Beiträge von Quittengelee

    Unter anderem deshalb funktionieren sehr viele Schüler im Arbeitsalltag später schon, während sie in der Schule (bei manchen KuK) frei drehen. Ich lese zwischen den Zeilen viel zu viel Nachsicht heraus bei respektlosem Verhalten.

    Und ich lese zwischen den Zeilen, dass du Mehmets Kumpel mit schlechten Chemienoten bestrafst, weil er die große Klappe hat. So liest jede was anderes.

    Ich für meinen Teil muss mich an meiner Schulart sowieso ab Minute eins durchsetzen, lange bevor ich überhaupt eine Note erteilen kann.

    Edit: ich musste in jedem Falle gerade sehr lachen wegen des Beispiels. Was ein verrückter Job manchmal :lach: Kann man die jungen Kerle nicht ein Jahr lang in metallverarbeitende Betriebe oder in die Landwirtschaft schicken, damit sie ihre Energie loswerden? Patenbrigade hieß das im Osten...

    ...

    Jeder Chef, jeder Ausbilder usw. würde so jemandem ein fucking schlechtes Arbeitszeugnis austellen.

    (Und bevor du damit kommst, ja einer von tausend mag in der Arbeit nur rumdödeln und dann brillant in 5 Minuten was reißen, was das Unternehmen mehr voran bringt, als andere, die 8 Stunden konzentriert mitarbeiten. Aber das ist ein verdammter Ausnahmefall.

    Es geht gar nicht um Ausnahmefälle, sondern ums Prinzip. Ich bin kein Unternehmen, wenn ich eins wäre, würde ich störende Angestellte rauswerfen. Ich bin Lehrerin und muss Kindern irgendwas beibringen. Die Leistungsbewertung bewertet die Leistung, die Kopfnote (in Sachsen gibt es das noch) bewertet das Verhalten bzw. die Mitarbeit. Recht einfach eigentlich. Und wenn einer das Lernziel in 5 min erreicht hat, dann ist das halt sehr gut, auch wenn die Stunde 45 min dauert. Es sei denn, wie irgendwo weiter oben angesprochen, es geht um Arbeit im Labor oder sowas, da ist das fachliche Lernziel vielleicht genaues Arbeiten während der ganzen Phase.

    ...

    Aber all die ganzen Störenfriede, die fachlich nichts anzubieten haben und nur stören, die bekommen eine 5. Das sind pro Klasse meist nicht viele. Aber wenn alle KuK die paar wenigen Kandidaten, die es in den Klassen immer gibt, auch deutlich so benoten würden, dann wäre es nicht mehr so ein Durchgeschleife. Und dann würde auch das Verhalten komplett anders werden. Aber es droht ja für viele SuS keine Gefahr, weil KuK keine 5 geben, weil sie Angst vor den Eltern haben, Angst haben es würde auf ihren eigenen Unterricht zurückfallen, Angst haben ein schlechter Pädagoge zu sein, Angst haben von KuK (wie hier im Forum) angegangen zu werden, weil sie angeblich das Verhalten bewertet hättet anstatt die "fachliche Leistung"...

    Du verschmischst m.E. wieder Verhalten und Leistung. Wer nix weiß, kriegt die 5, egal ob er stört oder still da sitzt. Was hat das mit irgend einer Angst vor Eltern zu tun? Außerdem gehst du mit dem Vorwurf der Unprofessionalität selbst andere an.

    Da es offenbar niemand genauer weiß, mal ne Idee: was würdest du eine Lehrkraft fragen, die sich auf den Posten bewirbt? Und zwar nicht nur als Kollegin, die wiederum ganz eigene Vorstellungen von einer guten Schulleitung haben mag, sondern auch als "Entscheiderin", die vielleicht jeden Monat so ein Gespräch führt oder ggf. noch Jahrzehnte mit dir zusammenzuarbeiten muss.

