Beiträge von Quittengelee

    Vom Prinzip her hängt das eh viel von den Lehrern ab. Auch bei einer "guten" Schule kann man dann mit den jeweiligen Lehrkräften ins Klo greifen - und andersherum

    Genau das, da kann auch die gehypteste Schule mit der tollsten Homepage nichts dran rütteln. Wobei der Einfluss der Lehrkräfte mit zunehmender Klassenstufe auch abnimmt. Insofern bleiben als Kriterien nur Bauchgefühl und das Profil.

    ...

    Aber manche Eltern sehen Hausarbeiten auch als Menschenrechtsverletzung,

    ...

    PS: Auf die Gefahr hin, dass jetzt jemand einen Herzinfarkt bekommt: ...

    Genau solche KuK wie Ihr sind aber der Grund dafür, dass ich die Vertreter gut finde, weil sich diejenigen, die eine lehrerinterne Veranstaltung gerne dafür nutzen, ihren persönlichen Frust bei den anderen ab zu laden, dadurch eben gezwungen werden, sich professionell zu verhalten und diese Veranstaltung nicht kapern können, wie es in pädagogischen Besprechungen oft genug passiert.

    Interessant, dass gerade du dich über Verschärfung von Sprache und Persönlichwerden aufregst. Du merkst offenbar nicht, dass du dich dieser Mechanismen selbst bedienst.

    Wo genau ist bei der Einbeziehung der Vertreter:innen von Eltern und Schüler:innen nach Erlasslage der "Missbrauch"?

    Der Erlass gibt das her, das ist mir jetzt bewusst, wenn auch unverständlich. Unter Missbrauch verstehe ich das Leugnen der eigenen Beeinflussbarkeit. Du hast es mit den Beispielen doch anschaulich gemacht, du triffst Entscheidungen über das Leben von Kindern aufgrund von Informationen, deren Wahrheitsgehalt du in dem Moment nicht mal überprüfen kannst.

    Manch eine*r hat Angst, dass Eltern & Mitschüler mit diesem Wissen vollumfänglich noch Jahre später beim Volksfest über die (fehlenden) Leistungen lästern könnten. Ich wage zu bezweifeln, dass sich irgendein Konferenzvertreter (inkl. der die Konferenz leitenden Klassenlehrkraft) das alles merken kann. Vermutlich nicht mal für einen einzelnen SuS.

    Nein, es wird in den Konferenzen über Ordnungsmaßnahmen und Versetzungen gesprochen. Selbstredend bekommt eine Mutter dann sehr genau mit, wie über Pauls Fehlverhalten oder Leistungsabfall gesprochen wird und nicht nur das, sie wird dazu befragt. Und wenn sie sagt "tja, seine Mutter sitzt in der Psychiatrie und der Vater im Gefängnis, ich untersage ihm lieber den Kontakt zu meinem Yannick", dann entscheiden die Anwesenden anders als wenn die Mutter sagt, "die Mama hat Krebs, das darf man nicht vergessen, wie belastet das Kind ist und er kümmert sich um seine beiden kleinen Geschwister" oder

    "der zockt jeden Abend bis in die Nacht und nimmt keine Hilfsangebote seiner Freunde an, kein Wunder, wenn seine Noten in den Keller gehen". Völlig ungeachtet dessen, ob diese Mutter die Bedingungen genau kennt, sich ausdenkt, oder nur teilweise vom Hörensagen weiß, sie beeinflusst die Abstimmenden aufgrund einer persönlichen, laienhaften Beobachtung und Wertung.

    Nein, Eltern sind nicht prinzipiell total objektiv, sie haben nicht automatisch irgendwelche Kompetenzen in Bezug auf Leistung und Verhalten fremder Kinder und ja, Lehrkräfte sind selbstredend beeinflussbar.

    Und ganz generell: ich hasse es, wenn man über andere spricht, statt mit ihnen.

    Verstehe ich das richtig: Schüler und Eltern stimmen mit über die Noten anderer Schüler ab? Über deren Nachteilsausgleich oder Klassenwiederholung? Ggf. gar über deren Versetzung oder Abschluss? Und man wundert sich hier darüber, dass das manche für seltsam halten?

    Ja, verstehst du richtig. Es ist tatsächlich über das Gesetz gedeckt. Allein anzuerkennen, welche Macht man den Anwesenden einräumt und wie man selbst Opfer von Manipulation werden kann, lehnen die davon Betroffenen vehement ab.

