Beiträge von Antimon

    Aber klar, liegt nur an uns und unserer fehlenden Konsequenz

    Das würde ich in dem Fall so behaupten wollen, ja. Es geht ums Gymnasium, nicht die Förderschule.


    Es mag Probleme mit einzelnen Anwendungen in einzelnen Fächern geben

    Es mag nicht, es gibt. An einer allgemeinbildenden Schule muss ein tragbarer Kompromiss für alle gefunden werden. Unsere Germanisten dachten sich vor 8 Jahren auch noch was anderes, unterdessen stellt das keiner mehr in Frage. iPads gehen nicht nur für den MINT-Bereich nicht, die gleichen Probleme haben sich bei uns auch im Bildnerischen Gestalten aufgetan. Ist insgesamt ein bisschen viel Ärger, der sich recht einfach lösen lässt indem man genau diesen einen (!) Gerätetyp ausschliesst.

    Ich verstehe das Problem an der Stelle schon, keine Sorge. Mir geht es um die generelle Sinnhaftigkeit des digitalen Arbeitens. Ich halte es für selbstverständlich, dass man das so macht.

    zu komplex für viele SuS

    Häh?


    Absprechen nötig zum Mitbringen, 40% vergessen es daheim

    Kommt bei uns nicht vor weil es das Standard-Arbeitsgerät ist. Wer sein Laptop nicht dabei hat, ist komplett aufgeschmissen für den Tag. Vielleicht fehlt es euch einfach nur an Selbstverständlichkeit, dann ist auch nichts mehr "zu komplex".


    Das geht mit IPad / Tablet nun einfach leichter für SuS, weil Hemmschwelle niedriger.

    Ich habe immer noch einzelne SuS mit iPads in meinen Klassen, die gewisse Aufgaben überhaupt nicht bearbeiten können weil es mit dem iPad nicht möglich ist. Mit allen anderen Geräten geht alles, Marke und Betriebssystem ist dabei völlig egal. Es gibt einen einzigen Gerätetyp, der Ärger macht und das ist das iPad.

    Ja sicher rechne ich mal was auf nen Zettel. Das ist aber nicht meine Unterrichtsvorbereitung.

    Ist aber auch egal, es geht ja nicht um mich und den Unterricht

    So egal ist das nicht. Wieso sollten die Jugendlichen anders arbeiten als du selbst?

    Aber könnte man das alles nicht auch mit dem Handy machen?

    Und auf dem willst du dann "arbeiten"?! Wie ich schrieb, abfotographieren mit dem Handy, synchronisieren auf das Laptop, im OneNote bearbeiten. Unseren Jugendlichen steht es frei, sich alles auf Papier auszudrucken oder ein Heft zu führen. Macht keiner. Schreibst du selbst denn deine Unterrichtsvorbereitung in Hefte?

    Das kann man in OneNote sofort einscannen, während der Veranstaltung kommentieren und hat somit keinen Zettelsalat.

    Das kann man auch mit dem Smartphone - das sowieso jeder hat - sofort einscannen und über OneDrive synchronisieren, dann hat man es auf dem Laptop und 2 Sekunden später im OneNote. Ein Grund für ein iPad ist das nicht.

    Der Fächerkanon muss daher fast gleich sein. Sonst können ja keine gleichen Abschlüsse entstehen.

    Keine Ahnung ob das bei euch so ist. Bei uns definitiv nicht. Fachmatura und Berufsmatura sind formal gleichwertige Abschlüsse, der Weg dahin ist völlig unterschiedlich. Die Passerelle ist der allgemeinen Hochschulreife gleichgestellt. Der Weg dahin ist ein völlig anderer als über das allgemeinbildende Gymnasium.

    Es geht hier im Thread sehr konkret um die Fragestellung: iPad am Gymnasium. Das Gymnasium ist eine allgemeinbildende Schule mit einem viel breiteren Fächerkanon als der einer berufsbildenden Schule. Ich habe da schon einen sehr guten Überblick, was der Bedarf ist. Wir können wirklich keine iPad gebrauchen. Ich sitze an der Uni mit 20jährigen Studis zusammen in der Informatik, niemand von denen arbeitet mit einem iPad. Das Gymnasium bildet idealerweise für die Uni aus und damit ist die Frage eigentlich beantwortet.

