenannten Argumenten zu fehlen, ist zumindest für mich keine Option

    Ich war bisher noch jedes Jahr am Maturapéro. Das ist der Tag an dem den Maturi und Maturae nach den Zeugniskonferenzen durch die Klassenlehrpersonen das Prüfungsresultat erwahrt wird - um an der Stelle mal zwei hübsche Helvetismen einzuwerfen. Das ist der letzte offizielle Tag der jungen Leute bei uns im Schulhaus. Ich schrieb bereits weiter oben, ich finde den anklagenden Tonfall einiger Beiträge unangemessen, wenn das Prozedere an anderen Schulen überhaupt nicht bekannt ist. Es wird auch in Deutschland ganz sicher nicht überall gleich sein.

    Ich kann das für dich und die Schweiz nicht beurteilen...

    Damit hat es auch überhaupt nichts zu tun. Ich meine, ich habe mich dazu hinreichend erklärt. Zu allem Weiteren, was du schreibst: Eine allgemeinbildende Matura ist erheblich mehr wert als ein Abitur.

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