Beiträge von Quittengelee

    Für mich klingt das nicht nach lehrkräftespezifischen Problemen sondern nach Symptomen aus dem Formenkreis von Stress, Ängsten und Depressionen. Selbstverständlich bist du in der Lage, Lehrerin zu werden, wie alle Millionen vor dir auch. Es ist völlig normal, am Anfang ohne Ideen dazustehen. Es fühlt sich nur gerade für dich nicht so an, das kann dir auch in diesem Moment niemand einreden.

    Noch unkreativer wird man nur unter Stress, dessen Aufgabe es ist, lebensnotwendige Dinge gebacken zu kriegen und Kreativität, Konzentration und Nachdenken auf später zu verschieben, so arbeitet unser Gehirn schon viele Jahrtausende erfolgreich. Je mehr du dagegen ankämpfst, desto mehr machen deine Neurotransmitter und Hormone dein Gehirn dicht, also kämpfe nicht gegen sie an, sie haben dich eh im Griff :tanz:

    Also: Ja, die Ideen kommen von deiner Mentorin. Na und? Danke dafür und nun setzt du sie in die Tat um, das reicht für den Anfang völlig aus. Im übrigen wollen Kinder in aller Regel nicht täglich neue tollen Ideen, sie sind froh, wenn sie wissen, dass jede Stunde mehr oder weniger gleich abläuft .

    Noch ein Vorschlag zur Wochenplanung: Versuche, samstags komplett auf Schule zu verzichten. Gehe a) Schwitzen (etwa Radfahren oder Gewichte heben) und mach' b) irgend eine Sache, die du gut kannst und gerne tust, irgendwas, das dir ein vertrautes, gutes Gefühl gibt- Freundin treffen, Romane lesen, Mundharmonika spielen. Erwachsene ticken nämlich genau genommen wie Kinder auch: regelmäßig was Vertrautes gibt Zutrauen in sich und die Welt.

    ... Leider reicht es nun einmal oftmals nicht, nur ganz banal darauf zu setzen, dass die Fürsorgepflicht an so einer Stelle ausreichend sein könnte.

    Das ist aber etwas ganz anderes als das was du geschrieben hattest, nämlich dass der/dem TE bloß was nicht so "gefiele" und wir ja alle mal gerne eine "anstrengende Lerngruppe" loswerden würden. Finde ich zu viel der Interpretation und ja, bissig.

    Vielleicht, um weiter in eine andere Richtung zu interpretieren, wird die (der) TE auch krank, wenn ihr oder ihm weiterhin diese Klasse, dieses Fach, dieser konkrete Umstand zugemutet wird? Dafür muss man noch nicht mal eine Behinderung oder psychische Erkrankung haben. Dass die Person alles ablehnt, was anstrengend ist, kann ich jedenfalls nirgends ablesen.

    Schließlich kannst du nicht immer und allen „schwierigen Lerngruppen“ aus dem Weg gehen in diesem Beruf (auch wenn wir uns das alle manchmal wünschen würden).

    Offenbar schon, bislang ist der Plan ja aufgegangen. Außerdem steht da nichts von immer, sondern von bestimmten Lerngruppen in fachfremdem Unterricht.

    Bei allem Verständnis für gesundheitliche Probleme (das ich als Schwerbehinderte habe) finde ich die Begründung für das Attest und die daraus resultierende Deputatsänderung schon sehr speziell. Wenn das so ohne weiteres (sprich auch ohne vorhandenen GdB) durchgeht öffnet das letztlich Tür und Tor für jedwede Art von Spezialwünschen deinerseits zu deinem Deputat, weil alles, was dir nicht so gut „gefällt“ im Zweifelsfall seelisch nicht aushaltbar ist.

    Warum so bissig? Leute dürfen Probleme haben, auch ohne dass ihnen wer einen Grad der Behinderung attestiert.

    Das wurde mir von einer Bekannten auch vorgeschlagen. Sie war sich allerdings nicht sicher, ob die Stundenzahl auf den Vormittag beschränkt werden kann. Ihr wurde damals ein BV für 5 Stunden gegeben. Wann diese liegen müssen, wurde nicht eingeschränkt.

    Frag die Ärztin, bei mir wäre das damals alles möglich gewesen und ich habe Vollzeit gearbeitet. Es hat ja auch mit Pausenzeiten zu tun.

    Aber welchen Sinn hat das Ganze?

    Okay, man sieht wer gut Deutsch kann und wer nicht (egal ob das Kind selbst oder die Eltern - bei den Kleinen oft - schreiben), wer viel Geld hat und wer nicht, wer bei beiden Eltern das Wochenende verbringt und wer nicht usw.....