    Es ist aber ein Unterschied, ob man was befremdlich findet oder behauptet, die haben da eben nichts zu suchen und das wäre peinlich und ich weiß nicht was, obwohl man es gar nicht beurteilen kann.

    Man kann sehr wohl beurteilen, dass man ein Verhalten unreflektiert und falsch findet. Gerade wenn man das nicht mit ansehen muss, weil man dann außen steht und irgendwas nicht "schon immer so" gemacht hat. Fällt dir außer lachen und verwirrt sein noch ein sachliches Argument gegen den Missbrauch eures Vorgehens ein?

    Mir drängt sich der Eindruck auf, dass ihr ein ausgeprägtes "Freund Feind" Denken in eurem Berufsleben habt, die Eltern sind für euch offensichtlich etwas negatives, das man auf Abstand halten muss.

    Woher kommt dieser Eindruck? Es geht gerade nicht darum, dass man als Lehrkraft Eltern nicht trauen könne, sondern dass sich Lehrerinnen und Lehrer auf die Einschätzung von Eltern A über Kind B verlassen. DAS ist unprofessionell.

    Die persönliche Beleidigung hatte ich übrigens wieder entfernt, bevor du sie zitiert hast. Diese speist sich aus vergangenen unqualifizierten Beitragen des Users, den ich normalerweise nicht lese. In diesem Thread geht es aber um eine Frage, die ich gestellt hatte, deren Antworten ich natürlich lese.

    OT ist der ganze Sermon allemal.

    Ich finde es ganz nett gemacht, wesentlich besser als viele andere Kampagnen, die es bislang so gab und die Personen sind sympathisch. Es hat auch was Positives, seine eigenen Stärken anzuklicken und praktisch ist es, dass gleich angegeben wird, welche Fächer in welcher Schulart gesucht sind

    Was mir fehlt, ist das Eingehen auf negative Aspekte des Berufs und Gründe für Zweifel, die Abiturient*innen offenbar haben. Dass es den Beruf überhaupt gibt, muss man ja nicht bewerben, vermute ich...

    Mit den Medien hat man gar nicht so Unrecht, das war aber auch schon immer so, dass Medien politische Sprachrohre waren, mehr rechts, mehr mittig, mehr links, jetzt geht es halt mehr in die Extreme. Dazu kommt - und auch das ist nicht neu - dass Berichterstattung in jedem Medium den eigenen Sinn färben kann, wenn man es zulässt. Banalstes, unterstes Beispiel "Germanys Next Topfmodell", wo die Einzelcharaktere munter in eine Richtung geschubst werden können, wenn man es richtig schneidet. Und was da unten geht, geht oben leider auch. Es ist mittlerweile so schwer, sich eine gute eigene Meinung zu bilden, bei dem Mist, den man immer hört. Bestes Beispiel dafür in der letzten Zeit weltweit: die Coronakrise. Meine Güte. Sowas erschüttert halt auch. Aber auch Russland. Wenn man die Propagandamaschen sieht, die dort auf Menschenmuster treffen, dann ist es logisch, dass die einen völlig in den Bann gezogen sind, weil sie die Tragweite und die innere Überlistung nicht erkennen und die anderen keinem einzigen Medium mehr trauen und nicht mehr wissen, was sie glauben dürfen und was das genau ist, das sie gerne glauben wollen.

    Also ich erkenne in den Öffentlich Rechtlichen weder Extreme noch Populismus. Auch in der Coronakrise wurde sich um Sachlichkeit bemüht, das einzige Problem waren die "Leugner", die ständig beklagten, man dürfe nichts mehr sagen und werde nicht mehr zu Talkshows eingeladen. Aus lauter Angst wurden sie dann überproportional oft eingeladen und es musste immer ein Schwurbler als Gegengewicht dasitzen. Fakenews und Filterblasen sind doch das Besorgniserregende und die findet man in den Sozialen Medien und nicht der Tageszeitung. Also ja, das sind auch Medien, aber die Zweifler ziehen sich ja dann gezielt in Telegramgruppen oder auf YouTube das rein, was ihrer Meinung entspricht und zweifeln den Wahrheitsgehalt der Presse an.

    Hm, ist die Frage son bisschen auch "fishing for compliments"? Ja, du machst das toll, jeder Mensch ist anders und die mit den Kuscheltieren ja doch auch ein bisschen komisch.

