Beiträge von Quittengelee

    Ist doch klasse. Du bringst deinem Mentor etwas bei und er wird dich bei der Schulleitung, mit der er befreundet ist, loben.

    Die Schulleitung wird dir dann ein sehr gutes Zeugnis ausstellen und dich unbedingt behalten wollen. ...

    Also ich habe es mir anders überlegt und stimme dem zu. Ich würde den Mentor bei der mit ihm befreundeten Schulleitung anschwärzen und haarklein erzählen, was der erfahrene Kollege alles nicht kann. Das kommt als Auszubildender mega gut und du wirst reich belohnt werden.

    Ja, die Franzosen sind eigen, aber ich kann es wirklich so behaupten, weil ich irgendwann meiner (muttersprachlichen) Freundin Audio-Aufnahmen hab hören lassen (sie ist Lektorin an der Uni und lehrt Didaktik. Ab und zu muss ich sie auch auf den Boden der Realität zurückholen).
    Sie versteht es WIRKLICH nicht.

    Aber es soll ja nicht Ziel von 4 Jahren Unterricht sein, dass die Kids "je travaillé tu travaillésss il travaillé (ja..) ils travaillénnt" aussprechen, wenn sie einen Text vorlesen. (es ist die Präsenz-Konjugation). Vom freien Sprechen spreche ich nicht mal.

    Sooo kompliziert ist das doch aber auch wieder nicht, regelmäßige Verben zu konjugieren? :gruebel:

    Meine Mutter hat als Kind französische "Besatzer" in der Wohnung gehabt und war mit deren Kindern dicke befreundet, sie hat Französisch immer geliebt und vielleicht habe ich deswegen nicht so pauschal dicht gemacht. Aber die Sprache ist halt tatsächlich nicht so präsent im Alltag. Mehr Schüleraustausch, Klassenfahrten, Ausflüge ins Elsass bringens wahrscheinlich auch nicht...? Es tut mir echt Leid für dich :liebe:

    ... Er sitzt einfach hinten rum, sortiert das Klassenbuch oder wühlt in den Schränken rum. Als ich ihn um wöchentlich 15 Minuten Besprechungszeit gebeten habe hat er gesagt, dass er dafür keine Zeit hat. ...

    Das ist natürlich schwierig. Kannst du ihn bitten, nichts zu kramen, weil es dir dann schwer fällt, dich zu konzentrieren oder so?

    Für Besprechung sollte es idealerweise feste Zeiten geben. Da würde ich vielleicht im Seminar nachhaken, die können mal so allgemein beim Mentor anfragen, wie es denn läuft mit deinem Unterricht und der Auswertung desselben.

    Bekommen eure Mentoren eine Abminderungsstunde? Dann wäre die Schulleitung eigentlich die richtige Ansprechperson.

    Wenn sie aber alles für lau machen, bist du tatsächlich auf persönliches Engagement angewiesen.

    ...Wenn man heute Gymnasialschüler in Klasse 7 hat, die keine 10 zusammenhängenden Sätze aufs Papier bringen, fragt man sich schon, was da zwischenzeitlich passiert ist und ob nicht einige wesentliche Kompetenzen mehr und mehr verloren gehen.

    Wieso ist so ein Schüler in Klasse 7 noch da? In Sachsen ist 5/6 Orientierungsstufe und es wird Oberschule empfohlen, wenn einer den Anforderungen offenbar nicht gewachsen ist.

    chilipaprika , ich verstehe, was du meinst. Aber ich hab noch alles mögliche für Vokabeltests gelernt und habe bis heute echte Probleme, mit Nativespeakern zu sprechen, weil mir mein Gestammel unheimlich unangenehm ist.

    Ich finde es beneidenswert, wenn Jugendliche angstfrei in Fremdsprachen kommunizieren, auch wenn's grammatikalisch falsch sein sollte.

    Vielleicht kann Schule nicht alles leisten?

    Ich würde in deinem Fall keinen Wechsel anstreben, das gibt nur Unfrieden.

    Nimm für dich mit, was du mitnehmen kannst und wenn es nur ist, dass du es SO nie machen willst.

    Konkrete, änderbare Sachen würde ich ggf. ansprechen. Zum Beispiel wenn du dir konkrete Rückmeldung zu deinem Unterricht wünschst.

    Was bedeutet das?:

    ...und schiebt die Aufgaben immer an andere ab, was nur zu Verwirrung führt...

    Welche Aufgaben schiebt er an wen ab?

    ...

    Ob soziale Fähigkeiten heute ausgeprägter sind, wage ich auch mal zu bezweifeln.

    Das ist auch tatsächlich eine Frage gewesen. Ich schrieb auch weiter oben, dass ich vermute, dass weniger geschrieben und Schrift weniger kontrolliert wird.

    Trotzdem denke ich nicht, dass zu wenig und der GS gearbeitet wird, es werden eben andere Präsentationsformen erarbeitet oder was auch immer. Wenn das anders werden und Schönschreiben mit Füller wieder zur erstrebenswerten Kompetenz erhoben werden soll, muss das an die Studienseminare zurückgegeben werden.

    ...


    P.S.: Ich möchte übrigens keinen Arzt der seine Meinung begründen kann oder Konflikte toll lösen kann, der kann sozial meinetwegen Dr. House sein, er soll fachlich Ahnung haben und mich gesund machen und ob der Ingenieur toll mit anderen reden kann ist mir auch Wumpe, das blöde Haus soll nicht zusammenbrechen...