    Ich finde die Sensibilität dafür wichtig, das ist vielleicht wirklich nicht jedem bewusst. Aber es ist auch ein Lernfeld wie jedes andere. Ich frage zum Beispiel nach dem Wochenende bewusst auch, ob jemand etwas erzählen möchte, das traurig oder langweilig oder ärgerlich war. Ihr müsst nicht, aber ihr dürft, ich erwarte keine gute-Laune-Geschichten.

    Bei uns ist die Vater-Mutter-Kind-Familie eher die Ausnahme als die Regel. Es ist daher normal, dass Kinder erzählen, sie seien beim Vater gewesen oder die Mutter habe sie in der WG besucht. Es liegt zu guten Teilen auch an der Lehrkraft, was zum "Normalen" erhoben wird. Und wenn wirklich mal jemand in Dubai Urlaub gemacht hat, dann bin ich gespannt, wie es dort war, weil ich selbst noch nie in Dubai war und wenn jemand gezockt hat, dann frage ich eben, was das Kind gespielt hat und welche Skills und Skins es da so gibt, sie wissen, dass ich da digital völlig unnative bin ^^

    Das kommt doch auf die Gruppe und dich an. Wenn du Bock hast, bring es mit und wenn alle stöhnen, dann verabschiedet sich das Tier eben wieder.

    Warum ein Tier unbedingt mit nach Hause genommen werden muss, erschließt sich mir nicht. Aber wenn man das machen möchte, dann schreiben die Kinder natürlich selbst und nicht ihre Eltern. Und falls es zu einem Überbietungswettbewerb kommen sollte, dann thematisiert man das halt, wie jedes andere Problem, das sich im Kosmos Schule auftut.

    Da sind viele von uns allerdings auch einem falschen Begriff von Zuverlässigkeit aufgesessen und haben ihn mit Integrität verwechselt.

    Auch Russland war es in dem Sinn zuverlässig, dass Putin so gehandelt hat, wie er es für sich am positivsten eingeschätzt hat.

    Das wird auch ein Punkt beim Kriegsende. Die Situation muss sich für ihn dadurch im Vergleich zur Fortführung des Krieges verbessern oder zumindest eine Verschlechterung abwenden.

    An dich dieselbe Frage: welche Situation meinst du und wie soll sie sich deiner Ansicht nach verbessern, damit Frieden einkehrt?

    Ihr müsst ja einen durch Kompromisse lösbaren Konflikt zwischen zwei Staaten sehen, der ist mir bislang verborgen geblieben.

    Deswegen sollte man keine Kompromisse mehr mit ihnen erwirken? Lieber Krieg, aber nicht bei uns.

    Du denkst, dass ein Kompromiss möglich wäre, mit dem der Krieg enden und zu dauerhaftem Frieden führen würde? Wie soll der lauten?

    Man muss einfach Kompromissbereit sein.

    Russland muss akzeptieren, dass es einige seiner Gebiete an die Ukraine abtreten muss, um Frieden zu schließen, da man diesen Krieg auf dem Schlachtfeld ganz offensichtlich nicht gewinnen kann...

    Genau, Russland hat sich in den letzten 20 Jahren auch als unheimlich zuverlässig erwiesen, was Kompromisse und daraus folgenden Frieden anbelangt, da müssen wir einfach Vertrauen haben.

    Aus dem Ärzteblatt von 2013:

    "Das individuelle Beschäftigungsverbot ist in § 3 Absatz 1 MuSchG geregelt. Dort heißt es, „werdende Mütter dürfen nicht beschäftigt werden, soweit nach ärztlichem Zeugnis Leben oder Gesundheit von Mutter oder Kind bei Fortdauer der Beschäftigung gefährdet ist“. Demnach können normale Beschwerden der Schwangerschaft (Erbrechen bei bestimmten Gerüchen), aber auch das Vorliegen einer Risikoschwangerschaft oder die Neigung zu Fehlgeburten ein individuelles Beschäftigungsverbot begründen. Für die Aussprache eines individuellen Beschäftigungsverbots ist somit maßgeblich, ob durch die Fortführung der Beschäftigung die Gesundheit von Mutter oder Kind konkret gefährdet wird, und nicht, ob von dem Arbeitsplatz eine spezielle Gefährdung ausgeht. Ein individuelles Beschäftigungsverbot kann im Ausnahmefall auch durch besonderen psychischen Stress begründet sein (1). Werden ärztlicherseits einzig Bedenken gegen die Fahrten zur Arbeitsstätte geltend gemacht, begründet dies hingegen kein Beschäftigungsverbot im Sinne des MuSchG (2).