    Ich hätte gerne eine gefestigte, kommunikative, stressresistente Person mit Erfahrung und Weitsicht. Ich wollte z.B. wissen, welche Führungserfahrung jemand hat, wie er ganz konkret mit Konflikten und Stress umgeht (Elternbeschwerden, gewalttätige Schüler*innen, Kollege hat dieses und jenes Problem, üblicher Schulrechtsfall), was er über Übergang Kiga-GS und GS-weiterführende Schule weiß, welche Kontakte er oder sie bereits mit anderen Institutionen hat. Bissel was Aktuelles über Inklusion und bildungspolitisch Bundeslandspezifisches schadet bestimmt auch nicht.

    Aber möglicherweise kommt ja auch irgendwas Weltfremdes aus der Behörde, was nur jemand fragt, der nie selbst unterrichtet, geschweige denn eine Schule geleitet hat, etwa wo du dich in 5 Jahren siehst oder irgendwas mit Visionen.

    Hier wieder mal was gegen langweiliges Badputzen: Originalaufnahmen aus dem Radio zu gesellschaftlich wichtigen Ereignissen. Interessante Momentaufnahmen...

    Hier eine Rede von Otto Hahn aus dem Jahr 1962. Ein sympathischer und lustiger Mensch scheint er auf jeden Fall gewesen zu sein:

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    Danke für die Feedbacks, ich verstehe sie so: Jenseits der Frage, ob Euch kder einigen von Euch die Seite gefällt, kann ich sie einsetzen.

    Nein, du verstehst uns falsch. Die Frage ist, wofür du die Seite einsetzen willst. Dort sind irgendwelche Leute, die irgendwas sagen. Das ist noch kein Plan für einen Unterricht.

    Und einfach nur Argumente zu sammeln, warum eine Partei doof ist, entspricht weder dem Beutelsbacher Konsens noch irgendeinem didaktischen Prinzip.

    Ich habe im Internet die seite https://www.100argumente.de gefunden. In meinen Augen eine seriöse Seite, die vielfältige persönliche Argumente gegen die AfD transportiert.

    Meine Frage ist: Dürfte ich diese Seite im Unterricht einsetzen, zum Beispiel SuS nach bestimmten Inhalten oder Argumenten recherchieren lassen, um anschließend darüber zu diskutieren? Verträgt sich das mit dem Neutralitätsgebot bzw. mit dem Beutelsbacher Konsens?

    Freue mich auf Antworten

    Tabea

    Was ist in deinen Augen eine seriöse Seite? Definiere.

    Zur Neutralität:

    GEW schrieb Oft fällt das Stichwort ’Beutelsbacher Konsens’. Er ist ein in den 1970er-Jahren formulierter Minimalkonsens für den Politikunterricht in Deutschland. Er darf nicht mit dem parteipolitischen Neutralitätsgebot des Staates verwechselt werden. Der Konsens formuliert drei zentrale didaktische Prinzipien politischer Bildung: das Überwältigungs- bzw. Indoktrinationsverbot, das Kontroversitätsgebot sowie das Ziel, dass Schüler*innen zur politischen Teilhabe befähigt werden sollen. Lehrkräfte dürfen ihre eigene politische Meinung ausdrücken, diese aber nicht als allgemeingültig darstellen. Kontroverse Themen müssen multiperspektivisch behandelt werden.

    Wenn du also mit einer Klasse begründete Argumente für oder gegen irgendwas finden willst, musst du erst mal mit ihnen auf Informationssuche zum entsprechenden Thema gehen. Eben das angesprochene Parteienverbot oder was an der AfD so polarisiert.

    Im übrigen rate ich dir, selbst topfit im Thema zu stehen, sonst könnten dich bestimmte Schüler "auseinandernehmen".

    Ich bleibe dabei, dass der Kardinalfehler der Demokraten die sehr schwache Kandidatin war, die für sich betrachtet nicht so recht überzeugen kann und entscheidene Wählergruppen nicht mobilisieren konnte.

