Beiträge von Winterblume

    Hallo,


    ich hatte das Glück, heute schon einen Termin bei einem Fachanwalt für Arbeitsrecht zu bekommen und er meinte, wenn ich ein ärztliches Attest vorlege, das bescheinigt, dass späte Arbeitszeiten für mich aus gesundheitlichen Gründen zu belastend wären, muss der Arbeitgeber dies akzeptieren und kann mich nicht dazu verdonnern. Der Schwerbehindertenausweis allein reicht als Argument wohl nicht aus.


    Mein Arzt war sehr fix und hat mir ein solches Attest fertig gemacht, sodass ich es zeitnah einreichen kann.


    Daneben habe ich mit dem Integrationsfachdienst telefoniert und dort meinte man dasselbe. Bei weiteren Problemen könne ich mich jederzeit dort melden und um Vermittlung bitten.


    Ich bin nun sehr erleichtert und hoffe, mein Arbeitgeber wird das Attest akzeptieren und mich danach in Frieden lassen. Trotzdem suche ich nun intensiv nach neuen Stellen, auf Dauer will ich weg von einem Betrieb, in dem so mit chronisch kranken Mitarbeitern umgegangen wird.

    Danke an alle für die virtuelle Unterstützung!

    @ CDL:


    Danke dir für die ausführlichen Beiträge und das Verteidigen. Im Moment habe ich wenig Kraft dazu, das selbst zu tun.


    Den Integrationsfachdienst habe ich schriftlich kontaktiert und warte jetzt auf eine Rückmeldung. Leider ist die zuständige Person gerade im Urlaub, vielleicht frage ich mal nach, ob es eine Vertretung gibt, um die Frist einzuhalten, die mir gesetzt wurde...

    Warum sucht sie nicht jemanden anders für den Kurs (Honorar-/Zusatzkraft?).

    Hatte sie zunächst. Ursprünglich sollte eine neue Kollegin den Kurs übernehmen. Hat sie auch getan, aber dann kam ihr etwas Privates (?) dazwischen, sodass sie den Kurs nur noch an zwei Tagen unterrichten kann statt an 5. Da alle anderen DaF-Kollegen ausgelastet sind, soll ich als einzige noch übrige den Kurs übernehmen, damit niemand Neues eingestellt werden muss und Kosten gespart werden...


    Ja, ich würde mehr verdienen bei Kursübernahme. Deswegen fiel mir die Ablehnung auch nicht leicht.

    Danke, Eugenia, du hast es gut erklärt 🌼


    Leider sind wir ein so kleiner Betrieb, dass es weder Schwerbehindertenvertretung noch Betriebsrat gibt.

    Es gab nach meiner Rückkehr an den Arbeitsplatz ein Gespräch, in dem es aber weniger um mich und meine Situation ging als um Arbeitsinhalte und darum, ob ich denn bitte den Abendkurs übernehmen könne. Dies wurde zunächst sehr freundlich vorgetragen. Ich erbat mir wenige Tage Bedenkzeit, sagte aber gleich schon, dass ich nicht angetan von der Idee bin. Beriet mich dann mit meiner einen Behandlerin und meinem Partner und kam zu dem Entschluss, das Angebot abzulehnen.

    Daraufhin gab es ein paar Tage Funkstille und dann eine nicht mehr so nette e-Mail mit Fristsetzung.

    In den späten Abendstunden zu arbeiten ist eine größere Belastung für mich als morgens oder nachmittags. Meine Konzentration ist am späten Abend nicht mehr so ausgeprägt wie früher am Tag, ich werde müde und kann nicht mehr so agieren wie tagsüber, bin womöglich erschöpft von Schmerzen. Ich komme dann dazu deutlich später nach Hause als sonst, gehe später ins Bett, kann erst nicht einschlafen, weil die Gedanken kreisen von der späten Aktivität und mein gewohnter Rhythmus gerät durcheinander. Bei Menschen mit depressiver Vorerkrankung und chronischen Schmerzen ist aber gerade Kontinuität und ein regelmäßiger, fester Tagesablauf von Bedeutung in der Rückfallvorbeugung und um Symptome in Schach zu halten. Bestätigt jeder Psychotherapeut oder Psychiater oder Schmerzmediziner.

    Ich will nicht leugnen, dass auch familiäre Gründe eine Rolle spielen, hauptsächlich geht es mir aber um die Gesundheit.

    Hallo in die Runde,


    ich schreibe noch einmal auf der Suche nach Rat ...


    Seit letztem Jahr September hatte sich die Situation mit meiner Vorgesetzten einigermaßen entspannt: Ich kam mit meiner Weiterbildung voran, arbeitete nebenher mein gewohntes Pensum und wir hatten die Gehaltsfrage vorerst vertagt. So weit, so gut.


