Beiträge von Quittengelee

    Und das liegt nicht vielleicht am Prüfungsformat?

    Ich schule zB sehr stark auf Berufskompetenz, auf Handlungsfähigkeit im Beruf. Und abgefragt in der kammerprüfung wird ein Fachbegriff mittels Single Choice. Ja, manche Sachen sollte man wissen, aber so speziell wie da gefragt wird, ist das mumpitz. Viele benötigen diesen speziellen Begriff niemals.

    Das kann ich natürlich nicht beurteilen, ich denke ans allgemeinbildende Gymnasium.

    Frage für deinen Fall: ist die Schule nicht trotzdem für die Theorie zuständig und der Betrieb für die Praxis?

    Es geht hier doch gar nicht um Optimierung, sondern um Prioritäten. Wenn Susannea früher aufstehen wollte, oder selbst Sport machen wollte, statt ihre Kinder zu selbigem zu kutschieren, könnte sie es doch einfach machen.

    ... Heute sind doch eher Problemlösungskompetenzen wichtig. Und trotzdem wird noch zum größten Prozentsatz stures Wissen abgefragt.

    ...

    Naja, die Lehrpläne in den Bundesländern, die schlecht abschneiden bei Schulvergleichstests, sind gerade sehr auf Kompetenzerwerb ausgerichtet. Dadurch wurde inhaltlich reduziert, weniger geübt und abverlangt. Außerdem ist das Abfragen von Wissensinhalten einfacher als Messung von Kompetenzerwerb.

    Als Mutter möchte ich schon ab und an eine Rückmeldung, wie Noten zustande kommen, zum Beispiel, indem ich einen schriftlichen Test sehe und nicht nur eine Rückmeldung, welche Problemlösekompetenzen eine Lehrkraft im einstündigen Fach beobachtet haben will. Wenn ich zum Elternsprechtag gehe, wissen die Lehrkräfte teilweise nicht mal, um was für ein Kind es geht.

    Edit: Noten abschaffen :winkewinke:

    Das wissen wir alles. Wie ist denn nun dein Plan?

    ...

    Dazu sind dann im Unterricht bitte nur Sachen anzubieten, die ein Kind zu genau dieser Zeit interessiert und abholt.

    ...

    Witzig, gerade vorhin hab ich ein Gespräch mit Navid Kermani gehört, in dem er sich über genau dieses "Abholen" aufregt. Zu seinen wichtigsten Erinnerungen an das Studium gehörten Überforderungserfahrungen. Zum Beispiel Texte, die er zunächst nicht verstanden habe und zu deren Bearbeitung seine Profs ihn animiert hätten, weil diese so begeistert davon gewesen seien. Wenn er die Ansprüche an seine Tochter in der Schule sehe, dann frage er sich, wo das Abgeholtwerdenwollen noch hinführen würde etc.

    Vielleicht sollten wir das weniger an der Schulform als an wirklich krass defizitärem Lernverhalten festmachen...

    Hat der TE doch getan, eine Arbeit ohne Seitenzahlen, ungeheftet und mit kopiertem, unverstandenem Inhalt abzugeben entspricht nunmal tatsächlich den Leistungen von Schüler*innen einer Lernförderschule.

    Wesentlich finde ich, dass man seine Leistungsüberprüfungen anpasst, offenbar hat der/die TE ja schon vorher Zweifel gehabt, dass das was wird. Die Aufsicht abzugeben macht es nicht besser, aber der Drops ist ja nun gelutscht.

    Die TE ist im Quereinstieg, mit Migrationshintergrund, an einer brandenburger Schule mit Klassen 1-6, offenbar gibt es viele, schwere Verhaltensauffälligkeiten und kein Konzept, keine Unterstützung von Schulleitung und Sozialarbeit.

    Ich finde es in diesem Fall fast schon fahrlässig, der TE zu raten, sie solle die Kinder fragen, wie sie ihnen helfen kann, wenn dort 6.-Klässler mit Stühlen schmeißen. Natürlich muss man Konflikte klären, aber wenn man keine Klassenlehrerin ist, wenige Stunden in der Klasse hat und sich völlig überfordert fühlt, braucht es zunächst mal Teamarbeit im Kollegium und Unterstützung vor Ort.