    Möglicherweise liegt es auch einfach daran, dass sie eine Frau ist.

    Ja? Beispiel Transgedöns, du hast zwar irgendwelche Texte von erfolgreich umtransferierten Leuten im Buch, aber beispielsweise keinen kritischen Text über die ja durchaus nicht unwesentliche Anzahl an Leuten, die diese Schritt retrospektiv bereuen. Die Sozialisierung hin zu irgendwelchen Fanatasiepronomen läuft ebenfalls nebenbei mit.

    Finde ich durchaus etwas fragwürdig und frage mich, ob es keine drängenderen gesellschaftlichen Themen gibt, die man jungen Menschen nahebringen sollte.

    Echt, das Pronomenthema kommt in euren Schulbüchern in nennenswertem Umfang vor? In welchem Fach denn und über welchen Zeitraum musst du es behandeln, wo du gerne über was anderes reden würdest und was wäre das, was dafür zu kurz kommt?

    Wie gesagt: in Deutsch und Mathe auch sicher sinnvoll, auch wenn ich mich dann frage, wie das die KuK machen, die langsamere Klassen in dem Fach haben. Schreiben die dann immer schlechter? ...

    Was heißt langsamer? Grundschulen sind so flexibel m.E. nicht, dass sie ein Thema noch 3 Wochen länger behandeln können, wenn es ein Teil der Klasse noch nicht verstanden hat. Man hat doch einen Stoffverteilungsplan, an den man sich hält, oder?

    Das kann aber eigentlich nur passieren, wenn man sich vorher nicht abspricht.

    Ich mache auch nicht alles 1:1 wie Parallelkolleg*innen. Das ganze Bundesland hat einen Lehrplan, warum man ausgerechnet mit der 2a der Astrid-Lindgren-Schule dieselben Aufgaben bearbeiten und Tests schreiben soll, ist für mich jetzt nicht so richtig nachvollziehbar. Wir tauschen uns aus, was einem gefällt, übernimmt man, einiges macht man anders und entsprechend erstellt man Leistungskontrollen.

    Hier mal unterstützenswerte Aktionen in Thüringen und Sachsen. Zum Beispiel vom Aktionsbündnis Kolibri in Greiz: Bargeld gegen Supermarktgutscheine tauschen, damit Geflüchtete auch an kulturellen Aktivitäten teilnehmen können oder ihren Kindern eine Kugel Eis kaufen. Gerade im ländlichen Osten, wo Kartenzahlung an vielen Orten immer nicht möglich ist. (Ich musste im Urlaub noch mal zum Geldautomaten fahren, weil man in der Eissporthalle nicht mit Karte zahlen konnte...)

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    Oder das Bündnis demokratische Oberlausitz, das Demos organisiert, zu öffentlichen Brunches einlädt, Wahlen erklärt etc.

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    Ich habe die Verantwortlichen jungen Erwachsenen kürzlich live gesehen und kann nur sagen: Hut ab!!!

    Also wer was tun will "gegen Rechts", der möge gerne für solche Organisationen spenden oder zu solchen Aktionen hinfahren. Eine Aktivistin erzählte davon, wie sie im Netz bedroht wird mit Gewaltfantasien, dass ihr Nazis nach Hause gefolgt sind, wie verkrustet die Strukturen sind vor Ort, im Bürgeramt, in der Polizei.

    Und sie meinte, dass jeder, der kommt um mitzudemonstrieren, eine Unterstützung ist und: "ihr könnt ja danach wieder gehen".

    ...

    Begabungen bildet es in Klasse 3 meiner Meinung nach wenig ab, es spiegelt wider, wie gut das Kind die Anforderungen erkennt, wie viel die Eltern es unterstützen. Ein begabtes Kind, das zu Hause keinerlei Unterstützung erhält (sondern das Gegenteil: Fehltage, zu wenig Schlaf, kein Material etc.), wird immer wieder Rückschritte haben oder hinter den anderen, die gut unterstützt werden, zurückfallen. Da bilden die Noten das Vermögen des Kindes oder die Begabung gar nicht ab.