    Lustigerweise haben bei uns die Berufsschulen ja schon viel länger Laptop-Klassen als die Gymnasien. Laptops eben, keine iPads. Ob das sinnvoll ist oder nicht, was weiss denn ich. Ich beobachte einfach nur. Ich unterrichte an einer allgemeinbildenden Mittelschule und da weiss ich sehr sicher, was sinnvoll ist und was nicht.

    Kennt ihr denn hier alle mögliche Anwendungen?

    Nee und genau das ist auch eben wurscht. Am Ende geht es darum, dass an einer allgemeinbildenden Schule das Gerät in ALLEN Fächern gewinnbringend eingesetzt werden muss. Deutsch braucht keinen Stift aber zwingend eine Tastatur, ich brauche nicht unbedingt eine Tastatur aber zwingend einen Stift. Deutsch ist es egal, ob das Gerät einen USB-Anschluss hat, mir nicht. Die einzigen Geräte, mit denen am Ende alle zufrieden sind, sind Convertibles. Erfahrung seit 2018 an meiner Schule. Läuft wirklich sehr gut, iPads sind endlich raus. Insbesondere die kleinen iPads sind wirklich auch schädlich für die Jugendlichen, es fehlt ihnen an diesem absurd kleinen Bildschirm komplett der Überblick über das, was sie grade tun.

    Dass Tablets generell als unsinnig oder nutzlos abgestempelt werden, finde ich doch etwas überheblich.

    Sie sind absolut nutzlos um in der Schule damit vernünftig zu arbeiten. Wir sind eben keine Handwerker, die Ersatzteile bestellen und Berichte ausfüllen. Meine Partnerin arbeitet bei einem Maschinenbauer, die haben keine Tablets. Sie haben aber VR-Brillen, die für uns an der Schule ebenso nutzlos wären. Dort im Betrieb werden sie aber für die Mockups gebraucht.

    Die einzig sinnvolle Art von Gerät für den Schulbetrieb, so wie wir heute dort arbeiten, sind Convertibles. Es geht weder ohne Tastatur noch ohne Stift. Und es geht tatsächlich auch nicht ohne eine gewisse Rechnerleistung, RAM und Festplattenspeicher.

    Was macht ihr im Informatikunterricht?

    Das ist eine gute Frage. Ich bin da ja aktiv (noch) nicht dran beteiligt, verfolge die Entwicklung aber mit persönlichem Interesse. Die Lehrpläne sind aktuell - sorry, mir fällt kein anderes Wort dafür ein - scheisse. Wir haben im Moment 1 Jahr lang Informatik mit 3 Wochenlektionen dotiert und da soll gefühlt ALLES passieren, am besten bis zum Bachelor an der Uni. Weil das natürlich nicht möglich ist, treffen die KuK individuell eine Entscheidung, was sie persönlich sinnvoll finden. Es unterrichten meines Wissens alle irgendeine Programmiersprache, in der Regel Python. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der praktischen Anwendung der Informatik, am Ende steht immer ein kleines Projekt, halt die Programmierung eines einfachen Spieles oder sowas. Wir haben in der Informatik Halbklassenunterricht, es werden einfache Algorithmen und Datenstrukturen an praktischen Beispielen eingeübt. Je nachdem, wer's unterrichtet, kann es auch um Cyber Security gehen, allgemein ein bisschen Datenschutz machen glaube +/- alle. Der Kollege der ganz lange schon das Ergänzungsfach unterrichtet, schaut auch mal Automatentheorie an, also ein bisschen was aus der Theoretischen Informatik. Ich persönlich hätte wohl Spass daran Arduinos zu programmieren.

    Ich kann als Naturwissenschaftlerin auch Chemie und Physik ausschliesslich auf dem Papier unterrichten. Natürlich macht das niemand so. Wir haben Praktikum im Halbklassenunterricht, das ist das, was eigentlich alle Jugendlichen am liebsten machen, auch wenn sie sich ansonsten einen scheiss für die Fächer interessieren. Ich habe selbst auch nicht Chemie studiert um mich damit theoretisch auf dem Papier zu beschäftigen. Ich habe mich auch nicht für Informatik eingeschrieben um Automatentheorie zu lernen, es gehört halt dazu und ist hoffentlich demnächst vorbei.

    Zu deiner Frage bezüglich iPads: Keine Ahnung, was man damit soll. Wir lassen sie unterdessen explizit für den Unterricht nicht mehr zu weil sie nutzlos sind. Gerätevorgabe ist bei uns Laptop mit Stifteingabe. Betriebssystem egal nur einfach kein iPad.

