Beiträge von Quittengelee

    Könntest du dir vorstellen, dass die Schüler das machen, um im Unterricht einen positiven Eindruck zu hinterlassen bzw. negative Konsequenzen zu vermeiden?

    Kann man sich theoretisch vorstellen, klingt aber eher wieder mal nach einer von dir konstruierten Hypothese ohne jegliche Grundlage, die du als rhetorische Frage formuliert in den Raum stellen willst.

    Nutzen sie auch diese Sprachformen, wenn sie unter sich sind, z.B. in der Pause auf dem Schulhof?

    Ja. Glottisschlag nutzen meine SuS in der Regel zwar nicht, mein jüngerer Nachbar aber schon seit Jahren ganz selbstverständlich, da hatte ich noch kaum davon gehört, dass es diese Möglichkeit gibt.

    Wahlrecht ist kein Teil der Gesellschaft. Wahlrecht ist ein Recht. Der dazu passende Teil der Gesellschaft ist Politik.

    Ich habe nicht gefragt, welche Rechte Ausländer nicht haben, sondern zu welchen Teilen der Gesellschaft sie nicht gehören. Welche Teile der Gesellschaft es gibt, habe ich oben benannt.

    Nicht gewählt werden zu können und nicht wählen zu dürfen, schränkt die eigene Teilhabe schon ganz schön ein, findest du nicht?

    Das ist ein Recht, kein genereller Partizipationsbereich der Gesellschaft. Im gesellschaftlichen Bereich der Politik bringen sich Ausländer ebenfalls ein, bspw. im Ausländerbeirat, in Bürgerinitiativen (auch wenn sie je nach Definition, keine Bürger sind) oder bei Demonstrationen. Betroffen sind sie von Politik ebenso. In wie fern sollen Ausländer also in dieser Hinsicht kein Teil der Gesellschaft sein? Dass Ausländer weniger Rechte als Deutsche haben, stand nicht zur Debatte.

    Ich schrieb nicht "generell Partizipation", sondern "Wahlrecht" und da ist halt keine gleiche Teilhabe möglich. Was Gymshark meint, weiß ich freilich nicht, er entzieht sich ja konsequent jeder Sachlichkeit.

    ...

    Der Betrachtungsfehler liegt mal wieder darin, den Kindern keine damit verbundenen Kosten gegenüberzustellen. Der A14er Single hat noch immer einen deutlich höheren soziökonomischen Lebensstandard als der A13er mit 4 Kindern.

    Die Kosten verursachen Kinder auch in anderen Bundesländern, die enormen Zuschläge sind und bleiben ungerecht. Die Diskussion darüber, ob man deswegen 5 Kinder adoptieren oder produzieren sollte sind natürlich trotzdem albern und am Thema vorbei.

    So gesehen:

    Ich sags mal so: Es ist schon ein nachvollziehbares Ärgernis, wenn der Staat eine bestimmte KLientel über jedes angemessene Maß hinaus materiell bevorzugt. Wobei sich "angemessen" definiert im Vergleich zum Umgang mit all jenen, die eben nicht zu dieser Klientel gehören, aber für diese Leistungen aufkommen müssen.

    Müssen die dagegen politisch vorgehen, die sich aufregen, die die das Geld erhalten, rufen bestimmt nicht *Stop!*

    Ich kenne den Kurs nicht, kann mir aber kaum vorstellen, dass man ihn nicht bestehen kann- das ist offenbar nicht mal ein voller Studiengang. Und selbst wenn: wenn du die Stelle aufgrund der Zusage bekommst, die Bereitschaft zu dem Kurs zu haben, dann sag zu, weil genau diese Bereitschaft bringst du mit. Was in zwei Jahren dann sein sollte, (oder wie lange der Kurs dauert), weiß doch sowieso niemand heute schon.

    Edit: steht eigentlich alles im Netz. Auszug:

    "Voraussetzung für die Erteilung sind regelmäßige Teilnahme, engagierte und qualifizierte Mitarbeit in den Veranstaltungen sowie der Nachweis der geforderten fachlichen, fachdidaktischen und methodischen Kompetenzen im Rahmen der Veranstaltungen."

    Abgesehen davon, dass das hier schon 1000x durchgekaut wurde und auch kaum eine Lehrkraft 4 Kinder haben dürfte: du sprichst von einer ganz bestimmten Klientel: Beamte in einem Bundesland. In Sachsen habe ich definitiv keine 6000 netto zur Verfügung.

    Ansonsten ist mir relativ egal, wie viel mehr andere verdienen, kann sich ja jeder so viele Kinder anschaffen, wie er lustig ist. Mich ärgern andere Ungerechtigkeiten, solche, von denen ich einen direkten Nachteil habe.

    Ja. Wenn ich es manchmal tatsächlich gerne leichter gehabt hätte in der Kindheit, dann wäre mir auch allerlei Folgeleid erspart geblieben. Dafür hatte ich woanders Glück im Lebenslotto, alles in allem geht's mit also besser als vielen Menschen auf der Welt.