    Was genau hat das eine mit dem anderen zu tun? verstehe ich gar nicht. Es gibt so viele Richtungen von Kunst, dass für jeden was dabei ist. Oper=Musik, Theater=Geschichten erzählen, Kunstausstellung=Kunst.

    Dafür muss ich aber nicht in die Oper, ins Theater oder in eine Kunstausstellung gehen. Da gehen ich lieber auf ein Punkkonzert oder Rave, Spiele ein tiefgründiges Videospiel oder schaue mir ein cleveres Graffiti an.

    Na also, dann ist es doch sinnlos, zu schreiben, dass jegliches in der Oper aufgeführte Musikstück, jede Form von Theater und jedwede Ausstellung von Gemälden oder Skulpturen "Kram" ist, der den Rezipienten in eine Kategorie Mensch einsortiert, der man sich überlegen fühlt. Ein Graffiti kann ebenso in einer Ausstellung gezeigt werden und in der Oper gibt es Stückfreigaben ab 18:

    https://www.swr.de/swraktuell/bad…tionen-100.html

    Wieso schadet es Jugendlichen, sich ein Theaterstück anzusehen, auch wenn sich Franz oder Franziska mal langweilen? Man kann auch nicht ausschließlich Bücher lesen, die jedem einzelnen Kind gefallen. Man liest verschiedene Genre, man lernt Epochen kennen. Man schreibt selbst Gedichte, lernt die Grundlagen der Notenlehre und probiert sich am perspektivischen Zeichnen. Wer aber nur seine eigene Punkband für Musik hält, hat eine beschränkte Wahrnehmung und das ist nunmal das Gegenteil von Bildung.

    Humblebee, nicht aufregen, bitte. Wer Oper, Theater und Kunstausstellung als "Kram" bezeichnet, dem hätte meiner Meinung nach ein bisschen mehr Bildung echt nicht geschadet. Mehr habe ich nicht geschrieben.

    Und ich finde es gut, wenn einem in seinem Schulleben ein breites Bildungsangebot präsentiert wird. Deswegen bin ich nicht dafür, dass nur 20 Prozent oder weniger eines Jahrgangs ein Gymnasium besuchen.

    Vor allem: als ob "Oper, Theater und Kunstausstellungen" eine homogene Veranstaltung wären. Das ist etwa, wie zu sagen, wer Musik höre oder wer einen Text lese, sei ein cordtragender Langweiler.

    Zu Bildung gehört nunmal dazu, über unsere Kultur etwas zu lernen, zu erleben, dass Menschen sich über Kunst ausdrücken und dass man nicht in einen luftleeren Raum hineingeboren wurde. Dass man in der Schule sowieso nur einen winzigen Teil der Welt abbilden kann, ist logisch. Wer dabei aber seinen eigenen Horizont mit seinen persönlichen Interessen als einzig wahre Lebensweise begreift und alle anderen Aspekte des Lebens abwertend über einen Kamm schert, der hat m.E. wirklich Bildung verpasst.

    Warst du die einzige Aufsicht für Kinder aus 8 Klassen? Das darf nicht sein. Du kannst deine Aufsichtspflicht nicht angemessen erfüllen. Du musst dir wirklich Hilfe suchen, die über zaghafte versuche, über Problemfälle zu reden, hinausgehen. Habt ihr eine vernünftige Personalvertretung? Du müsstest m.E. rechtlich relevante Schritte unternehmen, um dich zu schützen und nicht zusätzliche Probleme zu bekommen. Was, wenn einem Schüler ernsthaft was passiert? Hast du irgendwas davon irgendwo schriftlich festgehalten?

    Sind hier Kolleg*innen aus Brandenburg?

    Ich bin der Typ "Bauchentscheidung" und würde aufs Gymnasium umsatteln. Ob es einen zu 6- oder zu 16-Jährigen zieht, fühlt man, denke ich. Aber eine Beratung ersetzt das wahrlich nicht.

    Beratung ist eigentlich mehr Fragen stellen: warum zweifelst du an deiner Entscheidung? Ist es wirklich die Sorge, dass du von deiner Person her nicht geeignet sein könntest? Was hast du darüber zu Beginn des Studiums gedacht und was hat sich seither verändert? Was macht dir eigentlich Angst, wenn du an eine Entscheidung denkst? Oder so...

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