    ...

    Nach Klasse 4 brauchen hier die wenigsten wirklich ein Notenzeugnis, um eine Entscheidung für die nächste Schule zu treffen. Häufig geht es um andere Sachen, vor allem um das Arbeitsverhalten. Das ist in unserem Bundesland ein Text und keine Note.

    ...

    An diesem Punkt waren wir aber auch schon oft. Wenn Arbeitsverhalten und Unterstützung der Eltern sowohl die Leistungsnoten als auch die Bildungsempfehlung dermaßen stark beeinflussen, läuft m.E. was schief. Das ist ja genau der Grund, warum in Deutschland sozialer Hintergrund und Schulerfolg so krass korrelieren.

    Ich muss die Entscheidung treffen, wem ich nach Klasse 7 die Oberschule, also den Hauptschulabschluss, empfehle und wem, auf der Förderschule zu bleiben und diesen Abschluss abzulegen. Das ist denke ich ähnlich schwierig, denn ich kann nur innerhalb der Klasse vergleichen und die Lehrpläne und Hauptschulbücher ansehen und überlegen, ob das für das Kind realistisch ist. Also mehr nach Gefühl.

    Soundsooft schickt uns die Oberschule den Schüler aber zurück, wenn er schwieriges Verhalten an den Tag legt oder keine Sachen mit hat. Also überlegt man doch wieder: brav und ordentlich genug oder nicht? Unabhängig vom Leistungsvermögen. Das finde ich schwierig.

    Ich schlage mal ganz ketzerisch vor, einen IQ-Test und ein Aufnahmeverfahren einzuführen. Wer Texte ab einer bestimmten Komplexität versteht und einen soliden IQ-Wert erreicht, bekommt die Empfehlung fürs Gym (bzw. entsprechend Oberschule bei uns) und zwar unabhängig davon, ob er oder sie das Hausaufgabenheft vernünftig führt oder die Eltern immer zum Gespräch erscheinen.

    ...

    Und so würde ich verfahren, wenn ich dürfte. Natürlich gäbe es eine klare prozentuale Verteilung Punkte-Note, das geht ja gar nicht anders. Aber eben ohne diese "Liste für alle", die für mich wenig Vergleichbarkeitswert hat, sondern individuell pro Klasse, ...

    Also würdest du pro Klasse entscheiden, ob es z.B. die 1 ab 94% oder schon ab 96% gibt?

    Ob dir das so viel Freiraum gibt und den SuS so viel nutzt wie dein Gefühl dir sagt, halte ich für fraglich, aber zumindest ist mir jetzt klarer, was du sagen wolltest.

    ...

    Bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden jedoch nicht die Ziele der Regelschule angesetzt, sondern es gibt einen Förderplan, der individuelle Ziele festlegt, und für diese Ziele werden innerhalb eines individuellen Bezugsrahmens sowohl Ziele für Unterrichtsinhalte und Lernzielkontrollen als auch Kompetenzbewertungen in Zeugnissen festgelegt. ...

    In deinem Bundesland mag das so sein. In Sachsen, wo die TE offenbar unterrichtet, müssen Noten entsprechend des Lehrplans erteilt werden, der Förderplan hat damit erst mal nichts zu tun.

    Susannea , was verstehst du daran nicht?

    Das beantwortet meine Frage nicht. Notenschlüssel bedeutet doch, dass einer Punktzahl eine Note zugeordnet wird, je nachdem, ab wie viel Prozent die 1 oder die 6 festgelegt wird. Wenn du keinen nutzt, musst du ja andere Wege haben, eine Note für den Test zu bilden. Guckst du so allgemein, ob du das Ergebnis für "gut" hältst? Entscheidest du bei jedem Kind einzeln? Vergibst du keine Verrechnungspunkte?

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