    Dann nehme ich mal eine andere Position ein: wer mit jungen Kindern arbeiten will, sollte sich darauf einstellen, dass diese grundsätzlich anders ticken. Der Humor ist ein eigener, mit Ironie kommst du nicht weit. Und Spannung mit Stimme und Sprache aufbauen können, Vorlesen, Adventskalender basteln oder Rituale im Tages- und Jahreslauf einzuhalten sollte man schon mögen und anzueignen sich bereit fühlen. Es ist natürlich auch keine Schande, zu überdenken, ob die Primarstufe die geeignete Schulart für einen ist.

    Und wenn du jetzt denkst "nö, das ist total die geeignete Schulart für mich, ich werde mir aber trotzdem keine Handpuppe zulegen", hast du die Antwort für dich gefunden.

    Eben gelesen, eine Umfrage unter >2000 Sachsen und Sächsinnen. https://www.staatsregierung.sachsen.de/sachsen-monito…dx%22%3A9%7D%7D


    Da sieht man die Zweifel generell der sächsischen Bevölkerung in die Regierung und krass auch der Vertrauensverlust in "die Medien". Gleichzeitig wenig Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.

    Das ist echt tragisch und ich frage mich zum einen, wie groß die Verantwortung von Populist*innen an dieser Entwicklung ist und wie man "als Bürger*in" dem entgegenwirken kann.

    Nee, du kannst einfach nicht verstehen, dass man durchaus auch gute Erfahrungen mit Sachen gemacht haben, die nicht in deinem Raum vorkommen, die du gar nicht kennst, aber weißt, dass sie schlecht sein müssen.

    Doch doch, das kann man sich sehr wohl vorstellen. Du bist aber nicht in der Lage, aus deinem Gefühl "oh, das ist ja irgendwie schön für mich" herauszutreten und mögliche Nachteile zu erkennen, nennt sich Reflexion oder objektives Beurteilen.

    Ja, Eltern wissen Sachen zu erklären, die Lehrkräfte trotz etlicher Gespräche noch nicht wissen.

    Vor allem in Klassenkonferenzen für Ordnungsmaßnahmen finde ich den Austausch häufig gewinnbringend, gerade weil die Elternvertreter:innen die Elternsicht einbringen und Maßnahmen anders bewerten und abwägen.

    Eben, es geht um die massive Verletzung des Datenschutzes, die unter dem Deckmantel "das ist ja interessant, was wir hier alles über xy erfahren" läuft.

    Interessant übrigens, dass Elternsicht hier gewünscht ist, sonst sind Eltern ja eher diejenigen, die umzusetzen haben, was die Lehrerin sagt und wenn das Kind nicht vernünftig schreibt, dann wurde halt nicht genug geübt zu Hause.

    Aber wer sich dazu noch weiter friedlich austauschen mag, sollte besser einen eigenen Fred aufmachen, dann halte ich mich raus.

    Naja, es gibt sicher Leute, die kennen das nicht und die werden sich vom ersten Tag an und immer durchsetzen können. Und es gibt Leute, die haben solche Probleme und kommen drüber weg. Es kostet halt Zeit und Selbstreflexion, aber natürlich kannst du das schaffen. Vieles hängt mit Beziehungsaufbau zusammen, sobald in der nächsten Klasse gesagt wird "das ist Herr (Frau) Orbi Wan Orbi und er (sie) ist ab heute eure neue Klassenlehrer(in), könnt ihr ein arbeitsfähiges Team werden. Das wird schon 8_o_)

    Ich glaube das ist sehr subjektiv. Aber wir haben Lehrkräfte, pädagogisches Personal und externe Experten, die auch dabei sein. Warum sollten gewählte Elternvertreter weniger vertrauenswürdig sein?

    Ja, weiß auch nicht. Vielleicht weil es in erster Linie nicht um Vertrauen sondern um Expertise und Unabhängigkeit geht? Aber warum überrascht mich nicht, dass gerade du denkst, alle Menschen seien die größeren Experten für deinen Job als du selbst?

    ...

    Ich habe überhaupt kein Problem mit Transparenz, und darum geht es dabei.

    Nee, du kannst doch lesen, dass an Grundschulen in Niedersachsen und Brandenburg Eltern aus dem Nähkästchen plaudern, dass die Oma gestorben sei und die Mutter so krank... Und die beiwohnenden Grundschullehrer finden das total erhellend, weil die Muttis ja einen viel besseren Einblick haben. Ich find's einfach nur absolut daneben.

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