Kris24
Ist halt immer die Frage: Wo hört Nachbarschaftshilfe auf und wo fängt Schwarzarbeit an?
Dieses gegenseitige Schenken, wie du es beschreibst, sorgt ja auch dafür, daß die entsprechenden Produkte von Handwerkern, Landwirten, etc. nicht mehr gekauft werden, weil man sie ja günstiger im Tauschring bekommt. Entsprechend fallen auch so die Einnahmen für den Staat (Gewerbesteuer der Betriebe, die die Waren ansonsten verkauft hätten, MwSt. …) aus.
Und ja, jeder Schüler/in, der Nachhilfe gibt oder die Kinder der Nachbarschaft beaufsichtigt, steht in Konkurrenz zu anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die dann den Auftrag eben nicht mehr bekommen.
Ich weiß selber nicht wo die Grenze ist. Vorgestern haben z.B. meine Nachbarn, beide jenseits der 80, um 23 Uhr geklingelt, weil bei ihnen der Strom ausgefallen war, jetzt im Hochwasser die Pumpen nicht mehr liefen und der Keller langsam vom hochdrückenden Grundwasser geflutet wurde. Als Ursache habe ich einen Isolationsfehler im Backofen in der Küche gefunden und den Ofen erst einmal abgeklemmt, damit sie wieder Strom in der Bude hatten und die Pumpen im Keller wieder arbeiteten.
Das war astreine Nachbarschaftshilfe, aber eigentlich habe ich damit irgendeinem Elektriker-Notdienst den Auftrag weggenommen. Ok, der Elektriker wäre bei der Hochwasserlage wahrscheinlich eh nicht durchgekommen, aber das steht ja auf einem anderen Blatt.