    Wie steht's mit deiner Lebenszufriedenheit?

    Ich verstehe die Debatte um Wohnviertel gerade nicht. Es gibt seit Menschengedenken Problemviertel, Armut und Geflüchtete in prekären Situationen. Wieso gerade jetzt ist es okay, wenn eine AfD ein Fünftel oder Viertel der Stimmen holt, nur weil mehr Lehrkräfte nicht im Brennpunkt leben? :sterne:

    Es ist auch jeder ein Nazi und Antisemit, der nicht mit * oder : gendert, der anerkennt, dass der Nahost Konflikt etwas komplexer ist als Palästina = Hamas = Judenhasse = alle dort müssen vernichtet werden, der möchte, dass Menschen ohne Bleiberecht konsequent abgeschoben werden etc. Nazi/Rechtsextremer ist mittlerweile genauso ein inhaltsleerer Kampfbegriff, wie "woke".

    Auf TikTok und Telegram oder wo bewegst du dich so kommunikationstechnisch?

    Du verstehst nicht; nicht jeder der gegen die derzeitige Migrationspolitik ist ist rechtsextrem. Diese vorschnelle Kategorisierung führt gerade zu der Situation die wir haben.

    Aber jeder, der AfD wählt, wählt eine in Teilen rechtsextremistische Partei mit verfassungsfeindlichen Inhalten und Faschisten in der Parteispitze. Komisch, ich hätte schwören können, das hätte inzwischen jeder mitbekommen.

    Fragwürdig ist es nur, wenn hier Aussagen getätigt werden wie: Geringere Qualifikation (Ausbildung) = schlechtere Lebensqualität

    Ich habe den Beitrag wie gesagt anders verstanden. Es ging darum, dass Gymshark behauptete, alle Schulabschlüsse seien gleichwertig.

    Daraufhin schrieb Paraibu:

    Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint?!

    Ein (gutes) Abi ist ein Freifahrtschein zu einer selbstbestimmten Zukunft, alle denkbaren Optionen sind offen. Ein Hauptschulabschluss bietet faktisch nur den Zugang zu einem begrenzten Spektrum an zumeist gewerblichen Ausbildungberufen. Aus meiner Sicht noch graviernder als die beschränkten Auswahlmöglichkeiten ist die damit einhergehende Festlegung auf ein bestimmtes gesellschaftliches Arbeitsumfeld. Wer von Euch jemals im gewerblichen Bereich gearbeitet hat, kann das vielleicht nachfühlen, was ich meine. Ich habe es erlebt, was es bedeutet, wenn sich die Kommunikation am Arbeitsplatz auf Floskeln wie "Mahlzeit!" - "wie geht's"-"muss ja" beschränkt und die einzige Abwechslung die unterschiedlichen Nacktfotos im Spind sind. Höher qualifizierte Arbeitsplätze bringen nicht nur mehr Geld, sondern eine völlig andere Lebensqualität mit sich.

    Da geht's um Berufe wie Fahrzeuglackierung, Maschinenführung, Zerspanungsmechanik. Dass dort die Aufgaben und auch die Gespräche in den Pausen andere sind als die von Postdoktorand*innen wird wohl niemand ernsthaft bestreiten wollen. Wenn es natürlich auch Zuspitzungen sind, es geht nach wie vor um Gymnasialquote und warum Eltern wie entscheiden.

    Wenn ihr lieber in der Fabrik arbeiten wollt, in der Backstube oder KFZ-Werkstatt, warum macht ihr das dann nicht? Und warum würdet ihr selbst ganz genau gucken, an welcher Schule ihr eure Kinder anmeldet?

    Ich finde es heuchlerisch, für sich etwas herauszunehmen, das man anderen an Wünschen und Möglichkeiten nicht zugesteht mit der Begründung, die anderen wären unsozial. Und natürlich die verblendeten Eltern, die einfach verkennen, wie schwach ihr Kind eigentlich ist und es dann deswegen falsch am Gymnasium anmelden. Das ist doch keine realistische Einschätzung der Problematik.

    Und bevor Pepe wieder einen Film schiebt: mein Mann ist Handwerker und er ist schlauer als ich, hatte aber keinen Bock auf Studium. Seine Arbeit ist kreativ und deswegen die Lebensqualität hoch, obwohl ich mehr verdiene. Ich selbst komme aus keinem akademischen Haushalt und habe Lehramt als klassischen Aufsteigerstudiengang gewählt (was mir damals nicht bewusst war, so ist es aber statistisch gesehen.)

    Die eigentliche Frage bleibt: wie macht man Schularten attraktiver? Wie Ausbildungsberufe schmackhaft? Warum arbeiten immer mehr ausländische Fachkräfte in Bau, Landwirtschaft, Pflege? Warum werden die Leute in bestimmten Branchen schlecht bezahlt und wie könnte man das ändern?

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