Beiträge von Antimon

    Naja, sie mussten sich für eine Person entscheiden. Wer weiss, vielleicht haben sie es auch ausgelost, ist schlussendlich auch egal. Wie meinte sie noch so nett zu mir am Telefon ... Was sie von unserem Konrektor am Telefon so gehört hat, tut sie meiner Schule gerade einen grösseren Gefallen. Ja, scheint so zu sein.

    Wer sich nichts traut, kann halt auch gar nicht erst verlieren. Und wo eine Türe zugeht, geht irgendwo anders eine andere wieder auf.

    So ist es, ja. Bei uns an der Schule und speziell in der Chemie wird ab August sowieso alles anders sein, wobei letzteres überhaupt nicht vorhersehbar war und ziemlich ... naja ... "dramatisch" ist. Wie es aussieht, übernehme ich den Gesamtfachvorstand und bin mit einem Kollegen zusammen neu fürs gesamte Sicherheitskonzept verantwortlich. Es gibt also auch am alten Ort genug Neues zu tun.

    Ich stünde für die neue Schule immer noch auf der Liste um in 2 Jahren dann als Lehrperson eingestellt zu werden. Aber ehrlich gesagt bin ich für die zweite Geige viel zu eitel. Am alten Ort kann ich mich jetzt ja zur ersten Geige aufblasen :evil:

    Ach du liebe Güte, ich hätte es ja ahnen können. Mann, nein, ich habe nichts gegen böse Migrant*innen und ich wähle auch nicht die SVP. Ich bin selber "e Dütsche" und ich trainiere in eine deutschen Sportverein. Es gibt aber Mentalitätsunterschiede, die auf Dauer anstrengend werden, wenn die Zusammensetzung einer Gruppe nicht passt. Ich finde es gleichermassen anstrengend in Gruppen mit lauter Frauen arbeiten zu müssen. Als einzige Frau unter lauter Männern geht für mich irgendwie besser, aber das liegt an der Art der Männer, mit denen ich üblicherweise arbeite. Physiker z. B., das sind doch alles friedliebende Bärchen.

    Hätte ich ein Kind, würde ich es in der Schweiz (!!) auch nicht an eine Schule mit lauter deutschstämmigen Kindern schicken wollen. Ich würde ja wollen, dass sich mein Kind integriert und dafür muss es eben die Mentalitätsunterschiede kennenlernen. Ich amüsiere mich immer, wenn ich Bus fahre und eine Primarschulklasse einsteigt. Da gibt es immer das eine deutsche Klugscheisskind, das dem Rest die Welt erklärt :P

    Es ist per Gesetz tatsächlich so, dass bei gleicher Qualifikation die Person mit dem Schweizer Pass bevorzugt einzustellen ist. Den habe ich aber. Rein formal sollte das nichts ausmachen. Wenn ich aber ehrlich bin, habe ich es selber auch nicht so gerne, wenn zu viele Deutsche auf einem Haufen hocken. Müsste ich entscheiden, wäre das sicher ein Kriterium. Chemie ist ziemlich "anfällig" dafür, dass sich eben oft Deutsche bewerben.

    hoffe du bekommst die neue Stelle trotzdem

    Hoffe ich auch. Diesbezügliches Update: Der für mich zuständige Konrektor hat heute am Telefon sein Bestes dafür getan. Ich habe ihn vorher noch gebrieft, was ich selber gestern im Gespräch verkackt habe. Er meinte, er hätte ganz "unauffällig" alle relevanten Informationen noch untergebracht. Jetzt heisst es warten und hoffen. Offenbar ist es tatsächlich so, dass es zwei absolut gleichwertige Bewerbungen gibt und jetzt wird wohl irgendwie der Nasenfaktor entscheiden.

    Echt? Nee, finde ich gar nicht. Es geht ja zuerst mal klar um die Qualifikation. Ich habe heute verstanden, dass die andere Person gleich geeignet für die Projektstelle ist. Die Schulleitung ist unter anderem schon mit einem Frauenüberhang besetzt. Für das Arbeitsklima ist es auf jeden Fall besser, gleich viele Männer wie Frauen zu haben.

    Womit ich sicher punkten kann ist mein Zugang zu den jungen Leuten. Das war bisher immer ein Argument, wenn ich den Arbeitsvertrag am Ende unterschrieben habe. Ich habe es immer lustig mit denen und dann fällt ihnen gar nicht auf, dass ich zwischendrin die Ärmel hochkremple und anfange reinzustopfen, was geht :evil:

    Wenn sie mir absagen, finde ich das sehr schade. Aber mit dem Argument, dass sie gerne Geschlechterparität hätten, kann ich besser leben als würde man mir sagen, die Probelektion sei nicht gut genug gewesen. Dass ich eine sehr gute Lehrperson bin, das weiss ich und da sagt mir niemand was anderes.

    Ich finde das ein absolut valides Argument. Wenn ich zwei Personen zur Auswahl hätte, die ca das gleiche können, würde ich eben auch schauen, dass die Geschlechter möglichst gleich verteilt sind. An meiner jetzigen Schule ist es fast exakt 50/50 und ich würde selber gar nicht unter lauter Frauen arbeiten wollen. Als Fachvorsteherin habe ich auch schon gegen zu viele junge Leute reklamiert. Im August kommt jemand mit Mitte 40 und 15 Jahren Berufserfahrung. Jippie!

    Um bei gleicher Eignung qua Geschlecht bevorzugt befördert zu werden müssen Frauen nicht weniger, sondern mindestens ganz genauso viel leisten wie die gleich gut geeigneten Mitbewerber

    Anekdotischer Einwurf von der Seitenlinie:Ich hatte heute meine Probelektion für die neue Stelle. Man hat mir im Gespräch zu verstehen gegeben, dass es 1. eine zweite Person für Chemie mit gleich viel Berufserfahrung gibt und ich mit einiger Wahrscheinlichkeit 2. das Nachsehen haben könnte, weil ich eine Frau bin. Gebären kann ich gar nicht mehr, darum geht es nicht. Es geht schlicht darum, dass ins Gründungskollegium möglichst gleich viele Frauen wie Männer gewählt werden. In der Schweiz dürfen Stellen offiziell bevorzugt für ein Geschlecht ausgeschrieben werden. Die Stelle, die ich jetzt habe, habe ich unter anderem *weil* ich eine Frau bin. Lustigerweise ist die entscheidende Person in beiden Fällen ebenfalls eine Frau. Tja. Andere Länder, andere Sitten :)

    Ich war über Auffahrt nach 4 1/2 Jahren mal wieder in einem Taekwondo-Trainingslager. Ich freue mich, dass es trotz des kaputten Hüftgelenks immer noch irgendwie geht und vor allem, dass ich diesen unglaublich tollen Verein gefunden habe. Ich kann jetzt nach 1 1/2 Jahren "inkognito" als Mensch aus dem "falschen" Verband meinen alten Gürtel wieder anziehen, ins Fortgeschrittenentraining wechseln und ab sofort wieder 3 x die Woche gehen. Bzw fahren, aber der Weg rüber nach Lörrach lohnt sich einfach jedes Mal.

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