    Für leserliches Schreiben sind Ärzte aber auch nicht gerade berühmt :zungeraus:

    Im Ernst, ich finde soziale Kompetenzen stehen ganz grundsätzlich schon über allem. Ich will mit meinen Kolleg*innen Konflikte angemessen klären, ich will keinen Arsch als Chef und ich erwarte selbstredend auch von meinen Ärzt*innen Einfühlungsvermögen. Diagnosen zu erstellen lernen sie hoffentlich an der Uni. Ich gehe jedenfalls kein zweites Mal in eine Praxis, wenn dort nicht vernünftig erklärt wird, was warum gemacht wird oder die Leute unfreundlich, belehrend oder ungeduldig sind.

    Palim

    Ja, das ist sicherlich so. Es gibt ja auch durchaus nachvollziehbare Begründungen für veränderte Schwerpunkte. Auffällig ist aber doch, dass die Vermittlung gewisser Grundfertigkeiten heute nicht mehr so gut gelingt, wie früher. Dazu zähle ich die Handschrift ebenso wie das Lesen und sinnhafte Erfassen längerer Texte. Es ist ja toll, wenn Grundschüler einen Legefilm drehen, wie Quittengelee berichtet, ich frage mich aber schon, ob das nun wirklich prioritär wichtig gegenüber den Dingen ist, denen man angesichts solch zeitaufwändiger Projekte nicht mehr so viel Zeit reinräumt und die sich inzwischen als klare Defizite in Leistungsvergleichsstudien niederschlagen (wie eben schnödes Lesen).

    Hm, das kann man über die weiterführende Schule ebenfalls sagen. Was die alles nicht können, wie die Gymnasien Anforderungen runterschrauben und schwache Leute durchs Abitur heben etc.pp.: Die Grundschule schiebt den Eltern die Schuld zu, die weiterführende der Grundschule, war schon immer so.

    Vielleicht darf man stattdessen auch einfach mal gucken, was Kinder können, das sie früher nicht konnten? Miteinander reden und einen Konflikt lösen zum Beispiel, ihre Meinung begründen oder vor der Klasse stehen und etwas vortragen?

    Ich habe deinen Beitrag eben erst gesehen. Wie war das Telefonat mit der Schulleitung?

    Wichtig ist, dass du deine Erwartungen runterschraubst. Lasst euch Zeit mit allem, wenige können lesen, einige nicht oder nur sehr eingeschränkt. Viel wiederholen, Ziele äußerst klein stecken und möglichst was tun lassen.

    Wahrscheinlich willst du gar nicht mehr weg :victory:

    Ja, gibt’s in NRW auch. Wenn ich aber innerhalb von 10 Tagen zweimal da rein geraten und mir das vorher in 27 Jahren nicht passiert ist, dann mache ich mir Gedanken und die sind dann auch nicht freundlich.

    Ich ignoriere Rechtsextremismus nicht. Ich gehe ihm aber aus dem Weg. Ich mag mein Leben mit allen meinen Körperfunktionen und habe keine Lust, Opfer von Hasskriminalität zu werden. Notfalls wehre ich mich, aber soweit möchte ich es nicht kommen lassen. Ich wüsste auch nicht, wie Urlaub in Meißen, Gera oder Sonneberg das Problem des Rechtsextremismus lösen kann.

    Es geht mir auch nicht darum, ob speziell du durch Gera läufst, natürlich ist das deine Entscheidung. Es geht um die Äußerung "ich fahre nicht nach Thüringen, weil dort viele rechts gewählt haben, sondern stattdessen an den Bodensee" und den Umstand, dass das viele Menschen gut finden.

    Was bedeutet das denn letzten Endes, wenn solche Entscheidungen von vielen getroffen werden? Nicht, dass sich viele Wessis überhaupt für den Osten interessierten, aber gerade jetzt zu verkünden, dass man nicht mal mehr bereit ist, Kulturstätten und Wälder zu besuchen oder mit Menschen ins Gespräch zu kommen, was soll das bitte für die kommende Legislaturperiode bringen?

    ...

    "Würde ich meinen Sohn zum jetzigen Zeitpunkt die Freiheit der Ukraine mit Waffen verteidigen lassen, statt auf Verhandlungen zu drängen? Klares nein. Und als Ukrainerin würde ich das wahrscheinlich ähnlich sehen."

    ...

    Die Verhandlung steht aber doch gar nicht zur Option.

    Wenn die Wahl-Optionen lauten würden: dein Wohngebiet wird russisches Staatsgebiet, du wirst russische Staatsbürgerin oder du greifst zur Waffe. Wie würdest du dich dann entscheiden?

    Zum Beispiel verdachtsunabhängige Polizeikontrollen.

    Gibt's in Bayern auch.

    Davon abgesehen, kann doch nicht die Lösung für Rechtsextremismus sein, selbigen zu ignorieren. Niemand kann sich einfach raushalten, indem er/sie bestimmte Bundesländer nicht mehr betritt. Was soll das denn, in NRW gibt es natürlich auch Nazis und in Thüringen kommt der Oberfascho aus NRW. Deutschland ist ein Land und wenn wir nicht gemeinsam etwas tun, wird sich die braune Gesinnung als nächstes im Bundestag breittreten.

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