    Dafür benötigt man prinzipiell noch nicht mal einen Computer

    Es scheisst mich an der Uni ehrlich nichts mehr an als Theoretische Informatik. Ich glaube nicht, dass es da wirklich was zu diskutieren gibt, das möchte man einfach nicht an der Schule. Ich unterrichte zwei Naturwissenschaften, die jungen Leute interessieren sich für Dinge, die mit ihrem Leben zu tun haben. Auch am Gymnasium und völlig zurecht.

    Einen Ticketautomaten können sicher alle meine Jugendlichen bedienen. Was wir gewissermassen aber schon "üben", ist Reiseplanung übers Internet. Wo finde ich seriöse Angebote, worauf muss ich achten, wenn es um die Bezahlung geht, sowas. Die Bildungsreise am Ende des 12. Schuljahres wird üblicherweise von den Jugendlichen geplant, als Lehrperson nicke ich nur ab und kümmere mich um die Bezahlung.

    Bezüglich Handwerker... Nee, da habe ich auch schon lange keinen mehr mit Papier gesehen.

    Wenn auf der Karte einige Leute unterschreiben sollen, ist der Haupttext links und die Unterschriften "danach", also rechts. So kenne ich das z.B. bei Karten vom (ganzen) Kollegium an Einzelne.

    Ja eben ... Es unterschreiben am Ende sowas wie 20 Personen.

    Ist das nicht egal? Hauptsache es kommt von Herzen.

    Das tut es sowieso. Ich bin gerade im emotionalen Stress weil ich für die Verabschiedung von unterdessen 4 Personen zuständig bin, da darf man doch mal dumm fragen, ne? :P

    Liebe Forumianer*innen

    Kann mir bitte möglichst schnell jemand von euch eine wirklich saudumme Frage beantworten: Wenn ich eine doppelseitige Abschiedskarte habe - wo kommt dann der blabla-Text hin, links oder rechts? Mir fällt gerade wahrhaftig niemand ein, den ich fragen könnte (was wahrscheinlich der Grund ist, warum ich die Karte schreiben muss).

    Dankeschööön :rose: :rose:

    Mach das Ref in Deutschland fertig und lass dir die Ausbildung anerkennen. Du hast in beiden Fächern deutlich (!) weniger CP als jemand, der alles in der Schweiz gemacht hat, bei Option 2 fangen sie richtig an, dich zu piesaken. Ein Kollege von mir hat an der ETH den Master in Physik gemacht, der hat kein Lehrdiplom für Mathe obwohl er ganz sicher mehr CP in der Mathe hat als du.

    Ja, mit Mathe hast du Chancen in der Sek II, mit Bio nicht. Biologen gibt es mehr als genug. Eingestellt wirst du also für Mathe und bekommst dann vielleicht auch mal irgendwann eine Bio-Klasse.

    Unabhängig von Begrifflichkeiten sollte man sich evtl. mal langsam mit den Ursachen auseinandersetzen, warum der Anteil sehr junger Menschen mit ausländerfeindlichem Gedankengut so deutlich ansteigt. Immerhin ist das die Altersgruppe, die im Zuge des Durchlaufens von Institutionen vermutlich am meisten direkten Kontakt mit Zuwanderern und Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund hat. Möglicherweise schlägt sich in solchen Umfragewerten auch ganz schnöde das direkte Erleben verfehlter Integration nieder. Und der Eindruck, dass der Grundtenor im Parteienspektrum mehr oder weniger immer noch "weiter so" lautet.

    Möglicherweise hat das auch ganz andere Ursachen. Meine vollkommen anekdotische Wahrnehmung ist, dass meine Schöfli es alle gut miteinander haben, obwohl wir gerade an meiner Schule einen für eine Mittelschule in der Schweiz ungewöhnlich hohen Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund haben. Meine Vermutung ist, das liegt daran, dass die untereinander einfach gar keinen "Fressneid" haben. Was natürlich daran liegt, dass unsere Bildungspolitik recht konservativ geprägt ist. Was wiederum daran liegt, dass unser Politik insgesamt recht konservativ geprägt ist. Was mir persönlich auch nicht in allen Aspekten immer so ganz gefällt. In manchen halt schon. Eine AfD wollte ich hier definitiv aber nicht haben.

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