Beiträge von Quittengelee

    ...Sie tauschen sich dort privat aus zu allem, das ihre Mitwirkung oder Orga fordert und melden ihre Kinder früh morgens oder spät abends krank. Irgendwer guckt immer und gibt das seinem Kind dann mit. So kommt es zwar öfter dazu, dass mehrere Kinder ein Kind entschuldigen, aber das ist mir lieber, als wenn es unentschuldigt fehlt.

    Das ist doch nicht besser, deswegen musste ich auch nicht deine Antwort abwarten. Es ist in jedem Falle kein adäquater Weg der Kommunikation.

    Eine solche würde gerade erst dazu führen, dass sich Lehrkräfte weniger eigene Gedanken über die konkrete Fahrt und deren Umstände machen würden und dabei erst recht die Gefahr besteht, grob fahrlässig wesentliche Punkte zu übersehen. Ich halte das für einen denkbar ungeeigneten Ansatz.

    Warum denn das? Wie kommst du zu der Schlussfolgerung? Ich meine, wir haben doch den Fall hier mehrfach durchgekaut. Das Problem lag auch daran, dass Eltern bewusst Informationen verschwiegen haben und dass auf der Fahrt mehrere in einem Restaurant waren und dieselben Symptome aufwiesen.

    Wenn man Lehrkräften zutraut, ihren Menschenverstand zu benutzen, wenn sie mit Jugendlichen ins Ausland fahren, dann muss man sie auch ihre Entscheidungen treffen lassen. Oder man gibt bestimmte Dinge vor. Sie haben ja nicht die Klasse ohne Aufsicht ins Watt geschickt oder mit Sandalen bei Gewitter ins Gebirge. Da wäre jedem sofort der Irrsinn klar gewesen.

    Wenn nun das (Nicht-)Einholen bestimmter Informationen durch die aufsichtführenden Lehrkräfte zum Urteil geführt hat, dann muss m.E. genau dieses zur Pflicht erhoben werden in allen Verordnungen aller Bundesländer. Entweder etwas liegt in meinem Ermessen oder es ist verpflichtend Voraussetzung. Es gibt keinen Grund, Lehrkräfte etwas entscheiden zu lassen, was sowieso erwartet wird.

    ...Mir geht es mehr um das methodische Vorgehen, also welche Schritte leite ich ein, um herauszubekommen, was in die Einheit soll.

    1. Lehrplanziele checken, die erreicht werden müssen.

    2. Thema sichten: was findet man dazu in Schulbüchern und den Weiten des Internets?

    3. Eigene Expertise bemühen: was habe ich über mein Fach gelernt, welche wesentlichen Aspekte will ich den Kindern nahe bringen?

    4. Einzelne Unterthemen raussuchen, die ich auf die Stunden verteilen will.

    5. Einheit methodisch planen: was soll am Ende für ein Produkt rauskommen? Plakat, Buch, Diagramm, Powerpoint, Hefteinträge?

    6. Einzelne Stunden planen: welche Methoden bieten sich an, Stationen, Unterrichtsgänge, Expertenbefragungen, gemeinsames Erarbeiten von Tafelbildern...? Wie sollen die Lernergebnisse gesichert werden? Immer in Hinblick auf das Ziel: was sollen sie nach den 45 min. können oder wissen, was sie vorher noch nicht konnten oder wussten und wie leitet uns das zum Ziel der Einheit hin?

    7. Lernvoraussetzungen checken: was können sie in einer Stunde schaffen? Leseverständnis, Zahlenraum, bereits erarbeitete Methoden etc. Auch hier: was gibt die Fachdidaktik her? Erst erarbeite ich den Zahlenraum bis 10, bevor ich den Zehner überschreite, also muss ich wissen, wer schon die Mengen, Zahlbegriff, Ziffern schreiben usw. bis 10 beherrscht, bevor ich den Übergang bearbeite.

    Und immer damit rechnen, dass der eine was nicht versteht und der andere nach 2 min fertig ist.

    8. Fehler machen und daraus lernen...

    Edith: lernt ihr das nicht im Seminar?

    Schmerzensgeld ist wohl ein unpassender Begriff, Schmerzen kann man nie in Geld aufwiegen. Unterstützungsleistung als kläglicher Versuch, irgendwas wiedergutzumachen vielleicht eher?

    Edith: Besonders schlimm und nicht in Worte zu fassen natürlich der hier entstandene Verlust. Ich möchte weiß Gott auch nicht in der Haut der Kolleginnen stecken. Ich werde diesbezüglich immer ängstlicher, früher bin ich viel sorgloser mit SuS unterwegs gewesen.

    ...