    Leider verschlechterte sich meine gesundheitliche Situation dann Anfang diesen Jahres, was zu einer OP vor wenigen Wochen mit anschließender Reha führte. Durch die Reha geht es mir inzwischen zum Glück besser, ich habe aber immer noch mit Schmerzschüben zu kämpfen und geringerer Belastbarkeit.


    Meine Chefin weiß darum, möchte nun aber trotzdem, dass ich an mehreren Wochentagen spät abends einen Erwachsenenkurs übernehme, weil eine Kollegin kurzfristig ausgefallen ist. Sollte ich dies tun, wäre ich erst gegen 22:15 zuhause. Ich habe die Bitte darum mit Hinweis auf meine gesundheitliche und familiäre Situation abgelehnt und angeboten, den Kurs stattdessen gerne morgens oder nachmittags zu unterrichten. Dies wollen die Teilnehmer aber wohl nicht.


    Nach einigen Tagen Ruhe forderte meine Vorgesetzte mich nun schriftlich dazu auf, den Kurs zu übernehmen oder ihr meine Gründe darzulegen, warum ich dies nicht könne. Das ich dies bereits mündlich getan habe und sie zudem weiß, dass ich einen Schwerbehindertenausweis habe , scheint sie nicht zu interessieren. Ich habe das Gefühl, sie drängt darauf, meine Diagnosen zu erfahren, was ich aber nicht möchte.


    Ich bin nun am Ende mit meinem Latein und fühle mich sehr unwohl auf der Arbeit und vor allem im Umgang mit ihr, obwohl ich die Arbeit an sich gerne mag und auch gutes Feedback von den SuS bekomme.

    Aufgrund mehrerer chronischer Erkrankungen und der noch nicht weit zurückliegenden OP fühle ich mich gesundheitlich nicht dazu in der Lage, so spät abends zu arbeiten und bin enttäuscht über die nicht vorhandene Empathie mir gegenüber und den massiven Druck, der ausgeübt wird.


    Meine Frage: War jemand schon einmal in ähnlicher Lage? Wie würdet ihr vorgehen?


    Am liebsten würde ich kündigen und mir eine neue Stelle suchen, wo man wertschätzender mit seinen Mitarbeitern umgeht. Wenn ich aber selbst kündige, droht eine dreimonatige Sperre vom Arbeitsamt und ich müsste mich in dieser Zeit selbst krankenversichern und finanzieren, was für meinen Partner und mich eine große finanzielle Belastung wäre. Mich kündigen kann der Arbeitgeber aufgrund des Schwerbehindertenstatus aber auch nicht so leicht ...

    Ich suche aktiv nach neuen Stellen, habe bisher aber noch keine Zusage bekommen.


    Viele Grüße

    Winterblume

    Hallo,


    bei uns in der Sprachschule rechnen wir in den Kursen mit circa sechs Monaten pro Niveaustufe (bei ein Mal Unterricht pro Woche, die Integrationskurse haben ein höheres Tempo). Bei motivierten und geübten Lernen kann das aber auch durchaus schneller gehen!


    Den eigenen Partner oder die Partnerin regelmäßig zu unterrichten, davon würde ich aus eigener Erfahrung auch eher abraten. Egal, was für ein Fachwissen man hat, es ist doch immer etwas Anderes, mit Menschen zu arbeiten, die einem so nahe stehen. Aber hin und wieder mal zusammen zu üben, warum nicht 😊


    Wir arbeiten in den Integrationskursen mit "Linie 1" und ich finde die Reihe gut gemacht. Für eine junge Frau mit Studienwunsch würde ich aber vielleicht eher ein anderes Lehrwerk empfehlen, etwas, was mehr auf die Lebenswirklichkeit junger Menschen und Studieninteressierte ausgerichtet ist und dann auch nach und nach den Wortschatz vermittelt, den man in diesem Kontext braucht . Dazu dann auf jeden Fall eine ordentliche Grammatik besorgen.

    Ansonsten gibt es auch auf YouTube und Co. viele tolle DaF-/DaZ-Accounts. Unsere Schüler mögen die Serie "Nicos Weg" ganz gerne.

    Im Unterricht arbeite ich auch gerne mit den kostenlosen Lernmaterialien vom Goethe Institut, dort findet man z.B. auch Hörverstehensübungen. Auch die gängigen Buchverlage in diesem Bereich stellen oft kostenlose Materialien bereit.


    Muss/möchte deine Freundin auch die DSH-Prüfung machen? Mein Partner hat damals einen speziellen Vorbereitungskurs dafür gemacht und es hat ihm sehr geholfen. Da war er allerdings schon in Deutschland.

    Ja, ich weiß. Mir geht's nicht um den Test an sich, sondern darum, dass die Kollegin als sie wusste, dass sie Corona hat, es im Nachhinein keinem von uns anderen aus dem Team mitgeteilt hat, die mir ihr noch Kontakt hatten an besagtem Tag (sie hat sich auf der Arbeit positiv getestet).