    Das ärztliche Zeugnis muss klar abgefasst sein und sich auf die Rechtsgrundlage beziehen. Art, Umfang und Dauer der Beschäftigungsverbote und -beschränkungen sind zu vermerken. Es besteht die Möglichkeit, ein totales oder ein partielles (nur bestimmte Tätigkeiten oder Zeiten) Beschäftigungsverbot auszusprechen."

    Es ließe sich also ärztlicherseits bescheinigen und rechtfertigen, dass du nur zu bestimmten Zeiten beschäftigt wirst. Wenn dir das schon ein schlechtes Gewissen macht, verstehe ich diese Aussage nicht:

    Dazu kommt, dass ich in der 15. Woche schwanger bin und meinen Stundenplan im Hinblick auf Arbeitszeiten und Verhältnis zwischen Frei- und Unterrichtsstunden als sehr "schwangerschaftunfreundlich" empfinde - mir ist bewusst, dass ich deswegen kein Anrecht auf kurze Tage oder wenige Freistunden habe, aber eine Berücksichtigung dieses Umstandes hätte ich nett gefunden.

    ...

    Ich verstehe, dass du das Vorgehen der Schulleitung arschig findest, was es natürlich auch ganz objektiv ist. Dennoch war es die letzten Jahre scheinbar nicht so belastend, dass du eingeschritten wärst. Jetzt, mit Schwangerschaft, ist es das aber geworden, daher muss dir ein individuelles BV keine Bedenken auslösen, das hat auch nichts mit moralischem Kompass zu tun.

    Vor allem, wie heuchlerisch ist das denn: weil jemand Angst vor Russland hat, Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen und von "Friedensverhandlungen" zu reden. Es geht nicht um Frieden, sondern um Beschwichtigen, damit man selbst endlich Ruhe von dem nervigen Thema hat. Macht das BSW wieder ein Stück unsympathischer

    Mit so einen Plan muss niemand leben, egal ob schwanger oder nicht, der ist eine Unverschämtheit.

    Ja, leben oder nicht leben, dagegen vorgehen oder es lassen. Die Schwangerschaft wurde aber nunmal erwähnt und dann kann man sich nicht übers System beklagen. Wenn eine Schwangere mit bestimmten Bedingungen nicht ohne Gefährdung für sich und ihr Baby arbeiten kann, hat sie das Recht auf besondere Arbeitsbedingungen und das ist fantastisch und nichts, was zu beklagen wäre.

    Meine SL fragte mich in der letzten SS auch, ob ich ein individuelles BV bekommen könnte, da sie mich dann beleihen und besser planen könne. Ich bin jetzt eine "Belastung". Falle u.U ständig aus, gehe mitten im SJ in den MuSchu und der BAD sagte mir sogar, dass ich während meines Unterrichts in der Sek I jederzeit jemanden anrufen können muss, der mich vertritt, wenn ich mal auf Toilette oder mich hinlegen muss :autsch: . Aber das kann ja nicht die Lösung sein. Das System ist einfach undurchdacht. Es ist einfach Mist, dass auch so viele andere KuK dadurch belastet werden. Also ob ich im Lehrerzimmer anrufe und eine/n KoK aus seiner Pause rufe, um mich zu vertreten. Das schlechte Gewissen lässt grüßen.

    Verstehe ich nicht. Mist ist doch der Plan, den du bekommen hast, der liegt aber in der Verantwortung eures Planers.

    Und ein individuelles BV kann durchaus eine Lösung sein, weil du eben nicht voll belastbar bist. Wenn du das doch bist, dann musst du mit den Hohlstunden leben, wie jeder andere Kollege.

    In meinem Umfeld lassen sich Schwangere ab positivem Schwangerschaftstest ins Beschäftigungsverbot schicken. Keine Ahnung, warum das so einfach geht, das ist m.E. erst seit Corona so. Die Begründung bei der Ärztin ist dabei natürlich nicht die Kinderbetreuung, sondern die unsägliche Belastung durch die Arbeitszeiten oder die Ansteckungsgefahr mit *Kinderkrankheit*.

    Es gibt auch eingeschränktes BV, soweit ich weiß, zum Beispiel, dass du nur von 8-12 arbeiten darfst und dann muss sich die SL dran halten.

    Das steht da nicht.

    Doch, das steht da. Ein Kollege mit Symptomen von Burnout/ Depression fragt um Hilfe, ein anderer Kollege sagt, wechsle an die Grundschule, dort muss man nicht so viel korrigieren. Das bedeutet, alleine die Korrekturen wären für den Burnout verantwortlich, sonst gäbe es keine Belastungen bei der Arbeit an Grundschulen oder in der Person liegende Ursachen. Burnout und Panikattacken haben ganz grundsätzlich aber gar nichts mit Korrekturen zu tun.

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