    Die nächste Sache wäre dann die Feinstundenplanung. Trotz vieler Überlegungen bekomm ich die Rückmeldung, dass es methodisch nicht genug am Kind wäre, es entweder über- oder unterfordernd ist oder die Differenzierung für schwächere fehlt. Auch da wieder: woher weiß ich, was wie funktioniert? Sicher in ein paar Jahren bin ich schlauer, hilfe mir nur aktuell wenig...

    Zuerst möglichst genau rausfinden, was die Kinder können. Über- oder unterfordern passiert auch später noch immer mal, aber da hilft Routine. Also: Lernstandsanalyse möglichst konkret auf wesentliche Aspekte.

    Also zum einen kann ein spontaner Besuch der Polizei auch dazu führen, dass Eltern ihr Kind künftig früh abmelden.

    Wenn sie wiederholt nicht erreichbar sind, gibt es außerdem auch noch das Jugendamt, das man bemühen kann.

    Und zum anderen sind Brennpunkt, keine Sekretärin und 'Polizei fährt vielleicht eh nicht vorbei' Ausreden, sich überhaupt nicht zu kümmern. In Klasse 1-4 kann man sich nicht einfach gar nicht bei den Eltern melden. Auch ganz unabhängig von Sonderfällen wie einer Entführung haben Schulen ein Mindestmaß an Fürsorgepflicht und Kinderschutz zu leisten. Sich nur noch um die zu kümmern, die regelmäßig kommen ist absurd. Dann muss im Notfall eine Lehrkraft die erste Stunde telefonieren und dafür fällt eine Förderstunde weg, es wird eine Lösung geben.

    Mit Schmerzensgeld ist nicht alles gut, das denkt wohl niemand. Es ist aber auch nicht so, dass man kein Geld braucht, weil man trauert. Zudem kommen außergewöhnliche Kosten auf einen zu, die das Leben zusätzlich extrem erschweren können: Wenn man monatelang krankgeschrieben ist zum Beispiel, private Therapie in Anspruch nimmt, allein die Beerdigung ist teuer. Alles was man zusätzlich zu seinem Ausnahmezustand an Kosten erstattet bekommt ist eine Erleichterung. Geldnot kann zusätzliche Krisen bedeuten.

    ...Wenn nun die Schule nicht meldet und bei nicht erreichen einfach ne Mail schreibt und damit ist es erledigt, erfahren die Eltern blödestenfalls um 15.30 dass ihr Kind nicht nach Haus gekommen ist.

    Die Polizei wird tätig egal bei welcher Situation, wenn die Schule keinen Anhaltspunkt hat und niemand nachvollziehen kann wo das Kind ist.

    Mag sein, du hattest aber gefragt:

    ...

    ich würde gern einfach mal wissen, wie in Euren Schulen mit folgender Situation umgegangen wird:

    ...

    Und es wird offenbar unterschiedlich damit umgegangen. Es kommt ja auch auf die Klientel an.

    Wir rufen die Bürgerpolizei. Seit diversen Vorfällen in der näheren Vergangenheit, ich meine, der letzte war das ukrainische Kind, bei dem die Schule sich nicht gemeldet hatte, schicken die auch wirklich einen Wagen vorbei. Wenn ein Kind entführt wurde, machen auch wenige Stunden einen Unterschied. Dass das äußerst selten vorkommt ist klar, es schadet aber nicht, sich einmal zu viel gekümmert zu haben.

    Ich finde die täglichen Nachrichten aus den USA kurios. Am Kuriosesten scheint mir, wie sich auch noch Zuckerberg an Trump ranwanzt. Kann es nicht wie beim Fischer und seiner Frau sein, dass diese unsympathischen, größenwahnsinnigen, nimmersatten Milliardäre morgens in einem Pisspott aufwachen?

    Danke für alle bisherigen Belehrungen.. man merkt, es ist ein Lehrerforum!

    Wie wäre es mit "danke! Ich hab total naive Fragen gestellt, etwa wie ein 15-Jähriger vorm ersten Praktikum, wie mir gerade bewusst wird. Nun fange ich sofort damit an, mich bis zum Gespräch ernsthaft mit meiner neuen Aufgabe auseinanderzusetzen, statt hier im Trüben zu fischen. Zum Glück habe ich mich an dieses Forum gewandt, in dem Leute unterwegs sind, die Erfahrung und Weitsicht besitzen, mir die richtigen Impulse und Hinweise zu geben!"

    Was ist eigentlich aus deinem Plan vom 2.1. geworden?

    ...Das heißt ich kann gleich Montag am 6.1. meiner Schulleitung die Rücknahme meiner Bewerbung aussprechen, so dass die Dienstpostenübertragung gar nicht erst erfolgt und das Verfahren dann wohl nochmal neu aufgerollt wird weil ich der einzige Bewerber bin...

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