    Finde ich persönlich nicht okay, denn so könnte es sein, dass man sich ansteckt, es aber vielleicht nicht (rechtzeitig) bemerkt und fröhlich weitere Leute im Umfeld infiziert, z.B. über die Weihnachtstage.Ich habe eine herzkranke Mutter zuhause, bei der wir über Weihnachten sind und möchte nicht, dass sie angesteckt wird wegen solcher verantwortungsloser Mitmenschen.

    Vom Kollegen, der ohne Maske arbeitet trotz Symptomatik gar nicht zu reden.

    Ich bin ziemlich angefressen, weil ein Kollege meinte, heute Corona-positiv mit Symptomen ohne Maske arbeiten zu müssen. Eine andere Kollegin hat ebenfalls gerade Corona, ein paar Tage wohl schon, was uns anderen aber nicht mitgeteilt wurde, sodass diejenigen, die mit ihr Kontakt hatten (wie ich), nicht die Chance bekamen, sich zu testen oder auf etwaige Symptome zu achten. Habe von beiden Fällen nur durch meine Lieblingskollegin erfahren und hoffe jetzt, dass sich keiner von uns anderen oder den Schülern angesteckt hat.

    Nein, das Bilderverbot ist ein Mythos. Es gibt im Islam kein Verbot von bildlichen Darstellungen. In den Kulturen der islamischen Länder mag das im einzelnen anders aussehen, da zieht dann aber auch die Religionsfreiheit nicht. Zumal sich das dann auf das Verbot der Darstellung alles beseelten bezieht. Soll man jetzt in jedem Klassenzimmer alle Bilder abnehmen?

    Danke, interessant, das wusste ich nicht!

    Hatte damals bei meinen Recherchen anderes gelesen, u.a., dass die islamische Kalligraphie deswegen entstanden sei, weil es dieses Abbildungsverbot gebe. Habe jetzt gerade noch einmal nachgeforscht. Tatsächlich scheint es verschiedene Auffassungen/Auslegungen zu geben, aber kein generelles Verbot (?).

    Warum? Ist es einem muslimischen Kind nicht zuzumuten, einen Jesus aus Papier auszuschneiden?

    Im Islam gilt die Norm, dass in der Religion bedeutende Personen nicht bildlich dargestellt werden sollen, z.B. Mohammed - oder eben auch Jesus, der im Islam als Prophet gilt. Deswegen wirken die bildhaften Darstellungen im Christentum auf manche Muslime befremdlich.


    Nichtsdestotrotz spricht natürlich auch aus religiöser Sicht rein gar nichts dagegen, dass die beiden Mädels etwas zum Thema Weihnachten lernen oder Bilder ausschneiden, auf denen Rentiere und Co. abgebildet sind 🙃 Die Weigerung, das zu tun, finde ich auch schwierig bzw. unangebracht.


    Ich hatte letztes und dieses Jahr einige muslimische DaZ-Schüler und die meisten haben kein Problem damit, über Weihnachten oder andere hierzulande typische Feste zu sprechen.

    Nur ein Mal, bei einer Gruppe Jugendlicher, die noch nicht lange hier war, habe ich erlebt, dass sie dem Thema eher abweisend gegenüberstanden (Aufgabe war eine Bildbeschreibung eines Weihnachtsmarktes). Alle anderen waren eher neugierig-interessiert, gerade die Kleineren.

    Tolles Konzept!

    Ich glaube, mein Schüler-Ich hätte das richtig gut gefunden. Mit damals noch unerkannter sozialer Phobie war es für mich manchmal sehr anstrengend, mit dem Oberstufensystem zurecht zu kommen (in jedem Kurs verschiedene Mitschüler, kein fester Klassenverband mehr, was mir vorher Halt und Orientierung gegeben hatte). Dadurch konnte ich mein Potential nie so zeigen wie andere und ich kenne einige, denen es aus unterschiedlichen Gründen ähnlich ging.

    Ich bin selbst nicht betroffen, sondern meine Schwester. Sie ist keine Lehrerin, aber Pädagogin. Ihr ADS wurde leider erst relativ spät diagnostiziert (mit Mitte 20). In der Schule war sie immer ganz gut, hat aber teilweise wahnsinnig lange für Hausaufgaben gebraucht oder sie nur gemacht, wenn jemand daneben saß und sie zum Lernen angehalten hat.

    Später in der Ausbildung ging es ähnlich weiter. Insgesamt sehr gute oder gute Noten, aber Konzepte und Co. hat sie oft erst kurz vor Abgabe entwickelt und war dann wahnsinnig gestresst.

    Inzwischen macht sie es so, dass sie viel mit Notizzetteln, handschriftlichen Plänen und Erinnerungsapps arbeitet. Das klappt wohl ganz gut 😊

    Dem Thread-Eröffner alles Gute und viel Erfolg!

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